Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten - Sexualität und Partnerschaft - wie stehen Linke dazu?

Der Vatikan und die Homosexuellen

Der Vatikan und die Homosexuellen

Wieder einmal hat der Vatikan ein Machtwort gesprochen und Menschen unserer Gesellschaft in Schubladen eingeteilt.

Wer gibt einer Kirche das Recht Menschen in zwei Kategorien einzuteilen und die einen der Sünde zu beschuldigen und die anderen nicht ?
Ich glaube kaum, dass der Vatikan sich auf Gott beruft sondern auf seine verkrustete Vergangenheit, die zum Teil noch an mittelalterliche Exerzitien glaubt.
Besonders arrogant finde ich die Forderung, dass katholischen Politikern gesagt wird, sie müssten die Homoehe verhindern.
Hier mischt sich die katholische Kirche in die Politik und obendrein in das Selbstverständnis eines Menschen, der imstande ist selbst zu urteilen.

Warum benutzt die katholische Kirche immer wieder den belehrenden Zeigefinger aus dem Vatikan, um seine Schäfchen zur Ordnung zu rufen ?
Wer wird hier geachtet ? Der Mensch an sich oder die mittelalterlichen Dogmen einiger alten Kardinale, die Millionen katholischen Christen vorschreiben wollen, wie und wofür sie zu leben haben ?
Wann besinnt sich die katholische Kirche endlich einmal darauf, dass sie den Menschen nicht gängeln kann sondern ihm seine eigene Würde zeigen muss.

Aber der Vatikan beruft sich auf ein natürliches Sittengesetz, dessen Inhalt er selbt nicht einmal plausibel begründen kann.

Auch Bush macht da mit. Fundamentalisten unter sich

WZ.

Versteckt sich nicht hinter Pseudos, es sei denn man zwingt ihn dazu.

Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

Hmm, WoZi,

also Bush, Vatikan und Fundamentalisten würde ich wegen der Homo-Ehe nicht zusammenmixen, das ist ein ungenießbarer Cocktail, das sind sich gegenseitig abstoßende Ingredienzien.

Denn dann bin ich ja auch ein Fundamentalist, weil auch ich die Homo-Ehe ebenso strikt ablehne. Und man kann mich ja alles mögliche heißen - - - aber einen Fundamentalisten oder gar einen Bushianer also, neeeee, das ginge wirklich zu weit - oder?

Na ja, und katholisch oder kirchengläubig bin ich auch nicht.

Und trotzdem halte auch ich die staatlich eingetragene und/oder die kirchlich abgesegnete Homo-Ehe für widernatürlich. Und empfinde das Verlangen solcher Paare nach Adoptivkindern als abstrus und pervers!

Hier stehe ich und kann nicht anders!

bjk

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Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

Lieber bjk,

sieh das mal als Weltbürger von Oben betrachtet und stell Dir die Erde als Scheibe vor und Du schaust jetzt darauf.

Was siehst Du? Nichts!

Da hat ein gelehrter Jusuit dem alten Zitter-Papst eingesagt, wie man mit einem mehr oder weniger genialen PR-Gag wieder mehr Mitglieder und zahlende Mitglieder in die kirchliche Gemeinschaft binden kann und im Sommerloch fallen alle wieder darauf herein.

Als ob die verkrusteten, aber stinkreichen Kirchen-Organisations-Vereine weltweit noch Macht hätten, über die Menschen zu urteilen und sie vor allem zu verurteilen?

Man muss dies alles als PR abtun und zwar als ganz schlechte, denn nur mit Angst, Verleumndung und Verächtlichmachung kann man kirchlicherseits noch ein paar total verdummte und verblödete Seelen retten.

Und wir urteilen über die verdummten und verblödeten Moslem-Bruderschaften, die ihre Frauen noch beschneiden und verstümmel, verhüllen und steinigen.

Da kann ich nur sagen, Schluss mit der Volksverhetzung und Schluss mit der Menschenverhetzung. Schwule bekommen nun mal keine Kinder, ob sie nun verheiratet oder ob sie unverheiratet ficken, denen kann auch der Papst nicht mehr helfen.

So wahr mir Gott helfe

nn.
----- Original Message -----
From: bjk
To: var m = String.fromCharCode(109,97,105,108,116,111)+':';var e = 'Ilse'+String.fromCharCode(64)+'Deutsche-Freiheits-Partei'+String.fromCharCode(46)+'de';document.writeln(''+e+'');support@Deutsche-Freiheits-Parteide
Sent: Friday, August 01, 2003 8:00 AM
Subject: Re: Der Vatikan und die Homosexuellen


Hmm, WoZi,

also Bush, Vatikan und Fundamentalisten würde ich wegen der Homo-Ehe nicht zusammenmixen, das ist ein ungenießbarer Cocktail, das sind sich gegenseitig abstoßende Ingredienzien.

Denn dann bin ich ja auch ein Fundamentalist, weil auch ich die Homo-Ehe ebenso strikt ablehne. Und man kann mich ja alles mögliche heißen - - - aber einen Fundamentalisten oder gar einen Bushianer also, neeeee, das ginge wirklich zu weit - oder?

Na ja, und katholisch oder kirchengläubig bin ich auch nicht.

Und trotzdem halte auch ich die staatlich eingetragene und/oder die kirchlich abgesegnete Homo-Ehe für widernatürlich. Und empfinde das Verlangen solcher Paare nach Adoptivkindern als abstrus und pervers!

Hier stehe ich und kann nicht anders!

bjk

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Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

Hallo bjk,

kannst Du einmal darlegen weshalb Du gegen die eingetragene Partnerschaft bist.

Letztendlich sollte man es doch auch begründen können, warum man etwas ablehnt.

Grüße
Nörgler

Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

Hallo Nörgler,

Deiner Aufforderung komme ich gerne nach!

Zunächst einmal ist es fast schon belustigend, wie sich die Dinge entwickelt haben. Vor noch nicht allzulanger Zeit propagierten bürgertumsüberdrüssige Aussteiger/innen die bürgerliche und kirchliche Ehe als Symbole der Spießigkeit, des Muffs und als Hemmnis für jede freie (heilsbringende?) individuelle Lebensgestaltung.

Im Zuge dieses Rüttelns an den Grundlagen der Bourgeoisie gingen durchaus positive ethische Entwicklungen einher. Demokratische Grundrechte, Schutz für Minderheiten und vor Rassismus und anderes mehr wurden zum Glück mitbefördert. Das heißt, u. a. Homosexualität wurde kein Straftatbestand und kein Diskriminierungsgrund mehr! Das begrüße ich außerordentlich!

Aber das heißt auch nicht, daß ich die gleichgeschlechtliche Partnerschaft auch nur im entferntesten als eheähnlich ansehe. Sie ist eine Gemeinschaft, die im Idealfall auf Liebe und Zuneigung beruht aber nicht darauf ausgerichtet ist, eine Familie mit Kindern zu gründen! Das geht nur zwischen Mann und Frau! Da spielt es auch keine Rolle, wenn diese Ehe kinderlos bleibt, ob gewollt oder der Umstände wegen. Nur ein solches "Versprechen" zwischen Mann und Frau kann eine Ehe sein. Es ist Sprachverfälschung und Sprachschluderei, aus einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft ein gleichwertige "Ehe" konstruieren zu wollen - - - eine Ethikunmöglichkeit ist es m. E. allemal.

Wo ist da die Grenze? Es gibt innige Beziehungen zwischen Mensch und Tier, wie ist das mit gewaltlosen! Phädophilen ... ... ... und und und?

Rechtssicherheit für gleichgeschlechtliche Partnerschaft bei Trennung, Erbe etc. ließe sich auch anders als durch das absurde Konstrukt "Homo-Ehe" herbeiführen.

Pervers zu Lasten der Kinder und damit letztendlich als Zerfall der menschlichen Gesellschaft finde ich, ist das Begehren solcher Paare, Kinder adoptieren zu wollen. Das ist gleichzusetzen mit dem Kauf und weltweitem Handel mit Kindern und Säuglingen, der jetzt schon schwunghaft stattfindet, bisher allerdings wohl ein "Wunsch" reicher kinderloser Eltern, also Mann und Frau. Wieviele Waisenkinder warten auf Adoptionseltern - - - und wie wenige würden wohl freiwillig in eine gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft wollen?! Ich sage ausdrücklich "Lebensgemeinschaft", meinetwegen auch Wohngemeinschaft oder WG aber keinesfalls Ehe!

Lieber Nörgler, das muß erst mal als Diskussionsgrundlage reichen - oder?

Gruß
bjk

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Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

bemerkenswert oder besser bezeichnend ist, daß die zu Recht von der Bourgeoisie Toleranz einfordernden Aussteiger/innen all ihre hehren Grundsätze von eben dieser Toleranz vergessen zu haben scheinen, wenn sie jetzt alle Andersdenkenden in Sachen Homo-Ehe teilweise würdelos beschimpfen und niederschreien.

Was ich in anderen Foren und sonstigen Verlautbarungen in den Medien lese und höre spottet teilweise jeder Diskussionskultur und dem Respekt Andersdenkenden gegenüber Hohn! Emotionen, lang gehegte Ressentiments gegen Kirche und "Obrigkeit" werden zügellos bedient und hochgekocht. Schon deswegen sollten vernünftige Menschen unbedingt Abstand zu dem brachialem Meinungsdruck der gleichgeschlechtlichen Klientel halten - - - auch wenn's Sympathien im Bekanntenkreis kosten könnte. Selber Nachdenken ist angesagt

meint
bjk

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Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

Die eingetragene/eheähnliche Gemeinschaft hat doch im Prinzip nur einen Rechtsstatus, ebenso wie die Ehe.

Warum ich nicht verheiratet bin? Weil ich, so es zu einer Trennung kommt, mich erwachsen genug fühle, um dies einigermaßen fair und einvernehmlich auf die Reihe zu bringen. (Mehrfach bewiesen) und dazu weder Rechtsanwälte noch Gerichte kostenpflichtig bemühen muß. Dabei treten vor allem die Anwälte nicht nur als Kostenfaktor sondern auch als kostentreibender Spaltpilz auf.

Das Problem, welches sich mir stellt ist aber, dass ich zwar eine gewisse Fürsorgepflicht habe, d.h. meine nicht eingetragene Lebenspartnerin bekäme keine Sozialhilfe, solange ich sie und das Kind ernähren kann, steuerlich und rechtlich gesehen sind wir keineswegs eine Familie.

Ebenso (und noch schlimmer) sah es mit Homosexuellen, welche zusammenleben wollten aus.

Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da,
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.
(E.K.)

Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

Hallo bjk,

vielen Dank für Deine Antwort. Ein Teil Deiner Ausführungen wird bereits damit beantwortet, dass das Gesetz genau so wenig wie ich in meinem Beitrag nicht von einer Homo-Ehe, sondern von einer eingetragenen Partnerschaft spricht. Eine Partnerschaft kann eine Liebesbeziehung sein, muss es aber nicht. Auch Rechtsanwaltskanzleien beruhen oftmals auf Partnerschaften. Mit Familie hat dies im Prinzip also noch nichts zu tun.

Ich könnte in vielen Punkten Deinen Ausführungen zustimmen, aber die Spirale der Anerkennung der Schwulen- und Lesben-Gemeinschaften wurde doch vom Staat und den Gerichten ausgelöst. Bei Ansprüchen auf Sozial- oder Arbeitslosenhilfe musste der Partner einspringen, sein Vermögen und/oder Einkommen wurde dieser Gemeinschaft angerechnet.

Wenn ich Betroffener wäre, würde ich es auch nicht akzeptieren, dass der Staat sich die Vorteile herauspickt und mich mit den Nachteilen alleine lässt.

Es gibt für mich zwei weitere Punkte, die für diese eingetragene Partnerschaft sprechen:

1. Im Krankheitsfalle darf dem anderen Partner keine Auskunft über den Zustand des Erkrankten gegeben werden, da kein Verwandschaftsverhältnis besteht.

2. Beim Tod eines Partners fällt das gesamte Vermögen an die gesetzlichen Erben. Der überlebende Partner, der dies Vermögen vielleicht sogar überwiegend aufgebaut hat, geht vollkommen leer aus.

Beide Punkte sind für mich nicht akzeptabel. Hier musste dringend eine Änderung erfolgen.

Was die Frage von Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften anbelangt, da habe ich ebenfalls kein abschließendes Patentrezept. Allerdings glaube ich vom Prinzip her, dass Kinder hier vielleicht doch besser aufgehoben sind verglichen mit einem Heim.

Grüße Nörgler

Re: Der Vatikan und die Homosexuellen

Hallo,

ich sehe das ganze etwas weniger kompliziert.

Die Natur hat auch dafür gesorgt (kleiner Gen-Fehler), dass sich Gleichgeschlechtliche untereinander angezogen fühlen und sich lieben, genau wie es die Heterosexuellen tun. Die Phantasie des Menschen ist nun einmal so geschaffen, dass er Liebe allzu gerne nur mit Sexualität vergleicht und daraus eine selbstgezüchtet Abneigung schafft.

Es ist keine Schande, wenn sich Gleichgeschlechtliche angezogen fühlen.

Die in Jahrhunderen enstandenen Vorurteile füttern noch immer ein verzerrtes Bild und will etwas auch zur Natur gehörendes als etwas schlechtes darstellen, weil es eben zum alten verstockten Bild des Bürgers passt.
Er hat sich einen Moralbegiff zurechtgelegt, der den Tatsachen nicht entspricht.

Wenn jetzt also diese Menschen das fordern was auch andere Liebenden als selbstverständlich ansehen, so ist das ihr gutes Recht und das sollte honoriert werden.

Die wilden Horrormärchen füttern nur die Bevorurteilten unserer Gesellschaft, die nicht einsehen wollen, dass die Natur nicht den Gesetzen folgt, die sich gewisse Moralhüter ausgedacht haben.

Wer dem Mitmenschen etwas verweigert, was man selbst als selbstverständlich ansieht, will offensichtlich für ich selbst Vorrechte erringen.

Eine Kirche, die so etwas fördert, ist menschenfeindlich.
Sie ist sogar noch menschenfeindlicher, wenn sie diesen Homosexuellen ihre Geartheit mit krank und unmoralisch ankreidet.

Die katholischen Gläubigen werden wohl mit diesem schizophrenen Gedankengang des Vatikans weiterhin leben müssen. Zu hoffen ist, dass sie den mittelalterlichen Filz des Vatikans einmal in grosser Mehrheit entfilzen wird. Dazu aber ghört Verstand und nicht ein untertäniger Glaube.

Dass Bush sich da anschliesst, passt zu seinem einfachen Bild von schwarz und weiss. Da er zu einer ziemlich fundamentalistischen Religionsgemeinschft gehört, verwundert das auch nicht weiter.

Wer sich mal mit den Ablegern der sog. Christen im Süden und Südosten der USA beschäftigt hat, sollte wissen, dass diese noch dogmatischer handeln als der Vatikan.

Wolf Z.

Versteckt sich nicht hinter Pseudos, es sei denn man zwingt ihn dazu.

Re: Der Vatikan und die Homosexuellen, Ergänzung

Was in anderen Foren über das Thema geschrieben wird ist manchmal schockierend. Besonders das CDU-Forum ist abschreckend, aber auch das FDP-Forum scheint da seine Sporen verdienen zu wollen.

Mich stösst diese unglaubliche Heuchelei und Menschenfeindlichkeit ab.

WZ

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