Defibrillator-Forum - Medikamente

Medikamenten-Studien

Medikamenten-Studien

Hallo an alle,

ich nahm bis vor einem Monat an einer klinischen Studie in der Uni. Homburg/Saar teil. (3 mal tägl. 50 mg Enoximon)
Von Ärztlichen Seite wurde mir nun mitgeteilt das Enoxinon oral verabreicht wohl keine Zulassung für Europa bekommen wird. Der Wirkstoff Enoximon als Injektion gehöhrt jedoch unter dem Namen Perfan seid langem zum Standard.
Nach dem Ende der Studie wurde mir zwar mitgeteilt das es kein Placebo war,was ich aber an meiner gesteigerten Leistungsfähigkeit selbst schon zu beginn feststellte.
Kurz zu meinem Krankheitsbild: DCM, Weber Klasse C, NYHA-Stadium III, Defi seid 3 Jahren.
Wer hat Infos zu Enoximon Studien oder anderen bei ähnlichem Krankheitsbild.
Mache mir im Moment über den weiteren Krankheitsverlauf schon meine Gedanken da es mir jetzt schlechter geht, obwohl ich bis jetzt eigendlich gut damit umgehen Konnte.

Gruß an alle !!!
Stefan


Re: Medikamenten-Studien

Hallo Stefian

ich habe bzgl. ENOXIMON etwas in der einschlägigen Literatur herumgestöbert und einiges hierzu gefunden. Eigene Erfahrungen mit diesem Medikament habe ich nicht gemacht.

Der Wirkmechanismus von Enoximon ist der, dass es durch Verminderung des Tonus der Gefäßmuskulatur zu einer Vasodilatation, also zu einer Gefäßerweiterung kommt.
Hervorgerufen wird dies durch eine Hemmung der Phoshodiesterase, eines Enzyms, welches beim cAMP-Abbau notwendig ist. Hier noch weiter ins Eingemachte zu gehen, würde zu weit gehen.

Zu sagen wäre noch, dass Enoximon pharmakologisch zur Gruppe der Sildenafil ( Viagra ), Coffein und Theophylline gehört, die ebenfalls Phosphodiesterase-Hemmer sind.

Die meisten Studien zu Enoximon existieren in der Kinderkardiologie und kommen aus Essen, Münster, Heidelberg, Göttingen u.a.

Enoximon ist kurzfristig angezeigt bei Herzinzuffizienz ( NYHA IV ) und postoperativ nach herzchirurgischen OPs zur Überbrückung bis zur Herztransplantation.

Abgebaut wird Enoximon durch Verstoffwechselung über die Leber und danach Ausscheidung über die Nieren.

Es ist nicht angezeigt bei obstruktiven Kardiomyopathien, Klappenstenosen, Hypovolämie, supraventrikulären Tachyarrhythmien und Herzwandaneurysma.

Es ist verfügbar als i.v.-Injektion.

Viele Grüße
Heinz


DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.

Re: Medikamenten-Studien o.T.




Re: Medikamenten-Studien

Hallo Heinz,

vielen Dank für die Mühe die Du dir gemacht hast.
Nicht alle Infos waren mir so bekannt.
Gut das Du durch deine berufliche Tätigkeit soviel Fachkenntnis hast und die Hier im Forum weitergibst.
Beste Grüße
Stefan


Re: Medikamenten-Studien

Hallo Heinz,
darf ich erfahren was du beruflich machst oder gemacht hast?

Rüdiger

Re: Medikamenten-Studien

Hallo Rüdiger,

vor meiner Pensionierung war ich 36 Jahre in der Pharmaindustrie und bei einer Firma für Medizintechnik.
16 Jahre war ich im klinischen Außendienst u.a. für Koronartherapeutika
wie Beta-Blocker, Digitalisglykoside und Präparate zur Prophylaxe von Koronargefäßverengungen.
Danach war ich 20 jahre bei einer Firma für Medizintechnik sowie OP-Zubehör, u.a. Bypässe bzw. Gefäßprothesen, Herzstabilisatoren, die es ermöglichen, einen Bypass am schlagenden Herzen ohne Herzlungenmaschine zu implantieren sowie das gesamte Spektrum der minimal invasiven Chirurgie incl. aller chir. Nahtmaterialien.
Hierbei habe ich am Tiermodell und im OP Operateure und OP-Personal in neue Techniken eingewiesen und somit im Laufe der vielen Jahre an zahlrreichen OPs teilgenommen und domit auch viele Berührungsängste verloren.

Mit vielen Grüßen Heinz


DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.