Atomtechnologie tötet - gestern einen 23jährigen Franzosen!
Nachricht von Radio Bayern 5 (B5) 7.11.04 nachmittags
Es wurde wieder ein Castor-Transport auf den Weg zum Schacht Konrad nach Gorleben geschickt!
Ein 23 jähriger Demonstrant hatte sich an den Gleisen festgekettet.
Er wollte sich beim Herannahen der Lok noch losmachen, aber der Zug fuhr mit voller Fahrt über seinen Fuß.
Bis die Rettungsmannschaften an Ort und Stelle waren, war er seinen schweren Verletzungen erlegen!
Ich hoffe, der Lokführer kommt wegen Totschlags hinter Gitter, denn die Strecke war bei Tageslicht voll einsehbar und es wurde auch eine entsprechende Warnung weitergeleitet.
Wahrscheinlich hatte man da einen 200-Prozentigen für diesen gefährlichen Dienst herausgesucht! Einen, der es wissen wollte und der das Leben eines Demonstranten gegenüber seinem Dienstauftrag ziemlich gering schätzte!
So einen, wie jenen italiensichen Bullen, der den Demonstranten Giuliano in Genua erschoß?
dpa meldet nun diese Version des Herganges:
Tödlicher Unfall bei Castor-Transport
Nancy (dpa) - Bei einem Castor-Transport von Frankreich ins niedersächsische Gorleben ist erstmals ein Atomkraftgegner bei einer Protestaktion ums Leben gekommen. Bei Avricourt in Lothringen kurz vor der deutschen Grenze überrollte der Zug mit den zwölf Atommüllbehältern einen 23-Jährigen.
Der junge Mann hatte sich an die Gleise gekettet.
Ihm wurden nach Angaben der Polizei in Nancy beide Beine abgefahren. Die Feuerwehr hatte vergeblich versucht, den Mann wiederzubeleben.
Der französische Atomtechnikkonzern Cogema bedauerte den "dramatischen Unfall". Die Beschäftigten von Cogema Logistics, die den Zug beaufsichtigt hatten, könnten sich das Unglück nicht erklären, sagte ein Konzernsprecher in Paris.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Nach Angaben der Polizei im niedersächsischen Dannenberg vom frühen Abend könnte es Stunden dauern, bis der Zug weiterfährt.
Der Zug mit den hoch radioaktiven Glaskokillen war am Samstagabend am Verladebahnhof Valognes bei La Hague gestartet. Er wurde nach dem ursprünglichen Zeitplan am Nachmittag in Deutschland erwartet. Mit der Ankunft der Atommüllbehälter im Zwischenlager Gorleben wurde spätestens am Dienstag gerechnet. Zuvor müssen die Behälter in Dannenberg von den Eisenbahnwaggons auf Tieflader umgesetzt werden. Dieser Zeitplan ist nach dem schweren Unfall unsicher geworden.
Der Zug war bereits bei Laneuveville-devant-Nancy zwei Stunden lang aufgehalten worden, weil sich dort zwei Demonstranten ebenfalls an die Gleise gekettet hatten. Die beiden Umweltschützer wurden in Nancy der Polizei übergeben.
Nach dem schweren Unfall rief die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Castor-Gegner im niedersächsischen Wendland zur Besonnenheit auf. "Wir appellieren an die Vernunft aller Demonstrationsteilnehmer, sich des Risikos bei solchen Aktionen bewusst zu sein und nicht das eigene Leben und die Gesundheit auch anderer zu gefährden", sagte GdP- Landeschef Bernhard Witthaut. Auch die Anti-Atom-Kampagne "X- tausendmal quer" mahnte ihre Anhänger zur Besonnenheit.
Am Samstag hatten sich zum Auftakt der Proteste an einer Demonstration in Dannenberg nach Angaben der Atomkraftgegner 5500 Menschen aus ganz Deutschland beteiligt. Die Polizei zählte etwa 4500 Menschen. "Es war eine sehr friedliche Demonstration", sagte ein Polizeisprecher in Lüneburg. Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg sprach von einem "riesigen Erfolg". Auch am Sonntag kam es zu kleineren Protesten und vereinzelten Straßenblockaden im Wendland. Auch im rheinland-pfälzischen Wörth, wo der Zug ursprünglich am Nachmittag erwartet wurde, gab es eine Demonstration.
Trotz eines Demonstrationsverbotes an der Transportstrecke kündigten die Atomkraftgegner Proteste auf Straßen und Schienen an. "Wir werden uns die Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam Aktionen zu machen, nicht nehmen lassen", sagte Jürgen Sattari von der Umweltorganisation Robin Wood. Die Initiativen "X-tausendmal quer" und "WiderSetzen" planen nach Angaben von Sprechern vor allem für die Schlussphase des Transportes zwei große Sitzblockaden auf der Straße Richtung Gorleben.
Am Samstag hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg das von der Bezirksregierung verhängte Demonstrationsverbot auf Straßen und Schienen bestätigt. Es hob damit eine vorausgegangene Entscheidung des Verwaltungsgerichtes auf, das ein Demonstrationsverbot auf der Schiene für zulässig, auf den Straßen aber für "unverhältnismäßig" erklärt hatte.
Die Europa-Abgeordnete Rebecca Harms (Grüne) forderte die Bundesregierung auf, endlich das seit Jahren geplante Gesetz zur Endlagersuche vorzulegen. "Wir brauchen noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz, das die Ideen des Arbeitskreises Endlager aufgreift", sagte die frühere Fraktionschefin der Grünen im Niedersächsischen Landtag der dpa in Hannover.
Im CDU-Forum wird der Vorfall so "behandelt":
Zitat:
nur ZWEI Beispiele:
Datum: 08.11.2004 08:42:27 Autor: Claudius
Thema: Das Betreten der Gleise ist verboten sehr gut
Was erlauben sich diese Chaoten? Da werden Steuergelder in Millionenhöhe für den Schutz des Zuges und Einsatz der POlizei verpulvert...
das nächste mal Claudia Roth und Tritin mit anketten.
Selbst schuld...
Forum
Verschiedenes
Datum: 08.11.2004 08:39:27 Autor: Drill
Thema: Das Betreten der Gleise ist verboten Jolando
Genau, es handelt sich um eine wissentlich herbeigeführte Gefahr. So, wie wenn man beim Schach eine wertvolle Figur opfert, um schneller zum Sieg zu kommen.
Ich würde das nächste Mal ALLE Demonstranten anketten. Mal schauen, was die dazu sagen.
Hier wird deutlich geschrieben, Was da so in toitschen Biotopen gedacht wird und hier wird auch deutlich klar, gegen Wen und Was man kämpfen MUSS !
http://diskussion.cdu.de/forum/thema2/ovr/ilew79wab.ovrMeine Stellungnahme zum Sachstand im jetzigen Zeitpunkt:
Ich war entsetzt über die Nachricht vom Tode des Demonstranten, gestern nachmittags. Zuerst hieß es, er sei 21 Jahre alt, dann korrigierte man es auf 23 und heute lese ich wiederum in der Tageszeitung er wäre nur 21 Jahre gewesen. Auch die Todesumstände variieren erheblich in den verschiedenen Berichten. Das zeigt, wie widersprüchlich und auch mehr und mehr gefärbt die Meldungen mit zunehmendem Abstand von Unglück lanciert werden.
Der Tod des Jungen wird mit Zeitablauf zum Politikum, deshalb verändern sich entssprechend die Texte.
Wenn ich der kurzen Nachricht von Radio B5 mehr vertraue, als allem anderen, was da nun nachgeschoben wird, dann deshalb, weil das die Hergangsschilderung ist, die zeitlich am nähsten und von der Augenscheinnahme her die noch am wenigsten manipulierte Meldung sein dürfte.
Es war mir schon klar, daß mit diesem grauenvollen Unfall im rechten Spektrum des CDU-Forums die menschenverachtende und skrupellose Hetze gegen die Demonstrationen und das Opfer des Atomtransportes aufflammen würde.
Diese Userspezies und deren Einstellung ist offensichtlich unverzichtbarer Bestandteil der christlichen Parteiideologie und damit Pflegschaftsauftrag der Forums-Reda!
Nebenbei bemerkt:
Nicht nur "Claudius" und der uns hinreichend bekannte "Drill" erfreuen sich uneingeschränkter Daseinsberechtigung in diesem CDU-Forum, auch "Sadaukar" hat weiter ungehinderten Zugang, wie ich gestern lesen konnte!
Deren Gesellschaftsbild gründet auf einer Einstellung, welche Sekundärtugenden, Obrigkeitshörigkeit und kleinlich-ängstliches Ordnungsdenken einen höheren Stellenwert einräumt, als allen ethisch-moralischen Prinzipien der Menschlichkeit.
Von solchen Subjekten wird Macht nie in Frage gestellt, weder die Macht des Kapitals, noch die Macht der Regierenden und auch nicht die Apparate und Systeme, mittels welcher Entscheidungen durchgedrückt werden.
Aus diesen Typen setzen sich mehrheitlich Armeen, Miliz- und Schnüffeleinrichtungen zusammen, aus diesen Schichten rekrutierten die jeweils Mächtigen das Heer der "billigen und willigen Helferlein"!
Das CDU-Forum ist ein klarer Spiegel dieser Sozio-Strukturen, wobei ich der Wahrheit wegen anmerken möchte, daß dieser Schlag Mensch reichlich im SPD- und des Öfteren auch im FDP-Forum anzutreffen ist!
Es sind m.E. die Gleichen, die schon vor 2000 Jahren in die Arenen zu den Gladiatorenkämpfen strömten, die sich vor 600 Jahren mit Kind und Kegel um die vorderen Plätze schlugen, wenn es galt Gefangene und Häftlinge zu foltern und aufzuhängen, oder die in den USA den Vollzug der Todesstrafe gouttieren, und sich hier und heute über Kopftuch, Sharia und Terroristen echauffieren, aber selbst Ausländerheime anzünden, Fremde und Obdachlose zutode stiefeln, Andersdenkende niederknüppeln!
Mir tun die Eltern des Jungen leid, nicht nur, weil sie ihr Liebstes verloren haben, sondern auch deshalb, weil man schon heute sehen kann, womit sie politisch, gesellschaftlich und medienmäßig konfrontiert werden!
Ich hoffe, es erreicht sie der Nachruf, daß ihr Sohn für ein hohes Rechtsgut, nämlich den Schutz der Gesundheit und der Lebensgrundlagen unserer Gesellschaft und nachfolgender Generationen sein junges Leben geopfert hat.
Für mich ist er ein Held, im Gegensatz zu jenen, die sich als willige Instrumente zur Durchsetzung von Staatsräson, Machterhalt und Kapitalinteressen verkaufen!
Gruß
Baba Yaga