Earth Circle - Musik

Weird Folk

Weird Folk

habt Ihr eigentlich schon einmal von "Weird Folk" gehört? ich jedenfalls noch nicht, bis ich vorhin auf dem Sender Arte deren Sendung Tracks sah *lol* und ich muß zugeben, teilweise ist diese Richtung gar nicht mal schlecht vor allem die Harfespielerin- und Sängerin Joanna Newson scheint richtig gute Musik zu machen. Hab Euch mal etwas dazu herausgesucht:
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10.02.2005 - 23.50 : TRACKS
Backstage - Weird folk

Wer dachte, sie seien alle längst im Nirvana angekommen, hat sich getäuscht. Die Hippies sind aktiver denn je, und fahren total auf Folk-Music ab.

Ihr Messias, Devendra Banhart, lässt sich beim Namen des Gurus seiner Eltern rufen. Er ist 23 Jahre alt und hat keinen festen Wohnsitz - Viel mehr weiß man eigentlich nicht über ihn. Von der Presse wurde er als Erfinder einer neuen mystischen und surrealistischen Bewegung gefeiert, als Prinz des Weird Folk, einer extrem schrägen Variante der Folk-Music. Seine Platte hat Devandra in einem rustikalen Tonstudio im tiefsten Amiland aufgenommen. Nicht ohne Grund, schraubt er nicht mehr als zwei Wochen an der Scheibe. Lo-Fi ist seine Antwort auf das Showbiz der Metropolen.

Devendra Banhart: "Wir sind wie die Ameisen, die ihre wunderbaren Städte errichten. Diese Tiere sind permanent unterwegs, auf der Suche nach Nahrung, erschaffen aber ganz nebenbei diese faszinierenden Kunstwerke. Wir machen es genau so: Wie ziehen durch die Städte, um uns nach einer Weile wieder in unseren Bau zu verkriechen."

Joanna Newson ist 23 Jahre alt und in einer kalifornischen Kleinstadt aufgewachsen. Neben Hände-Klatschen beherrscht sie die Harfe wie keine Andere. Sie gilt als eines der größten Talente in der Weird-Folk Szene.
Der Weird Folk verkörpert das Amerika fernab der Wall-Street. Er ist eine Rückkehr zu den Wurzeln, frei nach dem Vorbild Alan Lomax, der 60 Jahre seines Lebens damit verbrachte, den amerikanischen Folk bis ins kleinste Detail zu analysieren, wobei er auf europäische und sogar afrikanische Ursprünge Stieß. Die „Global Jukebox“, das Ergebnis all seiner Forschungen, war Ende der 50er Jahre an jeder amerikanischen Uni der Renner. In den 60ern wurde diese Musik-Sammlung zur Inspirations-Quelle für Bob Dylan, Neil Young und die gesamte Anti-Kultur der Rock-Szene. Alle Tonaufnahmen von Alan Lomax schlummern in einem Archiv in New York. Einige davon wurden auf CD veröffentlicht. Die Aufnahmen von Alan Lomax waren auch der zündende Funke für Joanna Newsons Karriere. Darunter ganz besonders die Songs von Texas Gladden, einer Omi aus Texas die sich auf Gute-Nacht-Lieder spezialisiert hatte.

Der Weird Folk blickt in die Zukunft und will auf keinen Fall als Parodie des Folk aus den Sixties verstanden werden. Gutes Beispiel dafür ist die Band Animal Collective aus New York, die seit vier Jahren einen modernen Sound aus indianischen und afrikanischen Rhythmen basteln, den sie mit Electro und Noise tunen.

Panda Bear / Animal Collective: "Folk-Music, lässt sich, meiner Meinung nach, nicht auf einen Mann oder eine Frau mit einer Gitarre reduzieren. Sie ist der Ausdruck einer Lebensart, das Symbol einer Gemeinschaft, einer ganzen Kultur."

Panda Bear ist verheiratet und lebt in Lissabon. Die Mitglieder seiner Band sind allesamt Freunde aus der Kindheit, die, wie er, mit Punk-Rock aufgewachsen sind. Wenn er mit der Band unterwegs ist, fummelt „Geologist“ am Mischpult. Von Beruf ist er Forscher an einem Ozeanografischen Institut in Washington DC.

Sierra und Bianca vom Duo CocoRosie spielen überwiegend auf Kinderinstrumenten. Als Töchter eines Wanderpredigers, sind sie, als sie klein waren, kreuz und quer durch alle Indianerreservate der USA gereist.

Bianca / Cocorosie: "Die unendlichen Möglichkeiten der neuen Technologien würden uns nur von unserem eigentlichen Ziel ablenken. Sie würden die Stimmung verfälschen und somit das gesamte Projekt."
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Quelle & weitergehende Infos: http://www.arte-tv.com/de/kunst-musik/tracks/Diese-Woche/20050203/780718.html

ach so, auf der Page könnt Ihr euch auch ein paar Samples anhören und Videoclips reinziehen..

liebe Grüße
Sandro