Der K2 im Karakorum-Gebirge
Der K2 im Karakorum-Gebirge ist gefürchtet: Der Berg an der pakistanisch-chinesischen Grenze ist mit 8611Metern nach dem Mount Everest mit 8848Metern zwar nur der zweithöchste Gipfel der Erde, aber er gilt unter Alpinisten als der schwierigste aller 14Achttausender. Für Schlagzeilen sorgen vor allem die tödlichen Unfälle. Einer deutschen Studie von Anfang 2007 zufolge kehrten rund 24 Prozent aller Gipfelbezwinger vom K2 nicht mehr lebend zurück.
Österreicherin bricht nach Tod von Gefährte K2-Besteigung ab
(AFP) Vor 3 Tagen
Wien Der Versuch der Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner, den zweithöchsten Berg der Erde zu besteigen, ist tragisch gescheitert. Ihr schwedischer Bergkamerad Fredrik Ericsson sei am frühen Morgen auf dem Weg zum Himalaya-Gipfel K2 tödlich verunglückt, Kaltenbrunner habe den Anstieg daraufhin abgebrochen, sagte der Meteorologe Karl Gabl der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Laut dem Leiter der Wetterdienststelle Tirol der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) soll Ericsson rund tausend Meter tief bis auf Höhe des Basislagers III gestürzt sein. Kaltenbrunner sei inzwischen mit mehreren Begleitern auf dem Rückweg, möglicherweise werde sie noch im Laufe des Tages das Basislager erreichen, sagte Gabl. Das hänge aber stark von ihrer körperlichen und psychischen Verfassung sowie den Wetterbedingungen ab. Der deutsche Ehemann der 39-Jährigen, Ralf Dujmovits, hatte die Besteigung wegen Steinschlags schon am Donnerstag aufgegeben.
Der österreichische Bergsteiger Christian Stangl, der wie Kaltenbrunner auch auf dem Weg zum K2-Gipfel war, scheiterte ebenfalls. Auf 7.500 Metern Höhe habe er sich zur Umkehr entschlossen, nachdem durch starke Erwärmung mehrere Felsbrocken begonnen hätten sich zu lösen, berichtete er APA vom Basislager aus über Satellitentelefon. "Ich hatte Angst. Ich habe gesehen, wie der Schnee zu tauen beginnt. Zwischen den Körnern bildet sich Wasser und das Eis droht abzurutschen", sagte Stangl. Nach seinen Angaben herrschten am Gipfel minus 17 Grad - und somit angesichts der Höhe regelrechte Frühlingstemperaturen. Zudem habe schlechte Sicht geherrscht und es "den Anschein" gehabt, dass es schneite.
Kaltenbrunner hatte erst im Mai den Mount Everest bezwungen. Die 39-Jährige hat damit 13 der 14 Achttausender weltweit bestiegen. Als letzter fehlte ihr der 8611 Meter hohe K2 auf der Grenze zwischen Pakistan und China, der unter Alpinisten als schwierigster der Achttausender gilt. Kaltenbrunner scheiterte in den vergangenen Jahren schon mehrfach bei Versuchen, den K2 zu erklimmen.
Bisher haben erst zwei Frauen alle 14 Achttausender im Himalaya bezwungen. Die erste Bergsteigerin, die diesen Rekord im April aufstellte, war die Südkoreanerin Oh Eun Sun, gefolgt von der Spanierin Edurne Pasaban Mitte Mai. Am Rekord der Südkoreanerin wurden verschiedentlich Zweifel geäußert. Als erstem Bergsteiger überhaupt gelang es 1986 Reinhold Messner, alle Achttausender zu bezwingen.