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Menschenopfer für die Götter.....

Menschenopfer für die Götter.....

Menschenopfer

Für die

Götter


Ein kurzer Blick durch die Geschichte der Menschheit

Mit der Geburt der Menschheit und dem Glauben an Götter, die alle Lebewesen und Naturphänomene unter Kontrolle hatten, begann in fast allen Kulturen ein massives und grauenhaftes Ritual, die Darbietung von Menschenopfern zur Besänftigung der Götter. Die ersten Götter waren gewaltig und gewalttätig, und gierig nach Opfern. In den später entstandenen Religionen war die Gottheit als Erschaffer der Welt und Herr über all das Leben anzutreffen. Die Hauptgottheiten in den alten Religionen waren Zeus, Kronos, Dionysos, Wotan, Moloch oder Baal. Sie alle waren Blutdurstig und verlangten regelmäßig nach Menschenopfern. Wann geschichtlich die ersten Menschenopfer dargebracht wurden, ist bisher unklar, doch in Sagen und Legenden hört man immer wieder von diesen schrecklichen Praktiken, um die Gunst der Götter zu erlangen. Angesichts der Macht, welche diese Gottheiten besaßen, war es damals sehr wichtig, seine Götter zufriedenzustellen, da die Menschheit damals den Kräften der Natur und somit den Geistern und Göttern ausgeliefert waren. Man mußte die Gottheiten fürchten, seine Gesetze streng befolgen und ihn mit dem wertvollsten Geschenk, dem Leben, beschenken. Je wertvoller ein Mensch war, desto größer war die Gunst der Götter. Vor allem Kinder und Jungfrauen waren neben Königen und geachteten Menschen die bevorzugten Opfer, da diese körperlich und geistig unberührt waren.

Man fand bereits in frühsteinzeitlichen Wohnhöhlen auffallend viele Kinderleichen, daher ist zu vermuten, das Kinder bei Menschenopfern für die Götter an erster Stelle anzusehen waren. Die früheren menschlichen Gemeinschaften bestanden meist aus einer kleinen Anzahl aus Familien- oder Stammesgruppen, welche zu dieser Zeit hart um das Überleben kämpfen mußten. Die Lebenserwartung dieser Menschen lag bei etwa 20 – 30 Jahren. Krankheiten, Seuchen, Angriffe von Tieren und ständig wechselnde Umweltverhältnisse gehörten zum Leben dieser Menschen. Um die Götter, welche nach ihrem Glauben dafür verantwortlich waren, zu besänftigen, opferte man meist das schwächste Mitglied, um den Fortbestand der restlichen Gemeinschaft zu erhalten. Dies waren zumeist Kinder, da diese leichter zu entbehren waren, anstelle von Jägern oder geburtsfähigen Frauen.

Menschenopfer in Nordeuropa wurden hauptsächlich für den Gott über Blitz und Donner dargebracht. Der Gott Thor galt als gewalttätiger und mächtiger Gott, nur Menschenopfer stimmten ihn gnädig. Diese Gunst war vor allem den Wickingern, welche stets auf Raub- und Eroberungszügen unterwegs waren, sehr wichtig. Dudo, der Dekan von St. Quentin, schrieb um das Jahr 1000 die Geschichte der Normannen in der Normandie nieder. Danach zufolge brachten die Wickinger vor Beginn einer Reise dem Gott Thor Menschenopfer dar. Zu dem Ritual gehörten immer das Öffnen des Brustkorbes des Opfers und das entnehmen des Herzens. Aus dem noch zuckenden Organ sollen sie den Ausgang der Reise vorhergesagt haben. Dann rieben sie sich mit dem Blut des Opfers ein.

Menschenopfer sind bei den Germanen, den Kelten und den Normannen seit der Jungsteinzeit nachweisbar. Weitere Belege findet man in literarischen Quellen, vor allem in jenen alter griechischer und römischer Geschichtsschreiber. Auch Funde von Flöten aus Knochen, Masken aus Schädelteilen und Kelche aus Schädelschalen sind wahrscheinlich ein Zeichen von Menschenopfern. Man fand auch unzählige Knochenreste von gleich mehreren Menschen in tiefen Brunnen, Schächten und Felsspalten. Auch ein Beweis für Menschenopfern, welche zu kultischen Zwecken in den Tod gestürzt wurden. Es gab verschiedene Formen der Menschenopferung, alle gleichsam grausam und nach heutiger Meinung sinnlos. Diese Opfer wurden unter anderem als Bitt-, Dank-, Weihe-, Lob- und Gelübteopfer dargebracht. Jedes dieser unzähligen Menschenopfer war ein Versuch dieser Menschen, Kontakt mit den angebeteten Göttern aufzunehmen oder um Hilfe zu erbitten.

Die Kelten nahmen regelrechte Massenopferungen vor. Zur Besänftigung der Götter wurden riesige Figuren aus Stroh und Reisig errichtet, diese mit lebenden Menschen gefüllt und als Brandopfer angezündet. Durch das Feuer sollen die Körper und Seelen der Opfer gereinigt und den Göttern übergeben werden.

Eine weitere Form der Opferung waren Menschenopfer, welche im Bestreben der Gemeinschaft starben, etwa sich von Untaten zu reinigen, indem man einen „Sündenbock“ auserwählte Ganz anders als in Nordeuropa genossen die Menschenopfer in Hellas, Griechenland, ein ehrenwertes und angenehmes Leben. Ein Jahr bevor sie ihrem Gott geopfert wurden, lebten sie selbst wie Götter. Sie bekamen alles im Überfluss, etwa Nahrung, Wein, Spiel und Gesang. Als heiliges Opfer bereiteten sie sich auf den Tag des Todes vor, den nur freiwillige Opfer sind in ihrer Religion gute Opfer. Im Monat Mai, vor der Ernte, werden die Opfer, jeweils ein Mann und eine Frau, mit Feigen geschmückt und mit Feigenruten gegeißelt. Mit festlicher Musik und einer feierlichen Parade werden die beiden Hauptpersonen durch die Straßen Athens geführt und nahmen all das Unreine und all die Sünden der ganzen Bewohner Athens mit sich. Das Ende dieses Aufmarsches ist der Abgrund einer Schlucht, in welche die Opfer gestürzt werden. So und ähnlich wurden im antikem Griechenland die Städte und deren Bewohner von der Schuld, der Schande und der Sünde befreit, was regelmäßig einmal im Jahr stattfand. Von dem lang vorbereiteten Luxusleben der Opfer, welches zur Beruhigung der Gemeinschaft und der Besänftigung der Seele des Opfers diente, das in Griechenland üblich war, stammt auch das bis heute übliche Ritual der Henkersmahlzeit ab.

Auch Bauwerke und heilige Orte wurden mit Menschenopfern geweiht. Um die Götter zu besänftigen und dadurch böse Geister abzuwehren, wurden in die Fundamente neuer Bauwerke unschuldige Kinder mit reichlich Brot und Fleisch eingemauert. Während eines solchen Rituals war es für Angehörigen untersagt zu klagen, den falls sie dies tun, würden ihre Seelen die Unsterblichkeit verlieren. Auch der heutige Brauch der Grundsteinlegung geht auf diese Opfermethode zurück. Seit es Anlagen wie Friedhöfe gibt, an welchen die Toten zur ewigen Ruhe gebettet werden, wurden Menschenopfer, meist unschuldige Kinder oder Jungfrauen, zur Einweihung einer solchen Stätte als erste Bestattung bei lebendigem Leibe vergraben, um diese Orte vor dem Einfluss böser Mächte und böser Geister zu beschützen. Diese Praktik hat sich selbst im späteren Christentum in einigen Regionen Europas bis ins späte Mittelalter gehalten.

Anfang der fünfziger Jahre wurde am Cerro Plomo, in den Anden, auf einer Höhe über 6000 Meter, ein tiefgefrorener Junge gefunden. Dieser lag in einer Grube, welche von einer Steinplatte verschlossen war. Über diese Platte wurden mehrere Schichten aus Erde und Steine gelegt. Experten schätzen, das dies vor etwa 500 Jahren geschah, und man weiß, das dieser Junge zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war. Sein Körper ist wegen der andauernden Kälte besser erhalten als manche Mumien aus Ägypten. Man nimmt an, das der Junge vor seinem Tod betäubt wurde, da auf der Tunika Reste von Erbrochenem zu erkennen sind. Nachdem er erwachte, war er bereits in der Grube gefangen und starb einen qualvollen Tod. Damals war es bei den Inka üblich, zweimal im Jahr, im Juni und im Dezember, die wertvollsten Früchte, Tiere, Kunstgegenstände und Kinder aus dem Reich nach Cuzco, dem heutigem Zentrum von Peru, zu bringen. In vier Prozessionen kam dies alles in den Tempelbezirk der Stadt und die Kinder in die Nähe des Sonnentempels, wo sie auf Krankheiten untersucht wurden. Die Gesunden und starken Kinder wurden durch die Priester zu Opfern erklärt. Nach einem zehntägigem Fest wurden diese Kinder an den Abbildern des Viracocha (dem Schöpfer) und des Illapa (dem Donnergott) vorbeigeführt. Anschließend wurden die ersten Kinder an den 328 Huacas, einer Anordnung von Schreinen an der äußeren Peripherie der Stadt, geopfert. Die anderen begaben sich auf eine Reise durch das Reich und wurden im ganzen Reich, meist auf hohen Bergen, geopfert.

Berichte aus dem 16. Jahrhundert über Menschenopfer bei den Maya, welche im heutigem Mexiko, Guatemala, Teilen von Honduras und San Salvador lebten, sind zahlreich und detailliert. Die Maya kannten Menschenopfer für zahlreiche Anlässe. Es gab Weiheopfer, Opfer bei Orakelbefragungen, Sündeopfer bei Zeiten der Not und des Hungers, bei Krankheiten, aus militärischen Vorhaben und Erfolgen und aus privaten Anlässen. Die Opfer bestanden zum größten Teil aus Kriegsgefangenen, meist wurde der Krieg nur aus diesem Grunde vollzogen, um genügend Nachschub an Opfern zu haben. Auch in dieser Kultur wurden die Menschenopfer kurz vor dem Ritual gemästet, was dazu dienen sollte, der Gottheit einen wohlgenährten Menschen darzubringen. Zudem versetzte man ihn mit alkoholischen Getränken in einen Zustand, in dem er sich nicht gegen das Opferritual wehren konnte, denn ein willenloses Opfer war eine gute Voraussetzung zur Durchführung des Rituals. Die rituelle Tötung wurde auf einem Opferstein vor dem Tempel vollzogen. Der Priester benötigte zudem noch vier weitere Helfer, welche die Arme und Beine des Opfers straff festhielten. Der Opferpriester führte mit dem heiligen Messer aus Obsidian einen Schnitt in die linke Brusthälfte, ohne das Herz zu verletzen. Anschließend griff dieser in die offene Wunde, packte das Herz und riss dieses mit einen Ruck heraus. Dieses legte man für die Gottheit in einer Schale nieder. Anschließend verbrannte er das Herz mit einer höchst wirksamen Harzsubtanz. Die Empfängergottheit konnte sich am süßen Wohlgeruch erfreuen.

Ein bisher noch ungelöstes Rätsel stellen die gefundenen Moorleichen aus den Mooren Nordeuropas dar. Bisher fand man etwa 150 Leichen, als Todesursache ist bei fast allen der Tod durch ertrinken in einem Wasserloch ausgeschlossen. Die erste Leiche (gefunden 1950 im Tollundmoor in Jütland) war ein Mann, welcher am Kopf eine Haube trug, seine Kleidung war auch gut zu erkennen. Anhand seiner gepflegten Hände nimmt man an, das er nicht aus der Bauernschicht stammte. Um den Hals trug er ein geflochtenen Lederband, mit dem er höchstwahrscheinlich erdrosselt wurde. Auch die anderen Moorleichen zeigten deutliche Spuren für einen unnatürlichen Tod. Manche hatten auf ihrem Brustkorb einen schweren Steinbrocken liegen, andere waren die Kehlen von einem zum anderen Ohr durchgeschnitten worden. Die meisten Moorleichen liegen etwa 2000 Jahre in ihrem modrigen Grab, wo sie durch das sauerstofflose Wasser nicht verwesten und im Laufe der Zeit durch darüberwachsende Torfmoose luftdicht konserviert wurden. Das liegt vor allem an den besonderen Chemie des Moorwassers. Es enthält Gerbsäuren, die auch die feinen Details des Gesichtes und der Finger in fast unverwesten Zustand konserviert haben. Waren sie Opfer von Ritualen zur Gutstimmung der Götter? Zu der Zeit ihres Todes lebten in Jütland die Kimbern, ein germanisches Volk, welche regelrechte Barbaren waren. Verräter und Deserteure wurden bei diesem Volk an Bäumen erhängt, Feiglinge versenkte man unter einem Gittergeflecht im Moor und Ehebrecherinnen wurden öffentlich entkleidet, kahlgeschoren und von ihren Ehemännern brutal ausgepeitscht. Eine andere Erklärung könnte in den Riten zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Nerthus, die immer vor Frühlingsbeginn stattfanden, liegen. In der Zeit etwa 800 v. Chr. bis 400 v. Chr. war es bei den Germanen üblich, wertvolle Gaben in Seen um Moore zu versenken. Auch Menschen könnten so als Gabe für die Götter so geopfert worden sein. Dies könnte zumindest mit dem analysierten Mageninhalt der ersten Moorleiche, bekannt unter dem Namen „Tollund-Mann“, übereinstimmen. Dieser hatte eine letzte Mahlzeit aus Korn- und Kräutersamenbrei zu sich genommen, alles Nahrung, welche man zu dieser Zeit vor Beginn des Frühlings verspeiste. Waren diese Moorleichen Opfergaben für die Göttin Nerthus?

Aber auch in der jüdischen und christlichen Geschichte waren Menschenopfer für den allmächtigen und einzigen Gott keine Seltenheit. So finden wir in der Bibel (AT) etliche Verweise auf Menschenopfer für diesen Gott. Einige Beispiele aus der Bibel:

(1. Moses 22) „Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und Gott sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einen der Berge, den ich dir sage werde.“ Abraham folgte den Worten seines Gottes, doch Gott genügte es, das er diesen Worten folge leisten wollte und verschonte dessen Sohn. Anstatt von Issak sollte als Opfer für Gott ein Widder geopfert werden.

An anderen Stellen der Bibel zeigt nicht die Wende auf Tieropfer, tatsächlich findet man dokumentierte Darstellungen von Menschenopfern. So steht im Ersten Buch der Könige zu Hiel von Bethel, als dieser die zerstörte Stadt Jericho wieder aufbaute: „Es kostete ihn seinen erstgeborenen Sohn Abiram, als er den Grund legte und seinen jüngsten Sohn Segub, als er die Tore einsetzte...“ (16,34)

Aus dem Zweiten Buch Samuel: „Auf Saul und seinem Haus lag eine Blutschuld wie er die Gibeoniter getötet hatte. Die Folge war eine dreijährige Hungersnot. Um die Blutschuld zu sühnen und damit die Hungersnot zu beenden, ließ König David die Gibeoniter rufen. Diese forderten sieben Männer aus dem Hause Sauls um sie auf dem Berge des Herrn aufzuhängen.“ Gemeint waren Nachkommen Sauls, seine Enkel. David mußte bestimmen, wer seiner Enkel als Menschenopfer den Gibeonitern ausgeliefert werden sollte, die dann alle erhängt wurden.

Aus dem Buch der Richter: „Bevor Jephthah gegen die Ammoniter in den Kampf zog, schlug er Gott einen Handel vor, wenn er die Feinde besiegen würde, so soll was mir aus meiner Haustür entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurückkomme, dem Herrn gehören und ich wills als Brandopfer darbieten. Nach seiner Rückkehr kam ihm seine einzige Tochter entgegen, die er so liebte. So opferte er sie seinem Gott.“ (Richter 11,30)

Opfer in der Bibel sind meist Kinder, so das es scheint, als ob Gott sich nur mit dem zufrieden gibt, was dem Menschen das Liebste ist. Diese genannten Beispiele sind übrigens nicht die einzigen Menschenopfer, welche in der Bibel aufgeführt sind, denn Opferungen für Gott waren offensichtlich die Regel.

Nach Gründung der modernen Religionen, etwa dem Christentum oder dem Islam, welche sich beinahe weltumspannend verbreitet haben, wurden die althergebrachten Menschenopfer weitgehendst verdrängt. Dies bedeutet jedoch nicht, das es keine rituellen Opferungen von Menschen für die Götter oder Gott mehr gibt, jedoch hat sich durch die Verbreitung der „Weltreligionen“ das reine Menschenopfer auf einige entlegene Gebiete verlagert. Stattdessen praktizieren wir seit dem Mittelalter eine erweiterte Form der Menschenopferungen, wie sie ebenfalls in den heiligen Schriften, etwa der Bibel, gefordert werden. So steht im 3. Buch Mose (3. Mose 20): „Wenn ein Mann oder eine Frau Geister beschwören oder Zeichen deuten kann, so sollen sie des Todes sterben; man solle sie steinigen, ihre Blutschuld komme über sie.“ Diese Aussage wurde als Grundlage für die Hexenverfolgung genommen, welche im späten Mittelalter im Hexenwahn endete, welcher Abertausende von unschuldigen Opfern forderte. Durch deren Tod, meist auf dem Scheiterhaufen durch Verbrennung, wurden deren Seelen gereinigt und Gott überstellt.

Eine andere Form des modernen Menschenopfers für Gott sind die auch heute noch weit verbreiteten Todesstrafen. Wer schwer gegen den Willen Gottes verstößt, muss in dessen Namen selbst bestraft werden, damit die Schuld von der betreffenden Person genommen werden kann. Die beiden schwersten Todsünden sind Mord und Ehebruch, wobei dies von der jeweiligen Religion und der Auffassung davon abhängt. So ist z.B. Ehebruch im Christentum zwar immer noch als Sünde deklariert, jedoch wird diese nicht weiter verfolgt. In einigen islamischen Ländern wird jedoch der Ehebruch durch die Frau immer noch mit dem Tode durch öffentliche Steinigung bestraft, um somit die Sünderin von ihrer Schuld vor Gott zu befreien.

Im Christentum hat sich einzig die Todesstrafe für Mord in einigen christlichen Ländern als Befreiung von der Schuld vor Gott als moderne Form des Menschenopfers erhalten. Wer das Blut eines anderen vergießt, kann nur durch seinen eigenen Tod von dieser Todsünde befreit werden.

Dies soll jedoch nicht bedeuten, das es neben den Todesstrafen keine weiteren Menschenopfer im Namen der Götter mehr gibt, nur haben sich diese in einzelne Kulte hinein verlagert und werden sehr selten praktiziert. So berichtet der amerikanische Autor Patrick Tierney von einer Opferung im Jahr 1960. Ein kleiner Waisenjunge wurde geopfert, um Naturgewalten des Meeres in Form gefährlicher Springfluten Herr zu werden. Bei diesem Ritual sollen dem Jungen die Arme und Beine abgetrennt und das Herz aus dem Körper entnommen worden sein. Der Körper des Jungen wurde aufrecht, mit dem Gesicht zum Meer, am Strand vergraben. Im Jahr 1986 wurde in Peru ein Mann geopfert, wie die Zeitung „La Republica“ berichtete. Mitglieder einer Bauerngemeinde in der Provinz Azangaro töteten einen Familienvater durch eine Vierteilung. Seine Überreste wurden in den vier Himmelsrichtungen vergraben. An diesem Ritual nahmen etwa 100 Bauern der Aymara-Indianer teil, die das Blut des Opfers dem Sonnengott darboten, um eine bessere Ernte zu erflehen. Es gibt aus den letzten Jahrzehnten einige Dutzend belegter Fälle von Menschenopferungen für Götter, jedoch liegt die Dunkelziffer wohl entsprechend höher.


Der „Tollund-Mann“ von Jütland


Von unbeschreiblichen Grausamkeiten der Kelten berichtet Cäsar in seinem Buch „De bello gallico“: Zur Besänftigung der Götter sollen riesige Figuren aus Stroh und Reisig mit lebenden Menschen gefüllt und angezündet worden sein. Hier eine historische Darstellung aus der „Britannia Antiqua Illustrata“ von 1676.

Quelle .  http://www.einsamer-schuetze.de