Earth Circle - Die Kelten. Germanen und Megalithbauer

Die Tradition der Druiden

Die Tradition der Druiden

DIE TRADITION DER DRUIDEN

Die Tradition der Druiden reicht zurück bis ca. 2000 Jahre vor der neuen Zeitrechnung (v.n.Z.). Zu Anfang waren die Druiden (diese Bezeichnung wurde jedoch erst viel später geprägt, abgeleitet von dem lat. >videre< was bedeutet der Sehende oder der viel sehende und Weise) vergleichbar mit den Medizinmännern in Südamerika, sowohl in ihrem Status als auch in ihrer Funktion. Durch die Vermischung mit dem Priesterwissen der Atlanter (über diesen Teil wird nun der Eine oder Andere streiten) wuchs jedoch auch der Einfluß und die Macht auf alle weltliche Belange. Den endgültigen hohen Rang erlangten die Druiden zu Beginn der Hallstatt Zeit, also ca. ab 1200 v.n.Z.. Durch die gesamte Hallstatt Zeit und weiter durch die La Tenne Kultur dehnten die Druiden ihren Einfluss auf alle Bereiche des Dorflebens aus. Sie sind Richter, oberster Politiker und religiöses Oberhaupt. Ihr Ruf wird weit über die Grenzen des keltischen Reiches hinaus getragen. So weiß man, daß z.B. Pythagoras von einem Druiden unterrichtet wurde und auch die Römer immer wieder versuchen an das unfassbare Wissen der Druiden zu gelangen.

Bis weit in die Zeit der Christianisierung leben die Druiden als Eigenbrötler in ewiger Konkurrenz zu ihren Druidenbrüdern. Es herrscht ein ständiger Machtstreit zwischen den Druiden der einzelnen Stämme. Erst durch die immer stärker werdende Verfolgung und Verdrängung der Druiden entschließen diese sich ca. 450 - 500 n.n.Z. sich zusammen zu schließen um die Tradition und das Wissen effektiver schützen zu können. So entsteht ein Zirkel (Bruderschaft) aus Einzelgängern und Egoisten. Um das Leben in diesem Kreis zu regeln und das Wissen nach außen zu schützen bildet sich eine Hierarchie, welche auf ein totalitäres Gehorsamsprinzip aufbaut ist. Es werden Regel und Gesetze geschaffen, an die sich jeder Einzelne  strikt zu halten hat und welche keine Ausnahmen kennen. Es entsteht der Kodex! Fortan ist es nicht mehr die alleinige Aufgabe des Einzelnen sich seinen Schüler zu suchen und auszubilden, oder in der Öffentlichkeit frei als Druide aufzutreten, sondern es entscheidet ein Gremium in Absprache mit dem `Rat der Alten´. Alles Handel und Tun steht unter dieser harten Regel. Zum Schutz der Bruderschaft und zum Schutz und zur Wahrung des alten Wissens.

Bis zum heutigen Tag hat dieser alte Kodex seine Gültigkeit und wird während der Ausbildung immer wieder gelehrt und auswendig gelernt. Die Ausbildung zum Druiden umfaßt sehr viele Bereiche, welche jedoch zum Teil wahlweise ausgesucht werden. Das spielen einen Instrumentes, der Bardengesang, das Heilen, das Richten, die Gesetze der Natur, die Kunde der Götter, die Seelsorge, die Feiertagszeremonien und das Wissen um die angewandte Magie. All das sind Themen der Ausbildung. Was jedoch an erster Stelle steht, ist die (Aus)bildung der eigenen Persönlichkeit, Festigung des Charakters, sensibilisieren der Sinne und das bilden von Ethik und übergeordneter Moral. So versteht sich die Bruderschaft auch als Hüter der Natur und Schützer der alten Mysterien.

Das Wissen der Druiden wird sehr selten aufgeschrieben und im Grunde genommen nur mündlich weiter gegeben. Zwar macht man sich als Schüler seine Notizen und Aufschriebe, lernt jedoch das Entscheidende und Schützenswerte immer auswendig. Wissen welches im Geiste bewahrt wird kann nicht gestohlen werden. In die Mysterien wird man Stück für Stück eingewiesen, je nach Stand der erlangten Fähigkeiten. Mit Hilfe von Transformationen prägt und ändert man stetig die eigene Persönlichkeit bis zu dem Punkt, an dem einem das letzte Mysterium sich offenbart. Dies könnte man als persönliches Endziel eines Druidenlebens ansehen (ähnlich dem Wunsch der Buddhisten oder Hindus das Nirwana zu erreichen). Jedoch ist der druidische Weg, die druidische Tradition ein Weg mit zwei Gesichtern. Dem gütigen, weisen und sanften Gesicht, sowie dem selbstherrlichen, machthungrigen und strengen Gesicht. Beide gehören jedoch zusammen, wie die beiden Seiten einer Münze. Diese beiden gegensätzlichen Züge ließen das Druidentum bis heute überleben und zu dem werden, was es in den Köpfen der meisten Menschen ist, eine Legende (jedoch eine sehr lebendige).

So möchte ich jedoch jedem, der mit dieser Tradition liebäugelt eines sagen: Dieser Weg ist kein Weg den man einfach so wieder verlassen kann wie es einem paßt. Die Bruderschaft ist eine in sich geschlossene Gesellschaft, welche Stillschweigen und Geheimhaltung verlangt. Menschen, welche sich nicht einer so strukturierten Hierarchie beugen können oder wollen, sollten von dem Gedanken einer druidischen Ausbildung Abstand nehmen oder einem der vielen Neo - Druiden - Zirkeln und/oder Logen beitreten. Es besteht in der Zeit der Ausbildung ein totales Gehorsamsverhältnis zwischen Meister und Schüler welches selbst nach der großen Weihe unangetastet so bestehen bleibt..

Wir achten unsere Alten und ehren Sie voller Demut.


Ein zweiter wichtiger Teil, zu dem man noch etwas sagen sollte sind die Neo - Druiden - Zirkel und Logen.

Seit dem neunzehnten Jahrhundert bildeten sich immer wieder neue Druidenorden oder Logen, mit dem Grundgedanken, das "ausgestorbene Druidentum" wieder aufleben zu lassen. Meist sind es Rekonstruktionen, welche ihren Ursprung in den bereits erwähnten Schriften des Mittelalters oder den Aufzeichnungen der Römer finden. Ganz vorn zu nennen ist hier der OBOD (The Order of Bards, Ovates & Druids), welcher von Ross Nichols als Oberhaupt geführt wurde und wohl zu den bekanntesten dieser Neo - Orden zählt. Im Grunde genommen ist die Arbeit dieser zahlreich gegründeten New - Druids - Orden ehrenhaft. Da die Gründer davon ausgehen mußten, daß diese alte Tradition nicht mehr existent ist und ausgestorben. Was man jedoch in diesem Zusammenhang berücksichtigen sollte: Diese Lehren haben im Grunde nichts mit der alten druidischen Tradition zu tun. Es fehlen die nötigen Wurzeln und das nur von Meister zu Schüler weitergegebene Wissen. Dieses jedoch wird gehütet und bewahrt um dann wieder vom Meister auf den Schüler übertragen zu werden.

Viele der heutigen Neo - Druiden Logen vermischen christliche Denkweise und romantische Gewänder-Pracht zu einem absurden Spektakel für die begeisterten Zuschauer und disqualifizieren sich dadurch selber, ernst genommen zu werden. Auswüchse nimmt es dann an, wenn "Druidinnen" geweiht werden und so skurrile Dinge wie Druidentaufe oder  Druidensegnungen propagiert werden. Die Krönung des Ganzen bilden jedoch Organisationen die sich als "hohe Schule der Druiden" und ähnliches schimpfen, eine druidische Ausbildung incl. Druidenweihe und Diplom im Fernkurs anbieten und sich dafür 5000,- bis 15 000,- Mark bezahlen lassen.

Wie in jeder anderen, alten und seriösen Tradition wird auch bei den Druiden Wissen nur von Mensch zu Mensch weiter gegeben, wenn man sich Auge in Auge gegenüber steht / sitzt. Eine Ausbildung per Lehrbriefe oder über E-Mail ist wohl nicht zu realisieren. Keiner, der ernst genommen werden möchte, lernt oder lehrt eine Tradition oder geht einen Weg per Fernstudium. Ein Chirurg muß von anderen Chirurgen lernen wie man das Skalpell führt, einfach den Lehrbrief lesen reicht da nicht. Ausbildung bedeutet gemeinsam fühlen, spüren, erleben, ausleben und vieles mehr. Ausbildung bedeutet Leben!

Lobenswert zu bemerken ist in jedem Fall, das einige der Britischen Logen sehr viel für den Erhalt alter Kultstätten und archäologischer  Ausgrabungsorte tun. Dies ist wohl einer der Punkte, der diesen Gruppierungen ihre legitime Daseinsberechtigung bescheinigt und sie zu einem wichtigen Bestandteil des Ganzen werden läßt.


 Obwohl ich mit dem Empfangen der Weihe zum keltischen Priester den Zirkel (die Bruderschaft) verlassen habe, um andere Traditionen und Sichtweisen kennen zu lernen und neue Horizonte zu erfahren, ließ ich diese Zeilen absegnen (nicht zensieren!). Und es wurde mir erlaubt, dieses, aus meiner Sicht objektive Bild, so weiter zu geben.


Autor: Hexagon
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