Earth Circle - Buddhismus, Christentum, Judentum und andere Religionen

Extra spezial - Jesus

Extra spezial - Jesus

Hallöchen,

Gestern fand ich auf RTL das Extra spezial zum Thema Jesus. Da ich leider wieder mal nur 'darübergestolpert' bin, hab ich es mir nicht aufgenommen, dafür aber mitgeschrieben. Ich möchte euch hier meine Mitschirft zur Verfügung stellen, da es einige sehr interessante Aspekte brachte.

lG Silverwheel

Extra Spezial - Jesus (RTL, 21.3.2005, 22:15 - 23:30)

 

Um Jesus besser zu verstehen, muss man seine Lebensgeschichte genauer betrachten und im Rahmen der Zeit sehen  von der Geburt bis zu seinem Tod.

 

Die Geburt

Prof. Jens Schröter (Theologe) gibt an, dass man heute davon ausgeht, dass Jesus nicht wie in der Bibel beschrieben in Bethlehem geboren wurde, sondern in Nazareth. Und während die Bibel heute von einer jungfräulichen Geburt spricht, so ist in der hebräischen Version nur von Maria als 'junge Frau' die Rede, wobei jedoch auch das Aussergewöhnliche der Geburt betont wurde. Was wahrscheinlich zur Legendenbildung um die Geburt Jesus beigetragen hat.

 

Die Heiligen Drei Könige

Die 3 Könige aus dem Morgenland werden nur im Matthäusevangelium beschrieben - doch dass es drei wären und gar Könige, davon kann keine Rede sein. Matthäus beschreibt keine genaue Zahl und spricht von 'Magoi'.

 

Der Tempel in Jerusalem

Als 12jähriger soll Jesus mit seinen Eltern den Tempel in Jerusalem besucht haben und in der Thora gelesen haben. Der Tempel von Jerusalem umfaßte damals das 4fache Areal der Akropolis und mußte Jesus, der das erste Mal im Tempel war, in Erstaunen versetzt haben. 1839 fand man an der Klagemauer Überreste einer monumentalen Freitreppe, die das Ausmaß des damaligen Tempels erahnen läßt. Was das Lesen in der Thora betrifft, so  muß sich die Frage gestellt werden – konnte Jesus überhaupt Lesen und Schreiben? In seinem gesellschaftlichen Umfeld wurden nämlich zu der Zeit das Wissen und die Kultur in mündlicher Form überliefert.

 

30 Jahre Jude

Jesus führte 30 Jahre lang ein völlig normales, jüdisches Leben. Er war ein normaler Junge, der nach den Gesetzen der Thora lebte, deren erstes Gebot lautet: ‚Seid fruchtbar und mehret euch!’ Daher ist es sehr wahrscheinlich, daß auch Jesus verheiratet war.

 

Das Aussehen Jesu

Jesusdarstellungen ähneln sich über die ganze Welt betrachtet – alle zeigen einen hageren Mann mit langen, blonden Haaren. Rekonstruktionen nach Schädeln aus Funden aus der Zeit Jesus zeigen jedoch, daß Jesus wahrscheinlich völlig anders ausgesehen hat. Die Schädel sind breiter und schwerer und darüber hinaus wirkte Jesus auf Grund seiner Lebensweise älter als 30 Jahre (Richard Naese, Universität Manchester). Anhand von frühesten Abbildungen von Juden aus dem 2. Jhd. rekonstruierte man die Schädel und fand darüber heraus, daß es zu der Zeit als unschicklich galt, lange Haare zu tragen.

 

Die Taufe Jesu

Die Taufe Jesu fand am Jordan statt, der vom See Genezareth ins Rote Meer fließt. Es handelt sich dabei um sein erstes öffentliches Auftreten. Damals glaubten die Juden an das nahe Ende der Welt und daß sie sich durch die Taufe von ihren Sünden reinwaschen könnten. Jesus war also daher auch nicht rein von Schuld!

Jesus wollte die Gesetze der Thora wieder lebendiger und menschlicher machen.

 

Wunder

Was früher als Wunder angesehen wurde, ist heute schwer nachzuvollziehen, da gerade in diesem Bereich Realität von Legende schwer zu trennen ist. Oft wurden Naturereignisse und modernere Medizin als Wunder angesehen. Darüber hinaus sind Spontanheilungen in allen Religionen über die ganze Welt bekannt.

 

Die Bergpredigt

In der Bergpredigt soll Jesus zu Tausenden gesprochen haben – doch wenn es, wie oft angenommen tatsächlich AUF dem Berg stattgefunden hätte, dann wäre das niemals möglich gewesen (Akustik). Daher ist es wahrscheinlicher, daß, wenn sie überhaupt stattgefunden hat, sie im Tal abgehalten wurde, wo die Stimme weittragender war als auf dem Berg. 1930 wurde auf dem Berg von den Franziskanern eine Kirche gebaut, begründet auf dem Begriff ‚Berg’predigt. Da es sich aber um eine Zusammenstellung von einzelnen Stücken handelt, die erst Matthäus zusammengefaßt hat, wurde sie wahrscheinlich nie in dieser Art abgehalten.

 

Sohn Gottes/Messiah/Christus

Jesus wurde durch viele Namen belegt – keiner davon wurde jedoch von ihm selbst ausgesucht – alle waren Bekenntnisse, die andere über ihn gesagt haben.

 

Passah-Fest

Jesus soll zum Passah-Fest von Karpanaum nach Jerusalem gegangen sein. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da es sich dabei um einen Marsch von 200 Kilometern über unwegsames Gelände handelt – also einen Gewaltmarsch darstellen würde.

Zum Passah-Fest strömten die Menschen nach Jerusalem – daher waren sich die Römer auch potentieller Aufwiegler in der Menschenmenge bewußt. Jesus war bekannt und stand bereits bei den Römern unter Beobachtung. Die Palmzweige, die beim ‚Einzug’ in Jerusalem mitgeführt wurden, waren ein Zeichen für Freiheit – dieses Symbol findet sich auch auf jüdischen Münzen dieser Zeit.

Jesus produzierte durch sein Auftreten einen Konflikt zwischen den Römern und den jüdischen Priestern, da er bereits steckbrieflich gesucht wurde.

 

Getsemane und Pilatus

Im Garten Getsemane traf sich Jesus nur mit dem engsten Kreis seiner Jünger, um kein weiteres Aufsehen zu erregen.

Pilatus war sich der potentiellen Gefahr Jesus bewußt – und daher ist es kaum wahrscheinlich, daß er irgendwelche Bedenken darüber hatte, ihn hinrichten zu lassen.

 

Die Kreuzigung

Kreuzigungen waren zu dieser Zeit üblich und an der Tagesordnung. So wurden an die 500 Menschen pro Tag in Massenkreuzigungen hingerichtet,  bis der Platz und das Holz ausgingen. Es handelte sich um eine Form von Staatsterror – der in der Zeit üblich war.

Jesus soll sein eigenes Kreuz getragen haben – doch wenn man einen Kreuzbalken der damaligen Zeit betrachtet, bringt er ca. 50-60 kg auf die Waage. Ein Gewicht, daß ein einziger Mensch kaum fähig wäre, allein zu tragen.

Bei der Kreuzigung selbst ist der Blutverlust gering – es ist daher eine langer Todeskampf die Folge. Jesus wurde wahrscheinlich nicht durch die Handflächen ans Kreuz geschlagen, wie oft dargestellt, da dadurch die Hände nie das Gewicht des Körpers hätte tragen können. Es ist wahrscheinlicher, daß der Nagel durch/unter das Handgelenk getrieben wurde – so wie es am Kreuz in der Kirche der Franziskaner (s. Bergpredit) dargestellt wird. Jesus hat 6 Stunden am Kreuz gehangen – dies konnte nur dadurch zustande kommen, daß seine Füße abgestützt waren. Versuche haben gezeigt, daß sonst der Körper innerhalb von etwas mehr als 10 Minuten auseinandergerissen würde, weil er sich nicht mehr hätte halten können.

 

Auferstehung

Darunter ist sicher nicht die Wiederbelebung von Leichen zu verstehen, sondern ein Bekenntnis des Glaubens der Anhänger der damaligen Zeit.

 

Das Christentum war von Anfang an eine missionarische Religion – angetrieben von Menschen, die bereit waren zu leiden bis zum Tod. In den Katakomben unter Rom versteckten sie sich vor der Verfolgung der römischen Kaiser – und dort soll auch 64 n. Chr.  Petrus gekreuzigt worden sein und danach begraben worden sein. Heute steht der Vatikan über seinem Grab – mit 11/2 km2 der kleinste Staat der Welt. Umgeben ist der Vatikan durch meterhohe Festungsmauer und kaum jemanden gelingt es jemals, ins Innere vorzudringen.

Andreas Englisch, Papst-Biograph, beschreibt die Situation im Vatikan „als wenn ein Stück aufgeführt werden würde, das 500 Jahre alt ist“.  Alles konzentriert sich auch heute noch auf das, was Jesus gesagt hat und wenn ein neuer Papst gewählt wird, ziehen sich die Bischöfe in die Klausur zurück und rufen Gott herab, um einen der ihren auszuwählen.

In bombensicheren Bunkert lagern 1000te von Büchern und Schriften – auch das Original des Wormser Edikts ist dort zu finden, wie die Schrift, mit der Martin Luther zum Schweigen gebracht werden sollte. Alle Dokumente seit dem 2. Weltkrieg sind jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Das der Vatikan aber im 2. Weltkrieg beteiligt war, ist belegt. So gibt es einen Vorfall, bei dem Carter den Papst anrief und dieser danach mit Breschnew kommunizierte, der seine Panzer abzog.

Die Schweizer Garde – bestehend aus 100 Gardisten (alles bekennende Christen und unverheiratet) – sind die Armee des Papstes und dienen dem Personenschutz.

 

Attentat auf dem Papst

Am 13 Mai 1981 wurde auf Papst Johannes Paul II ein Attentat verübt – der Täter: Ali Agca, die Auftraggeber: unbekannt. Ali schweigt sich aus – der Papst ist auf Grund der seltsamen Flugbahn der Kugel (eine verpaßt ihn, die zweite trifft ihn in den Bauch) davon überzeugt, göttlichen Schutz zu haben und in seinem Tun bestätigt zu sein. Die Kugel läßt in eine kleine goldene Krone einfassen, die er an die Madonna von Fatima übergibt. Kurze Zeit nach dem Attentat verschwindet die einzige weibliche Person im Vatikan, Emanuela Orlandi. Sie soll gegen Ali Agca ausgetauscht werden und als Warnung und um zu zeigen, daß es ernst gemeint ist, wird ein Totenschädel im Beichtstuhl hinterlegt.

Anmerkung: Emanuela Orlandi war die 15-jährige Tochter des Vatikan-Angestellten Orlandi und wurde niemals ausgetauscht. Sie blieb bis heute verschwunden.

Wir suchen die Wahrheit, finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt. (Marie von Ebner-Eschenbach)