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Aluminium im Altertum?

Aluminium im Altertum?

Im Jahre 37 n. Chr. erwähnen der römische Schriftsteller Petronius und der Historiker Plinius der Ältere ein Ereignis, welches zur Herrscherzeit des großen römischen Kaisers Tiberius stattfand. Ein unbekannter Handwerker soll eines Tages an den Hof des Kaisers gekommen sein, um dem Kaiser ein recht ungewöhnliches Geschenk darzubieten. Dieser Handwerker soll dem Kaiser einen außerordentlich schönen Trinkkelch überreicht haben, welcher dazu ungewöhnliche Eigenschaften aufwies. Dieser Kelch habe wie Silber ausgesehen, sei aber viel leichter gewesen, und als sein Schöpfer diesen auf den Steinboden schleuderte, sei lediglich eine kleine Delle zurückgeblieben, welche der Handwerker sofort mit einem kleinen Hammer beseitigte.

Nach Petronius bestand dieser Kelch aus einer Art unzerbrechlichem Glas. Plinius gibt an, es habe sich um eine glasartige Verbindung gehandelt, welche äußerst biegsam gewesen sei. Woraus war dieser seltsame Kelch hergestellt worden? Auch Petronius und Plinius schienen sich darüber nicht im klaren gewesen zu sein. Aufgrund ihrer Beschreibung vermuten Experten heute, dieses Trinkgefäß könnte möglicherweise aus Aluminium gewesen sein. Wie Aluminium hatte es eine silberne Farbe, war jedoch erheblich leichter als Silber. Es ließ sich verändern und formen, eine Eigenschaft wie sie ebenfalls Aluminium aufweist. Auf Befragen verriet der Handwerker, er habe das Material aus Ton gewonnen - wie Aluminium.

Falls es sich tatsächlich um Aluminium gehandelt haben sollte, so war dieser Handwerker seiner Zeit um Jahrhunderte voraus. Dieses Metall kommt in der Natur niemals in reiner Form vor, sondern nur in vielfältigen Verbindungen. Soweit bekannt ist wurde das Metall erstmals im Jahre 1825 gewonnen, selbst heute kann Aluminium nur mit aufwendigen technischen Verfahren herstellen. Falls dieser Kelch tatsächlich aus Aluminium bestand, so muß diesem Handwerker eine andere, wesentliche einfachere Methode zur Gewinnung bekannt gewesen sein. Doch leider sollte die Nachwelt sein Geheimnis niemals erfahren. Da Kaiser Tiberius fürchtete, das neue Metall könne Silber und Gold wertlos machen, befahl er, den Handwerker zu enthaupten.

1956 fanden Archäologen bei Ausgrabungen in der chinesischen Provinz Kiangsu in einem Grab aus dem dritten Jahrhundert etwa 20 Gürtelverzierungen, von denen einige aus einer Metallegierung bestanden. Diese Mischung bestand zu 85% aus Aluminium mit geringen Mengen von Kupfer und Mangan. Diese ungewöhlich reine Legierung ähnelt verblüffend jenen, welche heute im modernen Flugzeugbau verwendet werden. Nach Ansicht einiger Metallurgen ist diese Legierung vermutlich damals beim Schmelzvorgang entstanden, andere hingegen vermuten, man habe in China ein Raffinationsverfahren für Aluminium entwickelt, welches erheblich weniger Energie erfordert als die moderne Technik. Allerdings spricht die Reinheit des Materials gegen eine zufällige Entdeckung.

Kannten unsere Vorfahren tatsächlich ein Verfahren um effizient das Metall Aluminium zu gewinnen? Oder nahmen Sie das Material aus ganz anderen Quellen? Bis zum heutigen Tage kann auf all diese Fragen keine befriedigende Antwort gegeben werden.

Autor:

Michael Schneider

Quelle: http://www.einsamer-schuetze.de