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Burg Pyrmont

Burg Pyrmont

Es gibt einen Traum, den nicht nur Kinder träumen, sondern auch so mancher Erwachsene: vom Leben in einem Schloß.

Mit Rittersaal und scheppernden Rüstungen, mit Kemenate samt Himmelbett und goldbesetzter Brokatdecke, eben mit allem Drum und Dran. Manche Träume werden tatsächlich wahr - zumindest auf der Burg Pyrmont.
Im Tal des Elzbaches, an der Straße zwischen Roes und Pillig, ragt sie als weithin sichtbares Zeichen verblichener Adelsmacht in die Höhe. Roter Blitz auf gelbem Grund: Stolz weht die Flagge hoch über dem markanten Bergfried, der über 82 schmale Stufen erklettert wird und eine zauberhafte Sicht freigibt auf Münstermaifeld und Burg Eltz, auf Weiher und Wälder. Eine Ruine wird zur Prachtburg - das ist die Geschichte von Pyrmont. 1963 reagierten zwei Düsseldorfer Architekten auf die Anzeige "Burg zu verkaufen". Sie suchten und fanden ihr Glück auf dem Felssporn hoch über dem Elztal. Die 105000 Mark Kaufpreis von damals klingen für heutige Grundstückspreise geradezu märchenhaft.
Inzwischen ist die einstige Burgruine, deren wechselvolle Geschichte bis ins Jahr 1225 zurückreicht, ein Aushängeschild in Sachen Denkmalpflege. Bei der Einrichtung hat die Familie Petschnigg - sie ist seit 1967 alleiniger Besitzer - die alte Mauer- und Gebäudestruktur erhalten. Das Innere jedoch wurde kräftig entstaubt und aufgemöbelt. Hier hängt ein flämischer Gobelin aus dem 16. Jahrhundert, dort schmückt eine Wandvertäfelung aus dem 18. Jahrhundert den Saal. Die Schränke stammen aus der Zeit der Frührenaissance, die Leuchterengel sind frühgotisch. Die Burg präsentiert sich mal barock, mal modern. Das gesamte Arrangement ist Resultat eines kunterbunten Sammeleifers.
Die Hausverwaltung kümmert sich darum, daß die Burggeister nicht einsam bleiben müssen. Besucher strömen in großer Zahl herbei, denn heute ist die Anlage eine Erlebnisburg mit reichhaltigem kulturellem und gastronomischem Programm. Spielleute bringen mittelalterliches Leben ins Gemäuer. Burgschmiede, Töpfer und Flachsspinnerinen werkeln abwechselnd, mit Musik von Anno dazumal beleben Gaukler den Burghof.
Westlich der Burg, in dem mit Naturstein gepflasterten Vorhof, stillen hungrige Besucher ihren Appetit. Das Ambiente beim überdachten Grill und im Getränkepavillon trifft den Geschmack all derer, die in der Geborgenheit alter Burgmauern deftig und zünftig feiern wollen. Für Gruppen, die ihre Steaks lieber selbst grillen, werden Heerlager und König-Artus-Runden stilecht nachempfunden. Geschichte in Häppchen, mundgerecht serviert. Wohl bekommt's!