Spinner oder Hexenverfolgung im 21. Jahrhundert?
Hallo Ihr Lieben,
folgenden Text hatte ich in einem anderen Board gelesen, und dachte mir, ihn auch hier hineinzusetzen, zumal dieser Text mich doch sehr erschüttert hatte
Folgende Nachricht habe ich an die Welt der Hexen: MM, vor wenigen Minuten war ich Gast in einem Antiquariat in Chemnitz (Vetterstr./Dittesstr.). In diesem wurde ich vom älteren Besitzer (ca. Mitte 60) herzlich in Empfang genommen, der mich zu den Regalreihen brachte und beobachtete, wie ich Bücher über Esoterik, Feminismus und Psychologie zur Hand nahm. Nach wenigen Minuten lud er mich auf einen Kaffee ein und wir nahmen zusammen Platz. Er erzählte mir ein wenig von seiner Lebensgeschichte: Als promovierter Psychologe arbeitete er in einigen Ländern der Erde, war politisch aktiv (u.a unterstützte er den Umsturz Frankos und wurde der Komplizenschaft mit der RAF verdächtigt) und betreibt jetzt seinen Laden. Soweit so gut. Netter Mann, netter Laden, netter Kaffee. Sein zweites Standbein ist seine psychologische Tätigkeit für den Vatikan, für welchen er Gutachten erstellt. Diese psychologischen Gutachter gibt es wohl in jedem Land der Erde. Seine Zusatzqualifikation erwarb er sich durch ein zusätzliches Theologiestudium. Die Gutachten erstellt er einmal von potentiellen Heiligen, zum anderen von Hexen. Seine Aufgabe ist im Rahmen der heutigen Inquisition (wie er selber sagte), Hexen ausfindig zu machen und zu melden. Auf meine Frage hin, was denn Hexen seien (....) sagte er, dass es für diese (Zitat) Kreaturen seit dem Mittelalter eine einfache Definition gebe: Männer wie Frauen die mit ihrem Herren Luzifer im Bunde stehen. Als Beispiel hierfür nannte er eine Hexe aus Rothenburg, mit der er momentan versucht in Verbindung zu treten, um ein Gutachten von ihr zu erstellen, damit die Staatsanwaltschaft informiert werden könne. Sie selber hatte wohl öffentlich geäußert, Ferntötungen vorgenommen zu haben. Die beiden sind sich wohl schon bekannt. Der einzige Hinderungsgrund für ein Gerichtsverfahren ist die juristische Formulierung des Tatbestandes. In der Praxis sei schwarze Magie jedoch wohl bereits bekannt. (Er beleidigte die betreffende Hexe massiv als Miststück und satanistische Dienerin ihres Herren. Ich kann nicht sagen, was an seinen Vorwürfen richtig ist und was nicht. Fakt ist aber, dass hier ein Hexenprozess sich anzubahnen scheint.) Des weiteren erklärte er mir, dass die Inquisition heute als Glaubenskongregation agiert und mehr Inquisitoren zu Gange seien, als im Mittelalter. Als ich ihn fragte, was denn mit einer entlarvten Hexe passiere, ob sie denn brennen müsse, schaute er mich nur nachdenklich an. Als ich lachend (...) nachhakte, wich er aus, sprach aber davon, das der Vatikan schon seine Methoden habe. Am Stuhl festgefroren fragte ich ihn weiterhin, wie so eine Hexe denn aussehe...ob ich sie denn erkennen könnte. Darauf lachte er und sagte, dass dies Ammenmärchen seien. Die Bräute Satans seien nach außen hin völlig normal, aber schrecklich gefährlich. Als Beispiel nannte er mir eine Studentin, von der ich zwar zufällig schon gehört habe, sie aber noch nicht kenne. Inzwischen war eine andere Studentin in den Laden gekommen und schaltete sich in das Gespräch ein, indem sie mir davon erzählte, dass es tatsächlich Hexen bei uns an der Uni gebe, die Menschen beim sterben helfen (Zitat). Ich wollte noch von ihm wissen, wie er denn so zum New Age steht und den neuen spirituellen Bewegungen. Diese findet er lächerlich und von Staaten initiiert, um die Weltbevölkerung von ihren Leiden abzulenken. Momentan ist er damit beschäftigt Hexenvereinigungen in den USA auszuheben (über Europa sagte er nichts). An diesem Punkt legte er mir ein Buch mit dem Titel "Die Götter des New Age" vor die Nase, welches die These vertritt, dass gerade in Deutschland der Faschismus für die Bewegung verantwortlich sei. Mehr über seine Arbeit konnte ich ihm nicht entlocken, weil mir selber ganz schlecht wurde, zumal er mich danach fragte, warum ich mir denn die Literatur am Anfang angesehen hätte. Da ich selber überhaupt keine Freundin von der Diskussion um Hexen contra Christen bin, geschweige denn von Weltverschwörungstheorien, und wir im 21 Jhd. leben, konnte ich das soeben Geschehene überhaupt nicht fassen. Ich weiß natürlich nicht wirklich, ob der Typ nicht ein Spinner war, kann es mir aber beim besten Willen nicht vorstellen. Ich weiß jetzt nicht, wie ich damit umgehen soll, hoffe aber, dass solche Menschen in der Minderheit sind. Wenn aber jemand eine Hexe in Rothenburg kennt und eine Chemnitzer Pädagogikstudentin, die auch eine ist, so können die beiden ja darauf angesprochen werden. BB Z. 15.07.04
liebe Grüße
Sandro