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Kaffee: Nicht literweise trinken

Kaffee: Nicht literweise trinken

Kaffee: Nicht literweise trinken
Kaffee gibt den Kick
Der Inhaltsstoff Koffein erweitert die Blutgefäße und regt das Herz-/Kreislaufsystem an. Er kann Müdigkeit vertreiben, die geistige Aufnahmefähigkeit, die Gedächtnisleistung und die Denkfähigkeit verbessern. Super! Diese positiven Effekte treten allerdings nicht auf, wenn man bereits topfit und hellwach ist. Fitter als fit kann man halt nicht werden.
Kaffee hat aber auch seine Tücken
Wer pausenlos die Kaffeetasse hebt, kriegt Herzrasen, wird nervös und hektisch und kommt abends nicht mehr richtig runter. Entspannen fällt schwer.Überleg´ in solchen Situationen, wie viel Kaffee du im Tagesverlauf getrunken hast. Neben der Gefahr zu "überdrehen", führt Koffein auch zu einer verstärkten Wasserausscheidung über den Urin. Das Phänomen kennst du sicher. Kaum ist die Tasse Kaffee morgens getrunken, schon muss man auf die Toilette rennen. Viel Kaffee kann den Körper daher massiv entwässern. Zudem können die im Kaffee enthaltenen Gerbsäuren bei empfindlichen Personen den Magen reizen.
Also: Vorteile bietet der Kaffee daher nur bei gezieltem und sinnvollen Einsatz. Im müden und schlappen Zustand reichen 1 bis 2 (125 ml) Tassen Kaffee locker aus, um wieder auf die Beine zu kommen.

Mal zum Vergleich der Koffeingehalt verschiedener Stoffe in mg:

1 Espresso (50ml): 50
1 Tasse Filterkaffee (125ml): 80-120mg
1 Glas Cola (200ml): 20-50mg
1 Tasse schwarzer Tee (125ml): 30-60mg
1 Tasse Kakao(125ml):2-5mg
1 Schmerztablette: 30-100mg

(aus: test 9/91)
Und so geht´s richtig:
1 bis 2 Tassen Kaffee sind o.k., wenn man sich müde fühlt. Dauerschlappis sollten vielleicht mal wieder eine ganze Nacht lang richtig schlafen, statt immer nur Kaffee rein zu schütten. Außerdem: Nicht vergessen, dazu auch etwas zu essen. Einen schlechten Versorgungszustand mit Kohlenhydraten kann der Kaffee nicht ausgleichen.
Kaffee ist kein Durstlöscher und entzieht dem Körper Wasser. Trinkt nebenher genug andere Getränke wie Wasser, Saftschorle oder Früchtetee. Bitte kein Cola zusätzlich!
Kaffeetrinken non stop ist uneffektiv. Man schwächt seine positiven Wirkungen ab, da der Körper sich an die hohe Koffeinwirkung gewöhnt hat. In müden Phasen, wenn ihr einen Kick durch den Kaffee bräuchtet, bleibt der erhoffte Effekt dann aus!
Und hier noch ein Link, zur berühmtesten Kaffeemaschine der Welt: Die Webcam im Trojan Room der Cambridge University zeigt den Stand in der Kaffeekanne an - damit die Mitarbeiter wissen, ob sich der Weg in die Küche lohnt oder der Kaffee wieder einmal leer ist...

Textquelle:Claudia Osterkamp-Baerens

Neueste Erkenntnisse zum Thema Kaffee - Flüssigkeitsentzug - Anrechnen auf die tägl. Flüssigkeitstzu

  Aus dem Bereich: Presse

Ist Kaffee ein „Flüssigkeitsräuber“? 12.01.2005

DGE-aktuell 01/2005 vom 12.01.2005

Die DGE klärt über die Bedeutung des Kaffees für den Flüssigkeitshaushalt auf

(dge) Nach jeder Tasse Kaffee solle auch ein Glas Wasser getrunken werden, da Kaffee „treibt“, so ein häufig gut gemeinter Rat. Aber stimmt es, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht und somit nicht zur Flüssigkeitszufuhr hinzuzählt? Nein, so die Antwort der DGE. Es schadet zwar nicht, zu einer Tasse Kaffee auch ein Glas Wasser zu trinken, notwendig ist es aber nicht. Für viele Menschen leistet Kaffee einen wesentlichen Beitrag zur täglichen Gesamtwasserzufuhr. Es wird in die Flüssigkeitsbilanz einbezogen - wie jedes andere Getränk auch, z. B. ein Glas Saft, eine Tasse Tee oder ein Glas Bier am Abend.



Richtig ist, dass im Kaffee enthaltenes Koffein einen harntreibenden Effekt hat. Sowohl die Menge des Koffeins als auch die Frequenz des Kaffeekonsums haben hierauf einen Einfluss. Der Effekt ist jedoch nur vorübergehend und bei regelmäßigem Kaffeekonsum weniger stark ausgeprägt, so dass sich der Flüssigkeitshaushalt innerhalb eines Tages wieder im Gleichgewicht befindet. Bei höheren Koffeinkonzentrationen führt die hohe Koffeinzufuhr neben der vermehrten Wasserausscheidung auch zu einer vermehrten Salz- und insbesondere Natriumausscheidung. Auch dieser Effekt wird regelmäßig durch Kompensationsmechanismen ausgeglichen.

Wegen seiner anregenden Wirkung auf Herz und Kreislauf sollte Kaffee nicht zum Durstlöschen verwendet werden, so die Empfehlung der DGE. Hier sind Mineral- und Trinkwasser und andere kalorienarme Getränke, wie Schorlen aus Fruchtsaft und Wasser sowie Früchte- und Kräutertees die bessere Alternative. Gegen den täglichen moderaten Genuss von bis zu 4 Tassen Kaffee mit 350 mg Koffein ist allerdings nichts einzuwenden.

Hintergrundinformation: Bei einmaligem Genuss weniger Tassen Kaffee reichen 24 Stunden aus, um die geringe harntreibende Wirkung des Koffeins innerhalb von 3 bis 7 Stunden durch Gegenregulationsmechanismen zu kompensieren. Kaffee beeinflusst den Flüssigkeitshaushalt deshalb mittelfristig allein durch die mit dem Getränk zugeführte Wassermenge.

Die Empfehlung, zu jeder Tasse Kaffee ein Glas Wasser zu trinken, beruhte u. a. auf der Fehlinterpretation der Ergebnisse einer Studie, in der die Gesamtwassermenge als alleiniges Maß für die Beurteilung der Flüssigkeitsversorgung herangezogen wurde:

Bei zwölf Freiwilligen, die seit fünf Tagen keinen Kaffee mehr getrunken hatten, führte der Konsum von sechs Tassen Kaffee am Versuchstag zur durchschnittlichen Abnahme des Körpergewichts von 0,7 kg und einem gleichzeitigen Anstieg des Urinvolumens und der Natriumausscheidung. Die Schlussfolgerung von Kaffee als Flüssigkeitsräuber beruht auf einem Irrtum, der die vorübergehende Abnahme des Körpergewichts und damit der Gesamtkörperwassermenge mit einer Verschlechterung der Flüssigkeitsversorgung gleichsetzte. Diese Abnahme stellt jedoch nicht zwangsläufig eine Verschlechterung der Flüssigkeitsversorgung dar. Ein Wasser- bzw. Flüssigkeitsmangel ist durch Faktoren, wie die Erhöhung der Urinkonzentration (Anzahl gelöster Teilchen, Osmolalität) und erhöhter Elektrolytausscheidung gekennzeichnet.

Wird Kaffee regelmäßig in konstanter Menge konsumiert, so besteht keine erhöhte Wasser- sowie Natriumausscheidung infolge der erhöhten Aktivität verschiedener Kompensationsmechanismen.



Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht.
Oscar Wilde, irischer Schriftsteller (1854 - 1900)