Earth Circle - Heiden & Hexentum, Jahreskreisfeste und Wicca

Mondgedichte

Mondgedichte

Hallo

ich habe in den letztenTagen einige wunderschöne Gedichte über den Mond gelesen und einige möchte ich Euch hier zeigen:



Der Mond nimmt zu

Der Mond nimmt zu, die Sichel schwebt,
Die Nacht ist bläulich helle,
Es flutet um mich her und webt
Taufeuchten Lichtes Welle.
Nimm zu, mein Glück!

Es kühlt das Herz und nährt das Blut
Und schafft gesunde Säfte,
Gießt in die Seele List und Mut
Und wirkt geheime Kräfte.
Nimm zu, mein Glück!

Des Wortes und der Töne Macht
Quillt mir aus seinem Segen,
Und lauschig in der Vollmondnacht
Folgt manches meinen Wegen.
Nimm zu, mein Glück!

Umfeie mit mit Zauberdunst,
Dass walten kann mein Wille,
Und halte mich in Schutz und Gunst,
Gutfreund, ich schweige stille.
Nimm zu, mein Glück!

Julius Wolff


 





Mondin

Oh Mondin wie strahlend ist Dein silbern Licht,
so geheimnisvoll und hell in der dunklen Nacht,
begleitest mich in meiner Einsamkeit,
zeigst mir meinen Weg,
Du bist der Tod und das Leben, Du kommst und gehst,
bewegst die Meere und mein Herz,
welch große Macht Du hast, Du bist die Ewigkeit,
Ach Mondin, meine Begleiterin in der
Dunkelheit, strahle weiter mit Deinem silbern Licht,
Göttin...wie sehr liebe ich Dich.
© Nahima

 

 Nacht ist hereingesunken

Nacht ist schon hereingesunken,
schließt sich heilig Stern an Stern,
große Lichter, kleine Funken
glitzern nah und glänzen fern;
glitzern hier im See sich spiegelnd,
glänzen droben klarer Nacht,
tiefsten Ruhmes Glück besiegelnd
herrscht des Mondes volle Pracht.

Johann Wolfgang von Goethe
 

Nachts

Ich wandre durch die Stille Nacht
Da schleicht der Mond so heimlich sacht
Oft aus der dunklen Wolkenhülle,
Und hin und her im Tal
Erwacht die Nachtigall,
Dann wieder alles grau und stille.

O wunderbarer Nachtgesang:
Von fern im Land der Ströme Gang,
Leis Schauern in den dunklen Bäumen -
Wirrst die Gedanken mir,
Mein irres Singen hier
Ist wie ein Rufen nur aus Träumen.

Joseph von Eichendorff

Mondlicht

Wie liegt im Mondenlichte
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!

Die Winde müssen schweigen,
So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben
Und schlafen endlich ein.

Und was in Tagesgluten
Zur Blüte nicht erwacht,
Es öffnet seine Kelche
Und duftet in die Nacht.

Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
Der liebevolle Mond!

Theodor Storm: Gedichte, Ausgabe 1885

Kennt Ihr auch Mondgedicht,oder habt selbst welche geschrieben?
Ich würde mich freuen sie hier zu lesen....
lieber Gruß
ceredwen