Theaterstück fürs Weihnachtskonzert 2005
Hey Leute,
mag zwar komisch sein, dass ich mitten im sommer ans Weihnachtskonzert denke, aber so wie ich uns alle kenne, dauert das ne weile bis wir was vernünftiges auf die reihe kriegen *g* Also besser zu früh als zu spät beginnen Mein Anliegen: Ich möcht gerne ein hübsches Weihnachtsstück aufführen. So ungefähr 20min Spieldauer, 10 oder mehr/weniger Leute, kommt ganz auf das Stück an. Und ich weiß ja dass in diesem forum so einige darstellerische Talente verweilen, von daher wäre es wichtig zu erfahren wer alles interesse hätte. Ich frage mit absicht nur unseren jahrgang, da das Zusammenarbeiten einfacher sein wird und vor allem das spielerische Können bei den manchen auch wirklich vorhanden ist.
Ich hab da ne nette homepage gefunde, wo ganz viele weihnachtsstücke sind. Leider nur Leseproben und wie ihr dann sehen könnt auch mit erachtlichen Erstattungspreis, aber darüber können wir uns ja im nachhinein gedanken machen. Also werft mal nen blick auf die einzelnen Stücke, manche find ich echt niedlich. http://www.unda.at/ (zu erst auf "Theaterstücke", dann Vorweihnachten, Weihnachten, Krippenspiel ---> "zu den Stücken" und dort einzelnd "Inhalt" klicken (Leseproben))
Oder vielleicht habt ihr ja selber tolle Weihnachtsstücke parat, die ihr gerne vorführen möchtet, aber nie dazu gekommen seid, weil sich entweder nicht genügend zusammen gefunden haben oder man sich einfach noch dazu aufgerafft hat.
Wär echt lieb, wenn sich mal jemand darüber gedanken macht. Würd mich übels freuen!!!!!! Oder verspührt hier sonst keiner andrer den Drang wieder auf der Bühne zu stehen?
Eure Thanhi *knuddel*
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PS: Es ist verdammt schwer, im Internet vernüftige Theaterstücke rauszusuchen *gähn*
PPS: Hier ein groteskes Grippenspiel, dass ich zufällig entdeckt hab... das doofe dabei: Das Ende wurde einfach weggelassen :/
Die Ultra-Mega-Weihnachtsgeschichte
Personen: Joseph, Erzähler, Philipp, Jenny, Martin (= drei Hirten) Lautsprecherstimme. Kaspar, Melchior, Balthasar, Ochse, Esel. Radiosprecher.
Requisiten: Telefon, Telefonbuch, Stift, Papier, zwei große Geschenkpakete, Fernglas, ein kleines Geschenkpaket, Eselsohren, Ochsenhörner.
Geräusche: Freizeichen, Licht-in-der-Finsternis-Scheppern, Hubschrauber, Kinderschreien.
Joseph: (Joseph hat die gelben Seiten aufgeschlagen und ein Telefon zu Hand. Blättert, hebt den Telefonhörer ab.)
Geräusch: (Freizeichen.)
Joseph: (wählt eine Nummer. Wartet) Shalom, hier ist Josef Zimmermann aus Nazareth. Spreche ich mit dem Sheratonhotel in Jerusalem? - Ich möchte ein Zimmer reservieren. - Ja, ich verstehe. - Ja, Hauptsaison, da kann man nichts machen. - Danke. - Wiederhören. (legt auf.) Sheraton wäre uns sowieso zu teuer. (Blättert) Oder vielleicht etwas außerhalb. Ich war schon lange nicht mehr daheim in Bethlehem. (hebt den Telefonhörer ab.)
Geräusch: (Freizeichen.)
Joseph: (Wählt.) Shalom, hier ist Josef Zimmermann aus Nazareth. Spreche ich mit der Pension Sonnenschein in Bethlehem? - Ich möchte ein Zimmer reservieren. - Ja, zwei Personen, vielleicht auch drei. - Was, Kinder unter drei Jahren kosten nichts extra. Dann zwei Personen. - Ankunft am 24. Dezember. Wir wollen mindestens eine Woche bleiben, vielleicht auch länger. - Nein, Januar ist zu spät, ich kann das nicht verschieben. - Ja, dann versuche ich es bei der Touristinformation. - Ich wiederhole 4508 Durchwahl 751 oder 752 Vorwahl 0371. - Vielen Dank für den Hinweis. - Wiederhören. (Drückt die Gabel am Telefon nieder. Läßt wieder los.)
Geräusch: (Freizeichen.)
Joseph: (Wählt wieder.) Shalom, hier ist Josef Zimmermann aus Nazareth. Spreche ich mit der Zimmervermittlung der Touristinformation Bethlehem? - Ich möchte ein Zimmer für zwei Personen ab dem 24. Dezember. - Ja, ich warte. - Ja. - Was gar nichts? - Naja, kann man nichts machen.(legt auf.) Dann bleibt bloß noch die Jugendherberge. Die stecken uns bestimmt in zwei verschiedene Schlafsäle, wo wir doch noch nicht verheiratet sind. Dabei wollte ich Maria nicht allein lassen gerade jetzt in ihren Umständen. Hoffentlich ist wenigstens die Jugendherberge nicht überbelegt.
Erzähler: (sehr langsam wie ein Märchenerzähler) Irgenwo im Gebirge südlich von Jerusalem, ist es in dieser Nacht stiller als sonst. Die Schafe schlafen. Die Hirten haben ihre Schafe gezählt und sind auch eingeschlafen. Es ist so still, daß nicht mal eine Ziege es wagt, zu meckern, doch plötzlich...
Geräusch: lautes bis schrilles Scheppern.
(Die Hirten (Philipp und Jenny) sprechen Dialekt, den ich leider nicht schreiben kann. Der 3. Hirte (Martin) spricht so, wie es geschrieben steht.)
Philipp: Licht aus!
Jenny: Nicht so laut ...(blinzelt) und nicht so hell.
Martin: Wahas soll das behedeuten? Ehes taget jaha schon.
Philipp: Licht aus! Aber bischen plötzlich! Ich will noch schlafen.
Jenny: Ich hab kein Licht angemacht.
Philipp: Wer soll hier sonst Licht angemacht haben?
Jenny: Das kann doch nicht schon die Sonne sein. Es ist doch noch mitten in der Nacht. (Schaut auf ihre Uhr.)
Philipp: Ach, deine Uhr geht doch nach dem Mond.
Jenny: Ja, eben, aber der Mond scheint eigentlich nicht so hell.
Martin: Wohlan, sehet, Kameraden, dort jenes Gestirn am Firmament.
Philipp: (zu Jenny) Was meint der Martin?
Jenny: Ach, der meint dort drüben den hellen Stern. (Zeigt auf einen Scheinwerfer.) Philipp: Wo?
Jenny: Na, daaaaa! Mach deine Augen auf, Mensch! Das sieht doch ein Blinder!
Philipp: (Verfolgt mit den Augen den ausgestreckten Arm.) Ach, da! Mensch, das ist doch viel zu hell für einen Stern. Das ist ein Feuerball.
Geräusche: (Hubschraubergeräusche weden eingeblendet.)
Philipp: Ein Kugelblitz. Ein Suchscheinwerfer. Und der wird größer. Der kommt direkt auf uns zu. (Wirkt plötzlich verängstigt.) Schnell packt die Sachen zusammen. Wir müssen weg hier.
Lautsprecherstimme: Achtung, Achtung! Eine Durchsage! Nur keine Angst, Jungs - und Mädels. Bloß keine Angst, ey! Ganz im Gegenteil. Jetzt geht die Party erst richtig los und alle sind eingeladen. Heute ist nämlich die Geburtstagsfeier von eurem Retter. Habt ihr das verstanden: Ihr seid praktisch schon gerettet, klar. Euer Retter ist gerade angekommen drüben in Bethlehem, im Kreißsaal der Scheune. Ende der Durchsage.
Geräusche: (Hubschraubergeräusche werden wieder ausgeblendet.)
Philipp: Hast Du kapiert, was der gesagt hat?
Jenny: Irgendwas von einer Geburtstagsfeier.
Philipp: Ja, und daß wir eingeladen sind.
Jenny: Ja, ja, sowas kapierst du sofort. Aber überleg mal, was kann das schon für eine Party werden? Das Geburtstagskind ist gerade mal ne halbe Stunde alt. Also nix mit lauter Musik.
Martin: Sti-hill, sti-hill, still, waheils Kindlahein schlafehen will.
Philipp: Genau, aber überleg doch mal. Irgend etwas besonderes muß doch sein.
Jenny: Eine Geburtstagsfeier ist immer genauso langweilig, wie die Einladung dazu.
Philipp: Eben und diese Einladung gerade war mit Abstand das absolut irre großartigste, was ich je erlebt hat. Das wird bestimmt die erstaunlichste Geburtstagsfeier aller Zeiten. Da wird man noch in einigen tausend Jahren davon reden. Also ich geh hin.
Martin: So lasset uns denn gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen, die uns der Herr kundgetan hat.
Jenny: (zu Martin) Sag mal, Martin, kannst du nicht normal reden,wie jeder andere Mensch auch?
Martin: Hier stehe ich, ich kann nicht anders.
Erzähler: Zur gleichen Zeit, etwas weiter östlich ziehen durch die Wüste zwei Heiligedreikönige mit großen Geschenkpaketen.
(Die zwei Heiligendreikönige kommen dahergeschritten, Sie bleiben erschöpft stehen, setzen die Pakete ab.)
Kaspar: Ach, wo bleibt denn wieder der Balthasar?
Melchior: Immer müssen wir auf den warten.
Kaspar: Dabei haben wir die größten Pakete. ein ganzes Sortiment von Räucherstäbchen ...
Melchior: ...und Medikamente: Myrrhe und so weiter.
Kaspar: Ja, ich weiß, du bist fürs Praktische. Wo hast du eigentlich das ganze Zeug auftreiben können? Als mein Schwager neulich die Grippe hatte, hab ich noch nicht einmal Fencheltee bekommen.
Melchior: Ja, es wird langsam Zeit, daß jemand die Krankenkassen erfindet, aber wann das sein wird, das steht in den Sternen.
Erzähler: Bei diesen Worten holt ein Heiligerdreikönig sein Fernglas heraus und glast in die Ferne.
Kaspar: (Holt ein Fernglas heraus und glast in die Ferne)
Melchior: (Beobachtet ihn) Und, was siehst du, wann ist es denn soweit? Was siehst du noch? Hält man uns irgendwann mal für Könige? Werden unsere Namen überliefert, oder erfindet man irgendwelche albernen Namen wie Melchior oder Kaspar?
Kaspar: Was soll das dumme Gerede? Wie soll ich das aus den Sternen lesen? Wir sind Wissenschaftler, keine Scharlatane!
Melchior: (beleidigt) Und, was sieht der Herr Wissenschaftler?
Kaspar: Balthasar kommt.
Balthasar: (kommt angekeucht. In beiden Händen ein winziges, aber sehr schweres Paket.)
Melchior: Hi, Balthasar! Endlich bist du auch da. Dann kanns ja gleich weitergehn.
Balthasar: Wartet, ich brauch mal 'ne Pause.
Kaspar: Warum mußt du auch sowas schweres schenken?
Balthasar: Was soll das heißen, 'warum muß ICH sowas schweres schenken'. Wir haben die Geschenke zusammen ausgesucht. Aber ICH hab die ganze Zeit das Gold geschleppt, während ihr die Räucherstäbchen und den Kräutertee auf die leichte Schulter nehmen könnt.
Melchior: Mann, is ja gut. Reg dich bloß wieder ab.
Balthasar: Manchmal frag ich mich, ist es das eigentlich Wert. Die lange Reise, die Strapazen, und alles nur wegen einem neugeborenen König.
Kaspar: (Aufmunternd) Balthasar, laß deine Zweifel. Du hast selbst den Stern gesehen. Das ist ein eimaliges Ereignis. Und du kennst die astronomischen Archive. So etwas gabs noch nie. Der Neugeborene ist nicht irgendein neuer Herrscher über irgendeine Provinz. Der ist viel mehr, das kannst du dir gar nicht vorstellen.
Melchior: Mehr als der große Herodes?
Kaspar: Viel mehr! Sogar der erhabene Kaiser Augustus verblasst neben IHM!
Melchior: (zu Balthasar) Ich geb jetzt meine Heilkräuter ab an Kaspar. Du nimmst seine Räucherstäbchen und ich schlepp jetzt mal eine zeitlang das Gold. (Sie tauschen die Pakete)
Kaspar: Phantastisch diese Methode. Ein jeder trage die Last des andern.
(Sie machen sich wieder auf den Weg. Kaspar und Balthasar schnell ab.) Los kommt, weiter gehts.
Melchior: Wartet auf mich. (Schleppt das kleine schwere Paket weg.)
Erzähler: In einem Stall am Rande von Bethlehem wurden heute Abend die, die sonst immer dort wohnen, etwas in den Hintergrund gedrängt. Dennoch wollen wir belauschen, was Ochs und Esel sich zu sagen haben. (Ochse und Esel sind nur erkennbar an Ohren bzw. Hörnern, ansonsten sind es Leute wie du und ich.)
Ochse: Ich hab Hunger.
Esel: Nun hab dich nicht so. Du siehst doch, daß deine Krippe jetzt für wichtigeres gebraucht wird.
Ochse: Und trotztem hab ich Hunger. Ich sag ja nicht, daß ich jetzt was zu fressen brauch. Ich hab nur Hunger.
Esel: Du bist vielleicht ein Rindvieh.
Ochse: Selber, du Esel!
Esel: Du Ochse!
Geräusche: (Das Kind fängt an zu schreien.)
Ochse und Esel: Psst!
Esel: Ist der nicht niedlich, der Kleine.
Ochse: Ja. Ob der es bequem hat auf meinen Haferflocken?
Esel: Also, ich versteh die Menschen nicht. Der schönste Platz, den ich mir vorstellen kann, ist im windgeschützten Stall im schönen warmen Stroh und die Menschen finden sowas ärmlich. Kannst du dir einen schöneren Platz vorstellen?
Ochse: Ja, es fehlen noch ganz viele Haferflocken vor mir in der Krippe.
Esel: Ach, ich hör schon deine vier Mägen knurren. - Aber dieses kleine Mensch wird uns einmal verstehen. Uns kleine Leute. Weil es von selber weiß, wie wir wohnen und was uns bewegt.
Ochse: Es heißt, es wird einmal ein König werden.
Esel: Wirklich? Wenn das wahr ist, dann will ich ihn auf meinem Rücken tragen, wohin immer er gehen will, nach Jerusalem oder sonstwohin; wenn es sein muß sogar bis nach Ägypten. Und ich nehm dafür auch nur ganz wenig Haferflocken.
Ochse: Nun mach mal halblang. Bis der erwachsen ist, bist du bestimmt uralt. Und ich auch. Wahrscheinlich erleben das noch nicht mal meine Kinder.
Esel: (lacht) I-A, I-A. Nein deine Kinder bestimmt nicht. I-A, höchstens deine Nichten und Neffen, du Ochse. I-A, I-A.
Ochse: Halts Maul, sonst stopf ich dirs zu - mit Haferflocken, wenn es sein muß. Ja, du kannst froh sein, daß du kein Muli bist.
Geräusch: (Das Kind fängt an zu schreien.)
Ochse und Esel: Psst.
Fortsetzung...