ATTAC-Aktionstag gegen die Agenda 2010 in Berlin
zitiert aus: http://de.indymedia.org/2003/10/63718.shtml
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Aktionstag gegen Agenda 2010:
Kurzer Bericht aus Berlin
von Langschläfer - 20.10.2003 12:16
Heute ist bundesweiter Aktionstag gegen Sozialabbau. Die Projektgruppe Agenda 2010 sowie die Attac Rats-AG Soziale-Zukunft-Jetzt riefen auf,
in jeder Stadt die SPD Büros (in Berlin das Willy-Brandt-Haus) zu besuchen und dort auch zu verweilen.
Weitere Aktionen -zum Beispiel bei Siemens in Spandau- sind für heute ebenfalls geplant.
In Berlin verhinderte eine riesige Streitmacht der Polizei die Aktion, an der knapp 50 AktivistInnen teilnahmen.
Der SPD Zentrale in Berlin (Willy-Brand-Haus) sollte heute morgen um 8.00 wieder einmal ein Besuch abgestattet werden.
Geplant war, im Gebäude der SPD so lange zu verweilen, bis ein Pressegespräch mit einem Bundestagsabgeordneten,
einem Sozial-Experten von Attac und natürlich der Presse in den Räumen des Willy-Brand-Hauses möglich wäre.
Daneben war angedacht, die Fassade des Gebäudes mit Transparenten zu verschönern
und direkt davor mit Zelten zu campen. .... Soweit die Planungen....
Ich hatte natürlich verschlafen und konnte so nur aus zweiter hand erfahren, wie die Aktion gelaufen ist.
Die Berliner Polizei hatte eine regelrechte Bürgerkriegsarmee auffahren lassen: 2, 3 Hundertschaften direkt am SPD-Gebäude
und weitere Hundertschaften in der näheren Umgebung (darunter die berüchtigte 23.Einsatzhundertschaft).
Die Polizei gab sich mehrheitlich friedlich, aber überkorrekt. Als sich die ersten Aktivisten morgens mit Fahnen, Zelt, etc.
am U-Bhf Hallesches Tor trafen,
wurde von der Polizei gleich Zelt usw. beschlagnahmt. Die insgesamt weniger als 50 Aktivisten hatten keine Chance
in das Gebäude oder campend direkt davor zu gelangen. Ein zynischer Vorschlag aus dem SPD-Gebäude,
Vertreter der Proteste ohne(!) Presse zu Gesprächen ins Gebäude zu lassen wurde dankend abgelehnt.
Gegen Mittag verschwanden die letzten Aktivisten von der SPD-Zentrale,
die nun in einer Art Bannmeile von Polizeihundertschaften geschützt wird.
Wäre schön, wenn es noch weitere Berichte/Fotos oder Ergänzungen zu diesen paar Zeilen geben würde.
PS: Auf dem Rückweg durfte ich dann eine alltägliche Begebenheit im neuen Berlin beobachten:
Irgendwo zwischen Prinzenstrasse und Kottbusser Tor schmiss Wachschutz eine türkische Familie aus ihrer Wohnung.