Geschäftschancen für Kfz-Zulieferer im Iran
Geschäftschancen für Kfz-Zulieferer im Iran
14.01.2005
Eine Unternehmerreise zur Automobilmesse nach Teheran soll deutschen Herstellern im April das Potenzial des iranischen Kfz-Sektors näher bringen. Die steigende Kfz-Produktion und der hohe Ersatzteilbedarf bietet vor allem Zulieferern gute Geschäftsaussichten. Schließlich zeichnet sich dieser Sektor seit Jahren durch kräftige Zugewinne aus.
Das Wachstum auf dem iranischen Automobilsektor ist seit Jahren mit einem Plus von etwa 30 % p.a. ungebrochen. Die dynamische Entwicklung hält angesichts des Nachfragesogs von 70 Mill. größtenteils jüngeren Iranern und des hohen Alters vieler Fahrzeuge an. Über 60% der Pkw sind älter als 20 Jahre. Die Inlandsproduktion von jährlich 760. 000 Stück kann mit der anhaltend hohen Nachfrage nicht Schritt halten. Das gilt besonders für Kfz-Teile: Gegenwärtig liegt das Importvolumen in diesem Sektor bei rd. 800 Mill. US-Dollar.
Die Branchenmesse "Tehran International Auto Fair" (TIAF) ist die größte iranische Automesse und bietet ein hervorragendes Forum für Unternehmen, die an einem Markteinstieg interessiert sind. Der Schwerpunkt ausländischer Engagements auf dem iranischen Automobilmarkt liegt im Technologietransfer und in der Vergabe von Lizenzen zum Aufbau einer lokalen Produktion. Zwar steht der iranische Automobilmarkt vor einer vorsichtigen Öffnung für ausländische Hersteller, dennoch spielen Einfuhren auf dem weitgehend geschützten Markt nur eine Rolle als "Appetizer" und sind bislang allenfalls als Marketing-Instrument zur Kundenbindung von Interesse.
Deutsche Hersteller sind daher dabei, ihre Präsenz auf dem iranischen Markt auszubauen. Die DaimlerChrysler AG, seit vorrevolutionären Zeiten in Iran engagiert, ist bisher vorrangig in der Lkw-, Bus- und Motorenproduktion tätig. Eine Ausdehnung der Aktivitäten über die Möglichkeit der Montage von kompletten Fahrzeugen ist im Gespräch. Volkswagen hat bereits einen Vertrag abgeschlossen, der die Produktion von mehreren Modellen vorsieht (zunächst Gol, später Bora, Polo und Golf). Für den Anfang ist die Fertigung von 50. 000 Fahrzeugen vorgesehen, im zweiten Produktionsjahr soll die Stückzahl verdoppelt werden.
Quelle: Handelsblatt.com