Schon seit vielen hundert Jahren benutzen die Menschen ausgeklügelte Systeme, um genau festzustellen, an welchem Punkt der Erde sie sich eigentlich befinden. Das mussten sehr früh schon die Seeleute wissen, um sich auf dem weiten Meer nicht zu verirren.
Heute benutzt man dazu das ebenso geniale wie einfache System der Längen- und Breitengrade. Die Erde ist ja eine Kugel. Die könnt Ihr mit einem Ball vergleichen, den Ihr in der Hand habt. Oben ist der Nordpol, unten der Südpol. Genau in der Mitte zwischen den beiden Polen denkt Ihr Euch einen Ring, der sich an der dicksten Stelle rings um den Ball zieht. Das ist der Äquator.
Vom Äquator zum Nord- wie zum Südpol könnt Ihr Euch viele weitere solcher Ringe vorstellen, die nach den Polen zu immer kleiner werden. Das sind die "Breitenkreise". Die werden mit "Breitengraden" bezeichnet. Der Äquator hat den Breitengrad null. Von dort geht es -nach Norden wie nach Süden - jeweils bis zum Breitengrad 90 am Nord- wie am Südpol. Am nördlichen Breitengrad 40 liegt - beispielsweise - die Insel Sardinien.
Rechtwinklig dazu denkt man sich die "Längenkreise". Die laufen, quer über die Breitengrade, von einem Pol zum anderen. Man bezeichnet sie mit "Längengraden". Den Längengrad null hat man im Jahre 1883 ganz willkürlich festgelegt: Dieser "Nullmeridian" läuft durch die Sternwarte im englischen Ort Greenwich. Von dort ziehen sich 180 Längengrade nach Westen und 180 nach Osten, rund um den ganzen Erdball. Hinten treffen sie wieder zusammen. Wenn Ihr unsere Insel Sardinien sucht: Die liegt am dem östlichen Längengrad 10.
Habt Ihr einen Globus zuhause? Auf dem könnt Ihr die Breiten- und Längenkreise als Linien sehen. Oder auch auf einer Weltkarte. Die sieht allerdings nicht wie eine Kugel oder eine Scheibe aus, sondern oval wie die Zeichnung auf dieser Seite. Denn da hat man einfach den Teil der Erde, der hinten liegt und deshalb nicht zu sehen wäre, nach vorne geklappt. So entsteht diese komische ovale Scheibe.