Vorweihnachtszeit
ich weiß, ich weiß.. ich habe das letztes Jahr schon gepostet. Aber das MUSS einfach sein - zumal es so gut im Datum passt!!!
Die wunderbare Vorweihnachtszeit...
Schönen Morgen allerseits..
Sonnige Tage im Oktober...
Schönster Altweibersommer -
Noch einmal Menschen in T-Shirt und Sandalen
in den Straßencafes und Biergärten.
Bisher keine besonderen Vorkommnissen in der Innenstadt.
Dann plötzlich um 10:47 Uhr kommt der Befehl von Aldi - Geschäftsführer
Erich B.: "5 Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich!".
Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst reagiert Minimal -
Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten
Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.
15:07 Uhr: Edeka - Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt
und operiert mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.
16:02 Uhr: Die Filialen von Penny und Plus bekommen Kenntnis von der
Offensive, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht
gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstands - Abkommen bis zum
20.Oktober. Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis.
Samstag, 14. Oktober:
08:30 Uhr: Im Eingangsbereich von Karstadt bezieht überraschend ein Esel
mit Rentierschlitten Stellung, während 2 Weihnachtsmänner
vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder
zu ihren Weihnachtswünschen verhören.
Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade
im gleißenden Schein von 260.000 Elektrokerzen.
Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur ohnmächtig zuschauen.
Immerhin haben jetzt auch Kaufhof, REWE und Minimal den Ernst der Lage
erkannt.
Montag; 16. Oktober:
09:00 Uhr: Edeka setzt Krippenfiguren ins Gemüse.
09:12 Uhr: Minimal kontert mit massivem Einsatz
von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.
10:05 Uhr: Bei Kaufhof verirren sich dutzende Kunden
in einem Wald von Weihnachtsbäumen.
12:00 Uhr: Neue Dienstanweisung bei REWE:
An der Käsetheke wird mit sofortiger Wirkung
ein "Frohes Fest" gewünscht. Die Schlemmerabteilung von
Kaufhof kündigt für den Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an.
Dienstag; 17. Oktober:
07:00 Uhr Karstadt schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.
08:00 Uhr: In einer eilig einberufenen Krisenversammlung fordert der
aufgebrachte Penny Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern
lautstark: "Weihnachten bis zum Äußersten" und verfügt
den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD:
"Weihnachten mit Mireille Matthieu" über Deckenlautsprecher.
Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.
Mittwoch; 18. Oktober:
08:00 Uhr: Anwohner der Kaiserstraße versuchen mit Hilfe einer
einstweiligen Verfügung die nun von Kaufhof angedrohte Musikoffensive
"Heiligabend mit den Flippers" zu stoppen.
09:14 Uhr: Ein Aldi - Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den
Posaunenchor "Adveniat", der gerade vor Karstadt zum großen
Weihnachtsoratorium ansetzen wollte.
09:30 Uhr: Aldi dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um
Pfeffernüsse,
sondern Christbaumkugeln gehandelt.
18:00 Uhr: In der Stadt kommt es kurzfristig zu ersten Engpässen in der
Stromversorgung als der von C&A beauftragte Rentner Erwin Z. mit seinem
Flakscheinwerfer Marke "Varta Volkssturm"
den Stern von Bethlehem an den Himmel zeichnet.
Donnerstag; 19. Oktober:
Die Fronten verhärten sich; die Strategien werden zunehmend aggressiver.
10:37 Uhr: Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Helga K.
und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Kiliansplatz zum Verzehr
von Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.
12:00 Uhr: Seit gut einer halben Stunde beschießen Karstadt, Kaufhof und
C&A die Einkaufszone mit Schneekanonen.
Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an. Umsonst!
14:30 Uhr: Teile des Stadtbezirks sind unpassierbar.
Eine Hubschrauberstaffel des Bundesgrenzschutzes
beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen.
Menschen wie Du und ich,
die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln wollten...