Defibrillator-Forum - Defi und Beruf

Ausbildung - Absage aufgrund des Defis

Ausbildung - Absage aufgrund des Defis

Hallo Leute,

ich habe da momentan ein großes Problem. Ich wollte im September eine Ausbildung zum Werkstoffprüfer in Wärmebehandlungstechnik beginnen. Hatte schon eine mündliche Zusage erhalten, jedoch habe ich gestern eine Absage bekommen, da es aufgrund des Defis zu Problemen im Laufe der Ausbildung kommen kann. Der Betriebsarzt hat da wohl sein Veto eingelegt.
Meine Frage ist jetzt, ob ich die Absage einfach so hinnehmen soll und mich damit abfinden soll, dass die Ausbildung nicht für mich geeignet ist, oder kann ich irgendwoher eine Bescheinigung bekommen, mit der es möglich wäre den Arbeitgeber noch umzustimmen?
Ich habe bereits Telefonate mit Berufsgenossenschaften, der IHK, dem Hersteller des Defis, sowie einem Arbeitsmediziner geführt, jedoch konnte mir dabei niemand behilflich sein.
Mir ist zwar bewusst, dass ich teilweise mit Geräten zu tun habe, die meinen Defi eventuell beeinflussen könnten (Induktionsöfen,Schweissgeräte) aber in der heutigen Zeit müsste es doch für so etwas Schutzbekleidung oder -einrichtungen geben, womit ein problemloser Umgang gewährleistet wäre.
Ich hoffe ihr könnte mir da eventuell einen Ratschlag oder einen Tipp geben.

Liebe Grüße,
Lucas

Re: Ausbildung - Absage aufgrund des Defis

Du müsstest Dich wahrscheinlich begutachten lassen. Allerdings hast Du keine Gewähr, dass das Gutachten in Deinem Sinne ausfällt.

Ob das den Arbeitgeber umstimmt steht auf einem anderen Blatt Papier.......
Oder hat er die Einstellung von einer entsprechenden Bescheinigung abhängig gemacht?

Tut mir sehr leid für Dich.

Re: Ausbildung - Absage aufgrund des Defis

Hallo Lucas,
induktive Erwärmung ist aus meiner Sicht eine der größten Gefahrenquellen für Defi-Träger.
Wir hier (im Automobilbau) arbeiten auch mit solchen Technologien. Das sind die Anlagen, von denen ich mich am weitesten fernhalte.
Auch Elektro-Schweißtechnik ist nicht gerade ungefährlich für uns.

Aus diesen Gründen solltest du ernsthaft über legen, ob diese Ausbildung die richtige für dich ist, da kann ich den Betriebsarzt durchaus verstehen.

Sorry, dass ich dir keine bessere Auskunft geben kann.

Gruß - Ulf


Re: Ausbildung - Absage aufgrund des Defis

Der Betriebsarzt kann immer sein Veto einlegen und die Firma begibt sich dann nicht auf unsicheres Gebiet.

In diesem Berufswunsch wirst du keine Chance mehr haben durch den Defi und den Defi kannst gar nicht so abschirmen, dass es für die gesundheitlich nicht gefährlich wird, denn das wäre ein Ganzkörperanzug !! das zahlt weder die BG, der Arbeitgeber, noch irgend Jemand anderes.

Re: Ausbildung - Absage aufgrund des Defis

Vielen Dank erst einmal für die schnellen Antworten.
Dann werde ich mich wohl von dem Berufswunsch trennen müssen.
Mir war nicht bewusst, dass die Maschinen so gefährlich für uns Defi-Trägern sind.

Re: Ausbildung - Absage aufgrund des Defis

Hallo Shnizzle,

aus deine Profil kann ich leider deine Grunderkrankung nicht erkennen, aber wenn du einen Defi hast, ist zumindest dein Herz mit beiteiligt. Da du eine Ausbildungsstelle suchst, dürftest du zwischen 15 und 25 Jahre alt sein.

Dann wäre es sicher geschickt, wenn du mal durch die Seiten von BVHK.de stöberst. (Bundesverband herzkrankes Kind).

Da gibt es jede Menge Infos zum Thema Berufsfindung, Studium mit Behinderung, Inklusion etc. Auch werden regelmäßig Seminare für betroffene Patienten zu sehr kleinem Geld bis kostenlos angeboten. Auch in Zusammenarbei mit JEMAH ev. (Jugendliche und Erwachsene mit anbeborenen Herzfehler)

Am besten, du rufst bei bvhk in Aachen bei der Sozialbeartung an. Da kannst du tatsächliche Hilfe zur Berufswahl erhalten. Auch z. B . Infos für deinen potentenziellen Arbeitgeber/Ausbilder. Auch gibt es Kardiologen, die sogar die Berufsfindung unterstützen.

Was rät dir denn dein Kardiologen?

LG und viel Erfolg!
Motte