Earth Circle - Heiden & Hexentum, Jahreskreisfeste und Wicca

Ur - Religion = Weibliche Geschichte

Ur - Religion = Weibliche Geschichte

 Ur-Religion = Weibliche Geschichte

Am Anfang war die Welt ohne Zeit. Die Menschen wanderten auf der Erde umher auf der Suche nach Nahrung, Wärme und Schutz. Sie bemerkten den Wechsel der Jahrezeiten, die Zeiten der Fülle und die Zeiten der Dunkelheit. Auf ihrer Reise durch das Land leitete sie die Sonne während des Tages, und Mond und Sterne bei Nacht.

Sonne - Mond und Sterne - wurden zu ihren Göttern. Die kosmische Mutter  die große Göttin.
 

Jahrtausende vergingen, die Zivilisationen blühten: Sumer, Ägypter, Atlantis. Die Frauen hatten das große Wissen der allmächtigen Mutter in sich vereint. Als heilige Dienerinnen reisten sie in die Anderswelt und lernten dort die Zubereitung von heiligen Getränken zur Heilung der Kranken.

Die Menschen beobachteten den Lauf der Gestirne, karthographierten sie. Die Astrologie wurde geboren. Sie zählten und erkannten die heilige Symmetrie der Zahlen. Sie beobachteten die Seelen der Sterbenden und das Erscheinen der Neugeborenen und folgten den Weg der Seele durch die vielen Himmel. Sie studierten Krankheit und Gesundheit und dachten viel über den Körper und sein Verhältnis zur Seele nach.

Sie bereiteten Heilpflaster und Elixiere. Sie suchten nach Omen und Vorzeichen, um einen Sinn in ihrem wechselhaften Leben zu finden: ein Leben voller Plagen und Überschwemmungen, voller Fluch und Segen. Sie gaben Göttern Namen und weihten ihnen Tempel. 

Über allen aber stand  die kosmische Mutter, die sich in der Erde verkörperte. Sie nährte sie alle, schenkte ihnen das Leben, hielt sie, während sie wuchsen, fütterte und schütze sie, und wenn ihre Zeit kam, nahm sie sie wieder zu sich.

Die Tempelstädte erblühten. Die Riten immer komplexer. Aber in der Hochblüte wurde auch dieses Idyll bald durch Missgunst zerstört. Atlantis versank in den Wellen des Meeres, die mächtigen, raffgierigen Priester und Priesterinnen mit sich reißend. 

Doch die Gewalt ging weiter. Eroberer fremder Länder, die keine Götter neben dem Krieg kannten, waren gnadenlos, die Flut von Schändungen, Plünderungen und Blut unaufhaltsam. Sie schufen sich den Vater Gott und setzen ihn an Stelle der göttlichen Mutter. Angst und Haß verhalfen diesen Männern zur Macht und sie herrschten mit eiserner Hand.

Die Pest kam, immer neue Wellen schrecklichster Krankheiten. Man sagte, der Vater Gott habe seinen Sohn geschickt um Frieden in die Welt zu bringen, aber auch ihn töteten sie. Unter seinem Namen zogen sie weiterhin mordend über die Erde. Zwangen die Bewohner unter sein Joch. Sie verkörperten das Gegenbild der Liebe, sie forderten Tribute um sich zu bereichern und mit der Ausbeutung der Bevölkerung schufen sie prachtvolle Kirchen. 

Die Anhänger des alten Glauben versteckten sich, zogen sich zurück, um zu retten, was noch zu retten war. Sie wurden wieder zu Nomaden, zogen umher um ihr Wissen weiterzugeben, zu heilen. Noch immer beobachteten sie die Sterne und feierten ihre 8 Feste. Studierten den Wechsel des Mondes, sie hexten und heilten mit Hilfe der Natur.

Die Angst der Verehrer des Vater Gottes wuchs. Kein Prunk in den Kirchen konnte die Herzen der Menschen bewegen und man fürchtete , das Volk könne die Lüge und die hohlen Rituale durchschauen. Sie versuchten, die heiligen Feste für sich zu deklarieren, doch ihre Statuen bleiben kalt. Sie erzählten von Höllenfeuern und Verdammnis, von der Sünde. Aber das Volk sah die Pracht, in der die Priester des Vater Gottes lebten. Sie registrierten den Reichtum der Priester, während sie selbst verhungerten.

Allen Ungläubigen wurde der Krieg erklärt. Während die heiligen Kriege gefochten wurden, dezimierte eine Welle der Seuchen das Volk, die sie aus fernen Ländern mitbrachten. Die Altgläubigen fürchteten den Fluch der allmächtigen Mutter. Es formierten sich Gruppen, die den alten Glauben wieder aufleben lassen wollten.

Doch die Männer des Vater Gott reagierten. Alle Hexen sollten verfolgt und verbrannt werden, nicht ohne vorher bis an die Grenzen des dem Menschen Erträglichen gequält werden. Europa stand in Flammen. Frauen, Kinder, Schwangere, Alte wurden auf den Scheiterhaufen verbrannt. Ein halbes Jahrtausend später waren 9 Millionen Frauen tot. Keine Frau war mehr sicher, nicht eine einzige.

Die Inquisitoren trugen ihr Unwesen in die neue Welt und breiteten einen Teppich aus Folter und Tod  über den gesamten Kontinent aus. 

Die Weisen zogen sich zurück. Jeder hatte Furcht. Es gab keinen Austausch mehr. Es herrschte Schweigen.

Man kann ein Volk, eine Kultur nicht töten. Sie leben weiter, selbst wenn ihre letzten Vertreter hingemetzelt wurden. In den Steinen, den Bäumen, den Flüssen, in den Winden, die Feuchtigkeit über das Land bringen. Die Geister warten in den heiligen Höhlen, in den Quellen und den Felstümpeln, bis das Blutvergießen vorüber ist.

Mythen enthalten die Ursprünge dieser Urreligionen und nur sie können sie aufdecken. Sie spiegeln sich in der der Römer, der Griechen, der Ägypter, der Kelten, der Inka, der Maya, der Indianer und vielen anderen alten Kulturen. Sie erzählen die gleiche Geschichte.

Unzählige Beispiele belegen, dass es die Frauen waren, die sesshaft werden wollten, während der Mann, an das Nomadenleben gewöhnt, sich dagegen sträubte. Zivilisation und Kultur basieren auf der Frau mit ihrer Familie. Kinder brauchen Stabilität, regelmäßige Nahrung und Erziehung. Eine Gesellschaft, die die Frauen achtet, setzt diese Werte um und wird kulturell erblühen. In der patriarchalischen Gesellschaft dagegen sind Kampf und Eroberung wichtiger als das familiäre Leben. 

In vielen Religionen werden die Frauen offen und sichtbar unterdrückt, so etwa im moslimischen Glauben. Doch auch in der christlichen Welt fürchtet der Mann die Frau und unterdrückt sie eben auf andere Weise.

Die Mutter, Anfang und  Ende allen Lebens, wurde vom Patriarchat gedemütigt und versklavt, aber ihre göttliche Liebe lässt ich nicht unterdrücken. Egal, was die Väter uns erzählen, unsere Herzen sehnen sich nach der Wahrheit unserer Mütter. Wir könnten die flüchtigen Freuden des Vatergottes genießen, aber wir liegen siech und blutend da und rufen nach der Mutter, deren Hände wir noch vor uns sehen, die sich damals um uns gekümmerten und uns trugen.

Niemand weiß genau, wie der Hexenkult vor über 35.000 Jahren entstanden ist. Vermutlich ist er aber aus den zwei Hauptwurzeln entstanden: Aus der  Religion der Göttin haben sich viele Mysterientraditionen entwickelt. Der Hexenkult ist vornehmlich eine Frauenreligion. Er umfasst viele Aspekte, wie die Beachtung der jahreszeitlichen Bräuche, das Weissagen, Heilen, Kräuterkunde, Mythen und Sternenkunde. Frauen waren die Hüterinnen dieser Fähigkeiten und gaben sie weiter, bis die Hexenverfolgung das Band zerschnitt. 

Mutter vergib ihnen, den sie wissen nicht was sie tun

Die Kirche, die immer nur von Liebe und Gnade predigt, hat Jahrhunderte lang ganze Landstriche verwüstet, gemordet. Kann das im Sinne ihres Glauben stehen, oder verkauft sie diesen nur weiterhin für uns, indem sie uns weiterhin blendet  mit materialistischem Gut, das wir bitter bezahlen?? Sie lebt weiterhin im Prunk und schaut weg, wenn ihre Völker verhungern, die ihnen nicht das geben können, was sie wollen. Macht und Ansehen, Gold und Diamanten.

Hexen wurden von der Kirche aus mehreren Gründen verfolgt. Zunächst waren sie eben Frauen, und die christliche Lehre war bemüht, die Verehrung des weiblichen Prinzips durch das männliche zu verdrängen. Frauen waren Repräsentantinnen der Großen Mutter zu wurden zu Recht verdächtigt, den Vatergott nicht zu unterstützen. Keine andere Religion durfte neben dem Christentum geduldet werden. Es starben mehr Frauen durch die Kirche als Männer in den heiligen Kriegen. Geschickt schürten die Inquisitoren Angst und Hass unter der Bevölkerung. Das Hauptmotiv für viele  Denunzianten war der Profit. Selbst die Angeklagten mussten ihre Folter bezahlen. 

Doch der Hexenkult ging nicht unter, er lebte weiter. Bereits 1921 veröffentlichte die Ägyptologin Margret Murray ihr Werk * The Witch - Cult in Western Europe* Sie erfasste die Rituale um die 13 Vollmonde und die 8 Hauptfeste als Religion und schuf somit den Anfang von alten Wissen neu.

Der Hexenkult wurde hauptsächlich in den abgelegenen ländlichen Gebieten erhalten. In England kam der Hexenglaube mit Aufhebung der Hexengesetze 1951 wieder ans Tageslicht. Und mit ihm kam der alte Glaube der Kelten zurück nach Europa.

Quelle :  http://www.lunateide.de/info/magie/anderswelt/religion.html