Somewhere I Belong
Hmm..meine Gedanken bezüglich eines gewissen Seriencharakters, die bei einem bestimmten Lied kamen. Wie könnte es anders sein: "Somewhere I belong" von Linkin Park. Die ganze Chose ist furchtbar gefühlsdusselig geworden. Und...bedenkt, dass ich nur dieses Lied dabei gehört habe. Da sei mir das noch einmal verziehen.
Wie immer habe ich keinerlei Rechte an der erwähnten Person, auch wenn ich dies gerne ändern würde. Und bisher hat mich auch noch niemand gefragt, ob ich mit der Story Geld verdienen möchte. Ja, ich weiß..ich hätte 'Nein' sagen müssen.
Somewhere I belong
Als er seine Wohnung betrat war der nächste Morgen längst angebrochen. Wie lange er gearbeitet hatte, wusste er schon nicht mehr. Es spielte auch keine Rolle. Die kurzen Augenblicke, in denen er spürte, dass er etwas für seine unermüdliche, unerschöpfliche Arbeit und selbstzerstörende Hingabe für den Job zurück bekame, waren das, was zählten.
Dann vergaß er die Leere in sich, die Zweifel, die Fragen.
Doch diese Momente zogen so schnell vorbei, dass sogar der bittersüße Nachgeschmack innerhalb von Sekunden verpufft war, bevor er die Erinnerung abspeichern konnte.
When this began
I had nothing to say
And I get lost in the nothingness
inside of me (I was confused)
And I let it all out to find that
I'm not the only person with
these things in mind
(inside of me)
But all the vacancy the words revealed
Is the only real thing
that I've got left to feel
(nothing to lose)
Just stuck, hollow and alone
And the fault is my own,
and the fault is just my own
Das schwarze Jackett glitt achtlos von seiner Schulter, markierte seinen langen Weg auf die Veranda. Wie ein schwarzer Todesbote verschmutzte es die sauberen Dielen.
Er schlug einen Umweg durch die Küche ein, verspürte wieder den unbändigen Drang nach einem Glas Rotwein. Seine roten Haare hoben sich kontrastreich gegen die weiß-grauen Fliesen ab.
Weiß-Grau. Sein Leben. Weiß und Grau.
Die Farbtupfer fehlten. Die Arbeit verpasste sie ihm schon lange nicht mehr. Aber er konnte nicht aufhören.
Er konnte nicht!
Tief in ihm lag etwas versteckt, eine unsichtbare Kraft, die ihn antrieb, ihm den schlimmsten Schmerz nahm und danach drängte, noch weiter zu gehen, die Grenzen zu testen, sich für die Sache aufzugeben. Aber dafür war er noch nicht bereit.
Noch nicht.
Wie lange würde es noch dauern, bis auch der letzte Rest seiner Seele, seines Herzens den Menschen dieser Stadt verschrieben sein würde? Bis ihn diese Stadt verschlungen hätte? Mit ihrem unbarmherzigen, nimmersatten Mund.
I wanna heal, I wanna feel,
what I thought was never real
I wanna let go of all
the pain I've held so long
(erase all the pain 'til it's gone)
I wanna heal, I wanna feel,
like I'm close to something real
I wanna find something
I wanted all along
Somewhere I belong
Im Spiegel das müde Gesicht eines gealterten Mannes. Er fuhr sich durch die Haare, die langsam aber sicher ihre Leuchtkraft verloren. Rot wurde Blond. Wurde Weiß.
Furchen kennzeichneten das markante Profil, dessen Fixpunkt die leuchtend blauen Augen waren. Gedankenverloren. Alleine.
Sah man es ihm an? Sah man ihm an, wie es wirklich um ihn bestellt war? Wie es in ihm aussah? Gab es vielleicht jemanden, der dies sehen konnte?
Er schüttelte sich, wollte die Gedanken wie böse Geister vertreiben, bevor er seine Schuhe auszog und barfüßig die Veranda überquerte, bis er weichen, nachgiebigen Sand an seinen Füßen spürte. Noch nicht einmal hier war er geerdet. Der Untergrund war trügerisch. Sanft, aber wackelig. Konnte plötzlich einbrechen. Ihn versacken lassen.
Der Wein schimmerte rötlich, blutrot.
Er setzte sich, betrachtete die wenigen funkelnden Sterne, die in dieser Nacht hinaus gekommen waren. Üblich. Sprachlos. Und so weit entfernt.
Gedankenverloren. Alleine.
And I've got nothing to say
I can't believe I didn't
fall right down on my face
(I was confused)
Looking everywhere only to find
That it's not the way
I imagined it all in my mind
(So what am I)
What do I have but negativity?
Cause I can't justify
Why everyone
is looking at me
(nothing to lose)
Nothing to gain
Hollow and alone
And the fault is my own,
and the fall is just my own
Die Zeit verstrich unbarmherzig. Er nahm noch einen Schluck von seinem Wein, vergrub die Zehen ansatzweise im Sand, der immer noch warm war. Aufgeheizt von der Sonne. Für einen kurzen Moment verspürte er Behagen.
Doch bevor er es genießen konnte, verdrängte es die Leere. Wie immer.
Er fühlte sich tot. Geistig tot. Ausgebrannt.
Manchmal wünschte er sich zurück. Zurück zu seiner Familie. Damals hatte er noch gewusst, wo er hingehörte. Damals. Lange her und längst vergessen. Ein verblichenes Foto.
Doch er lebte hier. Und jetzt!
Aber wo lebte er?
Nicht hier. Nicht dort. Er lebte nirgendwo. Er gehörte hier nicht hin. Wollte auch nicht hier hin gehören. Aber wo wollte er es eigentlich?
Er seufzte leise, stellte das Weinglas ab und krempelte seine Hemdsärmel ein Stück nach oben. Sommersprossen auf heller Haut.
Die Wellen leckten an dem Strand, zogen Sand mit sich.
Wo gehörte er hin?
I wanna heal, I wanna feel,
what I thought was never real
I wanna let go of all
the pain I've held so long
(erase all the pain 'til it's gone)
I wanna heal, I wanna feel,
like I'm close to something real
I wanna find something
I wanted all along
Somewhere I belong
Das Rausches des Meeres wurde stiller, ging zurück. Gedämmt.
Er stützte sich mit seinem Ellenbogen an einem Knie ab, legte seinen Kopf auf die Seite. Fast bedauerte er es, dass er den Sonnenuntergang verpasst hatte. Aber eben auch nur fast. Hatte er ihn doch schon so oft gesehen. Und genossen.
Wollte ihm das diese Stadt mitteilen? Ein endloser Kreislauf, ohne Ende. Dazu da, anderen zu helfen, zu stützen?
War es das?
Neue Agilität durchströmte ihn, als er sich erhob, den Sand überquerte, bis er an der Schwelle des Meeres stand. Kurz vor seinen Zehen brandete Wasser auf, erreichte ihn nicht. Noch nicht.
Wollte er sich berühren lassen? Wollte er den Schritt?
Der Sand war vertraut. Sein altes Leben.
Das Meer war neu. Sein neues Leben?
Er zögerte. Hob seinen Fuß. Zögerte.
Und setzte ihn in die heranrollenden Wellen. Fand sich selbst.
I will never know myself
until I do this on my own
And I will never feel, anything
else until my wounds are healed
I will never be anything
until I break away from me
I will break away,
and find myself today
Verstehen.
I wanna heal, I wanna feel,
what I thought was never real
I wanna let go of all
the pain I've held so long
(erase all the pain 'til it's gone)
I wanna heal, I wanna feel,
like I'm close to something real
I wanna find something
I wanted all along
Somewhere I belong