Re: Israelische Opfer und Schäden
Aufregung und Geschrei ist keine ausreichende Antwort auf die imperialistischen Verbrechen
von Anna Heinzberger
Die Meister von Stellungnahmen, Erklärungen, Solidaritätsadressen, Presseerklärungen, Mahnwachen, Friedensgebeten, Appellen, Ermahnungen, Regierungseinwirkung, Kundgebungen, Demos usw. haben wieder Hochkonjunktur.
Die gesamte so genannte Linke, Humanisten, Christen, bürgerliche Demokraten usw. regen sich auf über die aktuellen Verbrechen der israelischen Regierung gegen die Menschen im Libanon.
Es ist nicht falsch, die Zerstörungs- und Mordorgie des zionistischen Banditenstaats zu verurteilen und Solidarität mit den Menschen im Libanon zu bekunden. Doch das reicht erstens nicht und zweitens trifft es nicht den Kern dieser und all der anderen Aggressionen, die der Imperialismus gegen Länder und Menschen weltweit durchführt.
Diese und alle weiteren Aggressionen imperialistischer Staaten sind Ausdruck des Kampfes der jeweiligen Monopolkapitalisten um eine Neuaufteilung der Welt. Das ist der gemeinsame Kern der Aggressionen. Er ist in der Ökonomie zu suchen und nicht in der besonderen Bosheit Einzelner.
In diesem Kampf sind die US-Monopolkapitalisten nicht besser als die deutschen oder zionistischen Monopolkapitalisten oder die in einem beliebigen anderen Land.
Die jeweilige Linke eines Landes muss erkennen, dass ihre erste, wichtigste und nächste Aufgabe die Entlarvung und Bekämpfung der Monopolbourgeoisie im eigenen Land ist.
Diese Erkenntnisse umgesetzt in Handlungen müssen neben die Aktivitäten treten, die in den drei Eingangsabsätzen skizziert sind. Und sie müssen sich zur zentralen Handlungsorientierung entwickeln, wenn die Linke oder andere Demokraten überhaupt Chancen und Erfolgsaussichten gegen die Strategien der Imperialisten herausarbeiten wollen.
Für Demokraten und Linke in der BRD bedeutet das praktisch, darauf hinzuarbeiten:
dass Arbeiter kein Schiff in deutschen Häfen mit Mordinstrumenten und Menschenvernichtungsmitteln beladen,
dass Arbeiter kein Flugzeug in Ramstein oder einem anderen deutschen Flughafen beladen und starten lassen, das den Tod für afghanische, irakische, libanesische oder kongolesische Kinder, Frauen und Männer mit sich führt,
dass Drucker Zeitungen und Zeitschriften, die Hetze für Krieg betreiben, die lügen und falsch informieren nicht drucken,
dass Journalisten und Redakteure Artikel nicht nach den Wünschen ihrer kapitalistischen Verleger zurechtbiegen und zusammenlügen,
dass Soldaten Befehle, die dem Grundgesetz, dem Völkerrecht oder den Menschenrechten zuwiderlaufen nicht ausführen,
dass Linke aufhören gelehrt, aufgeregt und besserwisserisch herumzuschwafeln und endlich damit beginnen der Arbeiterklasse die richtige Führung zu geben,
dass die Arbeiterklasse sich als Klasse versteht, begreift, dass sie als Klasse kämpfen muss, ihre Führer selbst im Kampf hervorbringen muss.
Es bleibt leeres Stroh dreschen:
- wenn ein Kommunist schreibt:
Ich halte es für unsere oberste Pflicht als Kommunistinnen und Kommunisten, in dieser Situation Solidarität mit dem libanesischen Volk und den Genossinnen und Genossen der Libanesischen Kommunistischen Partei zu entwickeln. In vielen Orten gab es an diesem Wochenende schon Proteste gegen diesen lange geplanten Krieg, u. a. auch eine Mahnwache und entsprechenden Presseberichten.
wenn ein Pfarrer in der Kirche für den Frieden betet,
wenn der gebildete Spießbürger Frieden herbeidemonstrieren will,
wenn der Jurist von Mäßigung und Verhältnismäßigkeit schwadroniert,
solange die Monopolbourgeoisie hier nicht entlarvt und bekämpft wird.
solange der Klassencharakter des kapitalistischen Systems geleugnet wird, und sein System als Demokratie und nicht als die Diktatur der Monopolbourgeoisie definiert und begriffen wird,
solange Opportunisten und Revisionisten aller Schattierungen nicht schonungslos enttarnt werden und
solange wir nicht die Niederlage der Monopolkapitalisten im eigenen Land wünschen.
Die Listen könnten beliebig lange fortgesetzt werden.
Eine chinesische Weisheit sagt: Auch ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.
Es ist ein langer Weg Genossinnen und Genossen.
Machen wir uns auf den Marsch.