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Uralte Landkarten

Uralte Landkarten

 
U r a l t e     L a n d k a r t e n

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rst 1818 wurde die Antarktis entdeckt, erst 1952 ihre genauen Küstenlinien erforscht. 1492 segelte Kolumbus und entdeckte Amerika, die "neue Welt". Aber schon lange, viele Jahrhunderte oder Jahrtausende zuvor mussten all diese Kontinente mit ihren Eigenschaften bekannt gewesen sein. Vor 10.000 Jahren bildete sich das Eis auf den Nordflächen stärker heraus und dennoch gibt es Karten, die diese Regionen Eisfrei in all ihren Einzelheiten zeigen. Jahrhunderte alte Karten, die nach uralten Vorlagen gefertigt wurden und die zu Zeiten entstanden, als es so etwas noch gar nicht geben konnte. Was waren diese antiken Vorlagen? Leider sind diese im Lauf der Geschichte untergegangen. Aber die einzigartigen Karten sind vereinzelt bis heute bewahrt wurden. Lesen sie selbst...:

Oronteus Finaeus
Im Jahre 1531 fertigte ein italienischer Kartenzeichner eine Weltkarte an, die von einer solchen Perfektion war, das sie auch heute noch verblüfft. Interessanter ist weniger die Zeichenkunst als die Tatsache, das die Karte einen Kontinent zeigt, der bis dahin noch völlig unentdeckt, geschweige denn als Umriss bekannt war: Die Antarktis! Oreonteus zeichnete in diesen Kontinent sogar Berge und Flüsse ein. Interessant ist ebenfalls, das die von Oronteus angegebenen Umrisse des Kontinentes mit denen der Antarktis identisch sind. Mit denen des eigentlichen Kontinentes ohne die Eismassen wohlgemerkt. 

Wie konnte ein Kartenzeichner im 15. Jahrhundert diese Kenntnisse besitzen, wenn erste Erkenntnisse über den Kontinent der Antarktis erst 250 (!) Jahre später gewonnen wurden? Denn erst 1818 wurde die Antarktis entdeckt! Wie kann ein Mensch zu einer Zeit, als es keine Luftaufnahmen geben konnte die Umrisse des eigentlichen Kontinentes erfassen, wenn dieser doch von Eis überzogen ist? 

Wie kann, zu einer Zeit als es diesen Kontinent wissentlich nicht einmal gab und eine Erkundungsexpedition mit den damaligen Mitteln als unmöglich anzusehen ist so eine genaue Zeichnung erstellt werden? Hinzu kommt die Einzeichnung der Längen- und Breitengrade, die verblüffend genau sind. 

Verblüffend ist also die Zeit der Erstellung dieser Karte sowie die Genauigkeit des Kontinentes - ganz abgesehen von dem Wissen darum. Der Kontinent war nicht bekannte, geschweige denn ohne von Eis bedeckt zu sein. 

Es war gar nicht möglich, eine solche Karte anzufertigen, da der Küstenverlauf von den Polareisen bedeckt war. Erst durch die Verschiebung der Erdachse, die Eiszeit und Fluten vor 10.000 hat sich das Eis komplett auf die Antarktis ausgedehnt. Einige Menschen behaupten, Finaeus hätte seine Informationen von Außerirdischen bekommen. Nun, lassen wir diesen abwegigen Gedanken einmal beiseite, so bleibt einfach die Tatsache, das Oronteus viel ältere Informationen für seine Karten zugrunde lagen. Jemand, der die Navigation und Seefahrt kannte, musste als Quelle gedient haben.

Kritiker an der Karte mutmaßen eine rege Phantasie des Zeichners. Er soll die Küstenregionen der Antarktis geschaffen haben, aus seiner Erfahrung als Kartenzeichner heraus. In der Tat ist dies eine Mögliche Erklärung. Als seine Karte fertig war, wies sie eben einen freien Bereich im Mittelpunkt auf - den er mit erdachten Küstenregionen gefüllt hat. Nun gut - legt man die Karten übereinander - wie in der hier oben zu sehenden Photomontage, so fällt auf, das die große, einschneidende Teilung der Antarktis relativ passend ist. Die Grundform des Kontinentes stimmt überein - wenn auch wie zu sehen, die Verläufe der Küstenregionen - besonders im südlichen Bereich - abweichen. Die Frage wie weit man Toleranz zugestehen muss, sollte jeder für sich Klären. So oder so - Erstaunlich der große Einriss im Kontinent, der eingezeichnet wurde und sich relativ deckt.

Piri-Reis-Karte


Piri Reis war Admiral der Marine des türkischen Reiches, später sogar Statthalter von Ägypten und eine geachtete und angesehene Persönlichkeit. Trotz seiner Zeit auf See versuchte er immer wieder, auch als gelehrter geachtet zu werden. Durch seine Stellung hatte er Zugang zu der alten Bibliothek von Konstantinopel, die Wissen vieler Jahrhunderte wahrte. Reis verfasste ein vielgeachtetes Buch mit Kartenmaterial über Küstenverläufe, Weltmeere, deren Strömungen, Untiefen und Klippen. Er war darin so genau, das er sogar Buchten, Wetterverhältnisse und Anlegeplätze niederschrieb. Doch sein Ansehen wankte und 1554 fiel er in tiefe Ungnade, zog sich den Zorn der Oberhäupter zu und wurde enthauptet... 

Seine berühmte Karte, die "Piri-Reis-Karte" wurde 1513 in Konstantinopel auf der Haut einer Gazelle gefertigt. Obwohl nur 21 Jahre nach der Entdeckung Amerikas war sie eine der genauesten Karten der neuen Welt. Niemals konnten 21 Jahre ausreichen, um geographisches Wissen dieser Genauigkeit um in dem nötigen Umfang zu erlangen. Eine Inschrift der Karte wies darauf hin, das sich Piris-Reis beim restlichen Teil auf Karten und Vorlagen stützte, die weitaus älter waren, als seine eigenen und die sogar Kolumbus während seiner ersten Reise genutzt haben soll. Doch Dazu später etwas mehr...

Das Auffälligste an seiner Karte sind zwei Dinge: zum einen seine Angabe, er hätte sich auf präzise, noch weitaus ältere Vorlagen verlassen und zum anderen, das Kairo der Mittelpunkt seiner Karte war. Dies ist nicht verwunderlich, war er doch lange in Ägypten beheimatet. Verwunderlich ist nur, das seine Karte immer verzerrt skaliert ungenauer wird, je weiter sich diese von Ägypten / Kairo zeichnerisch entfernte. Die Erklärung ist einfach: Die sehr geringen Ungenauigkeiten der Karte resultieren aus der natürlichen Erdkrümmung, die aber zeichnerisch nicht berücksichtigt wurde.

Reis selber behauptete, Material aus der Zeit Alexander des Großen zur Einsicht gehabt zu haben, das aus dem alten Orient stammte. Piris-Reis hinterlies auch zwei alte Altanten, die den Mittelmeerraum und Teile des Toten Meeres exakt wiedergeben. beide Atlanten stehen in der Berliner Staatsbibliothek. Die Piri-Reis-Karte selbst war Jahrhunderte lang verschollen, ehe sie erst im Jahr 1929 im Topkai Palast in Istanbul durch Wissenschaftler wiederentdeckt wurde. Die Karte selbst zeigt genaue Küstenverläufe aller Meere und ist in Assuan / Syene (Ägypten, 24°06') zentriert. Sogar ein Teil der bis dato nicht entdeckten Antarktis ist auf dieser Karte verzeichnet. Nicht nur die Umrisse der Kontinente waren auf der Karte exakt verzeichnet, auch ihre topografischen Eigenheiten wie Gebirgsketten, Berggipfel, Inseln, Hochebenen und Flüsse. Die Karte wurde aber zu der Zeit Ihrer Entdeckung nicht beachtet und erst später wieder berücksichtigt...

Erst 1957 wurden die Karten dem verantwortlichen Kartograph der US Marine übergeben. Dieser bestätigte ihre Genauigkeit auch in den Gegenden, die zu der Zeit nicht so flächendeckend kartographiert waren! Erst 1952 wurden die genauen Küstenlinien der Kontinente genauer erforscht und bekannt, die jahrhundert zuvor Pris-Reis bereits verzeichnet hatte und die noch weitere Jahrhunderte zuvor in seinen Quellen bekannt gewesen sein mussten...

Eine weitere Besonderheit weißt die Piris-Reis Karte zudem noch auf: die Berücksichtigung der sphärischen Trigonometrie, also der Erdkrümmung. Und das bereits Hunderte Jahre vor der Einführung von Längen- und Breitengraden und des Globus. Diese Vorraussetzungen waren erst 1780 gebeben. Zwar gibt es Abweichungen von ca. einem Grad in den Karten des Piris-Reis, aber immerhin hat er diese Karten nach Jahrhundertalten  Vorlagen gefertigt. Nicht der Ganze Teil der alten Karte ist erhalten, aber auf dem vollständigen teil sieht man eine Verlängerung der Küste Amerikas, deren Form sonst korrekt dargestellt ist. Es handelt sich hierbei um keinen Fehler sondern um eine Bestätigung der alten Karte, da die Landmasse der Erdkugel und somit runden Form auf einer Fläche dargestellt wurden!

Aaaaber:
Die Einschränkungen dieser Aussagen trifft man weitaus seltener an: Die Küstenregionen der neuen Welt sind nicht sehr genau gehalten. Eine hohe Übereinstimmung gibt es nur in der südamerikanischen Küste. Andere Bereiche der Karte stimmen so gut wie überhaupt nicht - weder in Lage, noch Bezug (Mittelamerika und Teile der Karibik). Flüsse sind teilweise verschoben, Regionen stimmen nicht.

Mercator-Karte


Mercator (Gerhard Kremers) war einer der berühmtesten Kartographen des 16. Jahrhunderts. Ihm wurde nachgesagt, der er zahllose Quellen alten Wissens ausschöpfte um all dies in seinen Werken, Karten und Büchern zusammenzutragen. Nach und nach baute er eine der umfangreichsten Bibliotheken alter Karten auf. Er verfasste mehrere Bücher, darunter 1569 sein "Atlas" und schließlich auch mehrere Karten über die bis dahin noch nicht entdeckte (!) Antarktis.

Buache-Karte









 





Phillippe Buache war ein französischer Geograph des späten 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1737 veröffentlichte er eine Karte, die den Kontinent der Antarktis in zahlreichen Details zeigt. Er hatte seine Karte nach alten, griechischen Vorlagen gefertigt. Der Kontinent war darauf ohne bedeckendes Eis abgebildet und in zwei große Hälften geteilt. Die Vorlagen Buaches mussten um einiges Älter sein als die von Finaeus oder Mercator, denn deren ebenfalls geographisch korrekten Kontinente der Antarktis zeigten bereits großflächige Bedeckung durch Eismassen! Erst viel später, im Jahre 1958 wurde entdeckt, dass die Antarktis unter dem Kilometerdicken Eis aus zahlreichen, kleineren Kontinentteilen oder großen Inseln besteht! Diese Karte soll von alten, griechischen Vorlagen kopiert wurden sein.

Hadji-Karte
1559 zeichnete der Türke Hadji Ahmed eine Karte der Weltkontinente. dabei verband er mit einem 1500 Kilometerlangen Stück Alaska mit Sibirien. Diese Landbrücke, die an der Stelle der heutigen Bering-Straße liegt, wurde vor der letzten Eiszeit überflutet!

 

 

Re: Uralte Landkarten

Hallo Ceredwen,

Danke Dir ganz herzlich für's reinstellen der Texte aber wußtest Du z.B.
daß auf der Piri Reis Karte gar nicht die Antarktis, sondern Südamerika
eingezeichnet ist? so wie ich mal vor längerer Zeit gelesen hatte, soll es
sich dabei um eine falsche Deutung gehandelt haben..

liebe Grüße
Sandro