Defibrillator-Forum - Allgemein

Neu aus dem Norden...

Re: Neu aus dem Norden...

Hallo, ich bin die Holde des guten Diary :)

Die OP ist gut verlaufen, soweit im Vorfelde. Diary schreibt sicher später auch noch etwas mit.

Seit Mittwoch ist er wieder zuhause und am Donnerstag waren wir zur Wundkontrolle beim Hausarzt. Die Wunde sieht wirklich gut aus, allerdings sind am Freitag neuartige Schmerzen dazugekommen. Und zwar handelt es sich um einen Schmerz, der bei einer bestimmten Bewegung auftritt, für einen kurzen Moment nur, aber ist auf der Skala schon eine 8.
Es ist ein Gefühl, als wenn das Gerät über eine gewisse Stelle schnackelt und dann zurückrutscht, in dem Moment tritt dann auch der Schmerz auf. Dies passiert beim Aufstehen und setzt sich gegen 2x täglich 250mg Novalgin durch. Sonst bestehen keine Schmerzen.

Die Frage ist nun, darf das so sein, ist das "normal" und gehört zum Verlauf (S-ICD) ?
Lieber nicht weiter probieren, im KH jemanden telefonisch zu erreichen, sondern direkt nochmal hin?

Vielen Dank :)


Angehörige

Re: Neu aus dem Norden...

Hallo Martina -

ich würde Euch gleich am Montag einen Besuch beim Implanteur empfehlen. Ich hab zwar keine Ahnung, was es sein könnte aber anbetrachts der Feiertage würde ich schon ein Auge drauf werfen lassen - wenn es sich an den Feiertagen noch verschlimmern sollte erreicht Ihr womöglich keinen "Fachmann".
Schön, dass es - trotz der auftretenden Schmerzen - so reibungslos abgelaufen ist :-).

Alles Gute für Euch.


LG Carmen


Re: Neu aus dem Norden...

Hallo (Frau von Diary)

die Schmerzen klingen nach: Aufstützen beim Aufstehen auf den Arm.
wenn es dort ist, wo der S-ICD liegt, dann ist es fast normal. Dort sind Muskeln und wenn er sich bewegt, gehen die natürlich über den S-ICD.

Was hat man deinem Mann bezüglich der Bewegung nach der Implantation erklärt ?

Viele Grüße und gute Besserung für Ihn

Re: Neu aus dem Norden...

Hallo zusammen,

wie Tina schon schrieb, habe ich die OP gut überstanden und trag nun meinen S-ICD mit mir spazieren. Alles in allem verlief die OP und die kurze Zeit im Krankenhaus ganz gut. Von der Implantation habe ich dank Narkose so gut wie gar nichts mitbekommen und nur mein Defi-Pass verriet mir, dass der Defi getestet wurde und mir erfolgreich eine gewischt hat. Allerdings war ich den ganzen Montag lang ziemlich benebelt und so war es relativ leicht die verordnete Bettruhe bis zum nächsten Morgen einzuhalten :)

Dienstag gab's dann die erste Nachsorge in der Rhythmus-Ambulanz und nach einem Röntgen am Mittwoch morgen durfte ich gegen Mittag die Klinik verlassen. Befinden zu diesem Zeitpunkt: Relativ gut. Ein wenig unbeweglich fühlte ich mich noch und gerade beim Aufrichten nach dem liegen zwickte es noch hier und da. Beide Narben sehen gut aus und den Defi spüre ich zwar an der linken Seite des Brustkorbes wenn ich den Arm anlege, aber er stört weit weniger, als ich befürchtet habe.

Im Krankenhaus habe ich ganz nach Bedarf Novalgin gegen die (Wund-)Schmerzen bekommen und bei der Entlassung gab man mir auch noch 6 Tabletten Novaminsulfan-500 mit, von denen ich am Entlassungstag eine ganze und ab Donnerstag mit je zwei halben Tabletten pro Tag über die Runden kam. Bis gestern jedenfalls... wie Tina schon schrieb, sind gestern neue Schmerzen dazugekommen. Anfangs nur beim Aufstehen und nun auch je nach Bewegung. Es fühlt sich an, als würde ein Nerv oder Muskel über eine Ecke des Defis (die es ja eigentlich nicht gibt, da das Ding rund ist) schubbern und kurz darauf wieder in die ursprüngliche Position plöppen. Heißt: zweimal ein kurzer aber doller Schmerz. Kurz hab ich auch schon gedacht, dass das Aggregat an einer Rippe schubbert. Ist komisch zu beschreiben, aber auch nach dem ich heute ein wenig mehr Novalgin genommen habe, trat es eben noch, bzw. wieder auf.

Carmen, auf jeden Fall werde ich das UKSH am Montag mal telefonisch interviewen und nachfragen. Heute haben wir leider nur die Schwestern auf Station erreicht, die aber auch nicht viel dazu sagen konnten. Sie rieten dazu, es erst einmal weiter zu beobachten und notfalls beim Hausarzt die Narben nochmal zu zeigen. Allerdings scheint der Schmerz wirklich eher von innen, vom Muskel her zu kommen und die Narbe an sich sieht gut aus, so dass mir der Hausarztbesuch wohl nichts bringt. Das Gerät an sich bewegt sich auch nicht in der Tasche, so dass sich da auch nichts gelöst zu haben scheint.

Birgitt, es wird wohl so sein, wie Du sagst und ein Muskel wird "hin und her scheuern" bei bestimmten Bewegungen. Ich vermeide es mittlerweile schon, den Arm aufzustützen, aber auch die Aufstehbewegung aus dem sitzen oder eine falsche Drehung oder Dehnung reicht im Augenblick.

Und was die Frage nach den Informationen des Arztes zu Bewegungen nach der Implantation angeht... da muss ich meine Aussage zur guten Aufklärung im Vorgespräch ein wenig revidieren. Im Nachhinein betrachtet, fehlten genau solche Informationen im Gespräch. Der Arzt pries die Vorteile des S-ICD gegenüber dem herkömmlichen transvenösen ICD an und erwähnte mehrfach die unempfindlichere Sonde, die fast fehlenden Komplikationen usw. Ich meine, er meinte auch, dass durch die Lage des subkutanen ICD unter der Achsel keine großen Einschränkungen bestehen. Kann allerdings auch sein, dass ich mir das auf der Herstellerseite angelesen habe.

Torsten


Re: Neu aus dem Norden...

@Diary

der Muskel wird im Moment überdehnt und weiß garnicht warum, das habe ich sehr gut mit gezielter *manueller Therapie* durch meine Krankengymnastin erheblich bessern können.

Die Bewegungen müssen irgendwann wieder gemacht werden und es wird sonst zu Fehlhaltungen kommen. Am Anfang tuts weh, nach einer Weile nicht mehr *fühl dich getröstet*

Im Übrigen haben die Kardios und Chirurgen von den Muskelproblemen etc. keine Ahnung, sie implantieren nur, die Praxis kennen sie nicht bzw nur aus Studien und Erzählungen.

Gute Besserung und schönen 4. Advent

Re: Neu aus dem Norden...

Stimmt, Birgitt,,, so lang ist die OP ja noch nicht her und es braucht einfach Zeit.
Haben mir heut auch die Leute im UKSH bestätigt, nach dem ich dort angerufen habe. Ganz unbekannt waren denen die gescchilderten Probleme nicht und die Dame in der Studienbegleitung (die für die S-ICD vs. TV-ICD-Studie zuständig sind) sprach von ca drei bis vier Wochen, ehe sich Besserung einstellt. Ihrer Aussage nach verwächst sich da noch einiges. Bis dahin soll ich die moderate Dosierung (2x20 Tropfen Novaldgin derzeit) beibehalten. Seit ich die Tropfen wieder nehme, spüre ich zwar die rutschenden Muskeln, aber es tut nicht mehr weh. Zumindest, wenn ich mich normal bewege.