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Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Gerald,

willkommen im "elitären" Club der Defi-Träger!
Ich bin von Deiner Mail ganz begeistert! Toll, daß du das alles so positiv siehst. Damit tust Du Dir, Deinem Herzen und Deiner Familie den größten Gefallen. Du hast ja sicher schon mitbekommen, wie so ein Defi ganz schön die Psyche belasten kann, das ist auch ganz logisch. Schön, daß Du Dich gleich so mit ihm arrangierst.
Hattest du so einen schweren Herzinfarkt? Meiner war auch ganz schön stark, kein Mensch hat damit gerechnet, daß ich den überleben kann. Es war praktisch ein Vorderwand- und Hinterwandinfarkt, weil meine "Riva", in der das Ereignis stattgefunden hat, bei mir ums ganze Herz rum läuft.
Aber ich hatte wirklich mehrere Schutzengel, so wie Du anscheinend auch. Quatsch, jeder, der so was überlebt, hat eine ganze Menge Schutzengel!

Es muß nicht zwingend sein, daß Dein Defi in der nächsten Zeit eingreifen muß, nur weil Du eine EF von 28 % hast. Ich hatte 19 % EF und er ließ sich fast ein Jahr Zeit und jetzt habe ich schon seit September 2006 Ruhe, er zeichnete seither keine Ereignisse auf, nichts. Und ich habe jetzt eine EF von ca. 24 %. Also auch nicht die Welt, oder?

Also, weiter so, Gerald. Du machst das schon,

Liebe Grüße
Carmen

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Carmen

Danke für deine lieben Worte, ich sehe es so das wir dieses schlimme Ereignis Überleben durften ist schon ein Geschenk und das die Forschung soweit ist das wir die Möglichkeit haben mit dem Defi einen gewissen Schutz zu haben ist das zweite Geschenk. Vor ca 25 Jahren wäre diese Diagnose ein Tod auf Abruf gewesen, warum soll ich dann mit meinem Schutzengel hadern . Man kann in Selbstmitleid verfallen und alle Lieben die sich um einen Sorgen verrückt machen oder ihnen zeigen das ein Leben mit Defi genauso lebenswert ist wie ohne ihn. Keiner von uns Defilanern weiß wie viel Ängste unsere Angehörigen durch zu stehen haben man kann es sich nur vage vorstellen.

Natürlich ist es schwer wenn man so Krank ist immer positiv drauf zu sein aber mein Klinikaufenthalt hat mir gezeigt das es Menschen gibt die schlimmer dran sind als ich und die so sehr am Leben hängen das sie alles auf sich nehmen um dieses zu erhalten ohne zu Klagen. Ich hatte ganz viele Gespräche im Krankenhaus mit Menschen die schwer Krank waren und bei einigen haben die Ärzte nur noch wenige Monate Lebenserwartung gegeben und gerade diese haben jeden Tag genossen, auch im Krankenhaus. Ich für mein Teil bin froh einen Defi und Schrittmacher zu haben und wenn ich mal einen geballert bekomme, was solls ist alle mal besser als wenn Freunde sagen würden: " Weist du der Gerald ist nun auch schon 7 Monate Tod, Herzinfakt! ".

Klar die Freunde wissen auch nicht so genau wie Krank man ist fragen jetzt auch ".... und ist jetzt wieder alles ok seit du den Defi hast? " aber kann man es ihnen verdenken , ich hatte vorher auch keine Ahnung von dieser Geschichte. Also lange Rede kurzer Sinn alles wird gut und es wird bei null angefangen und neu durch gestartet.

Ganz lieben Gruß

Gerald


Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Sorry Carmen habe deine Frage garnicht beantwortet bezüglich der schwere des Infakt, ja war ziemlich massives Ereignis weil der Verschluß oberhalb des linken Herzen war und eine große Fläche lange nicht gut versorgt war. Ich hatte einen Vorder-und Seitenwandinfakt durch die Mangeldurchblutung ist die Linke Herzseite und die Herzspitze abgestorbrn , was bedeutet das die linke Herzkammer fast nicht mehr arbeitet wodurch auch die Rythmusstörungen ausgelöst werden, garnicht so sehr durch die Minderleitung des Herzens. Der Infakt hat den ganzen Tag schon gewütet habe es aber nicht so ernst genommen da ich durch meine Vorerkrankung öfter mal Unbefinden hatte. Ich Dummbacks habe natürlich den ganzen Tag weiter gearbeitet.

Gruß

Gerald


Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Ich bin sehr froh darüber zu erfahren wie alles bei anderen Trägern abgelaufen ist. Meine war allerdings nicht erfreulich
(Wenn man eine Op überhaupt erfreulich nennen kann).

Ich habe das seltene Romano- Ward Syndrom, erblich bedingt, hauptsächlich durch die weiblichen Gene verursacht.

Tag des Unfalls: 16. Sep. Sonntag
Beim Helfen eines Umzugs meiner Mutter hab ich es ncoh die meterlange Treppe nach oben geschafft (mit einer Tür). Dann wurde mir schwarz vor Augen und habe mich wie benommen gefühlt. Jemand flüsterte mir zu. Zum Glück war da eine Stimme sonst wär ich länger als 3min weg gewesen. Der Notarzt kam und hat erstmal hönisch gesagt: "Na, hier liegen sie ja gut!Zwischen Absturztreppe und Haustüre!"
Unverschämter Kerl :(
1 Woche Krankenhaus in Neustadt dann verlegung nach Hannover (die wissen besser bescheid)
Ich war so geschockt von der Nachricht sie würden mir die Brust aufschneiden. Ich hatte panische Angst und hab geheult wie ein Wasserfall.Ich war mir sehr unsicher. Und dass mir ältere Patienten ihre Narben gezeigt haben und "es wäre viel besser" hat mir bei der Entscheidung etwas geholfen, dennoch panische Angst und unwohlsein verursacht.

1.Okt.Montag:
Die Op
Sie war schrecklich! 8 mal versuchten sie mir einen Zugang zu legen. Mein Arm war SEHR zerstochen. 6 Ärtze waren panisch und konnten niemande finden der mir richtig die Nadel in meine dünne Haut rammen könnte. Ich tränte und hatte panische Angst, da half das streicheln meiner Wange und gut zureden auch nicht viel, Schwester! Ich fühlte nach unendlchen min. wie jemand mein Dekolte auseinanderzog. Als ob man lebendig die Sehnen auseinander zog. Dieses Gefühl werd ich im Leben nie vergessen :...(
1.Okt 21.00Uhr
Intensivsation
Ich wachte pötzlich auf. Voll Narkose gekrieckt, obwohl ich nur leicht benommen sein sollte bei der Op. Ärzte erklärung: Ihre Aterie war verschwunden unterm Schlüsselbein. Deswegen hat die Op satt 4, 7 Stunden angedauert. Arzt: "Ich hätte einen komischen abnormalen Körper."

Ich muss sagen, es war eine schlimme Zeit (und immer noch). Vieleicht fühle ich mich jetzt "lebensversichert", aber diese Erfahrung würde ich kein zweites mal durchleben. Ich frage mich bis heute ob ich diese Op überhaupt gemacht hätte, da es vorher mir auch schon dank Tabletten (Metoprolol 50mg) gut durchs Leben kam.

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Kira,

da hast Du ja ganz schön was mitgemacht, daß Du von der OP traumatisiert bist, kann ich mir schon vorstellen. Ich kann Dir nur wünschen, daß es Dir (seelisch) bald besser geht, dann geht es in der Regel auch Deinem Körper besser. Auf jeden Fall hast Du jetzt eine eingepflanzte Lebensversicherung und freue Dich, daß Dein Herz ansonsten "fit" ist, das ist ist schon ganz schön viel.
Die Implantation eines Defi's ist nach meiner Kenntnis die einzige Möglichkeit, Dich vor einem plötzlichen Herztod zu bewahren, weshalb Du versuchen solltest, ihn zu akzeptieren. Aber ich kann gut reden, bei mir war die OP nicht so kompliziert und nicht so lange. Und für Dein Traume nach d e r OP habe ich volles Verständnis.

Aber besinne Dich Deiner Jugend und Deiner Kraft und du wirst sehen, in ein paar Wochen oder Monaten sieht die Welt schon wieder anders aus.

Liebe Grüße
Carmen

Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

hallo. ups, gar nicht so einfach hier zu schreiben, tztz. Also, ich möchte mich vorstellen, nachdem ich jetzt schon ne Zeit lang Eure Beiträge lese. Im Okt. 06 wurde bei mir eine DCM festgestellt, nach dem ich nachts wirklich chaotische Herzschläge festgestellt hatte. Manchmal dachte ich, wenn mein Herz nicht gleich wieder zu schlagen beginnt, wars das. Dann plötzlich ein Mordsschlag in der Brust, dann ein Stolpern, schnelle Schläge, langsame Schläge, wieder mal gar keine. Da bekommt man Todesangst. Morgens zum Hausarzt, EKG, ein ernstes Gesicht und dann: Da stimmt was nicht. Sie müssen zum Kardiologen. Terminanfrage bei vier Kardiologen: Vor Weihnachten haben wir keine Termine frei. Also ab ins Krankenhaus, Selbsteinweisung. Nach 10 Tagen nach Hause mit der Diagnose: Linke Herzhälfte stark vergrößert, EF 30-35 %. Medikamente Standardprogramm.


Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

So, geht doch. Hier Teil II.
Nach 14 Tagen zu Hause abends plötzlich ein Schwindelanfall, der garnicht mehr aufhören wollte. Wieder ins KH. Herz instabil, nach 14 Tagen Entlassung mit Defi. Meine Verwandten und Freunde habe ich mit Sicherheit in der Zeit danach ziemlich genervt, aber mit wem sollte ich sonst über meine Ängste und Probleme, mich mit meinem neuen Begleiter anzufreunden, reden? Aber jetzt habe ich ja Euch gefunden, was bin ich froh !


Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Gabi,

ich begrüße Dich herzlich im Forum, wobei ich sehe, dass Du schon seit Okt. Mitglied bist -ich bin erst seit Jan. d.J. dabei-
Aber ich fühle mich hier wunderbar aufgehoben, das war genau das, was mir noch gefehlt hat, sich mit Leuten auszutauschen, die wissen, wovon man spricht !
Ich hab meinen Defi seit 1/2001 und hab mich mit dem Kerlchen angefreundet, bin froh, dass ich mich auf ihn bisher verlassen konnte !

Wie geht es Dir denn mittlerweile mit Deinem Defi, konntest Du Dich ein wenig mit ihm anfreunden, hat er schon mal geschockt ?

LG
Birgit


Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo Birgit. Inzwischen konnte ich mich schon mit meinem Defi anfreunden. Es gibt ab und an auch mal einen Tag, an dem ich nicht an ihn denke. Ich war ziemlich lange niedergeschlagen und nicht mehr so fröhlich wie früher. Ist auch ein ziemlicher Schock, plötzlich herzkrank zu sein. Es ging mir zwar nach der Implantation gesundheitlich schnell besser, aber gerade deshalb verstand wohl niemand, warum ich mich so hängen ließ. Manche meinen halt, mit dem Defi in der Brust wär jetzt alles wieder im Lot. Aber es geht bergauf. Geschockt wurde ich vom Defi noch nicht - Gott sei Dank. Der Zustand meines Herzens ist auch eine Weile schon ziemlich stabil, so dass ich z.Zt. auch keinen Schock befürchten muss. Toi, toi, toi. Im Gegensatz zu Dir, wie ich gelesen hab. Tut mir auch sehr leid. Aber du scheinst dich mit deinem kleinen Begleiter trotzdem recht gut arrangieren zu können. Freut mich ehrlich.
Liebe Grüße, Gabi


Re: Vorstellung:Ich und meine Krankengeschichte

Hallo liebe Gabi!

Willkommen im Club.Habe meinen Freund seit Mai 06.Hab mich im Großen und Ganzen an ihn gewöhnt,hat auch Gott sei Dank noch nicht geschockt.Hatte wohl mal zwischendurch Schmerzen,ziemlich doll.Konnte auf einmal meinen linken Arm nicht mehr belasten,nicht auf der linken Seite schlafen usw..Druckschmerz...konnt mich nicht bücken...Ich vermute mal er hatte irgendwie kurzfristig seine Lage verändert.Nach ca 3 wochen war dann alles wieder gut! Hab auch DCM (Herzmuskelentzündung-verschleppte Bronchitis) EF Wert 20% momentan. Wie Du schon geschrieben hast,Nichtkenner meinen mit Defi ist alles wieder gut.Ist es aber halt nicht,nur ein bisschen besser,aber immerhin. Ich wünsche Dir noch einen schönen sonnigen Tag Liebe Grüße

Tine 57