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Babylonier und die Geometrie

Babylonier und die Geometrie

Die Babylonier stammen aus einer Verschmelzung der sumerischen und der akkadischen Kultur. Ihre Hochkultur, die bedeutende geschichtliche Leistungen hervorbrachte, entwickelte sich im fruchtbaren Schwemmland zwischen Euphrat und Tigris, auf dem sich heute die Länder Iran, Irak und Syrien erstrecken.

Wie die ägyptische Geometrie diente auch die babylonische Geometrie in erster Linie den Bedürfnissen der Praxis. In keinem der gefundenen Keilschrifttexte kann man den Versuch erkennen, einen geometrischen Zusammenhang zu beweisen. Es war offenbar gar kein Bedürfnis vorhanden, sich mit solchen theoretischen Spielereien zu beschäftigen.
 

In der Praxis aber leistete die babylonische Geometrie Erstaunliches. So wurden die Flächeninhalte von regelmässigen Figuren berechnet, die einem Kreis einbeschrieben sind, so wurden Näherungsverfahren für die Berechnung von Kreisen und Kreisteilen entwickelt und die Rauminhalte komplizierter Körper bestimmt. Das grösste Staunen unter den Mathematikern unserer Zeit aber rief die Entdeckung hervor, dass die Babylonier den wohl populärsten Satz der Geometrie, der später den Namen "pythagoreischer Lehrsatz" erhielt, bereits gekannt und angewendet haben