Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Nachdem die Unterschiede bei den Fahrten zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern geklärt sind und eine Verschiebung der gesetzlichen Regelungen bereits zum Nachteil der Arbeitnehmer stattgefunden hat und diese nun mit der Halbierung der Entfernungspauschale noch verschäft wird, möchte ich zur grundsätzlicheren Beleuchtung der Arbeitnehmersituation überleiten!
Man kann die Einkommensbesteuerung von Arbeitnehmern und Unternehmern eben nicht vergleichen, wie das so allgemein getan wird und was dann zu der Annahme führt, Arbeitnehmer bekämen mit den Pauschalen, z.B. für die Entferungskilometer irgend eine Subvention oder irgend einen "Förderbeitrag" des Staates!
Im Gegensatz zu Unternehmern, die über die Einnahmen aus ihren Produkten den Herstellungsaufwand "ersetzt" erhalten (setze als bekannt voraus, daß anhand der Kostenrechnung der Verkaufspreis errechnet wird), bekommt der Arbeitnehmer den dienstlichen Aufwand für seinen Arbeitsplatz eben nicht bezahlt. Der Arbeitnehmer zahlt also die Werbungskosten erst einmal zu 100% aus seiner Tasche (Lohntüte), der Fiskus erlaubt ihm aber am Ende des Jahres (oder als LSt-Vorwegbetrag)seine aufgewandten Werbungskosten bis zu einem gewissen Grad steuerfrei zu lassen. Bei einem Durchschnittssteuersatz von 20% bekommt er dann von jedem €, den er für seine/n Arbeit/Dienst ausgibt 20 Cent zurück. Er bezahlt aber die restlichen 80 Cent aus der eigenen Tasche. Wenn nun die Entfernungspauschalen gekürzt werden, dann hat er in diesem Segment der Werbungskosten nicht einmal mehr 20% der entstandenen Kosten!
Ein Unternehmer "bekommt" erst einmal alle Unkosten mit den kalkulierten Gewinnanteilen herein, er kann alle Kosten steuerfrei stellen und muß nur von bestimmten "Gütern und Leistungen", die für private Zwecke aus dem Betrieb entnommen werden, den privaten Nutzungsanteil von den Unkosten abziehen. Anders ausgedrückt: Er muß nach Verrechnung aller betrieblichen Unkosten mit den Einnahmen, den Anteil der privat entnommenen Güter und Leistungen den Einnahmen wieder hinzurechnen und mit versteuern. Der Unternehmer bekommt also, im Gegensatz zum Arbeitnehmer, alle betrieblich verursachten Aufwendungen über das abgesetzte Produkt bezahlt und er versteuert nur das, was als Gewinn übrig bleibt.
Der Arbeitnehmer bezahlt aber mit seinen Werbungskosten zusätzliche Betriebskosten und bekommt diese von niemanden ersetzt. Die Geltendmachung dieser Kosten bei der ESt stellt lediglich diese Kosten, aber in einem vergleichsweise unzureichenden Umfang (s.Entfernungspauschalen, oder Telefonpauschalen usw.) einkommensteuerfrei. Wie oben aufgezeigt, bleibt der Hauptanteil dieser Ausgaben beim Arbeitnehmer hängen!
Ich halte es deshalb für unzumutbar und für Betrug am nichtselbständigen Steuerzahler, wenn nun die Absetzbarkeit seiner "betriebsbedingten" Aufwendungen nicht mehr in einem vertretbaren Maß (zumindest in Höhe der Steuerprogression) geltend gemacht werden kann!
Wie die vorherigen Beiträge verdeutlichen, hat die Politik der letzten 20 Jahre in jeder Weise die Unternehmen/r begünstigt und die Situation der Arbeitnehmer verschlechtert. Während der rotgrünen Regierung wurden die Umverteilungsmaßnahmen von unten nach oben beschleunigt und verschärft.
In dem Maß, wie die Gewinne gestiegen sind, wurden Arbeitsplätze verringert und die Produktivität der verbliebenen Arbeitskräfte ohne Lohnausgleich hochgetrieben.
Vermögensteuer wurde abgeschafft, bei Erbschaftssteuer und Schenkungssteuern wurden die Freibeträge erhöht und bei den Kapitaleinkünften gibt´s den pauschalen Höchststeuersatz von nur 15%! (Früher, unter Kohl, wurden die Kapitaleinkünfte noch zusammen mit allen anderen Einkünften gezählt und mit der sich daraus errechnenden Steuerprogression herangezogen)
Was wäre veranlaßt, um die Haushaltslöcher zu stopfen, die auch dadurch entstanden sind, daß Einkünfte aus Unternehmen, Landwirtschaft und Kapitalvermögen subventioniert und "entlastet" wurden, ohne daß aus diesen Einkunftsarten auch nur annähernd Einnahmen zur Deckung der "Wohltaten" hereinkamen?
Einnahmeerhöhungen: -Vermögensteuereinführung -Versteuerung der Kapitalerträge mit den Progressionssätzen, die sich aus dem Gesamtbetrag des zu versteuernden Einkommens nach den Steuertabellen ergeben. -Besteuerung der Landwirtschaft nach tatsächlichen Erträgen
Ausgabenreduzierungen: -Streichung der hohen landwirtschaftlichen Subventionen für´s Nichtstun oder für Garantie-Abnahmen; -Stopp weiterer Miltärausgaben für Gerät und für Auslandseinsätze; -Reduzierung der NATO-Mitgliedsbeiträge (heute rd. 24 Milliarden, = genau so hoch, wie der laufende Bundeswehr-Etat jährlich!!!!)
Das wäre doch schon mal was, oder? Jedenfalls hätte das die Handschrift, was die Bevölkerung von einer rot-grünen Regierung erwartet hätte!
Baba Yaga
Steuerkonzept von Merz in der "Passauer Neuen Presse"
Friedrich Merz stellte sein neues Steuerkonzept vor:
Passau (dpa) - Der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz schlägt in seinem Steuerkonzept laut einem Zeitungsbericht einen leicht verständlichen und niedrigen Einkommensteuer-Stufentarif vor. Sonderregelungen sollten bis auf die Berücksichtigung des Familienstandes abgeschafft werden, berichtet die ?Passauer Neue Presse? unter Berufung auf Informationen aus der CDU.
Seine Leitsätze hatte der Finanzexperte der Fraktion am Freitag den Ministerpräsidenten der unionsgeführten Länder vorgestellt. Am 6. Oktober will er sie der CDU-Führung präsentieren. Ende November sollen sie auf dem CDU-Bundesparteitag verabschiedet werden.
Zu Merz' Kernthesen gehöre die nachgelagerte Besteuerung von Alterseinkünften sowie die generelle Besteuerung von Veräußerungsgewinnen, schreibt die Zeitung.
Die Möglichkeit der Absetzbarkeit von Spenden solle drastisch eingeschränkt werden. Die Möglichkeit der degressiven Absetzung für Abnutzung (AfA) und die Steuerfreiheit f?r Zinsen auf Lebensversicherungen sollten abgeschafft werden. Außerdem plädiere Merz dafür, den Verlustrücktrag zu streichen, den unbegrenzten Verlustvortrag jedoch beizubehalten Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz hat ein Steuerreform-Konzept für die Union erarbeitet.
Meldung vom 27.09.2003
Ich denke, die Vorschläge von Merz sind überlegenswert und sollten Diskussionsgrundlage im Gesamt-Parlament werden, auch wenn darin Punkte enthalten sind, denen ich widersprechen würde und andere/weitere Punkte noch Aufnahme finden sollten!
Hinzuzufügen wäre noch, daß Merz den Höchststeuersatz bei 35%, einen durchschnittlichen bei 25% und einen Niedrigsteuersatz bei 15% vorschlägt!
Ich bin sehr neugierig darauf, wie das andiskutierte Merz-Konzept aussehen wird!
Guten Abend Baba Yaga
Was ist blo? mit dem Script los? Es ist zum Kotzen, da? die Umlaute und die ? durch Fragezeichen ersetzt werden, in dem Augenblick, wo alles abgeschickt wird.
Guten Morgen, liebe Schwammerlsucherin, auch wenn das carookee-Script womöglich schuld an Deinem Umlautproblem sein könnte, - - - warum schreibste nicht die Umlaute ä als ae, ö als oe usw, - wenigstens solange, bis das Problem behoben ist? Hab mal eben so die Fehlfunktion hier ausgeMERZt bloß wenn ich nur dauernd editieren soll, dann dauert's mit meinem Demo-Bericht ja noch länger.
Gruß bjk
Merz' Vorschlag
Hallo Baba Yaga,
der Vorschlag von F. Merz ist im Grunde schon ein alter Hut. So etwas wird von der FDP schon seit Jahren gefordert. Schön, daß sich nun auch ein prominentes Mitglied einer wichtigen Partei dafür einsetzt.
Sicher gibt es immer irgendwelche Verbesserungsvorschläge. Ich warne jedoch vor Ausnahmetatbeständen, denn gerade der exessiven Anwendung hunderter Ausnahmetatbestände "verdanken" wir unser katastrophales Steuerwesen. Gerade der Versuch, allen möglichst gerecht zu werden, führte so dazu, daß allen Unrecht widerfährt.
Lensman
PS: Nehmen Sie es mir nicht krumm, aber folgender Satz von Ihnen wirkt irgendwie komisch: "... und die ? durch Fragezeichen ersetzt werden, ..."
Nix für Ungut.
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Der eine sieht nur Bäume - Probleme, dicht an dicht; der andere Zwischenräume - und das Licht !
Re: Merz' Vorschlag
Zitat: Lensman Hallo Baba Yaga, der Vorschlag von F. Merz ist im Grunde schon ein alter Hut. So etwas wird von der FDP schon seit Jahren gefordert. Schön, daß sich nun auch ein prominentes Mitglied einer wichtigen Partei dafür einsetzt. Da muss mir aber etwas entgangen sein! Die FDP hat bisher keinerlei Vorschläge gemacht, welche eine "Verschlechterung" der Gewinnchancen für Unternehmen oder Eigentümern von Kapitalvermögen bedeutet hätte!
Merz hat aber, z.B. mit der Streichung von degressiver AfA oder beim Verlustnachtrag, oder bei der Versteuerung von Veräußerungserlösen, sowie mit Streichung der Spendenabzugsfähigkeit (ich hoffe er meint damit auch Parteispenden oder Spenden an parteipolitische Stiftungen und Einrichtungen) da schon gegen den FDP- und Unternehmer- Stachel gelöckt.
Zitat: Lensman Sicher gibt es immer irgendwelche Verbesserungsvorschläge. Ich warne jedoch vor Ausnahmetatbeständen, denn gerade der exessiven Anwendung hunderter Ausnahmetatbestände "verdanken" wir unser katastrophales Steuerwesen. Gerade der Versuch, allen möglichst gerecht zu werden, führte so dazu, daß allen Unrecht widerfährt. Sie verkennen Ursache und Wirkung! Wenn an einem installierten System herumgepfuscht wird, so wie dies vor allem in den letzten Legislaturperioden, seit der Wiedervereinigung der Fall war, dann haben Sie Recht! Wenn jedoch das System selbst zur Disposition steht, dann müssen erst mal alle Vorschläge auf den Tisch, damit "das Neue" entworfen, eingerichtet und optimiert werden kann.
Ich denke, wir befinden uns in der Phase, die es erlaubt und fordert, das von Ihnen als "katastrophales Steuerwesen" beschriebene Besteuerungsprinzip auf Aktualität, Effizienz und Gerechtigkeit zu überprüfen und zu revolutionieren. "Reformen" genügen da nicht mehr, die waren es ja bisher, welche all zu leicht und in den letzten Jahren auch sehr rasant, die Gewichte verschoben haben und letztlich zum Staatsbakrott führten, - oder bezweifeln Sie den von mir beschriebenen Zustand?
Sie dürfen es mir glauben, es tut mir in der Seele weh und ich vergieße Herzblut, wenn ich das Zugeständnis mache, daß die Art und Weise, wie Merz die Steuerrevolution hier angeht und welche Vorschläge er bisher veröffentlichte, die Grundlage für eine vernünftige Steuer- und Wirtschaftspolitik werden könnte! Im Gegensatz zur FDP, den GRÜNEN und der SPD, warf er, jedenfalls aus meiner Sicht, tabulos seine Vision von einem neuen Besteuerungssystem in den Ring! Ich sehe in seinen Vorschlägen jedenfalls bisher mehr Ausgewogenheit und Steuergerechtigkeit, als bei allen anderen Flickschustereien, die von der Regierungskoalition, der FDP oder seiner eigenen Versager-und Abwarterpartei vorgestellt wurden!
Aber natürlich muß darüber verhandelt und weiter beraten werden, denn ich betrachte das, was Merz veröffentlichte, als "ins Unreine" gesprochen!
Zitat: Lensman Lensman Das nehme ich nicht ab, das behaupten Sie nur selbst von sich!
Zitat: Lensman PS: Nehmen Sie es mir nicht krumm, aber folgender Satz von Ihnen wirkt irgendwie komisch: "... und die ? durch Fragezeichen ersetzt werden, ..." Sicher ist das komisch und tragisch dazu, aber vor allem ist es paradox und unlogisch! Es zeigt aber auch, dass ein hirnloses System Aussagen ad absurdum führen kann, indem ein Zirkelschluss vorgetäuscht wird! Ich hoffe, dass mein Text in diesem Beitrag nicht wieder entstellt wird, wenn er dann im Forum erscheint!
Baba Yaga
Guten Morgen, liebe Schwammerlsucherin, auch wenn das carookee-Script womöglich schuld an Deinem Umlautproblem sein könnte, - - - warum schreibste nicht die Umlaute ä als ae, ö als oe usw, - wenigstens solange, bis das Problem behoben ist? Hab mal eben so die Fehlfunktion hier ausgeMERZt bloß wenn ich nur dauernd editieren soll, dann dauert's mit meinem Demo-Bericht ja noch länger.
Merkwürdig ist, daß ausgerechnet nur bei Dir das carookee-Script spinnt. Es muß also einen Zusammenhang mit Deiner Textsoftware geben, zumal die Fehlfunktion ja erst seit ein paar Tagen auftritt. Ich denke, daß ich heute oder morgen vom Support Antwort auf meine entsprechende Antwort erhalte.
Gruß bjk
Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Baba Yaga, Sie schreiben: "Sie dürfen es mir glauben, es tut mir in der Seele weh und ich vergieße Herzblut, wenn ich das Zugeständnis mache, daß die Art und Weise, wie Merz die Steuerrevolution hier angeht und welche Vorschläge er bisher veröffentlichte, die Grundlage für eine vernünftige Steuer- und Wirtschaftspolitik werden könnte!"
Warum tut Ihnen das so weh und weshalb vergießen Sie angeblich sogar Ihr Herzblut? Nur weil der Vorschlag von einem Mitglied der CDU kommt? Denn anschließend schreiben Sie doch, dass es sich hierbei um einen recht vernünftigen und diskussionswürdigen und -fähigen Vorschlag handelt.
Dies empfinde ich eigentlich ganz genau so. Und in diesem Falle ist es mir vollkommen gleichgültig WER diesen Vorschlag macht. Viel wichtiger wäre es, dass alle Politiker bzw. alle Parteien die Bereitschaft erkennen ließen, darüber ernsthaft zu verhandeln.
Nörgler
Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Beitrag irrtümlich hier eingestellt und deshalb verschoben in den Thread "Wie soll es weiter gehen mit den Sozialversicherungssystemen" hier im gleichen Subforum.
bjk
Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Hallo, Nörgler!
Zitat: Nörgler Warum tut Ihnen das so weh und weshalb vergießen Sie angeblich sogar Ihr Herzblut? Nur weil der Vorschlag von einem Mitglied der CDU kommt? Denn anschließend schreiben Sie doch, dass es sich hierbei um einen recht vernünftigen und diskussionswürdigen und -fähigen Vorschlag handelt.Nein, das können Sie nicht verstehen! Wenn jemand sich für die Interessen der arbeitenden Menschen eingesetzt hat, Zeit, Geld und Kraft aufgewandt hat, um vermeintlich jene zu unterstützen, von welchen man sich die Realisierung sozialer und ausgewogener Ziele erwartet hat, ...dann ist die Enttäuschung über das Versagen sehr schmerzhaft.
Wer nur im Stuhl sitzt und/oder gesessen ist, bei den unterschiedlichen Auseinandersetzungen zugesehen hat und wie ein Gourmet erwartet, Konzepte und Vorschläge zur Auswahl präsentiert zu bekommen, ...der hat wohl einen anderen Bezug und Ansatz zur "politischen Kultur" ...der versteht dann auch meine enttäuschten Gefühle nicht!
Zitat: Nörgler Und in diesem Falle ist es mir vollkommen gleichgültig WER diesen Vorschlag macht. Viel wichtiger wäre es, dass alle Politiker bzw. alle Parteien die Bereitschaft erkennen ließen, darüber ernsthaft zu verhandeln. NörglerEs ist mir, wie oben beschrieben, nicht so gleichgültig wie Ihnen, "wer" gute und für mich akzeptable Vorschläge macht. Das hindert mich aber nicht daran, mich mit diesen zu befassen, sie zu prüfen und ggf. als sinnvoll anzuerkennen!
So hat eben jeder seinen "Kontext"! Entscheidend ist, wie Sie das ja indirekt ausdrückten, daß man "offen" ist und nicht Scheuklappen pflegt, daß man ehrlich ist und bessere Vorlagen anderer anerkennen kann, daß man nicht wider besserer Einsicht aus Gründen von Sekundärtugenden und Lagerdenken, sich mit dem Minderguten, dem "Kleineren Übel" solidarisiert!
Ich bemühe mich darum, manches Mal gelingt es mir auch, ...wenn nicht, gibt´s ja Nörgler und andere, die einem den Spiegel glauben vorhalten zu müssen!
Gute Nacht Baba Yaga
Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Hallo Baba Yaga,
ich habe weder Ihnen einen Spiegel vorhalten zu müssen, noch war es meine Absicht lautstarke Kritik an Ihrer Meinung zu üben.
Es ist für mich nur nach wie vor unverständlich, und daran ändert auch Ihr Hinweis auf soziales Engagement in der Vergangenheit und Erwartungen und Enttäuschungen, die hieraus resultieren nichts, dass einem ein Vorschlag nur deshalb weh tut, weil er aus der falschen Ecke kommt.
Ich hätte Merz einen solchen Vorschlag bis jetzt überhaupt nicht zugetraut und freue mich deshalb um so mehr, dass jetzt endlich auch aus dieser Ecke vernünftige Vorschläge kommen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir Diskutanten uns viel zu wenig kennen, um den jeweils Anderen ganzheitlich beurteilen zu können. Ihre Feststellung, dass Sie sich für Menschen engagiert hätten, während andere bequem im Sessel sitzend abwarten, wäre daher besser unterblieben. Ich kann einfach nicht verstehen, dass eine solche Diskussion nicht auf der sachlichen Ebene geführt werden kann, sondern dass immer wieder mit derartigen, wenn auch in diesem Falle indirekten, Unterstellungen argumentiert werden muss.
Ebenfalls eine Gute Nacht
Nörgler
Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Nörgler!
Ihr Zitat: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass wir Diskutanten uns viel zu wenig kennen, um den jeweils Anderen ganzheitlich beurteilen zu können. Ihre Feststellung, dass Sie sich für Menschen engagiert hätten, während andere bequem im Sessel sitzend abwarten, wäre daher besser unterblieben.
Sie verwechseln da Ursache und Wirkung, lieber Nörgler! Sie hatten mir, wegen der Beschreibung meiner Gefühle vorgeworfen, daß es nicht davon abhänge, "wer" Vorschläge unterbreite.
Ich habe Ihnen darauf zu erklären versucht, warum das "wer" bei mir emotional besetzt sein kann. Dabei habe ich beschrieben, worin der gefühlsmäßige Unterschied zwischen politisch aktiven und passiven Menschen herrührt! Jetzt gefällt Ihnen das nicht, weil Sie sich selbst zu den "anderen" gezählt fühlen! Sie vergessen, daß der Vorwurf von Ihnen kam, daß Sie unterstellten, das "Wer" würde mir den sachlich unabhängigen Blick verstellen, ... und das, obwohl ich schon im ursprünglichen Beitrag mich zu Merzen´s Vorschlag positiv äußerte!
Zitat:Nörgler Ich kann einfach nicht verstehen, dass eine solche Diskussion nicht auf der sachlichen Ebene geführt werden kann, sondern dass immer wieder mit derartigen, wenn auch in diesem Falle indirekten, Unterstellungen argumentiert werden muss.
Auch die ursprüngliche Beschreibung meiner Verfaßtheit und meiner Betroffenheit waren sachliche Feststellungen und erst recht die Beurteilung der Merz Vorschläge! Die "unsachliche" Komponente, der Vorwurf und die indirekte Verurteilung kam zuerst von Ihnen.
Übrigens, ich kenne Sie wirklich nicht und habe Ihnen deshalb nichts "indirekt" unterstellt. Ich habe einen Vergleich beschrieben in dem Bemühen, Verständnis für meine geäußerte Betroffenheit zu erreichen! Sie kennen mich auch nicht ... - und wann kennt man schon das Gegenüber -?
Gute Nacht Baba Yaga
Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Baba Yaga, Sie gehen leider nach dem System, dass Angriff die beste Verteidigung ist, vor.
In meinem ersten Beitrag hatte ich Sie weder direkt noch indirekt angegriffen, sondern ich habe sehr sachlich hinterfragt, was Sie daran stört, dass dieser Vorschlag von Merz gemacht wurde. Es war und ist mir ganz einfach nicht verständlich, weshalb es einem weh tun kann, wenn ein richtiger Vorschlag von der, Ihrer Meinung nach, falschen Person gemacht wird.
Wo, bitte sehr, ist in dieser Frage ein Vorwurf oder eine Unterstellung enthalten? Langsam aber sicher gewinne ich den Eindruck, dass Sie in den Beiträgen zuerst danach suchen, was auch nur im Entferntesten als angriff auf Ihre Person gedeutet werden kann. Und wenn sie hier auch nur meinen ein Härchen in der Suppe gefunden zu haben, dann wird kräftig ausgeteilt.
Vielleicht sollten sie Ihren Mitdiskutanten einmal ganz einfach unterstellen, dass sie frei von der Leber weg schreiben und dabei nicht jedes Wort dreimal Überlegen, ob es denn vielleicht und unter Umständen einen Vorwurf oder eine Unterstellung enthalten könnte.
Ich pflege nicht mit versteckten Vorwürfen oder Unterstellungen zu arbeiten. Wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich dies offen und frei heraus und dies erwarte ich eigentlich auch von den Diskussionspartnern. Ihr Diskussionsstil zumindest erschwert eine sachliche Diskussion.
So, jetzt endgültig Gute Nacht
Nörgler
Re: ... und es geht so weiter: Entfernungspauschale
Hallo, kann mir jemand helfen, mir ist nicht klar, wie hoch die Bemessungsgrundlage zur Berechnung der Est-VZ sein muss. Bitte ein Tipp, wo ich das nachlesen kann?
Zitat: Lensman
Hallo Baba Yaga.
OK! Bin aber trotzdem nicht ganz sicher, ob Sie mir folgen können, wenn ich Ihnen meine Sicht entwickle!
Das mag durchaus sein. Es liegt aber daran, daß ich zum ein oder anderen Thema schlicht und ergreifend eine andere Sichtweise habe.
Ich weiß nicht, wo 1% mtl. von Anschaffungspreisen zu versteuern sind. Wir reden hier über Einkommensversteuerung. Sie scheinen hier vielleicht Diskussionen zur Gewerbesteuer , der längst abgeschafften Vermögenssteuer, oder MWSt im Sinn zu haben, das hat aber mit den Entfernungspauschalen oder den Betriebskosten der Unternehmer nix zutun! (JessiKa mischt anscheinend Äpfel mit Birnen und Sie übernehmen das unreflektiert, - nehme ich mal an, wenn ich im "ohnesinn" nachlese und Ihre Argumentation vergleiche )
Ich weiß nicht, genau, wo diese Steuer erhoben wird, ich weiß nur, daß sie erhoben wird. Was meine Argumentation angeht hätten Sie vielleicht die Zeiten vergleichen sollen, an denen die Beiträge eingestellt wurden.
Der Begriff "Vorsteuern" ist nicht im Einkommensteuerrecht verankert, sondern im Umsatz-(Mehrwert)steuerrecht zuhause. Sie meinen sicherlich "Vorauszahlungen" auf die ESt? Diese Vorauszahlungen werden nach " p x Daumen" berechnet und haben für den Staat nur die Relevanz, daß er nicht auf seine Einnahmen zu warten hat, bis das Jahr um ist, - es sind Abschlagszahlungen auf eine prognostizierte Einnahme aus ESt. Es hat mit der eigentlichen steuerlichen Rechtssetzung nichts zu tun!
Sie betreiben schon wieder Haarspalterei. Es ist unter dem Strich doch unerheblich, wie die Vorauszahlung heißt. Fakt ist jedenfalls, daß der Unternehmer diese Abschläge auf Basis seines letztjährigen Gewinnes zahlt. Hat er in einem Jahr höhere Investitionen, kann er die Gewinne runterrechnen, wodurch er einen Teil zurückerhält. Und je höher die Gewinne waren, d. h. je höher er in der Steuerprogression liegt, desto mehr erhält er pro abgesetztem Euro zurück.
Die monatlichen Steuerabschläge der Arbeitnehmer sind prinzipiell nichts anderes.
Lensman> Was die Steuerprogression angeht machen Sie m. E. einen Fehler. Sie verwechseln hier den Steuersatz, den man in der Spitze zahlt mit dem durchschnittlichen Steuersatz. Tatsächlich ist es so, daß ich bei einem durchschnittlichen Steuersatz von 25% von jedem Euro, den ich absetze, über 30 Cent zurückerhalte
Auch hier irren Sie, Lensman! Natürlich ist mir bekannt, daß es sich bei der Diskussion um Progressionen immer um den "Spitensteuersatz" der letzten 1000 € des zu versteuernden Einkommen handelt. Ich wollte aber die Sache nicht noch mehr verkomplizieren, als sie ohnehin schon ist und habe mich der üblichen argumentativen Darlegung angeschlossen. Daß es verwirrend ist, zeigt dann ja auch Ihre unrichtige Folgerung. Wenn nur die Spitze mit 25 % besteuert wird, erspare ich mir mit allem was unter dem Wert der "Spitze" liegt weniger als 25% oder 25 Cent!!!
Hier irren Sie. Ich schrieb ausdrücklich vom Durchschnittssteuersatz. Liegt der bei 25% ist der Spitzensteuersatz deutlich höher.
Die Einkommensteuersystematik(seit weiti sein "Arbeitsbeschaffungsprogramm" Systematik nennt, habe ich Schwierigkeiten mit dem Begriff ) wurde von der rotgrünen Regierung insofern gebrochen, als die Betriebskosten für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte der Arbeitnehmer zur freien Verfügungsmasse für Eichel wurden, ohne Rücksicht darauf, daß auch dies "Gesteheungskosten" des jeweiligen, produzierten Produktes oder der jeweiligen, gelieferten Dienstleistung sind!
Damit wurde das "Produkt" verbilligt, weil dem Arbeitnehmer ein Teil der Kosten zur Realisierung des Produktes nahezu ausgleichslos aufgebürdet wurden. Ich beschreibe es mal an einem naheliegenden Beispiel, damit Sie verstehen, was ich meine:
Wenn ein Unternehmer eine Maschine benötigt, um ein Produkt herzustellen, dann schreibt er erst einmal die Maschine ab (der ratenweise Abschreibungszeitraum verteilt sich auf den Gesamtzeitraum der prognostizierten Nutzung der Maschine) und dann setzt er als Betriebsausgaben auch die Betriebskosten der Maschine ab, - als da z.B. sind: Energieeinsatz, Wartung, Reparaturen und Schuldzinsen!
Ebenso müssen Sie es sich vorstellen mit der "Maschine" Arbeitnehmer! Nur der Arbeitgeber berücksicht als Betriebsausgaben dafür nicht alle anfallenden Kosten, er setzt nur den Lohn und die versicherungsrelevanten Lohnnebenkosten ab. Den Teil, der den Weg des Arbeitnehmers zur Arbeitsstätte betrifft, den bezahlte der Arbeitnehmer, bis auf die sich aus den Pauschalen errechnende Steuergutschrift, bisher selbst und wenn die Änderungen der Schröder-Regierung durchgehen, nahezu vollständig selbst.
Denken Sie mal nach, Lensman!
Das sind Geschenke des Gesetzgebers und der Gewerkschaften an die Unternehmer! Damit verbilligen sich deren Produkte auf dem Weltmarkt und deshalb nimmt Deutschland eine vordere Position als Exporteur ein (soweit mir in Erinnerung ist 3. Position). Das sind indirekte Subventionen der Arbeitnehmer, die nirgends bei der WTO thematisiert werden, die aber Deutschlands Konzernen und Industrie einen enormen Wettbewerbs-Vorteil bringen.
Formal ist diese Überlegung sicher richtig. Trotzdem muß ich widersprechen. Nennen Sie mir mal einen Staat der Erde, in dem der AN seine Fahrtkosten zur Arbeit in voller Höhe erstattet bekommt. Den gibt es nicht. Es ist im Gegenteil doch so, daß Deutschland mit der Möglichkeit, einen Teil dieser Kosten abzusetzen, beinahe alleine dasteht. So gesehen wäre es also ein Wettbewerbsnachteil, daß überhaupt eine Pauschale gestattet wird.
Haben Sie sich noch keine Gedanken darüber gemacht, daß die geforderte Mobilität der Arbeitnehmer, sowie die hohen Miet- und Infrastrukturkosten in den wirtschaftlichen Ballungsgebieten von den Unternehmen verursacht werden, aber von den Arbeitnehmern und zusätzlich aus deren Steuern finanziert werden (Straßen, Wohngeld, Schulen, Kindergärten, Erschließung für Infrastruktur usw.)?
Doch. Deshalb befürworte ich ausdrücklich die LKW-Maut als ein Mittel, dem entgegen zu wirken. Dummerweise jedoch sitzen die Unternehmen am längeren Hebel: sie werden die Maut über eine Erhöhung der Preise wieder reinholen. Sie werden diesen Wettlauf niemals gewinnen können.
Und jetzt kommen Eichel und Schröder und wollen dem Arbeitnehmer auch noch den kleinen Betrag streichen oder zur Marginalie kürzen, der die Pauschalen für die Entfernungskilometer betrifft (wobei den Löwenanteil ohnehin der Arbeitnehmer aus der eigenen Tasche bezahlt, s.o.)?
M. E. liegt das tatsächliche Problem viel tiefer. Das gesamte Steuersystem ist Murks. Es gehört abgeschafft und durch ein einfacheres ersetzt. Modelle dazu gibts genug, eines ist ja aktuell wieder in der Diskussion.
Tja, schon, ...aber nicht die Vernetzung der bekannten Einzeldaten, oder?
Denn dann hätten Sie mich nicht mehr nach meinem Vorschlag gefragt, dann wäre Ihnen selbst die Einsicht gekommen, daß eine ehemals relativ gut funktionierende, soziale Marktwirtschaft von gerade jenen in Grund und Boden "reformiert" wurde, die mit dem Argument, die sozialen Interessen der Bevölkerung zu vertreten, an die Macht gekommen sind!
Die Erkenntnis ist nicht neu. Ich vermute bloß, daß wir aus unterschiedlichen Gründen zu dieser Erkenntnis kommen.
Ja, Lensman, es gibt Leute, die Unterschiede machen, aber die haben keine Argumente in der Sache, sondern deren Argumente diktiert alleine der Neid!
Ich weiß.
Sie haben Ihre Signatur geändert?
Ja. Es geschah in der Hoffnung, daß es mir trotz mancher Gewitter gelungen ist, ein Vorurteil zumindest teilweise zu abzubauen.
Ich werde meine Sicht des Problems wie versprochen noch darlegen, denke aber, daß Sie bereits an unserem Disput erkennen kennen werden, wie meine "Vorschläge" aussehen werden.
Ich vermute es fast, will jedoch nicht vorgreifen. M. E. funktioniert es nicht, wie Sie sich das vorstellen. Das werde ich aber erst später begründen.
Ein schönes Wochenende wünsche ich Lensman
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Der eine sieht nur Bäume - Probleme, dicht an dicht; der andere Zwischenräume - und das Licht !