A David Caruso Tribute - FanFiction

Lucie

Lucie

Also gut, ich fasse mir jetzt einfach mal ein Herz und werde eine Geschichte reinstellen. Allerdings, arbeitet H.C zuerst undercover als David Corelli in .....ich glaube es war L.A.

Trotzdem dürften Euch die Namen etwas sagen und vielleicht habt ihr ja auch ein wenig Spaß daran.


Titel: Lucie
Autor: Chyio
Serie/Film: erst Jade, später Csi

Disclaimer : die handelnen Personen gehören Paramount Pictures, Robert Evans, Adelson/baumgarten......ich hoffe, ich habe keinen vergessen....
Lucie gehört mir




Es ging bereits auf 23 Uhr zu und der Ball war im vollen Gange.
Gelangweilt schaute sich David im Saal um, sah aber nichts anderes, als eine Menge Frauen und Männer in Schwarz und Weiß. Nichtssagende Gesichter. Einer sah aus wie der andere. Naja, was sollte man schon auch auf einem Schwarz/Weiß Ball erwarten?
Sein Blick fiel auf Katrina, welche hingebungsvoll mit ihrem Mann Matt tanzte. Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen. Es gab mal eine Zeit, da hatte sie mit ihm so getanzt. Zugegeben es war schon lange her, aber trotzdem konnte er sie einfach nicht aus seinem Herzen verbannen.
Katrina ließ ihr helles Lachen erklingen, während sie ihre schulterlangen, schwarzen Haare in den Nacken warf. Wieder zog sich Davids Herz zusammen. Seine Laune nährte sich dem absoluten Nullpunkt. Warum hatte er sich nur von Matt zu diesem blöden Ball überreden lassen? Er verabscheute doch Gesellschaften dieser Art schon immer.
Doch im Grunde seinens Herzen wußte er genau, warum er sich daruf eingelassen hatte. Die Chance Katrina zu sehen und vielleicht einen Tanz mit ihr zu ergattern, war die Sache durchaus wert.
Mit einem stillen Seufzer drehte er sich um und schlug den Weg zur Bar ein. Ein Drink konnte jetzt durchaus nicht schaden, er konnte ja ein Taxi nach Hause nehmen. Vorbei an Gesichtern die alle gleich aussahen, an Kleidern die vermutlich alle im gleichen Geschäft gekauft wurden und Gesichtern, die alle glücklich aussahen. 'Wen wollten die eigentlich was vormachen?' fragte er sich, während er sich mit seinem schlanken Körper einen Weg durch die Menge bahnte.
Die vielen Blicke, die er auf sich zog, bemerkte er nicht. Wohl bemerkten ihn aber eine Menge Frauen, welche diesen hochgewachsenen Mann, mit den roten Haaren und den blauen Augen immer wieder schmachtende Blicke zuwarfen; in der Hoffnung, doch noch von ihm bemerkt zu werden und vielleicht sogar ein Lächeln auf diese zusammengekniffenen Lippen zu zaubern.
An der Bar angekommen, drängte er sich zwischen einem untersetzten Mann in den 50zigern und einer schlanken Blondine und wartete darauf von dem Barkeeper bemerkt zu werden. Während er wartete, ließ er seinen Blick wieder durch die Menge gleiten und blieb dann an der Blondine an seiner Seite hängen. Sie hatte ihm den Kopf zugewandt und lächelte ihn schüchtern an. Einen Augenblick lang vergaß er Katrina und schaute einfach nur zurück. Diese Frau war eine absolute Schönheit. Große braune Augen umrahmt von dichten langen Wimpern, hohe Wangenknochen und einen perfekt geformten Mund und ihre blonden, gewellten Haare, im Nacken zu einem Knoten gebunden, wurden noch durch ihren bronzenen Teint betont. Ganz offensichtlich eine Latina. Sie lächelte noch immer und David fiel auf, daß er sie schon seit einer Weile anstarrte. Er nickte ihr freundlich zu und sagte hi zu ihr. Ihr Lächeln wurde weicher, während sie ihm in die Augen sah. Kurz hatte David das Gefühl, daß sie direkt in sein Herz schauen würde und ehrlich gesagt, behagte ihm das überhaupt nicht. Sein Leben ging niemanden etwas an! Seine schlechte Laune kehrte wieder zurück und auch seine Gedanken an die Frau seines bestens Freundes.
"So wunderschöne Augen und doch so traurig.", bemerkte die Latina. Ihre Gesichtszüge drückten Mitleid für ihn aus, während sie ihn weiterhin musterte. "Ich denke nicht, daß sie das irgendetwas angeht. Behalten sie doch einfach ihre Gedanken für sich." Schroff wandte er sich von ihr ab und drehte sich zu dem Barkeeper um. "Einen Gin Tonic, bitte." Aus dem Augenwinkel sah er, wie die Frau versuchte ihre entglittenen Gesichtszüge wieder unter Kontrolle zu bringen. Vielleicht war er doch etwas zu brüsk gewesen, aber sie war selbst Schuld. Was war das denn für ein Spruch? Er nahm seinen Gin Tonic entgegen und verließ die Bar ohne noch mal einen Blick an die Blonde zu verschwenden.
Getroffen schaute Lucie ihm nach. Das hatte sie nicht gewollt. Eigentlich wollte sie etwas ganz anderes sagen. 'Hallo', zum Beispiel. Aber er hatte so traurig ausgesehen, so das sie es gesagt hatte, bevor sie auch nur nachdenken konnte. Sie schaute auf den Drink in ihrer Hand und rieb sich geistesabwesend über die Stirn, während sie sich auf die Lippe biß. Schließlich verbannte sie ihre Gefühle aus dem Gesicht und setzte wieder ihr Lächeln auf, drehte sich um und mischte sich wieder unter die Gäste des Balls.

David war inzwischen an den Rand der Tanzfläche zurückgekehrt und nahm wieder die Beobachtung der Gäste auf. Doch er konnte es nicht vermeiden, daß sein Blick immer wieder zu Matt und Katrina wanderte.
Warum hatte sie ihn damals verlassen?Liebte sie ihn wirklich nicht mehr oder war es Matts vieles Geld gewesen was sie angezogen hatte? Er vermutute eher das zweite, denn Katrina war eine sehr materialistische Frau und er hatte nur ein normales Gehalt. Naja, nicht normal, aber bei weitem nicht so viel wie Matt. David kniff die Lippen noch ein wenig fester zusammen, als er es ohnehin schon tat. Er konnte und wollte einfach nicht verstehen, daß das die Gründe für die Beziehung waren. Steht nicht Liebe an erster Stelle einer Beziehung?
Schließlich kamen Matt und Katrina von der Tanzfläche und gesellten sich zu ihm. "Na, noch keine passende Frau zum Tanzen gefunden?", spöttelte Matt. Er wußte sehr wohl, daß sein bester Fraund noch immer in seine Frau verliebt war und genoß es ihn damit aufzuziehen.

Katrina musterte David mit einem süffisanten Lächeln und verkniff sich eine Bemerkung. Sie wußte sehr wohl, warum David alle Frauen, die ihn anschmachteten, ignorierte. Und sie mußte sich selbst eingestehen, daß sie das äußerst schmeichelhaft fand. Und außerdem war es nicht so, daß sie gar nichts für ihn empfand. Es war wirklich das Geld gewesen, weswegen sie David verlassen hatte, doch im Laufe der Zeit, hatte sie auch Matt lieben gelernt und war glücklich in ihrer Ehe. Doch hin und wieder fragte sie sich, wie es wäre mit David anstatt mit Matt verheiratet zu sein. Sie wußte, daß er ein äußerst aufmerksamer, liebevoller Mann war, mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Und der Sex mit ihm war auch immer großartig gewesen. Davon konnte Matt sich getrost noch eine Scheibe abschneiden. Sex mit Matt war im besten Fall als nett zu bezeichnen und das war noch eine sehr schmeichelhafte Beschreibung.
Eigentlich ging es nur um Matt und seine Bedürfnisse. Ohne Affaire nebenher, wäre sie bestimmt nicht mehr mit ihm verheiratet gewesen. Aber so hatte sie alles auf einmal: Geld und ausgesprochenen guten, abwechsungsreichen Sex. Keiner der beiden Männer wußte davon und sie würde sich hüten auch nur ein
Wort über ihr Doppelleben zu verlieren. Obwohl sie schon manchmal überlegt hatte, auch mit David eine Affaire zu beginnen. Sie wußte, daß sie ihn dazu kriegen würde. David würde allles für sie tun. Vielleicht irgendwann einmal.....

"Du weißt doch, daß ich nur Augen für deine Frau habe", konterte David. "Ja, aber die wirst du nicht bekommen." Matt lachte aus vollem Herzen. "Warte mal, ich möchte dir jemanden vorstellen. Ein Rasse Weib....." "Matt!", mischte sich Katrina ein. Matt grinste und nahm seine Frau in den Arm. "Natürlich nicht so scharf wie du, honey." Dann ließ er sie los, um in der Menge zu verschwinden. David und Katrina warfen sich einen Blick zu und David seufzte. "Er kann es nicht sein lassen." Katrina schüttelte den Kopf und schenkte ihm ein Lächeln, daß sein Herz sofort zum Schmelzen brachte. Verdammt.
Er wurde eines Kommentares enthoben, weil in diesem Augenblick Matt mit einer Frau im Arm zurück kam. "David, darf ich dir Lucie vorstellen?" Sie reicht David die Hand, sagte aber nichts David auch nicht. Es gab nicht viel zu sagen, denn es war die Latina von der Bar.
Katrina unterbrach die Stille die sich eingestellt hatta. "Lucie, schön dich zu sehen!" Sie umarmte die Frau und drückte ihr ein Kuß auf die Wange. "Was machst du denn hier? Ich denke du haßt Gesellschaften dieser Art?" Lucie löste sich aus der Umarmung. "David, das ist Lucie. Wir kennen uns schon seit Jahren, konnten sie aber noch nie dazu bringen uns auf einem Ball zu begleiten." Katrina lächelte schelmisch.
"Sehr erfreut sie kennen zu lernen." Lucie lächelte verhalten. Eigentlich war sie nicht besonders scharf darauf David noch einamal zu begegnen, aber wie es aussah, ließen ihr die Gravens keine große Wahl. Ähnlich Gedanken gingen auch David durch den Kopf und so sagte er einfach nur 'gleichfalls'. Schweigen folgte seinen Worten, welches Katrina aber sofort woeder durchbrach. "Also sag schon Lucie, was machst du hier?" Lucie wandte sich von David zu Katrina um, als sie antwortete: "Ich bin nachher das Showprogramm." Die Antwort kam automatisch, denn ihre Gedanken ware immer noch bei dem rothaarigen Mann. Sie mochte ihn. Irgendetwas zog sie an, doch sie konnte nicht sagen was es war.
Vielleicht seine Augen? Oder die
Art wie er einfach nur da stand? Lucie war verwirrt. Das war bestimmt
nicht gut, denn es war nur zu offensichtlich, daß das nicht auf
Gegenseitigkeit beruhte.


Das war es mit dem ersten Teil. Ich hoffe das es Euch ein wenig gefallen hat, auch wenn noch nicht von H.C. die Rede ist. Wenn ja, dann sagt Bescheid und es wird eine Fortsetzung geben.


Liebe Grüße Chyio



Re: Lucie

Liest sich wirklich gut an Chyio! Bin gespannt wie es weiter geht!

LG Flymoon





Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Lucie

Da ich Jade kenne, konnte ich mich sofort in die Geschichte hinversetzen und ich muss sagen, sie gefällt mir bisher gut. Daher, mach schön weiter.

LG Martina 

Re: Lucie

Kann ich mich nur anschließen liest sich sehr gut.Bitte mit Teil 2 nicht so lange warten.



Re: Lucie

Ich kenne Jade (leider) nicht, aber was solls, wozu haben wir unsere Fantasie *g*

Liest sich jedenfalls recht gut - bin schon gespannt (vor allem, was heißt Lucie ist das Showprogramm?????)





Re: Lucie

Vielen, vielen Danke für Euer postitives Feedback.
Habe auch heute endlich mal ein bißchen Zeit, um endlich weiter zu schreiben.
Also.... hier geht es weiter....

Aber Achtung, es ist ein direkter Anschluß von dem Gespräch von Matt, Katrina, Lucie und David. Wußte nur nicht so genau, wo ich trennen sollte.


Disclaimer: die handelnden Personen gehören Paramount Pictures, Robert Evans, Adelson/ Baumgarten und wen auch immer.
Die Leute des Csi Teams gehören CBS/Jerry Bruckheimer, Lucie gehört mir






David hatte sich auch bereits wieder abgewandt und starrte an Lucie vorbei auf die Tanzfläche.
"Wirklich?", ließ sich Matt vernehmen, "wie willst du uns denn den Abend versüßen?" Er hatte ein sichtliches Vergnügen an der Situation und kostete sie in vollen Zügen aus. Matt hatte vorhin von der Tanzfläche aus gesehen, wie David sie angestarrt hatte. Und auch wie dieses Gespräch ausgegangen war. Er liebte es seinen Freund in peinliche Situation zu bringen und das war offensichtlich eine.
"Laß dich überraschen, Matt. Ich verrate dir nur so viel, daß es dir gefallen wird." Lucie lächelte noch immer dieses eingefrorene Lächeln. Sie mocht Matt nicht leiden. Irgendetwas war zu glatt an ihm. Da schwang so ein anzüglicher Ton in seiner Art zu reden mit, der ihr gar nicht gefiel. Obwohl David offensichtlich nicht zuhörte, entging ihm doch kein Wort des Gesräches. Er runzelte leicht die Stirn und schaute seinen Freund an, auch ihm war dieser Unterton nicht entgangen. Aber nichts in Matts Verhalten, deutete auf etwas anderes als höfliches Interesse an der Vorführung hin.
" David, wie wäre es wenn du mit Lucie tanzen würdest? Ich möchte nämlich gerne meine Frau wieder aufs Parkett führen." Schmunzelnd wandte er sich seinem Freund zu, wohl wissend, daß dieser kein Interesse daran hatte, nun aber keinen höflichen Rückzug mehr machen konnte. Matt nahm Katrina in den Arm und führte sie zurück auf die Tanzfläche.
Betretenes Schweigen blieb zurück. Schließlich drehte sich auch David zu Lucie und bot ihr seinen Arm an. Er hatte das Gefühlt, daß auch Lucie nicht ausgesprochen begeistert war, doch sie hakte sich bei ihm ein und ließ sich von ihm aufs Parkett führen.
Noch immer schweigend nahm er sie in den Arm und begann sich mit ihr zum Takt der Musik zu bewegen. David fiel auf, wie zierlich sie doch war, nachdem sie sie sich perfekt in seinen Arm geschmiegt hatte. In ihrem schwarzen Kleid konnte man ihre Figur nicht deutlich sehen, denn unter ihrem Busen wurde das Kleid weiter und endete in einem weitschwingenden Rock. Alles in allem, mußte David sich doch eingestehen, daß sie wirklich eine wunderschöne Frau war, die sich äußerst graziös und anmutig zum Takt der Musik bewegte.
Lucie brach das Schweigen zuerst. "Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Ich wollte ihnen nicht zu nahe treten." Stur starrte sie über seine linke Schulter. David tat es ihr gleich, indem er sie nicht ansah, nickte aber. "Schon gut."
Aus einiger Entfernung beobachteten Matt und Katrina das Pärchen mit unterschiedlichen Gefühlen. Matt aus Schadenfreude und Katrina mit Besorgnis.
David war schon so lange alleine und Lucie sah wirklich atemberaubend aus. Was war, wenn sich was zwischen den beiden ergab? War ihr eigener Weg zu David dann verbaut?
Plötzlich löste sich Lucie von David und ließ ihn alleine auf der Tamzfläche zurück. Katrina beobachtete wie sich ihre Augen mit Tränen füllten, als sie eilig den Saal verließ. Eine heimliche Erleichterung überfiel sie, darum brauchte sie sich also keine Sorgen mehr zu machen.
David blieb mit mürrischen Gesicht noch kurz stehen, bevor auch er das Parkett verließ. Sein Weg führte wieder zur Bar, wo er dann aus Katrinas Blickfeld verschwand. Matt und Katrina wechselten einen Blick, zuckten mit den Schultern, tanzten dann aber weiter.


Etwa eine Stunde später verdunkelten sich dann plötzlich die Lichter im Saal.
Matt, Katrina und David hatten es sich bereits an einem Tisch an der Tanzfläche bequem gemacht und warteten auf die Showeinlage, welche um 1.00 Uhr stattfinden sollte.
Ein Herr im dunklen Anzug und weißen Hemd (wie alle Männer hier im Saal, wie David voller Zynismus bemerkte), trat vor das Mikrofon, um eine atembereaubende Show anzupreisen.
David hörte nur mit halben Ohr zu. In Gedanken war er noch immer bei seinem Tanz mit Lucie. Matt und Katrina hatten hartnäckig gebohrt um rauszufinden, was passiert war, aber er hatte nur mit Schweigen geantwortet. Diese Lucie hatte wirklich eine Gabe, immer wieder die falschen Dinge zum falschen Zeitpunkt zu sagen. Als Ermittler des Csi, mußte er zugeben, daß diese Frau ein beachtliches Feingefühl besaß, aber als Privatperson, ging ihm genau dieses Feingefühl doch beachtlich auf den Geist. Niemanden ging es etwas an, was in ihm vorging und schon gar nicht jemanden, den er nicht kannte. Und die noch so verteufelt hübsch war, daß sie jeden Mann haben konnte den sie wollte. Er war wirklich sehr verärgert, vergrub aber dieses Gefühl weit in sich und setzte dieses nichtssagende Lächeln auf, daß so viele Menschen täuschte. So nützlich für seinen Beruf, hatt er sich entschieden, es auch in seinem Privatleben einzusetzen.

Die Lichter im Saal gingen fast gänzlich aus und am Rande der Tanzfläche flammten unzählige Fackeln auf, welche den Saal in eine geheimnisvolle Atmosphäre tauchten. In der Mitte des Fläche stand auf einmal Lucie. Sie stand einfach nur da und ließ den ganzen Zauber auf das Publikum wirken.
Sie trug jetzt statt des schwarzen Kleides ein lachsrotes Bauchtänzerkostüm. Das Oberteil sah einen BH ähnlich, der Rock dagegen bestand aus mehreren Lagen lachsfarbendenen Tüll, die mal heller, mal dunkler waren. Aber am eindrucksvollsten war ihr Rücken und ihr Bauch verziert. Eine feine goldene Spur verlief unterhalb ihrer Brüste, traf sich in der Mitte und führte dann in einer kunstvollen Linie Richtung Bauchnabel. Der Rücken war ähnlich geschmückt, nur das die Bemalung auf ihren Schulterblättern begann, sich dazwischen trafen und sich bis zum Steiß schlängelten.
David blieb der Atem weg. Und er hörte, wie auch Matt die Luft anhielt, so wie wahrscheinlich auch jeder andere Mann im Saal.
Die ersten Töne einer orientalischen Musik erklangen und Lucie fing langsam an ihre Hüften kreisen zu lassen. Schnell wurde die Musik schneller und somit auch ihre Bewegungen. Ihre gelockten hüftlangen Haare wirbelten zum Takt der Musik mit, ihre Bewegungen wurden fordernder und ihr Lächeln brachte so ziemlich jeden Mann um den Verstand. Und jede Frau überlegte vermutlich, ob sie nicht auch mal einen Bauchtanzkurs absolvieren sollte.
David wußte nicht, ob er abgestoßen sein sollte von der Sinnlichkeit und der Verführung, die sie zum Ausdruck brachte oder einfach nur hingerissen. Keine Sekunde konnte er den Blick von ihr abwenden und immer weiter verfolgte er sie mit den Augen. Wie machte sie das nur, daß er das Gefühl hatte, daß sie nur für ihn tanzen würde?
Kurz ließ er seinen Blick durch den Saal wandern und erkannte, daß ein jeder von ihnen in der gleichen Verzückung schwebte. Anscheinend konnte sie jedem hier dieses Gefühl vermitteln.
Damit hatte er sich entschieden, daß er diese Vorstellung einfach nur abstoßend fand. Sex um die Menge zu verzaubern......das war einfach nur billig! Trotzdem konnte er den Blick nicht von ihr abwenden.


Viel zu schnell für seinen Geschmack, war die Darbietung vorbei, die Fackeln erlöschten, das Licht ging wieder an und Lucie verschwand in den hinteren Teil des Saales, der für das Publikum gesperrt war.
Matt, Katrina und David schauten sicheinfach nur an. Ein jeder von ihnen viel zu gefangen von der Vorstellung, um etwas sagen zu können. Matt war der erste, der seine Sprache wieder fand. "Wow. Das war unglaublich!" die beiden anderen nickten, sagten aber nichts. Es gab einfach nichts zu sagen.


Es ging inzwischen auf 2.30 Uhr zu, als David Lucie ein drittes mal traf.....an der Bar. Wieder in ihrem schwarzen Kleid und den streng zurückgebundenen Haaren, hatte sie kaum noch Ähnlichkeit mit der Tänzerin, die einen ganzen Ball so begeistern konnte. Kurz überlegte er sich, ob er sich nicht doch später etwas zu trinken holen sollte, entschied sich dann aber doch dagegen. Das war für einen Mann in seinem Alter doch zu kindisch. Also stellte er sich an die freie Stelle neben ihr und wartete wieder einmal, daß er vom Barkeeper bemerkt wurde. Lucie schien keine Schwierigkeiten zu haben, denn sofort kam jemand um ihre Bestellung aufzunehmen. David ärgerte sich, daß diese Frau ihren Sex Appeal dafür einsetzte, um schnell bedient zu werden. Es kam ihm nicht der Gedanke, daß er vielleicht etwas vorschnell urteilte, das er sie eigentlich ja gar nicht kannte.
Als sie ihr Getränk erhalten hatte, wollte Lucie sich umdrehen und gehen, sah sich dann aber David gegenüber. Verdammt, das war eindeutig die letzte Person, die sie zu sehen wünschte. Aber sie schluckte ihre Befürchtungen runter und gab ihm eine dritte Chance. Ein Lächeln. "Hallo." Das sollte reichen, wenn er sich für sein Verhalten entschuldigen wollte, das war seine Chance. David belohnte sie dafür mit einem dünnen Lächeln. "Hallo. Das war wirklich eine eindrucksvolle Vorstellung."
Lucie war erleichtert. Das klang auf jeden Fall nach einer harmlosen Unterhaltung. Vielleicht war er ja doch nicht so kalt wie sie gedacht hatte. Das Lächeln stand ihm auf jeden Fall gut und sie glaubte das es ein echtes war. Das erste an diesem Abend. Ein warmes Gefühl stieg in ihr auf und sie wünschte sich, daß sie eine Chance bekommen würde ihn kennenzulernen.
Doch schon mit seinen nächtsten Worten machte er ihre Hoffnungen zunichte. "Für meinen Geschmack war das aber ein wenig zu erotisch. So etwas hat auf der Bühne nichts zu suchen, aber wahrscheinlich nehmen sie das zum Anlaß, ihre Männerbekanntschaften auf dem laufenden zu halten."
David hätte sich ohrfeigen können für seine Worte. So etwas dachte man nur und sagte aber nicht.
Das Lächeln auf Lucies Gesicht gefror zu Eis. Sie atmete ein paar mal tief durch und beschloß ihm dann ihre Meinung zu sagen: "Es tut mir leid, wenn ich ihnen zu nahe getreten bin. Es lag wirklich nicht in meiner Absicht." Auch wenn ihre Formulierung noch höflich war, so war der Tonfall es aber bestimmt nicht.
Sie holte kurz Luft und schaute auf den Martini in ihrer Hand. Dann blickte sie direkt in seine Augen und er sah, daß sie kalt geworden waren. Er wußte gar nicht, daß braune Augen überhaupt so kalt ausschauen konnten.
"Wissen sie, ich mag sie, es gibt etwas was mich wirklich an ihnen anzieht. Aber der liebe Gott, würde mir wirklich einen großen Gefallen tun, wenn er mir erklären würde, wie er auf diesen bescheuerten Gedanken kam, uns einander vorzustellen. Ich finde, mich dreimal von ihnen beleidigen zu lassen, reicht. Ich wünsche ihnen ihnen noch einen schönen Abend und ein erfüllteres Leben, als das was sie jetzt führen."
Wutentbrannt drehte sie sich zu Bar um und knallte ihren Martine auf die Theke. Ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen, ließ sie ihn dann an der Bar stehen und verschwand aus dem Saal.
Nun war David endgültig sauer auf die Frau. Was bildete sie sich überhaupt ein? Sein Leben war erfüllt! Nunja, vielleicht nicht mit der Frau die er gerne an seiner Seite gehabt hätte, aber er hatte ein Menge Freunde und einen Beruf, den er wirklich sehr liebte!
Dieser Ball war wirklich das Letzte!

Als er aus dem Gebäude kam, sah er noch, wie Lucie in einem langen schwarzen Mantel, die Kapuze über ihre Haare gezogen, in ein Taxi stieg und davon fur. Mit zusammen gekniffenen Lippen schaute er ihr nach und hoffte dieser Frau nie wieder über den Weg laufen zu müssen.



Sein Wunsch wurde nicht erhört....





Bist Du jetzt sehr enttäuscht, daß sich das Showprogramm als so harmlos herausstellte, Smilla?
Ich mußte die ganze Zeit, während ich, schrieb an Dich denken und vor mich hin grinsen.
Gut, ich gebe es zu, als ich diesen Satz formuliert habe, hatte ich mir wirklich nichts dabei gedacht. Erst Dein Hinweis weckten in mir eindeutig schmutzigere Gedanken!
Hach ja.....

Liebe Grüße Chyio

Re: Lucie

Na aber hallo! Wenns am Anfang scheppert, kann es ja nur klappen! Wirklich toll erzählt! Ich kenne Jade, und David macht in diesem Film wirklich so einen Eindruck! "Schon immer schwer verliebt in die Frau seines Freundes und irgendwie verbittert."

Wie wird es wohl weitergehen??

LG Flymoon





Danke Mel!!

Belle:Did you know Horatio was the first CSI?
Horatio: He was..er..what?
Belle: In Hamlet, when Hamlet was poisoned and dying. He asked his best friend Horatio to tell the world who murdered him.
Horatio: Ok, I'll tell the world.

Re: Lucie

Danke für Dein dickes Lob, Flymoon. Das bedeutet mir wirklich viel.

Ich halte Jade nicht gerade für seinen besten Film, aber diese Traurigkeit, dieses Verlangen nach Katrina hat er einfach super gespielt. Das mußte ich einfach niederschreiben. War übrigens mein erster Versuch in dieser Richtung.

So, jetzt geht es auch weiter. Ich habe jetzt einfach als Horatio weitergeschrieben, weil ich inzwischen selbst einige Schwierigkeiten hatte wann man wohl welchen Namen am Bsten einsetzt. Und da ich sowieso H. vor Augen hatte, habe ich einfach mit ihm weitergemacht.
Also viel Spaß damit.


Disclaimer:Disclaimer: die handelnden Personen gehören Paramount Pictures, Robert Evans, Adelson/ Baumgarten und wen auch immer.
Die Leute des Csi Teams gehören CBS/Jerry Bruckheimer, Lucie gehört mir











Sein Wunsch wurde nicht erhört.

David war als verdeckter Ermittler in einem heiklen Mordfall in Los Angeles tätig. Sein richtiger Name war auch nicht David Corelli, sondern Horatio Caine und er wohnte auch nicht in L.A. sondern war eigentlich in Miami zu Hause.
Doch die Dringlichkeit dieses Auftrages führte ihn hier her und er war nicht wirklich glücklich darüber. Er vermisste das warme Wetter und das Meer....und seine Kollegen. Hier gab es kein Team, kein wir. Hier gab es nur einzelne Personen, deren oberste Priorität es nicht war einen Fall zu lösen, sondern sich möglichst schnell auf der Karriereleiter hoch zu arbeiten. Ihm war regelrecht schlecht geworden ,als er feststellte wie unpersönlich und zugeknöpft seine Kollegen hier waren. Er selbst war ein sehr reservierter, introvertierter Typ, doch im Gegensatz zu ihnen, war er die Offenheit und Herzlichkeit in Person.
Allerdings galt er als Bester seines Fachs und so verdammte ihn sein Chef dazu diesen Fall anzunehmen. Er hatte nicht wirklich eine Wahl gehabt.

Seine Kollegen waren so engstirnig, so dass er mit dem Fall nicht wirklich vorwärts kam. Immer wieder endete er in einer Sackgasse und musste wieder von vorne anfangen. Langsam gingen ihm die Spuren aus und er fragte sich ernsthaft, wie er das seinen Chef erklären sollte.
Vier Wochen waren inzwischen seit dem Schwarz/Weiß Ball vergangen und er hatte eigentlich damit gerechnet, schon wieder zu Hause zu sein. Weg von Katrina, weg von Matt, weg von diesen Idioten die sich Kollegen schimpften, weg vor dieser unangenehmen Erinnerung namens Lucie.

Lucie....nicht wirklich nur eine Erinnerung.
Leider meinte das Schicksal nicht besonders gut mit ihm, sondern führte ihn immer wieder in ihre Nähe. Entweder saß sie in einem Cafe` wo er gerade ermittelte, oder sie fuhr mit dem Auto an seiner Nase vorbei. Sein ganz persönliches Highlight war gewesen, als er dem Büro des Staatsanwaltes einen Besuch abstattete und sie dort mit einer Brille auf der Nase, streng zu einem Konten frisiertem Haar, als persönliche Sekretärin vorgeführt bekam.
Sie übten sich in gegenseitiger Ignoranz, was leider nicht ganz einfach war, da sie für das Protokoll dieser Sitzung verantwortlich war .
Gott sei Dank war das ein kurzer Besuch.

Jetzt gerade war er auf dem Weg zu einer Frisösin namens Patrice MacCallen. Seit ein paar Wochen bekam er anonyme Hinweise und er war Ermittler genug, um jeden Hinweis nachzugehen, und außerdem hatten sie sich immer als sehr nützlich erwiesen.
Leider erwies sich Patrice als nicht besonders kooperativ. Er wollte gerade mit der Befragung anfangen, als diese sich einfach nur umdrehte und wegrannte. Er verfluchte sich für diese Leichtsinnigkeit, sie nicht mit aufs Revier mitgenommen zu haben und rannte dann hinter ihr her. Die Verfolgungsjagd ging durch lauter kleine Gassen, doch obwohl er ein Mann war und es eigentlich kein Problem für ihn hätte sein müssen sie einzuholen, war Patrice trotz ihrer Absatzschuhen verdammt schnell und er hatte Mühe an ihr dran zu bleiben. Ihr Vorteil war, daß sie sich hier auskannte, während er sich immer wieder vergewissern musste, was als nächstes kam.
Er war gerade ziemlich scharf um eine Ecke gebogen, als er mit jemanden zusammen stieß. Er schubste die Person nur aus dem Weg und schaute dann, während er weiter rannte kurz über die Schulter. Verdammt, es war Lucie gewesen und er hatte sie vermutlich richtig gut erwischt. Sie rappelte sich gerade wieder vom Boden hoch, wo sie gelandet war, nachdem er sie gegen die Mauer gestoßen hatte. Benommen schaute sie ihm nach und er sah, wie Blut aus ihrer Nase lief, während sie sich den Kopf hielt. Als er wieder nach vorne schaute, war Patrice verschwunden. Ächzend blieb er stehen.
Verdammt, verdammt, verdammt. Verdammtes Frauenzimmer. Er war sich nicht sicher, ob er Patrice oder Lucie meinte, die jetzt damit beschäftigt war sich ein Taschentuch unter die Nase zu halten.
Da Patrice über alle Berge war, machte er sich auf dem Weg zu Lucie. „Alles ok mit ihnen?“
Lucie schaute zu ihm hoch und er sah, eine hässliche Beule auf ihrer Stirn. Es war wohl ein ziemlich harter Stoß gewesen. Was machte dieses Frauenzimmer auch hier?
Lucie nickte noch etwas benommen. Horatio konnte nicht an sich halten. Er war so wütend Patrice aus den Augen verloren zu haben, dass er seine Wut an Lucie auslies. Eigentlich ein sehr untypisches Verhalten von ihm, aber er konnte bei dieser Frau einfach nicht anders. „Was um Gottes Willen machen sie auch hier?“ Horatio war über die Heftigkeit seines Ausbruchs überrascht. Lucie auch. Sie giftete zurück: „Entschuldigen sie vielmals. Ich wusste nicht, dass die Straße ihnen persönlich gehört.“ Sie drehte ihr Taschentuch um und Horatio bemerkte das es sich voller Blut gesogen hatte. „ Wenn es zu ihren Ermittlungen gehört: ich war auf dem Weg zu meinem Frisör.“ Da von Horatio keinerlei Reaktion kam, drehte sie ihm den Rücken zu und ließ ihn stehen. Vor Wut schäumend starrte er ihr nach. Verdammtes Frauenzimmer, wiederholte er in Gedanken. Dann machte er kehrt und machte sich auf den Weg zum Revier.

Diese Woche war anscheinend nicht seine Beste.
Patrice war über alle Berge und auch die größten Bemühungen sie wieder ausfindig zu machen, hatte sich als fruchtlos erwiesen. Sie blieb verschwunden. Mit Patrice zusammen verschwand auch die einzige Spur, die er momentan noch hatte und so blieb ihm nichts anderes übrig als mal wieder von vorne mit seinen Ermittlungen anzufangen. Gott sei Dank meldetet sich ein paar Tage nach dem Unfall mit Lucie, seine anonyme Quelle wieder und es ging etwas vorwärts.



Drei Tage später, er war gerade nach Hause gekommen und es war schon verdammt spät, klingelte sein Telefon. Einen kurzen Augenblick überlegte er, ob er überhaupt ran gehen sollte. Er war müde und vollkommen erledigt und sehnte sich eigentlich nur nach seinem Bett. Nachdem es zwei weitere male geklingelt hatte, entschloss er sich dann doch den Hörer abzunehmen. Es war Katrina und für einen kurzen Augenblick freute er sich doch rangegangen zu sein. Bis sie ihm sagte was sie wollte. „Horatio könntest Du mir einen Gefallen tun und mit mir zu Lucies Wohnung fahren?“ Bevor Horatio ihr auch nur im Ansatz mitteilen konnte, was er davon hielt.....nämlich absolut gar nichts, fuhr sie auch schon fort: „Ich versuche sie seit gestern Abend zu erreichen, aber bei ihr ist die ganze Zeit besetzt.“ Horatio setzte sich auf die Couch und rieb sich seine müden Augen. „Ist das bei euch Frauen nicht normal? Ihr telefoniert doch ständig so lange. Mach Dir mal keine Sorgen.“ Katrina seufzte am anderen Ende der Leitung. „Horatio, ich weiß, dass ihr euch nicht leiden könnt. Aber ich mache mir wirklich Sorgen. Sie telefoniert nicht gerne und ich weiß nicht wen ich sonst fragen soll. Matt ist nicht da und Lucie wohnt in einer Gegend wo ich nicht gerne alleine hin will.“ Mit anderen Worten, dachte Horatio; in einer Gegend wo nicht das Geld regiert. Er grinste in sich rein. Mist, er konnte Katrina einfach keinen Wunsch abschlagen und sie wusste das genau. „Also gut, ich hole dich ab.“

Eine Stunde später standen sie vor Lucies Haustür.
Doch trotz mehrmaligen Klingeln wurde die Tür nicht geöffnet. Jetzt begann auch Horatio sich Sorgen zu machen, denn in der Wohnung brannte Licht. Schließlich holte Katrina einen Ersatzschlüssel aus ihrer Handtasche. Auf seinen fragenden Blick hin meinte sie : „Sie gab ihn mir mal für den Notfall. Ich denke jetzt haben wir einen.“ Erwartungsvoll schaute sie Horatio an und als er nickte, steckte sie den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür.



Wenn ihr möchtet, gibt es auch eine Fortsetzung.

Alles Liebe Chyio

Re: Lucie

Ob wir eine Fortsetzung wollen? Ich glaube, daß ist eine rethorische Frage - na KLAR wollen wir eine; vor allem bei dem Cliffhanger, den du uns da präsentierst....


Aber der Reihe nach
Die Showeinlage war genial; ich hab eigentlich an nichts bestimmtes gedacht; naja, vielleicht doch an was interessantes *gg*  - der Bauchtanz trifft es jedenfalls voll und ganz. Lucie hätte ja auch feuerschluckend mit Messer jonglieren können ;-)

Am  herrlichsten fand ich natürlich Lucies Standpauke am Schluss ("...Der liebe Got...." SUPER!!!!!


Und beim nächsten Kapitel: Armer David/Horatio - ich finde es witzig (und ist es nicht auch so im richtigen Leben - die Leute die man nicht treffen mag, die trifft man ständig...) das ihm Lucie laufend über dem Weg läuft.


Allgemein noch: Ganz toll geschrieben. Zwar kenne ich - wie schon gesagt - Jade nicht, aber wen störts. Es reicht ja, wenn man ein Bild von ihm vor Augen hat, den Rest kann man sich bestens dank deiner Beschreibung vorstellen.


Jedenfalls bin ich schon sehr gespannt, was es mit Lucies Abesenheit auf sich hat oder was sie in ihrer Wohnung finden.

Lass uns nicht allzulange auf die Fortsetzung warten, ja?





Re: Lucie

So, es geht weiter.

Doch leider für Euch, muß ich Euch sagen, daß ich hier den ganzen Rest dieser Geschichte reinstelle....und das wird lang.


Aber das hat zwei Gründe: der erste ist, daß ich gerade an einer anderen schreibe und mich der Gedanke an Lucie vollkommen ablenkt, so daß ich Schwierigkeiten habe mit meiner anderen weiterzukommen.
Der andere ist aber eigentlich für mich der wichtigere: das ist eine Liebesgeschichte und ich finde, wenn man sie mit so vielen Unterbrechungen liest, dann geht irgendwie die Stimmung verloren.
Ich kann nicht so schreiben, daß eine ständige Spannung in der Luft liegt und man Lust hat weiterzulesen. Ich glaube eher, daß ich schreibe wie.... lasst mich mal nach einem Vergleich überlegen.....
Ja so wie der Film ‚Herr der Gezeiten’: in der Mitte sagt man sich: nett, aber wie war der Anfang und am Schluß sagt man sich... hach, ein schöner Film, aber worum ging es eigentlich?
Im besten Fall.
Auch wenn ich schon lange schreibe, mit noch längeren Unterbrechungen, so heißt das noch lange nicht, daß sie wirklich gut sind.
Es sind Träume und Fantasie, eigene Verarbeitungen von dem was ich erlebt habe, von Stimmungen, die wir vielleicht alle kennen und der Wunsch nach DER perfekten Beziehung.



Noch kurz als Anmerkung zu der Geschichte

Ich weiß nicht, ob bei den Latinas (um den Begriff aus meiner Geschichte wieder aufzunehmen), die Sache mit der Familie wirklich sooo wichtig ist. Aber ich könnte mir vorstellen, daß es so ist. Und außerdem brauchte ich eine Überleitung und glaubt mir, daß ist das beste was mir eingefallen ist. Für Anregungen wie man es besser machen könnte bin ich jederzeit offen, denn ich möchte gerne dazu lernen, und von wem geht das besser, als von Euch, die ihr auch Geschichten schreibt?
Die Sache mit dem Jura Studium und den Abschlussprüfungen, davon habe ich auch keine Ahnung. Ich hatte nur mal einen Studenten bei mir arbeiten, der Jura studierte und den ich eigentlich nie zum Arbeiten bei mir einsetzten konnte, weil er so viel lernen musste. Er hat mich zur Weißglut damit getrieben, vor allem zu Weihnachten ( by the way...ich arbeite im Schokoladengeschäft und Weihnachten ist für uns die wichtigste Zeit).

Also nehmt es nicht allzu genau.

Alles Liebe Chyio




Disclaimer: die handelnden Personen gehören Paramount Pictures, Robert Evans, Adelson/ Baumgarten und wen auch immer.
Die Leute des Csi Teams gehören CBS/Jerry Bruckheimer, Lucie gehört mir









Es war nicht abgeschlossen. Was Horatio dann zu sehen bekam, drehte ihn den Magen um. Eine breite Blutspur zog sich von einem Zimmer quer an der Eingangstür vorbei zu einem Winkel, den er noch nicht einsehen konnte. Katrina, welche hinter ihm stand, stieß einen leisen Schrei aus und schlug die Hand vor dem Mund.
Mit der gezogenen Waffe in der Hand, betrat Horatio die Wohnung und folgte der Blutspur. Langsam schlich er sich von Zimmer zu Zimmer, überaus vorsichtig immer wieder erst in den Raum spähend, ob noch jemand da war. Aus dem Augenwinkel sah er, daß Katrina dicht hinter ihm blieb. Dann sah er Lucie. Sie lag in einer Lache von ihrem eigenen Blut, welches aus ihrem Unterleib unaufhörlich weiter floss, neben dem Telefonhörer. Anscheinend war sie vom Schlafzimmer noch bis zum Telefon gekrochen und hatte versucht jemanden anzurufen, bevor sie das Bewusstsein verlor. Horatio kniete neben ihr nieder und fühlte ihren Puls. „Sie lebt noch. Ruf einen Notarzt. Schnell.“ Während er sprach stopfte er ein Handtuch, zwischen ihre Beine um die Blutung zu stoppen. Er bekam nur am Rande mit wie Katrina mit dem Notarzt sprach. Egal ob er diese Frau mochte oder nicht, jetzt war sie ein Opfer eines Verbrechens und damit neutral.
Nachdem Katrina das Gespräch beendet hatte, bat er sie bei Lucie zu bleiben und verfolgte die Spur in die andere Richtung. Wie er sich es schon gedacht hatte, führte sie direkt ins Schlafzimmer. In der Mitte des Bettes war eine riesengroßer Blutfleck zu sehen..... Horatio schluckte, Lucie war also vergewaltigt worden und danach wahrscheinlich misshandelt. Oder nur misshandelt. Eigentlich war es egal was genau passiert war, Tatsache war auf jeden Fall, dass sie nebenan lag und wahrscheinlich mit dem Tode kämpfte. Und nach der Blutmenge zu urteilen, war er sich nicht sicher wer hier gewann.


Eine weitere Stunde später waren sie im Krankenhaus, wo sie Lucie hingebracht hatten.
Sie hatte überlebt, wenn auch nur sehr knapp. Horatio saß mit Katrina neben ihren Bett und warteten darauf, dass sie das Bewusstsein wiedererlangte.
Währenddessen ging ihm durch den Kopf was er bereits in Erfahrung gebracht hatte und das war eigentlich nicht viel. Auf jeden Fall kannte sie den Mann der ihr das angetan hatte, denn es gab keine Einbruchsspuren an der Tür. Vom dem behandelnden Arzt wußte er, daß sie wirklich vorher vergewaltigt wurde, bevor er sie dann .....Jesus, er wollte gar nicht darüber nachdenken, was er ihr noch angetan hatte. Doch er hatte verschiedene Gegenstände gefunden, welche seiner Fantasie keine Grenzen setzten. Er wünschte sich sein Eric und Calleigh her, um gemeinsam mit ihnen die Spuren zu sichern. Aber sie waren in Miami und warteten dort auf ihn, und hier in L.A. wußte keiner von seiner eigentlichen Tätigkeit. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als hilflos daneben zu stehen und die Männer von der Forensik bei ihrer Arbeit zu beobachten. Eines war ihm jedoch auf dem ersten Blick klar gewesen, der Täter hatte ganze Arbeit geleistet.

Horatio war entsetzt als er Lucie anschaute, denn von diesen hübschen Gesicht war nicht mehr viel zu erkennen. Ihre Augen waren fast komplett zugeschwollen....und auch der Rest des Gesichtes schillerte in den verschiedensten Farben. Der übrige Körper sah nicht besser aus, verschwand aber vollkommen unter der Decke unter der sie lag. Niedergeschlagen schaute Horatio auf seine Hände und schluckte hart. So etwas hatte keiner verdient.
Katrina weinte still vor sich hin, als Matt kam um sie nach Hause zu bringen. Mit einem kurzen Kopfnicken in Horatio Richtung verabschiedete er seinen Freund und brachte seine Frau zum Auto.
Horatio blieb.
Er wusste selbst nicht genau warum, wahrscheinlich damit überhaupt jemand da war, wenn sie aufwachte. Damit sie nicht das Gefühl hatte alleine zu sein, daß jemand da war der ihr beistand. Das es aber wahrscheinlich noch Stunden dauern würde bis sie überhaupt erwachte, daran dachte er in diesem Augenblick überhaupt nicht. Gedankenverloren betrachtete er den Tropf, der sie mit Medikamenten versorgte, den schmalen Schlauch, der zu der Kanüle in ihrem Handrücken führte und dann ihre Hände. Sie hatte wirklich sehr schmale Hände.

Eine kleine Ewigkeit verrannte, bis ein Arzt kam um nach ihr zu schauen. Den Tropf überprüfend, grüßte er Horatio freundlich. „Es ist wirklich ein Jammer. Eine so bildschöne Frau und dann so etwas.“ Horatio wusste nicht so Recht was er daraufhin sagen sollte. Aber anscheinend nicht viel, denn der Arzt sprach schon weiter: „ Es ist nicht zu fassen, dass der Kerl nicht genug von ihr bekommt.“ Jetzt wurde Horatio hellhörig. „Wie nicht genug von ihr bekommt? Ist das schon mal passiert?“ Das Entsetzten in ihm wuchs von Sekunde zu Sekunde mehr. Der Arzt nickte : „sie ist jetzt zum dritten mal hier. Aber noch nie war es so knapp wie dieses mal.“ Das Grauen war aus Horatio Stimme herauszuhören. „Sie ist bereits zwei weitere male Vergewaltigt worden?“ Traurig nickte der Arzt. „ Ja. Ich wünschte ich könnte etwas anderes sagen.“ Er tätschelte liebevoll die Hand seiner Patientin und seine Stimme war voller Mitleid, als er weiter sprach: „Reicht es nicht aus, daß er ihre Zukunft zerstörte? Muß er denn immer wieder seine Verbrechen wiederholen?“ Horatio musterte erst Lucie und dann den Arzt. „Was meinen sie damit, daß er ihre Zukunft zerstörte? Die Angst vor neuen Männerbekanntschaften?“ Niedergeschlagen stimmte der Arzt zu. „Ja das auch.“ Er blickte seinerseits Horatio mit einem traurigen Lächeln an. „Meinen sie ernsthaft, daß nach allem was er ihr angetan hat, sie noch Kinder bekommen kann?“ Er ließ diese Aussage in der Luft hängen und verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken von ihm.
Zurück blieb nur eine bewusstlose Lucie und ein schockierter Horatio.


Als Horatio am nächsten morgen das Krankenhaus verließ um seinen Job zu machen, war Lucie noch nicht wieder erwacht.
Sehr Schweigsam ging er seinen Spuren nach und konnte es kaum erwarten bis er Feierabend hatte und wieder ins Krankenhaus konnte. Er hoffte das Lucie bis dahin wieder aufgewacht war, denn er musste unbedingt mit ihr sprechen. Wenn es das dritte mal war, vielleicht war ihr irgendetwas am Täter aufgefallen. Irgendetwas was die Suche nach diesem Mistkerl einschränkte.
Er hatte auch Glück, denn als er zurückkam war Lucie erwacht, aber sie weigerte sich mit ihm zu sprechen. Also wartete er mit Katrina vor ihrem Zimmer, während eine Polizistin sie verhörte. Nach Horatio Empfinden dauerte dieses Gespräch ewig und als sie dann endlich rauskam, wirkte der Detective nicht sehr ermutigt. Lucie wollte nicht drüber reden. Eine Stunde lang hatte die Polizisten auf sie eingeredet, aber Lucie schwieg. Sie redete auch nicht mit Katrina, die danach versuchte sie zum Sprechen zu bringen und erst recht nicht mit Horatio.
Nachdem alle Bemühungen sie zum Sprechen zu bewegen umsonst waren, ging Katrina und ließ ihn alleine mit Lucie zurück. Lucie schlief ein und Horatio schaute aus dem Fenster und versuchte in Gedanken mit seinem Fall, den, weswegen er eigentlich hier in L.A war, Fuß zu fassen. Er hatte das Gefühl schon ganz dicht an der Lösung zu sein. Aber immer noch fehlte ihm ein entscheidendes Puzzelteil.
Lucies Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Geben sie es schon zu, jetzt habe ich wenigstens das bekommen was ich verdient habe.“ Vor Überraschung hätte er fast seine Sonnenbrille fallen gelassen, die er beim Nachdenken immer in seinen Fingern hin und her drehte. Er fasste sich jedoch schnell wieder und drehte sich zu Lucie um. Sie hatte die Augen offen und schaute direkt in seine und wieder konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie bis in sein Herz schaute. Schnell schaute er weg, damit er nicht wieder etwas sagte, was er hinterher wieder bereuen würde. Schließlich hatte er sich wieder unter Kontrolle und konnte ihren Blick ohne bissigen Kommentar erwidern. „Das ist Unsinn. Keiner verdient so etwas.“ Lucie schnaubte kurz durch die Nase und schloss wieder die Augen. „Ich dachte in ihrem Job sind sie zu Ehrlichkeit erzogen worden.“
Horatio atmete tief durch. Nein diese Frau trieb ihn definitiv zur Weißglut. Gerade als er zu einer Antwort ansetzte, öffnete sie wieder die Augen und schaute ihn an. Er sah Tränen in ihnen und eine Menge Schmerz. Er schloss den Mund wieder, setzte sich zu ihr ans Bett und nahm ihre Hand. Fast erwartete er das sie ihm diese entzog, aber sie hielt still. Aber er wusste nicht so recht was er sagen sollte. „Lucie, wollen sie uns nicht helfen, den Mann zu fangen, der ihnen das immer wieder antut?“ Seine Stimme war sanft. Vielleicht war das der Moment wo sie endlich reden würde.
„Woher wollen sie wissen das es nur einer war?“ Sie entzog ihm ihre Hand und setzte zu einer schnippischen Antwort an. „Und was soll das überhaupt bringen? Frauen wie ich eine bin, denen passiert so etwas doch andauernd. Wir gehen mit unserer Erotik hausieren und haben nichts anderes im Sinn, als welchen Mann wir als nächstes verführen können.“ Sie lächelte ihn süffisant an, um dann abermals die Augen zu schließen.
Horatio war sprachlos, sie drehte ihm die Worte im Munde um! Aber tat sie das wirklich? Hatte er nicht genau das zu ihr auf dem Ball gesagt? Er wollte sich für diese Äußerung entschuldigen, bemerkte dann aber das sie eingeschlafen war. Verdammt. Der Abend auf dem Ball war wohl nicht sein Abend gewesen. Aber woher sollte er auch wissen, was für Erfahrungen sie bereits gemacht hatte? Eine Weile schaute er sie einfach nur an und wünschte sich, er könnte ungeschehen machen, was er damals zu ihr gesagt hatte.

Als Horatio drei Tage später Lucie wieder besuchen wollte, war sie fort.
Einfach aus dem Krankenhaus verschwunden. Nicht das sie entlassen worden wäre, nein, sie hatte einfach ihre Sachen gepackt und war gegangen. Viel zu früh sagte der Arzt, der ihm auch schon erzählt hatte, dass sie bereits das dritte mal wegen einer Vergewaltigung im Krankenhaus war. Die Wunden könnten bei einer Überanstrengung sofort wieder aufbrechen. Horatio versuchte Katrina zu erreichen, aber sie war übers Wochenende mit Matt verreist und hatte ihr Handy ausgeschaltet. Wahre Freunde, dachte Horatio nur.
Auch bei Lucie zu Hause ging keiner ans Telefon.
Also setzte er sich ins Auto und fuhr zu ihrer Wohnung. Sein Gefühl sagte ihm, dass sie da war und das er sich verdammt beeilen musste. Und sein Gefühl trog ihn eigentlich nie.
Und richtig, als er bei ihr klopfte hörte er ihre Stimme, die ihm mitteilte das offen sei.
Lucie lag auf der Couch, eine Decke über sich gebreitet. Sämtlich Blutspuren waren entfernt worden und nichts deutete daraufhin, dass hier mal ein Verbrechen stattgefunden hatte.
Anscheinend hatte sie nicht ihn erwartet, denn sie verzog das Gesicht als sie ihn sah. „Was machen sie denn hier?“ Sie schaute wieder nach vorne aus dem Fenster und ignorierte ihn vollkommen.
Horatio ließ sich davon nicht einschüchtern. Mit der schwierigen Sorte hatte er in seinem Beruf mehr als genug zu tun, damit kannte er sich aus. Schweigend ging er zum Fenster aus dem sie schaute und setzte sich dort aufs Fensterbrett. Von dort aus musterte er sie eine Weile still. Sie war sehr blass. Wo die Blutergüsse anfingen zu verblassen sah man das ganz deutlich. Trotzdem blickten ihre Augen ihn wild entschlossen an. Entschlossen für was?
„Was machen sie hier zu Hause? Sollten sie nicht im Krankenhaus sein?“ „Und sollten sie sich nicht um ihren Fall kümmern?“, giftete sie zurück. Horatio versuchte sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Warum nur konnte ihn diese Frau nur immer so provozieren? Er war stolz darauf in jeder Hinsicht ruhig zu bleiben und die Übersicht zu behalten. Absolut notwendig in seinem Beruf, aber diese Frau machte diese nützliche Eigenschaft mit Leichtigkeit zunichte.
Er wiederstand der Versuchung, sofort einen Arzt zu holen und beschloss ersteinmal mit ihr zu sprechen. Vielleicht konnten sie einen Waffenstillstand aushandeln und vernünftig miteinander reden.
„Warum sind sie nicht mehr im Krankenhaus?“, versuchte er es ein zweites mal. „ Es ist gefährlich für sie hier zu bleiben, sie sind noch lange nicht gesund.“ „Was geht sie das an?“ schoss sie zurück. Horatio atmete ein paar Mal tief durch bevor er weitersprach. „Es geht mich in soweit was an, dass ich mich für sie verantwortlich fühle. „ Lucie lachte. Es klang bitter und kam doch aus tiefsten Herzen. Horatio erschrak als er es hörte. „Sicher“, antwortete sie. „Sie fühlen sich für mich verantwortlich. Wann sind sie denn auf diesen glorreichen Gedanken gekommen?“ Keine Wärme war aus ihrer Stimme zu hören, nur Sarkasmus. Den hatte er eindeutig verdient. Und dann ging ihm plötzlich auf, warum sie hier war. Sie wollte gar nicht genesen!
Horatio überlegte sich genau was er als nächstes sagen sollte.
„Sie müssen doch nicht hier bleiben, sie können weggehen.“ Schon in dem Augenblick als er es ausgesprochen hatte, wusste er, das sie das in den falschen Hals bekommen würde. Wo war eigentlich sein Feingefühl geblieben?
Ihr Lachen war kalt. „Weggehen? Ah, ich verstehe, da wo Latinas wie ich hingehören. Wo gehöre ich denn hin? Kuba, Mexiko?“
Horatio wusste genau, dass wenn er jetzt noch etwas dazu sagte, würde sie es auf jeden Fall missverstehen. Also nahm er sein Handy aus der Tasche um den Notarzt anzurufen. Doch so schnell konnte er gar nicht gucken, wie sie aufgesprungen war, ihm das Handy aus der Hand riss und es aus dem Fenster warf. Das Scheppern verriet eindeutig das es in tausend Teile zersprungen war. Als er sich von diesem Schock erholt hatte, sah er, dass die ganze Couch voller Blut war. Er schaute runter auf Lucie, welcher er instinktiv aufgefangen hatte, als sie nach vorne gestürzt war um ihm das Handy aus der Hand zu reißen. Kurz trafen sich ihre Blicke, dann forderte diese Kraftanstrengung ihren Tribut und sie sackte bewusstlos in seinen Armen zusammen.
Einen Augenblick lang hielt er sie einfach nur im fest und betrachtete die bewusstlose Frau in seinen Armen, Wenn ihm jemand vor vier Wochen erzählt hätte, dass er Lucie noch einmal in den Armen halten würde, so hätte er ihn wahrscheinlich ausgelacht und verrückt erklärt. Diese Frau....niemals. Und doch stand er jetzt mit ihr da und hielt ihren zierlichen Körper fest an sich gedrückt. Das einzige was ihm zugute kam war die Tatsache, dass sie Bewusstlos war.
Seufzend ging er in die Knie um sie besser auf den Arm nehmen zu können und brachte sie zurück ins Krankenhaus.



Vier Wochen später hatte er endlich seinen Fall gelöst.
Er war dankbar für seine anonyme Quelle, denn ohne diese hätte er diesmal kläglich versagt. Aber zuverlässig wie sie war, meldete sie sich ein paar Tage nachdem er Lucie ins Krankenhaus gebracht hatte wieder und half ihm immer und immer wieder auf den rechten Weg. Bis zum Schluß. Gerne hätte er sich bei ihr bedankt, doch die Quelle blieb anonym und damit unerreichbar für ihn und seine Dankesworte. Auch der Buchstabe `J` mit dem dieser letzte Hinweis unterzeichnet war half ihm nicht wirklich weiter.

Lucie blieb auch wo sie war. Im Krankenhaus.
Seit dem Abend wo er sie wieder eingeliefert hatte, hatte sie nicht ein Wort mehr mit ihm gesprochen. Immer wenn er sie besuchen kam ( und das war am Anfang recht häufig, schließlich war er doch für sie verantwortlich), drehte sie ihm den Rücken zu und strafte ihn mit Nichtachtung seiner Person. Irgendwann hatte er es dann aufgegeben von ihr noch etwas über den Täter herauszufinden. Sie wollte nicht darüber reden.....punkt.
Und er hatte auch nicht vergessen, dass sie für seinen Geschmack etwas zu viel Feingefühl besaß. Er konnte gut auf eine weitere Analyse seines Privatlebens verzichten.
Jetzt zum Abschluß seiner Ermittlungen wollte er ihr allerdings auf wiedersehen sagen, denn er durfte endlich nach Hause zurückkehren.

Als er an ihre Tür klopfte, öffnete sie fast sofort. Ihr Gesicht hatte inzwischen wieder sämtliche Farben die nicht dorthin gehörten verabschiedet und sie war wieder so außergewöhnlich schön wie am ersten Abend ihrer Begegnung. Aber daran wollte sich Horatio wirklich nicht erinnern, denn diese Erinnerung gehörte nicht zu seinen schönsten.
Zu ihren wohl auch nicht, denn sie wirkte nicht sehr begeistert ihn zu sehen. Aber immerhin hatte er ihr das Leben gerettet und so ließ sie ihn ein.
Wie auch schon so oft davor, herrschte Schweigen zwischen ihnen. Horatio sah mit Erstaunen, dass fast ihre komplette Wohnung in Kartons verpackt war und er sie wohl mittendrin gestört hatte, weitere Kartons zu packen. Schließlich durchbrach Lucie das anhaltende Schweigen .
„ Ok, kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?“ Nichts in ihrem Gesicht deutete auf ihre Gefühle hin. Und da waren eine Menge Gefühle in ihr. Zum Beispiel das, welches sich schon auf dem Ball bemerkbar gemacht hatte. Dieses Gefühl ihm ganz nahe sein zu wollen, sein Lächeln, was sie erst einmal andeutungsweise bei ihm gesehen hatte, wieder auf sein Gesicht zu zaubern. Aber all das hatte sie sehr gut unter Kontrolle, denn sie brauchte keine Beleidigungen mehr. Davon hatte sie mehr bekommen als ihr lieb war. Und so drückte ihr ganzes Erscheinen nichts anderes als Ablehnung aus.
Horatio jedoch war noch viel zu erstaunt, um auf ihre Frage einzugehen. „Sie ziehen aus?“ Überrascht prüfte er ihre Gesichtszüge. Doch da war nichts.
„Ja.“ Mehr kam nicht von ihr. „Aber warum?“ Er konnte nicht anders. Eigentlich interessierte es ihn auch überhaupt nicht. Aber er war doch für sie verantwortlich und obwohl sie ihm in keinster Weise geholfen hatte, den Mann zu finden der ihr das angetan hatte, so fühlte er sich doch schuldig ihn nicht gefasst zu haben. `Wie paradox.` Es war nicht mal sein Fall gewesen!
„Ich denke nicht, dass es noch viel darüber zu sagen gibt. Sie selbst haben mir gegenüber erwähnt, dass ich zurück gehen soll. Nun, das tue ich jetzt.“
David blieb still. Nun, sie hatte es wirklich in den falschen Hals bekommen. Aber wie auch schon zuvor, wusste er, dass jedes weitere Wort nur in Streit und Beleidigungen führen würde. `Verdammtes Frauenzimmer.` Es war einfach keine normale Unterhaltung mit ihr möglich.
Nachdem noch immer nichts von ihm kam, handelte Lucie. „ Nun Sir , wenn sie sonst nichts weiter hinzuzufügen haben, möchte ich sie bitten zu gehen. Ich habe noch eine Menge zu tun, wie sie sehen.“
Und ehe er sich versah, hatte Lucie ihn heraus komplimentiert und die Tür hinter ihm geschlossen.
Vielleicht war es besser so sich nicht zu verabschieden. Diese Frau hatte ihn eine Menge Nerven gekostet und das letzte was er wollte war diese Art von Bekanntschaft fort zu führen.

Auf der anderen Seite der Tür, lehnte sich Lucie dagegen und Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie hätte gerne diese Bekanntschaft fortgeführt, aber zu wesentlich anderen Bedingungen. Unerfüllte Liebe tat einfach nur weh. Aber sie würde weggehen, dahin wo alle Menschen sie gerne sehen würden. Nach Hause zu ihren eigenen Leuten.








6 Monate später in Miami.


Horatio war genervt, ließ es sich aber mit keinem Blinzeln anmerken. Schon wieder so ein Fall, wo er nicht richtig vorwärts kam.
Mit zielstrebigen Schritten lief er die langen Wege des Labors entlang und hoffte von seinem Team neue Ergebnisse zu bekommen. Doch in jeder Sektion die er anstrebte, bekam er nur weitere Informationen, die ihn nicht wirklich weiterbrachten. Gefrustet machte er sich auf den Weg zu seinem Büro. Er würde sich dort mit seiner Schreibarbeit herumärgern. Manchmal half es ihm, wenn er sich mit ganz anderen Dingen beschäftigte. Es war ihm nicht nur einmal passiert, daß er mitten beim Ausfüllen eines Formulars oder beim Schreiben eines Berichtes, ein Gedankenblitz kam, der den Stein wieder ins Rollen brachte.

Aber so richtig konnte ihn auch nicht die Schreibarbeit ablenken, denn abgesehen von dem Fall, hatte er auch noch ein Problem ganz anderer Art zu bewältigen: der traditionelle Polizeiball stand heute Abend an.
Er haßte Bälle, schon immer, und nach seinen letzten Schwarz/Weiß Ball in Los Angeles als verdeckter Ermittler David Corelli, stand ihm überhaupt nicht der Sinn danach, wieder einen solchen zu besuchen. Leider hatte er in dieser Hinsicht diesmal keine Wahl. Als Leiter der Tagesschicht beim CSI und bei seinem Rang als Lieutenant, hatte er Anwesenheitspflicht. Der einzige Lichtpunkt bei der ganzen Sache war, dass auch Matt und Katrina da sein würden. Matt hatte als erfolgreicher Anwalt enorme Kontakte und schaffte es sogar bei einem Polizeiball in Miami anwesend zu sein. Horatio lächelte still in sich hinein. Wenigstens würde er Katrina wieder sehen .....


Fünf Stunden später war er dann mit seinem Team – Megan, Eric, Calleigh und Speed- auf dem Ball und schaute sich gelangweilt in der Menge um. Wenigstens war das kein Schwarz/Weiß Ball und die Leute wirkten etwas fröhlicher gekleidet als bei seinem letzten Ballbesuch. Der Rest seines Teams wirkte wesentlich begeisterter als er. Calleigh trug ein verdammt offenherziges, schwarzes Abendkleid, Megan eines in dunklem Blau. Sehr eng geschnitten, betonte es ihre schlanke Figur ausgezeichnet. Auch Eric und vor allen Dingen Speed waren in ihren Anzügen kaum wieder zu erkennen. Nichts desto trotz wünschte sich Horatio an dem Fall weiter arbeiten zu können, oder wenigstens seine verhasste Schreibarbeit zu erledigen. Alles schien ihm verlockender als hier zu sein.
Aber er sollte für diese Nacht nicht all zu schwarz sehen, diesmal waren ja seine Freunde mit ihm hier und würden ihn mit ihrer Anwesenheit unterstützen. So war er wenigstens nicht alleine mit Matt, Katrina und seinen traurigen Gedanken. Und Lucie würde auch nicht da sein.....
Obwohl bereits 6 Monate vergangen waren, kam er doch nicht umhin ab und zu an sie zu denken. Er schob es auf die außergewöhnlichen Umstände zu, die sie umgeben hatten. Er war ein sehr mitfühlender Mensch und die Umstände ihrer Vergewaltigung waren ihm noch immer so nahe, als ob es gestern gewesen wäre. Sie tat ihm leid, eine so wunderschöne Frau und dann drei mal vergewaltigt..... das prägte einen wahrscheinlich fürs Leben. Männer würde es bestimmt so schnell keine mehr in ihrem Leben geben. Wenn er genau darüber nachdachte (und eigentlich wollte er das nicht, denn dann hätte er zugeben müssen, dass er ihr großes Unrecht getan hatte), war die Wahrscheinlichkeit nach anderen Männern in ihren Leben schon nach einer Vergewaltigung recht unwahrscheinlich. Geschweige denn nach zwei Vergewaltigungen. Gerne hätte er ihr das gesagt.......aber vielleicht auch nicht.
Wer weiß, wahrscheinlich hätte er sie wieder beleidigt. Er hatte keine Ahnung warum es diese Frau immer wieder schaffte seine schlechtesten Eigenschaften zu Tage kommen zu lassen.

Matt und Katrina tauchten neben ihm auf. Obwohl sich seine Gefühle zu Katrina nicht geändert hatten, war die Begrüßung war eher verhalten Aber die Blicke die er ihr zuwarf hatten sich nicht geändert. Er konnte nur hoffen, dass sein Team davon nichts mitbekam, denn das wäre ihm höchst unangenehm gewesen. Aber er hatte Glück, denn keiner von ihnen war momentan in seiner Nähe.


Trotzdem entwickelte sich in seinem Mund ein unangenehmer Geschmack, als Matt, wie auch schon 6 Monate zuvor, kurz in der Menge verschwand, um mit Lucie wieder zurück zukehren.
Er hatte offensichtlich noch immer einen Heidenspaß an unangenehmen Situationen, die ihn nicht selbst betrafen. Horatio versuchte so schnell wie möglich seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu bekommen, konnte aber nicht verhindern, dass sie ihm für einen Moment entglitten. Zumindestens konnte er für sich verbuchen, dass auch Lucie mehr als überrascht war ihn zu sehen. Auch das Schweigen nach einem kurzen `Hallo`, kam ihm sehr bekannt vor.
„ Lucie wird auch hier für das Abendprogramm zuständig sein“, kommentierte Katrina. Sie war nicht wirklich so begeistert wie ihr Mann, Lucie hier zu sehen. Noch immer hatte diese Frau einen unangenehmen Beigeschmack, wenn sie neben Horatio stand, noch immer war die Angst da, ihren ehemaligen Liebhaber an diese Frau zu verlieren. Je mehr Zeit ins Land ging in der Horatio alleine war, um so größer war die Möglichkeit ihn für ihre eigenen Pläne zu verlieren.
Mehr war aus einer normalen Unterhaltung nicht herauszuholen. Lucie verabschiedete sich, noch bevor Matt seine Nummer mit dem Tanzen wiederholen konnte und war den ganzen Abend nicht mehr gesehen. Horatio war nicht wirklich unglücklich darüber .

Die Vorstellung die Lucie gab, ähnelte im großen und ganzen der in Los Angeles. Und auch die Reaktion des Publikums stand dieser in nichts nach. Eric bekam seinen Mund nicht mehr zu und auch Speedle, der eigentlich der zurückhaltende von den beiden war, erging sich im Lob über die Tänzerin.
Während Horatio Lucie bei ihrer Vorstellung beobachtete, beschloß er, endlich reinen Tisch mit ihr zu machen. Er hoffte nur, dass er auch eine Chance dazu bekam.
Als also die Aufführung zu Ende war, machte er sich auf den Weg zu den Umkleidekabinen. Seine Marke mit dem dazugehöreigen Rang, öffnete ihm beinahe jede Tür und so blieb ihm auch diese nicht versperrt.
Er war nervös als er an ihrer Tür klopfte. Nicht das er sich das hätte anmerken lassen, aber er war es trotzdem .Sie bat ihn herein. Und wie schon so oft, wenn sie ihn sah, verschlossen sich ihre Gesichtszüge und nichts blieb übrig außer einer wohl einstudierten Maske der Gleichgültigkeit. „Hallo.“ Mehr sagte er ersteinmal nicht. Er wollte sehen wie sie reagierte. Sie schaute ihn durch den Spiegel, vor welchem sie sich gerade abschminkte, geradewegs in die Augen. Und er schaute sofort weg. Den Blick kannte er und er wollte vermeiden, dass sie ihm gleich wieder zu nahe kam und er unwirsch reagierte. „Hi.“
„Können wir nicht einfach noch mal von vorne anfangen?“ Er wirkte befangen und verdammt er fühlte sich auch so. Wie ein kleiner Schuljunge der seine Lehrerin um Entschuldigung bittet, weil er mit Papierkügelchen nach ihr geschnipst hatte. Verdammt er war doch wirklich alt genug, um da herausgewachsen zu sein! Für einen kurzen Augenblick hörte sie mit ihrer Tätigkeit auf und musterte ihn. Ihr Blick sprach tausend Sprachen.
In Ordnung, so also nicht, dachte er. „ Darf ich mich setzten?“ Lucie zuckte gleichgültig mit den Schultern und fuhr fort sich abzuschminken. „Pass auf, es tut mir wirklich leid, was ich da in L.A. zu Dir gesagt habe. Ich wollte ich könnte es ungeschehen machen, aber das geht nicht.“
Er stützte sich mit beiden Ellenbogen auf seine Knie ab und rieb sich die Augen. Lucie war inzwischen fertig mit abschminken und beobachtete ihn durch den Spiegel. `Mein Gott, ungeschminkt war sie noch viel hübscher,` dachte er. Was waren das denn schon wieder für Gedanken? Sein Blick suchte den ihren und diesmal schaute er nicht weg. Und wieder schaute sie ihm direkt ins Herz.....
Endlich sagte sie auch etwas: „ Es ist wegen Katrina, nicht wahr?“ Sie fing an sich zu schminken. Dezent, so wie er sie oft gesehen hatte. Er schluckte, diese Frau konnte wirklich Gedanken lesen, aber wenn er wirklich wollte, daß sie wie normale Leute miteinander redeten, dann sollte er an diesem und auch an jedem anderen Punkt ehrlich mit ihr sein. Also wandte er seinen Blick nicht von ihr ab.
„ Wir waren zusammen in der Highschool. Matt, Katrina und ich. Katrina und ich waren für viele Jahre ein Paar. Und wir waren wirklich glücklich. Nach der Highschool wurde Matt Anwalt und ich wurde ein Cop. Katrina war Geld wichtiger als die Liebe und so verließ sie mich und heiratete Matt.“ Jetzt wandte Horatio doch den Blick ab und schaute zu Boden. Die Erinnerung daran schmerzte. Eine Weile schwieg er still und hing seinen Erinnerungen nach.
Und Lucie hörte sich auf zu schminken und drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihm um.
Endlich schaute er wieder auf und suchte den Blick von ihr. Die Härte war aus ihren Augen gewichen und machte nun Mitleid Platz. Verdammt, Mitleid konnte er gar nicht gebrauchen. Aber er überwand sich selbst und sprach weiter. Eigentlich war es gut mal mit jemanden darüber zu reden. Solange hatte er geschwiegen und nichts gesagt und er wusste, dass Lucie zuhörte, ohne zu urteilen.
„ Lange Zeit dachte ich , dass sie zu mir zurück kommen würde. Das sie mich immer noch liebt. Ich bin sogar sicher, dass sie mich immer noch liebt, aber Geld ist ihr wichtiger.“ Wieder wurde er ruhig. Es gab nichts mehr zu sagen. Außer: „Es tut mit leid.“
Eine Weile sagte Lucie gar nichts. Und dann einfach nur: „ok.“ , damit drehte sie sich wieder um und schminkte sich weiter. Horatio wusste nicht was er erwartet hatte, aber bestimmt nicht nur `ok`. Wieder suchte er ihren Blick und sie erwartete ihn bereits. Ihren braunen Augen und auch ihr Mund lächelten ihn liebevoll an. Er lächelte zurück. Und es war das süßeste lächeln was Lucie jemals gesehen hatte.

Als Horatio zum Ball zurückkehrte, fühlte er sich um einiges besser als vorher. Auch das Katrina mit Matt tanzte machte ihm nicht mehr ganz soviel aus. Aber auf Lucie wartete er vergeblich, sie verließ den Ball ohne sich zu verabschieden. Sie war ohnehin nur das Showprogramm gewesen.














Ihr aktueller Fall führte Horatio ein paar Tage später zum Hafen von Miami.
Er hoffte, wie schon so oft, auf eine Eingebung, als er dort am Pier stand und seinen Blick übers Meer schweifen ließ. Er hatte gerade ein paar wertvolle Informationen bekommen, wußte aber noch nicht so recht, wie sie in sein Bild passten, doch hier am Meer fand er die Ruhe die er brauchte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Schließlich wandte er sich um, um zurück zum Wagen zu gehen.....und sah nicht weit von ihm, Lucie am Ende eines anderen Piers sitzen.
„Hallo.“ Sie schaute ihn kaum an, als er sich zu ihr setzte, sondern beobachtete weiter, wie die Wellen auf den Strand zutrieben. Alles in Ordnung?“ Aufmerksam schaute er sie an. Sie lächelte leicht zurück. „ Sicher.“ Horatio war nicht so ganz davon überzeugt, sie wirkte so in sich gekehrt. „Warum sollte es das nicht sein?“, setzte sie hinzu.
Horatio zuckte die Achseln und musterte sie ausgiebig. Er konnte nicht genau sagen, wie er auf den Gedanken kam, daß etwas nicht in Ordnung war, es war mehr ein Gefühl. Doch er hatte schon oft festgestellt, daß seine Instinkte ihn selten trogen. Also fragte er weiter.
„Ich weiß es nicht“, gestand er ihr. „Du wirkst traurig, still. Ist denn wirklich alles in Ordnung?“ Lucie antworte nicht. Sie biss sich auf die Lippen und studierte weiter angestrengt den Horizont, als ob sie etwas suchte. Horatio wartete.
Und das warten lohnte sich, denn sie antworte wirklich noch. „Ja....nein. Ach ich weiß nicht. Im Grunde genommen ist alles in Ordnung.“ Das war zwar eine Antwort auf seine Frage, aber nicht gerade eine sehr gehaltvolle. Er versuchte sich mit einem Schuß ins Blaue. „Hat es vielleicht etwas mit dem zu tun, was in L.A. passiert ist?“ „Du meinst mit unserer Meinungsverschiedenheit?“ Sie blickte ihn über die Schulter an und lächelte schon ein bisschen mehr. Horatio war sichtlich peinlich berührt und begutachtete die Holzpaneelen unter seinen Füßen genau. „Ähmm.“ Wieder wußte er nicht genau was er sagen sollte. Er nahm seine Sonnenbrille ab und drehte sie zwischen seinen Fingern. Lucie beobachtete mit einem Grinsen sein tun. „Nervös?“, fragte sie.
Er legte den Kopf schief und schaute sie nun seinerseits mit einem grinsen an. „Na ja, ein bisschen. Das war bestimmt nicht einer meiner Glanzleistungen.“ Lucie schnaubte durch die Nase und starrte wieder auf das Meer. „Nein, daß war es ganz bestimmt nicht.“ Schon wieder wirkte sie, als ob sie meilenweit von ihm entfernt wäre. Ihre Antwort kam auch nur noch leise. „Nein, es hat nichts mit dir zu tun.“
Horatio gab nicht auf. „Hat es was mit Los Angeles zu tun?“ Wieder dauerte es eine ganze Weile, bis sie ihm endlich antwortete: „Hmmm.“ Horatio runzelte die Stirn. So ging das nicht weiter, er probierte es anders.
„Hat es vielleicht mit deinem Status bei deiner Familie zu tun?“ Er fühlte sich, als ob er an einer Quiz Show teilnahm, wo er die Fragen nicht kannte. Offensichtlich, wußte auch Lucie nicht, wovon er sprach, denn er erntete nur einen verständnislosen Blick. „Na ja...“ Horatio ruderte ein wenig mit seiner Wortwahl. Sie wußte doch bestimmt, daß sie keine Kinder mehr bekommen konnte, der Arzt hatte es ihr garantiert gesagt, aber er hatte Angst, daß er mal wieder einen wunden Nerv bei ihr traf. Und das letzte was er wollte, war sich schon wieder mit ihr streiten oder sie verletzen. Andererseits wußte er auch nicht, wie er dieses Thema am Besten umschrieb.
Warum war es bei Verhören so einfach zu fragen was man wissen wollte und hier fühlte er sich wie ein blutiger Anfänger? Er bekam auf einmal Mitleid mit allen Leuten, die bei der Polizei neu anfingen und er erinnerte sich dann plötzlich wieder daran, wie es damals bei ihm gewesen war.
„Du meinst, weil Familie und Kinder bei uns sehr wichtig sind und ich keine mehr bekommen kann?“, las Lucie wieder einmal seine Gedanken. „Äh, ja.“ Gut das sie es ausgesprochen hatte.
„Hmmm, ja, vielleicht.“
Horatios Gehirn arbeitet fieberhaft und versuchte, alle Informationen die er über sie hatte, zusammen zusetzten. Er hatte das Gefühl, etwas wichtiges übersehen zu haben, konnte aber nicht genau sage was es war.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die Nacht, als sie aus dem Krankenhaus getürmt war und er sie in ihrer Wohnung gefunden hatte! Er hatte doch schon damals gedacht, daß sie nicht aus Heimweh nach Hause gegangen war. Die Furche auf seiner Stirn vertiefte sich und die Sonnenbrille in seiner Hand wurde schneller gedreht. Das konnte doch nicht sein! Sie hatte in Los Angeles doch nicht ernsthaft daran gedacht sich das Leben zu nehmen, nur weil sie keine Kinder mehr bekommen konnte? So wichtig war es doch wirklich nicht, man konnte doch auch welche adoptieren! Es gab doch sowieso so viele Kinder, die kein zu Hause hatte, warum denn wegen so etwas sein Leben wegschmeißen? Seine Gedanken überschlugen sich fast. Allerdings wußte er auch nicht genau, wie wichtig es in anderen Kulturen war, eigene Kinder, Kinder von eigenem Fleisch und Blut zu haben, war. Er beschloß, daß er nachher unbedingt mit Eric reden musste.
Aber zuerst musste er rausfinden ob das der Grund war. Wollte sie sich in LA. wirklich das Leben nehmen?` Er fragte sie das . Vorsichtig, um nicht wieder in ein Wespennest zu stechen. Und sie nickte. Ja, dann hätte sie endlich einen Ort wo sie hingehören würde. Horatio konnte sein Entsetzen kaum unterdrücken, als er sich der Tragweite ihres Geständnisses klar wurde.
„Und das ist der Grund, warum Du nicht über den Mann sprechen willst, der dir das angetan hat.“ Das war keinen Frage, das war eine Aussage. „Ja. Er wird wieder kommen. Er kam bereits drei mal und er wird ein viertes mal kommen. Ich kann nur hoffen, dass er diesmal gründlicher ist.“
Lucie stand auf und wandte sich zum gehen. Horatio drehte sich zu ihr um, stand aber nicht auf. „ Du weißt wer er ist!“ Die Brille in seinen Händen war vergessen und er konnte jetzt das Grauen nicht mehr aus seiner Stimme halten. Er konnte nicht glauben, dass jemand so verzweifelt war, dass er sich wünschte sein Peiniger käme wieder und würde seine Arbeit vollenden.
Sie lächelte ihm milde an. „ Ich denke mal ja. Zumindestens vermute ich es. Immerhin habe ich ihm bereits drei mal die Tür geöffnet.“ Sie sinnierte einen kurzen Augenblick still vor sich hin.
Sie beobachtete ihn wie er aufstand und sich vor ihr aufbaute. „Dir ist schon klar, dass ich das zu verhindern versuchen werde, wenn ich es kann.“ Er hoffte, dass sie das etwas zur Vernunft brachte. Aber ihr Lächeln wurde nur noch weicher, noch trauriger. „ Und Du weißt hoffentlich, dass wenn ich ein weiteres mal im Krankenhaus aufwache und Du an meinem Bett stehst, ich nie wieder ein Wort mit die reden werde?“
Horatio wusste nicht mehr was er noch sagen sollte, aber Lucie erwartete auch keine Antwort. Sondern ließ ihn mit seinen durcheinander wirbelnden Gedanken alleine am Pier stehen.

Lange schaute er ihr noch nach, verzweifelt darum bemüht seine Gedanken zu ordnen. Er verstand sie einfach nicht..
Er musste dringend mit Eric reden und sich seine Kultur einführen lassen. Mit gerunzelter Stirn und zusammengekniffenen Augen machte er sich auf dem weg zurück ins Labor




Dort angekommen, traf er auch fast sofort auf Eric und er beschloß seinen jungen Kollegen sofort zu Rate zu ziehen.
Gemeinsam saßen sie im Aufenthaltsraum bei einer Tasse Kaffee, als Horatio ihn um Rat fragte. Eric wirkte bei diesem Thema etwas peinlich berührt, wusste aber nicht so Recht wie er die Frage seines Bosses umgehen sollte. Schon aus dem Grund, weil er eine direkte Frage gestellt bekommen hatte, wo man gar nicht um den heißen Brei reden konnte. Horatio wartete geduldig auf eine Antwort.
„Kinder sind bei uns sehr wichtig“, fing Eric ihn an aufzuklären. Wenn es so etwas wie eine Rangordnung gibt, dann steht an erster Stelle die Familie, dann die Arbeit und zum Schluß das Vergnügen.“ Eric wand sich ein wenig unter dem Blick seines Bosses, aber er fuhr tapfer fort. „Eine Frau, die keine Kinder mehr bekommen kann, wird in dem Fall wie ein Neutrum behandelt. Nicht direkt wie eine Ausgestoßene, aber sie hat bei weitem nicht mehr den gleichen Status wie eine andere junge Frau. Wenn die Familie sehr traditionell ist, dann kommt es durchaus vor, daß sie verstoßen wird, weil sie die Ehre und den Stolz nicht weitergeben kann.
Aber das passiert heut zu Tage nicht mehr all zu häufig. Allerdings, wird Mädchen schon im kleinsten Alter eingeprägt, daß es ihre Aufgabe ist, dafür zu sorgen, daß es für den Fortbestand der Familie zu sorgen hat. Nicht selten passiert es dann, das Frauen, wenn sie sehr altmodisch erzogen wurden, sich für ein anderes Leben entscheiden.“ Eric sprach es zwar nicht aus, aber Horatio wußte genau, was er mit einem anderen Leben meinte. „Manchmal gehen sie auch weg von ihrer Familie und beginnen woanders ein neues Leben. Aber das ist eher selten, denn das Verantworungsbewußtsein für die eigenen Angehörigen ist sehr groß. Lieber leben sie dann in ein einsames Leben, als ihre Lieben im Stich zu lassen.“ „Aber das ist ja grausam!“ Horatio war entsetzt, das war ja tiefstes Mittelalter!
Eric zuckte mit den Schultern. „Ich weiß, daß klingt grausam. Glaube mir, die jüngeren Generationen versuchen auch mit dieser Tradition zu brechen, aber trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, daß manche Dinge immer wieder weiter gegeben werden, einfach weil man es von seinen Eltern gelernt hat. Das ist in deiner Kultur auch nicht anders.“
Um Verzeihung für sein eigenes Volk bittend, schaute Eric seinen Chef an. Horatio nickte müde und entließ Eric mit einem Nicken. Er hatte genug gehört, seine Fragen waren beantwortet.
Mein Gott, diese Frau hatte es wirklich nicht einfach. Aber trotzdem erschien ihm der Weg des Todes doch ein wenig übertrieben. Er beschloß sie auf jeden Fall im Auge zu behalten und zu verhindern, dass noch jemand die Gelegenheit bekam sie zu vergewaltigen.







Das jedoch stellte sich als ziemlich unmöglich heraus.
Immerhin schaffte er es jedoch dafür zu Sorgen, dass sie nicht umgebracht wurde. Und den Mann zu verhaften.
Matt......es war sein bester Freund Matt gewesen, der nicht seine schmutzigen Finger von Lucie lassen konnte. Horatio konnte es nicht glauben. Sein bester Freund!
Er erwischte ihn dabei, wie er gerade anfing sie zu misshandeln. Genauso wie er es bereits in L.A. getan hatte, mit absolut den identischen Gegenständen, die sie schon zuvor in Lucies Wohnung gefunden hatten. Lucie hatte bereits das Bewusstsein verloren, als sie sie fanden und so blieb Horatio keine andere Möglichkeit als Matt zu verhaften. Wegen vierfacher Vergewaltigung und versuchten Mordes. Horatio bezweifelte das Matt jemals wieder das Gefängnis verließ.
Katrina nahm die Angelegenheit relativ gefasst auf, so dass Horatio in seinem Verdacht bestätigt wurde, dass sie ihn nur wegen des Geldes geheiratet hatte.
Schweigend stand sie hinter dem Glas, welches den Vernehmungsraum mit dem Beobachtungsraum trennte und hörte sich Matts Erklärungen an. Nur gab es eigentlich keine richtige Erklärung. Das einzige was Matt immer wieder wiederholte war, dass sie ihn angemacht hatte und er nicht anders konnte. Aus Angst vor Entdeckung, wollte er sie dann hinterher umbringen. Und eigentlich hatte sie nur das bekommen was sie verdient hatte.
Horatio warf einen kurzen Blick auf Katrina, aber diese stand einfach nur da und ließ ihren Mann nicht aus den Augen. Die Augen trocken, das Gesicht ohne Regung.
Ganz im Gegensatz zu ihm selbst. Er konnte es noch immer nicht glauben. Er kannte Matt nun schon so lange und niemals wäre er auf den Gedanken gekommen das sein bester Freund etwas damit zu tun hat.

Später im Krankenhaus, stand er dann wieder an Lucies Bett und betrachtete die Bewusstlose.
Ihr Gesicht war nicht so entstellt wie beim letzten mal. Anscheinend betrachtete Matt es als sein Vergnügen sie erst zu verprügeln, wenn er sie dann versuchte umzubringen.
Fassungslos über diese Kaltblütigkeit seines Freundes, schüttelte er den Kopf und machte es sich dann auf dem einzigen Stuhl in dem Zimmer bequem, um auf Lucies Erwachen zu warten.
Es dauerte noch viele Stunden bis sie endlich sie Augen aufschlug und, noch nicht ganz wieder zurück in der Realität, an die Decke starrte. Horatio blieb weiterhin still.
Schließlich drehte sie den Kopf zur Seite und schaute ihn an. Schaute ihn einfach nur an.
Nach ein paar Minuten des Anstarrens, wendete sie den Kopf in die andere Richtung und strafte ihn mit der versprochenen Nichtachtung seiner Person.
So verblieben sie einige Stunden. Horatio war nicht sicher, ob sie nicht inzwischen wieder eingeschlafen war, wollte aber auch nicht das Zimmer verlassen. Also wartete er weiterhin. Nicht sicher auf was er eigentlich wartete.
Irgendwann gab er dann doch auf.



Aber er gab sie nicht auf.
Immer und immer wieder erschien er in ihrem Zimmer. Setzte sich auf den Stuhl und hoffte, dass sie vielleicht doch diese Stille durchbrach.
Eric kam auch um sie zu besuchen. Horatio war nicht wirklich überrascht über Erics Auftauchen, denn er wusste, dass er sein Herz auf den rechten Fleck hatte und über die Vorurteile seiner Gesellschaft doch leichter hinweg schauen konnte.
Einen zweiten Stuhl dicht an das Bett gezogen, unterhielten sich die beiden leise auf Spanisch, bis er dann ging. Er nickte kurz seinem Teamleiter zu und machte sich dann auf den Weg nach Hause. Doch Horatio gegenüber hielt sie ihr Versprechen vom Pier.
Nach einer Woche des Schweigens, war es Horatio der es beendete. Er zog den Stuhl dicht an ihr Bett und redete auf die ihm abgewendete Lucie ein.
„Ich weiß jetzt, warum du dich nirgendwo zu Hause fühlst“, begann er. „Eric hat es mir erklärt.“ Es war nicht leicht mit jemanden zu reden, der einen ignorierte.
Er versuchte sie zu provozieren um eine Reaktion von ihr zu bekommen. Und es klappte. „Aber weißt du, du bist selbst Schuld. Wenn du niemanden an dich heran lässt und immer nur als eiskalter Engel auftrittst, dann kannst du auch keine Freunde finden die dir das Gefühl geben willkommen zu sein.“ Er lauerte regelrecht auf eine Reaktion von ihr, immerhin war sie eine Latina und diese waren für ihr Temperament nur zu bekannt. Er hatte sich nicht getäuscht.
Abrupt drehte sie den Kopf in seine Richtung und starrte ihn an. „Wovon hast du denn eine Ahnung?!“ Ihre dunklen Augen funkelten wütend. Seine Augen aber erwiderten diesen Blick nur liebevoll und voller Verständnis. Diesmal brachte sie ihn nicht aus der Ruhe. Mit einem Seufzer der Resignation, gestand sie sich ein, dass er es doch tatsächlich geschafft hatte. Und sie begriff auch, dass er es nur gesagt hatte um sie zu einer Antwort zu zwingen. Sie kniff kurz die Lippen aufeinander. „ Nun, ich habe Leute an mich herangelassen. Einer davon hatte seinen Spaß daran mich zu vergewaltigen und der andere mich zu beleidigen. Ganz ehrlich ist mein Bedarf nach noch mehr Nähe zu anderen Menschen gedeckt.“ Trotz dieser verbitterten Worte, blieben ihre Augen unverändert. Sie hatte sich mit ihrem Schicksal schon sehr lange abgefunden.
„Vielleicht waren es die falschen Menschen, denen du dein Vertrauen geschenkt hast.“ Er lächelte leicht, senkte dann kurz den Kopf und suchte dann wieder ihren Blick. Überrascht bemerkte er, dass auch sie lächelte. „Vielleicht könntest du ja wenigstens einen von ihnen verzeihen und ihm eine dritte Chance geben?“ Lucie atmete tief durch. „Wie viele Chancen willst Du eigentlich noch von mir haben?“ Sie legte den Kopf schief und musterte ihn unverhohlen.
Das war allerdings eine gute Frage und er antwortete auch nicht sofort. „Hmmm, ich weiß nicht. Ich weiß auch nicht, warum du es immer wieder schaffst mich auf die Palme zu bringen. Aber du tust es mit einer Leichtigkeit die mir Angst macht.“ Er grinste sie frech an. „ Vielleicht könntest du mir so viele Chancen einräumen wie ich brauche, um in deiner Nähe nicht die Kontrolle zu verlieren und dich nicht in irgendeiner Form zu beleidigen. Wie klingt das?“ Und obwohl Lucie sich geschworen hatte nie wieder auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln, musste sie jetzt herzlich lachen. Horatio war erleichtert und stimmte in ihr Lachen ein. Das war doch schon mal ein Anfang. „Mir fehlen die Worte bei soviel Dreistigkeit“, bemerkte sie. „Also gut. Ich gebe dir eine Frist von drei Monaten. Sollte ich ab da, noch eine Beleidigung aus deinem Munde vernehmen, werde ich den Kontakt zu dir, ohne mit der Wimper zu zucken, sofort abbrechen. Und dann gibt es für dich kein zurück mehr.“ Ihre Miene wurde Ernst und sie fesselte seinen Blick mit dem ihren. „Klingt fair“, sagte er und nickte. Er war erleichtert. Drei Monate, das sollte doch zu schaffen sein. Er streckte ihr seine Hand entgegen. „Freunde auf Probe?“, fragte er. Lucie nickte und ergriff die seine. „Ok.“
Gerne hätte er sie jetzt in den Arm genommen und sie fest an sich gedrückt. Aber das erschien ihm doch etwas verfrüht.
Einen Moment später ließ er erstaunt seine Gedanken von eben noch mal Revue passieren. Er wollte sie in den Arm nehmen und sie fest an sich drücken? Was war das denn?
Nun ja, gute Freunde nahm man doch ab und an in den Arm. Das war doch vollkommen normal. Beruhigt wandte er sich wieder Lucie zu, welche ihn mit gerunzelter Stirn beobachtete. „Alles in Ordnung mit dir?“ „Ja, alles ok.“ Ihr Stirnrunzeln wich einem schüchternen Lächeln: „....und jetzt?“ „ Jetzt werden wir uns wie ganz normale Leute unterhalten.“ „Und damit eine Freundschaft funktioniert“, setzte er hinzu, „sollten wir ehrlich miteinander sein. Ich habe die Vermutung, dass wir nur deswegen miteinander Schwierigkeiten haben, weil wir immer nur die Hälfte sagen von dem was wir eigentlich meinen und sich daraus eine Menge Missverständnisse ergeben.“ Lucie nickte. Das klang logisch. Allerdings fragte sie sich, was an dem Satz `so wunderschöne blaue Augen und doch so traurig´, missverstanden werden konnte. Oder so etwas wie: `sie würde ihren Sex Appeal dafür einsetzen um neue Bettbekanntschaften zu schließen`. Doch um des Friedens willen, den sie gerade geschlossen hatten, sparte sie es sich das zur Sprache zu bringen. Vielleicht hatte er wirklich nur einen schlechten Tag erwischt – oder sie, als sie ihn darauf ansprach. Und vielleicht hatte er Recht, als er bemerkte, dass sie sich deswegen nirgendwo zu Hause fühlte, weil sie keine Freunde hatte. Was konnte schon passieren, wenn sie es mal wirklich auf diese Art und Weise probieren würde? Im Zweifelsfall würde sie einfach wieder weggehen. Und vielleicht, ganz, ganz vielleicht, mochte er sie ja irgendwann genauso gerne leiden, wie sie ihn.

Doch als so leicht sollte sich die Sache mit den `über alles reden` doch nicht erweisen. Jedenfalls nicht sofort.
Denn schon wieder herrschte Schweigen zwischen ihnen. Schließlich verabschiedete sich Horatio um wieder ins Labor zu fahren und an seinem Fall weiterzuarbeiten.
Als er jedoch die Wagentür aufschloß, klingelte sein Handy. Katrina. Sein Herz klopfte mit einem male schneller, denn innerhalb vom Bruchteil einer Sekunde wurde ihm klar, dass sie jetzt frei war. Sie bat ihn um ein Treffen um mit ihm über Matt zureden. Enttäuschung machte seine Hoffnung zunichte. Doch er ließ sich nichts anmerken und verabredete sich mit ihr im Golden Bay Cafe´ . Und vielleicht, ganz, ganz vielleicht, würde sie ihn ja irgendwann genauso lieben, wie er sie.


Als er am nächsten Tag ins Krankenhaus fuhr, hatte er einen Plan gefasst, wie Lucie und er vielleicht unkomplizierter miteinander umgehen könnten. Da eine einfache Unterhaltung nicht möglich war, hatte er beschlossen ihr das Schach spielen beizubringen. Sie mussten sich nicht großartig unterhalten, sondern konnten sich bei dem Spiel ersteinmal beschnuppern. Schach war hervorragend dazu geeignet jemanden kennen und einschätzen zu lernen. Und das musste er wirklich, wenn er sich nicht wieder einen Faux Pax einhandeln wollte. Allerdings war er sich nicht sicher, ob sie überhaupt Interesse hatte Schach zu lernen. Wenige Frauen hatten Spaß an dieser Art des logischen und vorausschauenden Denkens. Er hoffte das Lucie langweilig genug war, um es wenigstens zu probieren.
Auf dem Weg nach oben, dachte er noch mal über den gestrigen Abend nach.
Katrina hatte umwerfend ausgesehen. Und sie wusste es. Das Gespräch war zum Anfang noch sehr einseitig verlaufen, denn Katrina hatte ihn ausführlich über Matt und die Konsequenzen seines Handelns ausgefragt. Aber im Laufe der Zeit wurde es besser und der Abend erwies sich als überraschend schön. Horatio war guter Dinge. Vielleicht.....

Lucie war wieder Erwarten sehr für das Schachspielen zu begeistern und zeigte große Wissbegierde. Sicher, in diesem Stadium, war sie nicht wirklich eine Herausforderung für ihn. Doch ab und an, überraschte sie ihn doch mit ausgeklügelten Zügen und brachte ihn kurzzeitig zum Schwimmen. Er war sich nicht sicher wer von ihnen beiden dann überraschter war. Er oder sie. Aber ihr Lachen war ansteckend und so nahm sie es jedes Mal mit Humor, wenn er ihre einfachen Pläne durchkreuzte.

Alles in allem wurden es ein paar sehr ruhige und friedliche Wochen und Horatio fühlte sich rund um wohl.
Katrina meldete sich mehr oder weniger regelmäßig, dann trafen sie sich für die verschiedensten Anlässe und hatten eine Menge Spaß miteinander. Sein Fall, an dem er gearbeitet hatte, als er Lucie wieder traf, löste sich auch und auch seine Freundschaft mit Lucie entwickelte sich.
Durch das Schachspielen, hatten sie eine Möglichkeit gefunden, sich unkompliziert zu unterhalten und den anderen besser zu verstehen. Jedes Mal beim Eröffnungszug, fragte sie ihn wie es auf Arbeit war und er berichtete ihr bereitwillig was sich neues ergeben hatte. Nicht die Einzelheiten natürlich. Dann war er an der Reihe und fragte sie nach ihrem Tag und jedes Mal an dieser Stelle, fing Lucie an zu lachen und fragte ihn, was er sich denn denke, was hier im Krankenhaus großartig passieren könne. Es war schon wie ein kleines Ritual geworden, was sich auch keiner der Beiden entgehen ließ.
Im Laufe der Zeit, erzählte er ihr dann auch von seinen Verabredungen mit Katrina und wie glücklich er sich fühlte. Zum Anfang hatte es ihn einige Überwindung gekostet so persönliche Dinge mit ihr zu besprechen, aber er hatte es für nötig befunden, um eine Vertrauensebene zu ihr aufzubauen und ihr zu zeigen, dass ihm viel an dieser Freundschaft gelegen war. Jetzt, wo die Peinlichkeit sich gelegt hatte, war es schön mit ihr darüber reden zu können. Ihr seine Gedankengänge mitzuteilen und sich von ihr Ratschläge geben zu lassen. Immerhin war sie eine Frau und konnte ihm ziemlich genau sagen, was Katrina mit der einen oder anderen Situation ihm mitteilen wollte. Wenn er ehrlich war, hatten ihre Tipps, ihn bei Katrina schon viel weiter kommen lassen. Inzwischen war er sich sogar ziemlich sicher, dass eines Tages sein Wunsch, Katrina an seiner Seite zu haben, sich erfüllen würde.
Auch seine Trainingseinheiten beim Schach zeigten große Erfolge. Lucie lernte mit unglaublicher Geschwindigkeit und machte ihn bereits so manches mal das Leben schwer. Und das waren keine Zufallserfolge. Inzwischen glaubte er auch nicht mehr so ganz, dass ihre anfänglichen, versehentlichen Erfolge wirklich so zufällig gewesen waren, denn sie besaß einen ausgesprochenen scharfen Verstand und nachdem sie die Regeln kannte, wurde sie eine ernstzunehmende Gegnerin für ihn. Spielzüge oder Kombinationen die er nur einmal machte, spielte sie ein paar Spiele später gegen ihn aus und brachte ihn dazu sich einer neuen Herausforderung zu stellen.
Doch von sich erzählte sie nur wenig. Nicht das sie seinen Fragen auswich oder nur kurz beantwortete, jedoch besaß sie eine Gabe viel zu erzählen, aber nichts zu sagen. Er musste schon genau zuhören und explizit an der richtigen Stelle das richtige fragen um etwas zu erfahren. Nicht nur eine Herausforderung beim Spiel, sondern auch auf intellektueller Ebene.
Er war begeistert.

Diese Freundschaft setzte sich auch fort, nachdem Lucie aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Sicher, sie sahen sich jetzt nicht mehr so häufig wie zuvor, allerdings wenn sie sich dann sahen, mit der gleichen Intensität wie schon zuvor, vor allem beim Schachspiel.
Katrina rief inzwischen häufig an, wenn sie am spielen waren und so manches Mal, hatten sie dann dieses unterbrochen, weil Horatio eine spontane Verabredung mit Katrina wahrnahm.
Lucie machte gute Miene zum bösen Spiel. Es schmerzte sie sehr, dass Horatio sich sooft mit Katrina traf, aber auf Grund seiner Erzählungen, wusste sie auch, wie sehr er diese Frau liebte. Und Lucie liebte ihn.
Wenn sie beiden alleine waren, konnte sie sich fast dem Gefühl hingeben, dass auch sie das Wichtigste in seinen Leben war. Es war so vertraut, so schön. Aber halt nur fast. Die Stunden außerhalb ihrer Wohnung, gehörten seiner Arbeit und Katrina.
Lucie fing wieder an als Sekretärin im Büro des Staatsanwaltes zu arbeiten. Oft gehörte nun ihre Zeit den Recherchen und dem abtippen von langweiligen Akten. Am meisten von dem was sie zu tun hatte, haßte sie es Horatios Akten und Berichte abtippen zu müssen. Der Mann hätte mit seiner Handschrift Arzt werden sollen. Keiner im Büro konnte sie lesen und Lucie verbrachte viel Zeit mit einem Wörterbuch, um mögliche Wörter, die vielleicht Ähnlichkeiten hatten mit den Wörtern in seinen Berichten, miteinender in Verbindung zu bringen.



Es war ungefähr drei Monate nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus
Seine Probezeit lief langsam ab und sie war sich noch nicht sicher, ob sie bleiben oder gehen sollte. Eigentlich sprach nichts dafür zu gehen, denn Horatio benahm sich vorbildlich. Keine Beleidigungen mehr, im Gegenteil, er überraschte sie als aufmerksamer, liebevoller Mann. Mit einer gesunden Neugier und einem wachen Verstand. Aber genau das war der springende Punkt. Er war so warmherzig und zuvorkommend, dass es ihr immer schwerer fiel, nur als gute Freundin in seiner Nähe zu sein.
Horatio war bei ihr und sie kochten gemeinsam. Jedenfalls versuchten sie es, denn es endete eigentlich nur in Gelächter und Geplänkel, wer denn nun Recht hatte wie man Hähnchengeschnetzeltes zubereitete. Lucie gab auf und überlies das Kochen ihm. Genüsslich machte sie es sich am Küchentisch bequem und trank ihr Glas Wein, während sie ihm dabei zuschaute, wie er den Kohl blanchierte. Natürlich konnte sie sich bissige Kommentare nicht verkneifen, aber das war ok und war nicht persönlich gemeint. Nicht sehr jedenfalls. Geistesabwesend massierte sie sich mit der freien Hand die verspannten Nackenmuskeln. Sie hatte letzte Nacht eindeutig zu lange am Computer gesessen und recherchiert.
Horatio bemerkte es, wischte sich die Hände am Handtuch ab und trat dann hinter sie um ihr hilfsbereit den Nacken zu massieren. Entspannung war das Letzte was sich bei Lucie einstellte. Es war das erste mal, dass es mehr als eine zufällige Berührung des anderen war und Lucie wurde es heiß und kalt gleichzeitig. So ging das nicht. Sie waren doch nur Freunde. Na ja, er konnte ja nicht wissen, dass sie mehr für ihn empfand.
Unangenehm darauf hingewiesen, dass ihre Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhten, machte sie sich von ihm los. Aber er missverstand es. „Du hast Recht, so wird das nichts. Wahrscheinlich ist nicht nur der Nacken verspannt, sondern es kommt vom untern Rücken.“ Verdammt, warum hatte er nur soviel Ahnung von Medizin und dem menschlichen Körper?
Er dirigierte sie zu Couch und hieß sie ihre Bluse auszuziehen. Er drehte sich höflich um, während er wartete, dass sie sich mit entblößtem Oberkörper auf die Couch legte. Einen Moment lang blieb Lucie einfach nur still stehen. Das war das Letzte was sie wollte. Eine Massage von ihm. Und sie sagte es ihm auch. Aber irgendwie war das anscheinend nicht ihr Tag, denn Horation dachte, dass es wegen der Vergewaltigungen wäre, weswegen sie sich nicht ausziehen wollte. Er nahm sie kurz in den Arm und versicherte ihr, dass er ihr nichts antun und sie nur massieren würde. Dann drehte er sich wieder weg. Nichts antun? Merkte dieser Idiot denn nicht, was er ihr mit dieser ganzen Aktion überhaupt antat? Und das das ganz und gar nichts mit den Vergewaltigungen zu tun hatte? Warum war er nur so ein verdammt rücksichtsvoller Mensch?
Nachdem Lucie noch eine Weile stehen blieb, in der Hoffnung, dass er vielleicht doch ihre Gedanken lesen könnte, sah sie ein, dass sie aus dieser Situation nicht so einfach rauskam. Also zog sie ergeben ins Schicksal ihre Bluse aus und legte sich auf der Couch zurecht. Horatio ging inzwischen ins Bad und kam mit ihrer Köperlotion zurück. Lucie vergrub ihr Gesicht im Kissen und hoffte das das alles nur ein böser Albtraum war.
War es nicht, im Gegenteil es wurde noch schlimmer für sie, nachdem Horatio bemerkte, dass die goldene Bemalung auf ihrem Rücken, die er bei ihren Auftritten gesehen hatte, gar keine gewöhnliche Bemalung , sondern ein Tattoo, welches kunstvoll über eine lange, silberne Narbe gestochen war. Zärtlich fuhr er mit dem Fingernagel über die Narbe und dem dazugehörigem Tattoo. So etwas hatte er in all seinen Jahren beim CSI und auf Alexx ihrem Tisch noch nie gesehen.
Währenddessen dachte Lucie ernsthaft übers Auswandern nach.
Endlich fing er mit der Massage an. Sacht drückte er jeden Wirbel wieder dahin wo er hingehörte und löste mit sanften Druck ihre Verspannungen. „Lernt man so etwas beim CSI?“ Lucie dachte ein Gespräch mit ihm würde vielleicht ihre persönliche Anspannung lösen, doch Horatio antwortete nicht, sondern ging nur konzentriert seiner Arbeit nach. Das einzige was sie von ihm zu hören bekam war, das sie versuchen sollte sich zu entspannen und die höfliche Frage, ob er ihren BH öffnen, um besser massieren zu können. Lucie war froh das sie auf dem Bauch lag und ihr Gesicht in dem Kissen vergraben hatte, so dass er die verräterische Röte, welche jetzt ihr Gesicht überzog, nicht sehen konnte. Sie fang an zu zählen. Autos in den verschiedenensten Farben. Sie war bei der Farbe Blau (rot, gelb, grün und Schwarz hatte sie schon durch) und der Zahl 986 angekommen, als sie fühlte, wie er ihren BH wieder schloss. Gott sei Dank. Es war geschafft! Doch sie hatte sich zu früh gefreut. Horatio bat sie sich hinzustellen, damit er die Wirbel die er nicht durch die Massage hatte einrenken können, anders wieder in ihre Position zu schieben. Ungeachtet dessen das sie nur einen BH trug, drehte Lucie sich mit entglittenen Gesichtszügen und vollkommen verschreckt zu ihm um. Aber wie schon gesagt, es war nicht ihr Tag. Horatio setzte sich neben sie, nahm sanft ihre Hände in die seinen und versicherte ihr, dass er nichts im Schilde führte und er ihr nur helfen wollte. Dabei sah er ihr tief in die Augen, damit sie sah das er es wirklich Ernst meinte.
Fieberhaft durchforstete Lucie ihr Gehirn nach irgendeiner Ausrede. Aber es war leer. Nichts.
Schließlich stand Horatio auf und zog sie behutsam auf die Beine.
Wie ein scheues Reh, welches direkt in das Scheinwerferlicht eines Wagens blickte, stand sie stocksteif da und wartete auf das was nun folgen würde .Sein Blick, welcher das Tattoo auf ihrem Bauch verfolgte, half ihr auch nicht weiter sich sicherer zu fühlen. Dann trat er ganz dicht an sie heran, umarmte mit festen Druck ihren unteren Rücken und hob sie hoch. Lucie empfand es für einen guten Zeitpunkt um ohnmächtig zu werden, doch ihr Körper tat ihr den Gefallen nicht. Statt dessen starrte sie ihn wie hypnotisiert an, während er sie, fest an sich gedrückt, langsam zu Boden gleiten ließ. Lucie hörte nicht das Knacken, mit denen sich ihre Wirbel wieder einrenkten. Sie hörte gar nichts, sie fühlte nur.
Als sie auf gleicher Augenhöhe mit Horatio war, trafen sich ihre Blicke und versenkten sich ineinander. Horatio hielt sie fest, ließ sie nicht weiter durch seine Arme gleiten, sondern schaute sie einfach nur an. Die Spannung die nun zwischen ihnen herrschte war greifbar. Dann bemerkte Lucie, wie sie weiter nach unten rutschte und ihr Füße endlich wieder den Boden berührten. Noch einmal schaute sie kurz in seine Augen, dann zu Boden. Artig bedankte sie sich bei ihm und ging dann zur Couch um ihre Bluse wieder anzuziehen.
Die Spannung, die zwischen ihnen geherrscht hatte, verschwand.
Horatio kümmerte sich weiter um das Essen, während Lucie sich an den Küchentisch setzte, ihren Wein trank und ihn mit seinen Kochkünsten aufzog.
Nie wieder, schwor sie sich, würde sie sich ihren verspannten Nacken reiben, wenn er in der Nähe war.



Gott sei Dank war sie in den nächsten Wochen so auf Arbeit eingespannt, dass sie keine Zeit fand um nachzudenken. Abends fiel sie wie eine Tote Fliege ins Bett und am nächsten Tag, stand sie bereits um 4.30 Uhr in der Frühe auf um zeitig auf Arbeit zu sein.

Dort fand sie dann auch Horatio, der dem Staatsanwalt Kelly einen Besuch abstattete um mit ihm einen Fall zu erörtern, der demnächst vor Gericht zog.
Mit ihrer Brille auf der Nase, die sie immer trug, wenn sie am Computer saß, Schreibarbeit machte oder einfach nur zur Entlastung ihrer Augen, saß sie am Computer und tippte ein aufgezeichnetes Gespräch, welches sie über Kopfhörer hörte, mit. Lucie hörte ihn nicht, so vertieft war sie in ihre Arbeit, bis er plötzlich vor ihr stand.
„Hi. Sag mal gehst du mir aus dem Weg?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen, schaute sie ihn von unten nach oben an, während sie sich die Stöpsel aus de