Sanierung der Gemeindefinanzen- Wo stehen wir? -11.2009
Sanierung der Gemeindefinanzen- Wo stehen wir?
Am Sonntag, dem 21. Juni 2009 fand in der Kirche am
Katernberger Markt
von 11.30 Uhr bis 15.00 Uhr eine ausführliche
Gemeindeversammlung
statt zum Thema Haushaltssanierung der Gemeinde.
In seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause hat sich der
Bevollmächtigtenausschuss
(BVA) mit dem Ergebnis ein erstes Mal befasst. Er
würdigt die vielfach zum Ausdruck gebrachte große Sorge,
dass die von
ihm vorgeschlagenen Maßnahmen das gewachsene Leben der
Gemeinde
in zu hohem Maß beeinträchtigen könnte und prüft die
vorgebrachten
Alternativvorschläge.
Zugleich bekräftigt der BVA seine Auffassung, dass
schmerzliche Einschnitte
in bisher gewohnte Strukturen unumgänglich sind. Die am 21.
Juni genannten Gründe gelten weiter:
Das hohe Haushaltsdefizit, der hohe Sanierungsbedarf der
Gebäude, die
sinkende Gemeindegliederzahl und die Reduzierung des
Pfarrdienstes
auf zwei Stellen zwingen zum Handeln.
Aus der Sicht des BVA kommt die Gemeinde nicht umhin, die
sonntäglichen
Gottesdienste in der Kirche am Katernberger Markt zusammenzufassen.
Er schlägt vor, dies im Januar 2010 umzusetzen. Ein
entsprechender
Antrag an den Kreissynodalvorstand ist gestellt. Dieser
muss nach der Kirchenordnung
zustimmen. Dabei werden die auf der Gemeindeversammlung
vorgetragenen Bedenken ebenfalls gewürdigt.
Ebenso zwingend erscheint dem BVA die grundsätzliche
Aufgabe der Gottesdienststätten
im Zentrum am Neuhof und am Zentrum Nord. Hier entscheidet
die Kirchenleitung. Erste Gespräche sind aufgenommen.
Entscheidend wichtig aber ist für den BVA, dass die
Standorte Neuhof und
Nord dennoch in angemessener Größe erhalten werden sollen.
Die Kindertagesstätte Neuhof soll in der Trägerschaft der
Arbeiterwohlfahrt
(AWO) weitergeführt werden. Die gemeindlich getragenen
Tagesstätten
bleiben ebenfalls erhalten, gegebenenfalls in einem
Trägerverbund mit
anderen Gemeinden.
Ebenso setzt sich der BVA nach wie vor für den Erhalt der
beiden Jugendhäuser
ein, deren Arbeit im Stadtteil unverzichtbar ist.
An den Standorten Neuhof und Nord soll darüber hinaus
Möglichkeiten
erhalten oder neu geschaffen werden, sich auch über die
Kinder-
und Jugendarbeit hinaus in gemeindlichen Gruppen zu
treffen.
Die Gemeinde bleibt also an allen drei Standorten präsent.
An der Umsetzung im Einzelnen arbeitet der BVA. Dabei
werden die
Akteure vor Ort, die Haupt- und Ehrenamtlichen, in die
Gespräche
einbezogen. Ein genauer Zeitplan für die einzelnen
Umsetzungsschritte
kann derzeit noch nicht beschrieben werden. Aber die Zeit
drängt, die finanziellen Defizite dürfen sich nicht weiter
aufbauen.
Die Trennung von gemeindlichen Immobilien ist unumgänglich.
Die
Verhandlungen konzentrieren sich derzeit auf das Zentrum
Neuhof.
Hier erscheint eine Vermarktung von Teilgrundstücken am
ehestens
möglich zu sein.
Der BVA bestätigt seinen Beschluss, darüber hinaus nicht
mehr
benötigte Gemeindeimmobilien zu veräußern. So werden die
ehemaligen
Pfarrhäuser am Schniedtkamp zum Verkauf gestellt, Ebenso
wird
die Trennung vom Wohn- und Geschäftshaus an der
Katernberger
Straße geprüft. Das Pförtnerhaus soll vermietet, aber
gegebenenfalls,
nach Ende der Bindungsfrist, ebenfalls verkauft werden.
Nach derzeitigem Stand der Dinge muss niemand der hauptamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um seinen Arbeitsplatz fürchten. Es wird keine
Kündigungen geben außer im gegenseitigen
Einvernehmen. Eine Mitarbeitendenversammlung zu diesem
Thema
hat am 22. Juni stattgefunden.
Die Verhandlungen, die Verwaltung in ein größeres Amt zu
überführen, sind
aufgenommen.
Wichtig erscheint dem BVA das Bemühen, sich in Zukunft als
eine Gemeinde
Essen-Katernberg in nunmehr zwei Pfarrbezirken zu
verstehen. Die synodale
Pfarrstellenkonzeption, abgestimmt mit Vorgaben der
Landeskirche, sieht
für je 3000 Gemeindeglieder eine Pfarrstelle vor. Ein
Antrag auf auch nur teilweise Wiederbesetzung der bisherigen Pfarrstelle am
Neuhof hat keine Aussicht auf Genehmigung. Darum
muss die Gemeinde in der Struktur ihrer Bezirke neu
geordnet werden.
So ruft der BVA nicht nur die Pfarrer, sondern auch die
Gemeindeglieder auf,
an diesem wahrlich nicht leichten Prozess mitzuwirken.
Irmenfried
Mundt
Vorsitzender des BVA
Quelle Gemeindebrief bis November 2009