Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
in Sachen menschliches Leid hier ein anti-mainstream-Kommentar: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=65093&IDC=7
Im übrigen wären wohl weit weniger Menschenopfer zu beklagen gewesen, würden in den letzten Jahren nicht jahrtausendealte schützende Mangrovenwälder vor Südostasiens Küsten abgeholzt worden sein. Mangroven sind bekanntlich die einzigen Bäume, die sowohl in Süß- wie auch in Salzwasser gedeihen können und in ihrem Wurzelgeflecht ein schützendes Biotop für vielerlei Meeresgetier bilden. Dieses Ökosystem war der lukrativen industriellen Garnelenzüchtung im Wege. Also wurden diese natürlichen Schutzwälle zwischen Land und Meer auf Deuwelkommraus abgeholzt. In den letzten 20 Jahren sind über die Hälfte der Mangrovenwälder - also weit über 80.000 Quadratkilometer abgeholzt worden und mußten riesigen Garnelenzuchtbecken Platz machen. Ganze Küstenstriche sind seither schutzlos den Tsunamis ausgeliefert und damit Millionen von Menschen, die an den Küsten leben.
Der Moloch Profit scheißt auf Menschenleben und jammert jetzt Krokodilstränen.
Guten Rutsch und laßt Euch die Garnelen ruhig weiter schmecken.
bjk hier aber gar nicht cool
Re: Seebeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
Nachdem sich nun herausgestellt hat, dass es vor allem in Phuket tausende von europäischen Kinderfickern bei ihrer bestialischen Arbeit erwischt hat und sogar ein Polizist aus München bei der Sintflut ums Leben gekommen sein soll, wird G-ttes Strafgericht von Mal zu Mal stärker zuschlagen.
Gut dass die Sintflut um 20 Monate zu früh gekommen ist und sich nicht über Deutschland ergossen hat, sonst hätte das Rot-Grün-Regime diese neue Sintflut schon wieder in einen katastrophalen Wahlsieg im September 2006 verwandelt und missbraucht.
So wahr mir G-tt helfe
Euer Pater Isidor
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
die Garnelen aus diesen Zuchtbecken sollen in hohem Grade mit Substanzen aus verbotenen Pflanzengiften und resisten Bakterien verseucht sein.
Wohl bekomm's
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
kopiert aus: http://www.n-tv.de/5470119.html
Überleben mit dem sechsten Sinn
Die Flutkatastrophe in Südasien gibt der Naturschutzbehörde Sri Lankas mit Blick auf die Tierwelt Rätsel auf: Nach den verheerendsten Flutwellen in der jüngsten Geschichte ist die Region übersät mit menschlichen Leichen, bislang sind jedoch keine Kadaver wilder Tiere gefunden worden.
Ein Erdbeben der Stärke neun hatte am Sonntag gigantische Flutwellen - so genannte Tsunamis - ausgelöst, die bis zu drei Kilometer weit in den Yala National Park peitschten. In diesem größten Naturschutzreservat Sri Lankas leben Hunderte wilder Elefanten und Leoparden. "Das Seltsame ist, dass wir keine toten Tiere entdecken konnten", sagte H.D. Ratnayake, Vizedirektor der Naturschutzbehörde, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.
"Es gibt keine toten Elefanten, nicht einmal einen toten Hasen oder ein totes Kaninchen", fügte er hinzu. "Ich glaube, die Tiere können Katastrophen spüren. Sie haben einen sechsten Sinn. Sie wissen es, wenn diese Dinge passieren."
Auch den Meeressäugetieren wie Walen und Delfinen dürfte aus diesem Grund wenig zugestoßen sein, urteilte Michael Keogh, Unterwasserökologe an der Universität Melbourne. "Delfine können solche Dinge spüren und sich wahrscheinlich in tiefere Gewässer in Sicherheit bringen", sagte er. Wesentlich düsterer ist die Prognose für die als Taucherparadiese bekannten Korallenriffs der Region. Keogh zufolge sind in diesem empfindlichen Öko-System wahrscheinlich große Schäden entstanden. Da Korallen nur einen halben Zentimeter pro Jahr wachsen, könnte es "sehr lange Zeit dauern", bis sich die Riffs erholt haben.
Tja, ... ... ... Kommentar folgt später, muß jetzt wech
bjk
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
hier zunächst ein nachdenkenswerter anti-mainstream-Kommentar aus indymedia, der leider von der offenbar auf den Mainstream schielenden Moderation ins Grau der unerwünschten Ergänzungsantworten verschoben wurde
Denn der indymedia-Eingangsartikel und die voyeuristischen Sensationsfotos von Jens Steiner sind in der Tat unerträglich widerlich, schlimmer noch als es "ärgerlich, die 2." angeprangert hat!
ärgerlich, die 2. muss immer noch nicht sein 28.12.2004 18:28
So langsam finde ich den Sensationsjournalismus dieses Jens Steiner unerträglich. So grausam die Ereignisse auch sind und so sehr dies auch in linken Kreisen Betroffenheit hervorruft. Und obwohl viele von uns FreundInnen und Bekannte in und aus den betroffenen Regionen haben. Irgendwie sollte sich doch die Berichterstattung eines linken Projekts von den bürgerlichen Medien abheben. Indymedia schaue ich mir jedenfalls nicht an um die gleichen Meldungen wie im Fernsehen zu sehen. Mir ist es unter anderem scheißegal ob die versammelte Politmafia von Fischer bis Putin zwischen den von ihnen inszenierten Kriegen ob der Naturgewalten betroffen sind. Mir wird auch ganz komisch, wenn ich erfahre das Militärärzte unterwegs sind und Australien ein internationales Frühwarnsystem finanziell unterstützen möchte. Und wenn die wirtschaftlichen Auswirkungen dahingehend betrachtet werden, wer wie hohe Börsenverluste oder -gewinne zu verzeichnen hat, und ob die Rückversicherer hohe Zahlungen leisten müssen, dann krieg ich ob der eurozentristischen Betrachtungsweise einen dicken Hals. Wenn nun schließlich, wie in seinen Artikeln, links zu den Seiten der Bundesregierung und zum THW (einer Organisation - in den USA würde es heute heißen: des Heimatschutzes) gelegt werden und der Autor sich einer Sprache bedient, die ich eher aus Werbebroschüren der Bundewehr kenne ("Die Schnell-Einsatz-Einheit-Wasserversorgung-Ausland (SEEWA) des THW ist eine Spezialeinheit der Bundesanstalt. Sie kann innerhalb kürzester Zeit zu einem humanitären Soforthilfeeinsatz aufbrechen."), dann krieg ich eiunfach nur das Kotzen. Mike Davis hat uns in seinem letzten Buch (Die Geburt der Dritten Welt; Assoziation A) gezeigt, wie wir uns aus linksradikaler Perspektive mit sogenannten Naturkatastrophen auseinandersetzen können. Warum sterben v.a. die armen Menschen? Was passiert mit den Flüchtlingsströmen? Wer eignet sich das verlassene LAnd an? Was macht das indonesische Militär in Aceh? Was passiert mit den Tamilen? (gerade von letzteren politischen Kreisen in der BRD wird schon bezweifelt das die humanitäre Hilfe in den tamilischen Regionen ankommen wird) Wir wissen ja doch, dass der Kampf um Land in Indien bspw. immer noch aktuell ist: Werden die Regime die Katastrophe dazu benutzen die Vertreibung und Enteignung zu beschleunigen? Und schließlich: Wen wir die Bilder von Militärs sehen, die angebliche Plünderungen bei der Wasser- und Nahrungsmittelvergabe verhindern sollen, so sollten wir dem gegenüber sehr vorsichtig sein. In den ersten Stunden der Katastrophe waren die Betroffenen in aller Regel ohne staatliche Unterstützung und haben sich, wie fast immer in ihrem Leben, selbst geholfen. Warum glauben wir den immer so gerne, dass diese Menschen sofort übereinander herfallen, wenn sie nicht von Bewaffneten in Schach gehalten werden. Und diese Bewaffneten sind in der Regel ja zudem die alltäglichen Peiniger der Menschen. Und jetzt sind sie wohl Friedensengel? Last but not least heißt es also zu schauen, wie die Menschen den Kampf um ihr Überleben führen. Und eins habe ich - und sicherlich nicht nur ich - in den ganzen Jahren meines politischen Lebens nur zu gut erfahren: Solidarität der Metropolen mit den trikontinentalen Kämpfen um Leben und Überleben ist kein paternalistischer Akt im Konzert mit der Bundesregierung und ihren Agentien. Solidarität mit den Kämpfen im Trikont heißt zuallererst zu schauen was die Menschen dort selbst machen und zu überlegen, wie wir sie darin unterstützen können. HIerzu hätte ich gerne Infos von Menschen aus der Region, oder von Menschen, die sich in der Region besser auskennen. Das Geseiere von Jens Steiner geht mir jedenfalls auf die Nerven. Und mehr noch: Wieder kommt jemand mit humanitären Einsätzen und überschreitet alte Grenzen: Und wieder scheint ein Teil der alten Linken nicht in der Lage dies zu reflektieren.
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
und hier noch ein Kommentar von diddl aus dem Pornoforum, der offenbar vom Saulus zum Paulus geworden ist und das nicht nur in Sachen Seebeben in Südostasien sondern auch in Sachen Hartz IV, wie sein Avatar und ein entsprechender Artikel vom 28.12. um 15:07 (bitte abwärts scrollen) im Pharisäer- und Pornoforum zeigt
Weiter so, mein lieber diddl
Erstellt: heute, 10:16 Betreff: Re: Flutkatastrophe in Südostasien von diddl
Mir fallen angesichts dieser Bilder immer die Worte meiner Oma ein. Die sagte immer:
Eigentlich geht es uns doch hier gut. Wir haben zwar keinen Strand, dafür aber auch kein Hochwasser. Wir haben keine Berge, dafür keine Lawinen. Wir haben es zwar regnerisch, dafür aber fruchtbare Felder. Wir haben es im Sommer zwar nicht immer so warm, wie wir gerne wollen, dafür aber keine Dürre. Wir haben zwar nicht immer wie gewünscht weisse Weihnacht, dafür aber auch keine Eistürme, die uns auf Tage in den Häusern festhalten.
Andererseits verstehe ich diejenigen, die mal was anderes erleben wollen. Auch wir lieben das Meer, besuchen es, wenn es eben geht, einmal im Jahr und genießen den Aufenthalt dort.
Die gezeigten Länder jedoch würde ich nie besuchen und das hat mehrere Gründe.
Erstens bin ich einer, der lieber über den Atlantik schwimmt statt fliegt. Zweitens finde ich persönlich es geschmacklos, wenn wir als reiche Touristen in Länder fahren, wo Menschen verhungern und uns von den Einwohnern, die zu egal welchen Bedingungen auch immer dort arbeiten müssen, um nicht zu verhungern, dort noch den Hintern nachtragen lassen. Drittens sieht man nun sehr drastisch, dass man in solchen Ländern nicht unbedingt im Paradies landet, sondern das Paradies aus der High Tec Hotelanlage besteht, die wie eine Insel des Luxus über dem Hungertod empor ragt und wie zerbrechlich diese künstlich geschaffene Luxuswelt im Prinzip ist.
Ich bin mir zwar dessen bewußt, dass die Menschen dort ohne den Tourismus noch weitaus schlimmer dran wären, jedoch ist die Art und Weise, wie man das betreibt eine moderne Form der Sklaverei. Wir lassen zu, dass die dortigen Investoren der Anlagen sich dumm und dämlich verdienen und auf der anderen Seite ist die Struktur dieser Anlagen so ausgerichtet, dass einige wenige die dortigen Recourcen ausbeuten, ohne dass auf Dauer gesehen die Einheimischen davon profitieren können, ganz zu Schweigen von den Umweltschäden, die wir dort hin tragen.
Was mich besonders anwidert ist der Umstand, dass nun wieder der alljährliche Affentanz um die Sylvesterböller sein Ziel gefunden hat. Wer Moss für ein Feuerwerk hat, der hat auch noch das Moos, 20 Euro auf ein Konto zu überweisen, ohne dabei auf das Feuerwerk zu verzichten, welches unsere Kinder erfreut.
Und noch erbärmlicher fand ich die "großzügige" Ankündigung unserer "Hilfeleistung". Sorry Leute, die war etwas daneben. 1 Million hieß es am ersten Tag. Haben unsere Politiker die Verhältnissmäßigkeit völlig verloren? 1 Million. Das sind 4 Politikerflüge mit der Bundeswehr Flugbereitschaft. 4!!!! Das sind nicht einmal 10 Dienstwagen, von denen über 500 Politiker durch die Gegend geschaukelt werden, um wiedergewählt zu werden. Das sind wenns hoch kommt 10 Urlaubsabbrüche des Kanzlers, wenn der mit seinem Tross von Hannover nach Berlin wechselt. Das kostet ein Festbanket bei einem Staatsbesuch eines Despoten dieser Länder und für die Hotels müsst Ihr noch drauf legen.
Unb bitteschön, schlaue Köpfe im TV warnen nun vor dem Ausbruch von Seuchen, die dort eh ständig kursieren und flugs rückt unser THW und RK aus und installiert Wasseraufbereitungsanlagen. Warum erst jetzt? Warum steht dort nicht längst so eine Anlage, ohne dass sowas passiert.
Das ist alles blinder Aktionismus, weil keiner zurückstehen will, um seine Betroffenheit und Anteilnahme zu demonstrieren.
So, und nun fahr ich zur Bank und anschließend mit Junior das feuerwerk kaufen.
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
Gnadenlos erzwingen sich die Medien unsere Betroffenheit - meisterhaft beherrschen sie das Spiel auf unserer Gefühlsklaviatur, erzeugen gleichermaßen Ergriffenheit und Sensationslust. Warum? Weil eine Flutkatastrophe 10tausenden Menschen das Leben kostete. Eine Naturkatastrophe - traurig, aber unvermeidbar.
Wer aber trauert um die ungezählten Milliarden Toten innerhalb des letzten Jahrhunderts? Allesamt Opfer einer vermeidbaren Katastrophe - Opfer ermordet im Namen der Rentabilität - eine Katastrophe, über alle maßen zynisch und perfide - eben weil vermeidbar. Keine unabänderliche Naturkatastrophe, sondern ein von Menschen ersonnenes und gesteuertes System mit katastrophalen Auswirkungen. Millionen Tote jährlich - im Namen der Rentabilität. Millionen hingemordeter Menschen und unzählbare Millionen hingemordeter Seelen.
Im Namen der Rentabilität, sprich Gewinnmaximierung, werden billigend in Kauf genommen:
* Millionen Hungertote,
* Millionen Aids-Tote in Afrika und Asien,
* Kriegsopfer,
* Folteropfer,
* grausamste, tödliche Krankheiten, bsp. der Schlafkrankheit ....etc.
Medizin und Lösungswege dagegen hätten wir - nur wenden wir diese nicht an, es rentiert nicht, und störte in empfindlicher Weise die Geschäfte.
Wer trauert um hingemordete Kinderseelen - Seelen 10jähriger zur Prostitution gezwungener Mädchen, um die von Sklavenarbeit für Konzerne zerstörten Seelen ganzer Familien und Generationen? Um die Seelen der in Verelendung Lebender? Milliarden Menschenleben auf dem Altar der Rentabilität und Gewinnmaximierung geopfert. - Gemordet -!
Diesem Rentabilitätsirrsinn müssen logischerweise sukzessive auch die sozialen Sicherungssysteme, der Sozialstaat als Gesamtes weichen.
Gilt Deutschland im internationalen Wettbewerb erst dann wieder als konkurrenzfähig, wenn es in Lohnniveau und sozialer Absicherung Bangladesch angeglichen ist? Das Aushöhlen des Sozialstaat - nun eingeläutet und absehbar zu längerem Siechtum mit Todesfolge verurteilt - wird schon kräftig bejubelt seitens der Profiteure. Triumphale Zeiten brechen für sie an. Die Notlage der Bevölkerung garantiert größtmögliche Gewinne. Ihr Credo - nur ein toter Sozialstaat ist ein guter Sozialstaat - , klingt gut und kostet nichts. Die Leiche ist zwar noch warm, der Leichenschmaus aber schon in vollem Gange, die Erbschleicher teilen sich die Beute und feiern schamlos und gefräßig ihren Sieg. - den Sieg der Rentabilität über die Menschlichkeit - Bei soviel Champagnerseligkeit wollen die Medien natürlich nicht stören, ziehen sich diskret zurück und berichten pflichteifrigst über Flutkatastrophen - für´s Volk.
Amen.
ohne Kommentar Quelle hier
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
Dario Azzellini 01.01.2005 Falsche Zahlen, ausgebliebene Hilfe und das Warten auf die Verschwundenen
Ein Bericht aus Surat Thani, Thailand. In dem kleinen Restaurant für Touristen läuft der Fernseher, abwechselnd BBC oder CNN, den ganzen Tag lang. Viele Touristen setzen sich gebannt von den Überblicksmeldungen an die kleinen Tische der "Sandee Familiy" und bestellen ein Getränk oder gleich Essen. Doch auch viele Thais bleiben stehen und schauen sich die Berichte der internationalen TV-Kanäle an.
"Im Thai-Fernsehen wird nicht viel berichtet und auch stets abgewiegelt", erzählt Lee, Mitte 30 und Mutter eines achtjährigen Jungen. Sie massiert am Strand Touristen auf die recht schmerzvolle traditionelle Thai-Art. "Und in den Zeitungen steht auch nicht viel, die meisten Medien gehören doch Thaksin oder stehen unter seiner direkten Kontrolle", so Lee weiter.
Thaksin Shinawatra ist der Premierminister Thailands. Der Multimillionär Shinawatra verfügt über ein riesiges Wirtschaftsimperium. Er ist eine Art Berlusconi Thailands. Ihm gehören TV-Anstalten, Zeitungen, Satelliten-Netzwerke, Supermarktketten und vieles mehr im Land des Lächelns. Und da Thailand vom Tourismus lebt und Thaksin die meisten Thais nennen ihn beim Vornahmen letztlich auch, wird verschwiegen was nicht sein darf. Niemand kennt die genauen Opferzahlen. Zu Beginn sprach die thailändische Regierung von nur 200 Toten im Land und nur allmählichen sickerte durch, dass dafür zigtausend "Vermisste" gezählt wurden. Nur langsam stiegen die Opferstatistiken. Während alle anderen Länder die Zahlen schnell sehr hoch ansetzten und das wahrscheinlich schreckliche Ausmaß des Unglücks verwiesen, das viel mehr Tote erwarten lasse, übte sich die Thairegierung im Herunterreden des Ausmaßes des Unglücks. Auch die englischsprachige "Bangkok Post" täuschte noch am dritten Tag nach dem Unglück "business as usuall" vor.
Von offiziellen Stellen bestätigt wurden bis 31.12.2004 3.689 Tote. Gemäß der Angaben von Anuwat Maytheevibulwut Gouverneur der am stärksten betroffenen Provinz Phangnga, zu der auch Phuket, Krabi und die James-Bond-Filmkulisseninsel Ko Phi Phi zählt sind 2.027 davon Ausländer und 1.662 Thailänder. Mittlerweile spricht die thailändische Regierung von 7.000 Vermissten. "Wir gehen davon aus, dass 80 Prozent der als verschwunden gemeldeten Personen tot sind", so der thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra in einer seiner letzten Aussagen vor Jahresende. Doch auch diesen Zahlen ist wohl wenig Vertrauen zu schenken. Denn Thailänder nicht mitgezählt melden allein die Botschaften 30 verschiedener Länder insgesamt 6.121 Verschwundene.
Im Jahr 2001 gewann Shinawatra mit seiner rechtspopulistischen Partei Thai Rak Thai ("Thais lieben Thais"). Er versprach allen Thais, so reich zu werden wie er selbst, verkaufte ihnen den Traum des "selfmade man". Seitdem geht es mit den ohnehin beschränkten demokratischen Rechten und der limitierten Pressefreiheit in der formal konstitutionellen Monarchie mit Mehrparteiensystem und Wahlen weiter bergab. Dabei genießt das Parteiensystem ohnehin nicht viel Vertrauen. Seilschaften, Korruption, schmutzige Geschäfte, Betrug, Entführungen und sogar Mord charakterisieren Wahlen und die Machtaufteilung unter den Kandidaten, die meist aus Armee, Polizei und Oberschicht stammen.
Bereits die Finanzkrise 1996/1997 rüttelte zutiefst am Vertrauen in das politische System, Shinawatra stolperte schließlich von Vertuschungsskandal zu Vertuschungsskandal und 2004 erhöhte die brutale Repression der Armee im Zuge der Suche nach vermeintlichen Al-Qaida-Ablegern im mehrheitlich muslimischen Süden des Landes weiter die Spannungen. Die Armee ging selbst gegen friedliche Demonstrationen mit Gewalt vor und ließ zudem hunderte verhafteter Demonstranten im Oktober 2004 in LKWs zusammen gepfercht ersticken. Sogar der König und seine Frau, die sich sonst jeden politischen Kommentars enthalten, mahnten die Regierung zur Mäßigung.
Doch eine von der Regierung eingesetzte Untersuchungskommission stellte natürlich fest, dass die Armee keine Schuld am Tod hunderter Demonstranten traf. Diese waren "einfach erstickt". Unglückliche Umstände eben. Die Regierung Thaksin ist ein Meister im Vertuschen, nicht nur im Fall der Tsumami-Opfer. Über Thailand wacht so der Eindruck der vergangenen Jahre, glaubt man den offiziellen Regierungsverlautbarungen eine schützende Hand, die es von sämtlichen Katastrophen der Region verschont.
So zuletzt als die gesamte Region ab Ende 2003 von der Geflügelgrippe betroffen war. Während in Vietnam und Kambodscha Hühnerfarmen geschlossen wurden, der Verkauf von Geflügel vorrübergehend eingeschränkt und Informationskampagnen gestartet wurden, war in Thailand alles bestens. Die Regierung leugnete hartnäckig die Präsenz des Virus H5N1 im Land und die Menschen, die ihm erlagen, starben offiziell aus anderen Ursachen. Das Touristikziel sollte nicht gefährdet werden und ebenso wenig die Rolle Thailands als einer der größten Hähnchenexporteure der Region.
Nach zwei Monaten gab die Regierung schließlich das vereinzelte Auftauchen der Geflügelgrippe im Land zu. Nur 40 Tote soll sie in Thailand offiziell verursacht haben. Ob die Geflügelgrippe noch im Land kursiert, ist unklar. Die Bekanntgabe ihrer Existenz verband Thaksin mit der Drohung, alle verantwortlichen Minister rauszuschmeißen, wenn "die Epidemie nicht innerhalb von einem Monat ausgelöscht" wird. Doch seitdem wurde darüber kein Wort mehr verloren, Monate sind vergangen, die Minister sind noch auf ihren Posten. "Thaksin musste erst seine Hühnerfarmen verkaufen und seine Investitionen in dem Sektor umschichten", berichtet Lee abgeklärt, "für ihn ist alles nur Geschäft, die Menschen interessieren ihn nicht".
Ebenso versucht die thailändische Regierung aktuell die wahren Ausmaße des Unglücks zu verschweigen. Damit hat sie Hilfsmaßnahmen verzögert. Ganze Regionen wurden in Stich gelassen und damit die Anzahl der Opfer in die Höhe getrieben. Mittlerweile ist klar, dass nicht nur die Insel Phuket (wie zunächst behauptet) und einige weitere Orte und Inseln in der Gegend (wie später zugegeben) vom Tsumami betroffen waren. Die gesamte Westküste, von Ko Lanta an Grenze zu Malaysia, Krabi, der Phangnga-Bucht (mit Phuket), über die Strände der Khao-Lak-Küste bis hinauf zur Grenze nach Myanmar (Burma) war von der Zerstörung betroffen. In der Provinz von Ranong gruben die Überlebenden tagelang mit bloßen Händen nach Vermissten und Verschütteten.
Dabei steht Thailand als relativ modernes Land nicht vor dem Problem Sri Lankas, nicht über Mittel und Ausrüstung für ein schnelles Eingreifen zu verfügen. Das Vorgehen der Regierung muss als kalkuliert angesehen werden, um den internationalen Tourismus nicht zu verschrecken. So verschwieg die Regierung auch die Horrorgeschichte der Fünf-Sterne-Ferienanlage "Magic Lagoon von Sofitel an der Küste von Khao Lak, unter deren Trümmer an die 2.000 Touristen und Thai-Angestellte von der Riesenwelle begraben wurden. Erst nach drei Tagen und durch die Enthülllungen eines französischen Radiosenders (Europe 1) erfuhr die Öffentlichkeit von dem Luxusmassengrab, das bis dahin von keiner Hilfsmannschaft aufgesucht worden war.
Doch im Februar finden in Thailand Wahlen statt und Premier Thaksin ist besorgt um seine Wiederwahl. "Keiner weiß, ob er noch mal Premier wird, aber jeder weiß, dass er sich wohl ins Ausland absetzen wird, wenn es nicht klappt. Ohne Protektion von höchster Stelle ist er bei seinen ganzen obskuren Machenschaften nicht mehr sicher in Thailand" erzählt Lee. Denn während das Bruttoinlandsprodukt des Landes in Thaksins Amtszeit um 16 Prozent fiel, stiegen die Aktien der familieneigenen Holding um satte 70 Prozent.
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
ein etwas anderer Spendenaufruf und Tourismuskritik
Spendenaufruf
Wir bitten die Bevölkerung der westlichen Industrienationen um Spenden für die internationale Tourismusindustrie. Die Spenden (bitte nur Geldspenden) können auf die Konten der einschlägig bekannten Hilfsorganisationen eingezahlt werden. Denn, bedenken Sie, je eher die, durch die Flutkatastrophe betroffene einheimische Bevölkerung in den zerstörten Urlaubsgebiete durch Spenden wieder zu Kräften kommt, desto eher kann sie die touristische Infrastruktur wieder aufbauen:
· Hotels, so dicht am Strand gebaut, dass sie sogar bei kleineren Flutwellen garantiert überflutet werden. (Deshalb werden ja auch die Swimmingpools zwischen Meer und Hotel, als Auffangbecken gebaut).
· Bordelle, in denen Frauen und Kinder der Prostitution nachgehen können, um ihre Familien zu unterstützen, deren herkömmliche Einkommensquelle, der Anbau von Nahrung weggefallen ist, weil ihr Ackerland für den Golfplatzbau benötigt wurde.
Außerdem wird Geld für Werbekampagnen benötigt, um der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen einzureden,
· dass sie mit ihrem Urlaubsaufenthalt, zur Armutsbekämpfung in der Urlaubsregion beitragen,
· dass Fernreisen normal und risikolos sind
· und dass die Hin- und Herfliegerei keine Umweltbelastung darstellt.
Auch möchten wir daran erinnern, dass durch die Flutkatastrophe, die ohnehin schwer gebeutelte internationale Tourismusindustrie (SARS, Terroranschläge), weitere Arbeitsplätze in den Hoch-Lohn-Ländern abbauen muß. Sollten sie z.B in der deutschen Internationalen Tourismusbranche arbeiten, müssen wir sie jetzt schon darauf hinweisen, dass ihr Arbeitsplatz in Zukunft in osteurpäische Länder verlagert wird.
Habe lange überlegt, ob man so etwas in Anbetracht der vielen Opfer der Flutkatastrophe schreiben sollte, aber die Scheinheiligkeit der Massenmedien kotzt mich einfach nur noch an. Und wenn ich dann im Internet auf der Suche nach tiefergehenden Informationen suche, (Von wegen Thailand, war da nicht mal was mit Bumsbombern? Wieso werden im Fernsehen nur die, ach so normalen" Touristen gezeigt? Was für eine Art von Tourismus wird in der Region betrieben, welche Folgen ergeben sich daraus: Pauschaltourismus, Nachhaltiger Tourismus und Ökotourismus etc. z.B: http://www.asienhaus.de/publikat/soa/soa1_02/tourismus.htm. Selbst die Bundeszentrale für politische Bildung äußert sich kritisch zum internationalen Tourismus http://www.bpb.de/publikationen/BDMTG6,0,0,Die_dunklen_Seiten_des_globalisierten_Tourismus.html
noch auf Seiten wie: http://www.phuket-online.de/german/nacht/maedels/main.html http://www.queer.de/szene_politik_international_detail.php?article_id=2201 (die Kommentare lassen hoffen) treffe, dann weiß ich, hier läuft mal wieder etwas völlig daneben und ich werde nicht um Menschen, die bei der Suche auf möglichst billigen, oberflächlichen Vergnügen, ohne Rücksicht auf andere Menschen und Umwelt, ums Leben gekommen sind, trauern, so traurig die Einzelschicksale auch sein mögen.
Mein Mitgefühl gilt den Einheimischen, die nicht (mal eben") in eine heile" Welt zurückfliegen können. Mögen sie in Zukunft vom Naturkatastrophen und Massentourismus verschont bleiben.
Dann stellt sich noch die Frage, was sich die Machthaber nun einfallen lassen werden, um die Angst vor dem internationalen Terrorismus in der Bevölkerung zu schüren, damit sich weitere Überwachungsmaßnahmen rechtfertigen lassen, wenn mehr Menschen Opfer einer einzigen Naturkatastrophe werden, als bei mehreren Terroranschlägen zusammen?
MP
Re: Seeben im Indischen Ozean - Krokodilstränen von Politik und Wirtschaft
>> Selbst die Bundeszentrale für politische Bildung äußert sich kritisch zum internationalen Tourismus http://www.bpb.de/publikationen/BDMTG6,0,0,Die_dunklen_Seiten_des_globalisierten_Tourismus.html