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Martin Luther und die Reformation

Martin Luther und die Reformation

Martin Luther und die Reformation

Die Ansichten Martin Luthers (1483-1546), dass Frauen ausschließlich zu Hausfrauen und Müttern geschaffen seien, griffen immer weiter um sich: "Männer haben einen breiten, großen Brustkorb, kleine, schmale Hüften und mehr verstand als Frauen, die nur einen kleinen, schmalen Brustkorb, dafür aber breite Hüften haben, und daß sie das Haus hüten, sich ruhig verhalten, den Haushalt versorgen und Kinder gebären und aufziehen...."

Die Institution Ehe erhielt im 16. Jahrhundert einen neuen Stellenwert. Die Reformatoren um Luther erwarteten von dem Ehepaar Moral, Keuschheit, Fleiß, Sparsamkeit, Zuverlässigkeit, Frömmigkeit und eine entsprechende Kindererziehung. Diese Tugenden und Eigenschaften sollten vor allem von den Ehefrauen gelebt werden. So wurde die jahrhundertealte Diskussion um Wert oder Unwert der Frau im 16. Jahrhundert von einer neuen Warte aus geführt. Nur unter dem "Joch" der Ehe konnten Mann und Frau gesellschaftlichen und ökonomischen Nutzen erarbeiten. Frauen wurden jedoch nur als Gehilfinnen ihrer Männer angesehen, und man erwartete unbedingten Gehorsam von ihnen. Vor allem weibliche Geschwätzigkeit und weiblicher Leichtsinn wurden schwer gegeißelt.


Und auch im "weltlichen" Bereich, also: Lohnarbeit, Handel und Handwerk, machte sich dieselbe mangelnde Absicherung des weiblichen Geschlechts negativ bemerkbar: Zünfte und Gilden verschlossen sich zunehmend den Ansprüchen ihrer weiblichen Zeitgenossen; den noch existierenden Frauengewerben und -zünften wurde das Ausbilden von weiblichem Nachwuchs untersagt. Hinfort sollten Frauen nur noch in unselbständiger und unqualifizierter Weise tätig sein, am besten im Rahmen der Familie und unter der strengen Obhut des Ehemannes.

Seit dem 16. Jahrhundert wurden die Frauen immer mehr aus dem Handwerk zurückgedrängt. In manchen Zünften wurde die Zusammenarbeit mit Frauen für unehrenhaft erklärt. Um 1600 verschwindet die Frau beinahe völlig aus dem Berufsleben.

Die Geringschätzung des weiblichen Geschlechts wurde immer größer. Die Abwertung der Frau durch die Kirche war vermutlich noch verhängnisvoller als die Verdrängung der Frauen aus dem Berufsleben.