Während des 11. Jahrhunderts kamen die Kuenringer aus dem bayrisch-sächsischen Raum nach Österreich und erhielten um Eggenburg und Gobelsburg große Gebiete als Reichslehen. Im Dienste des österreichischen, babenbergischen Landesfürtsten erwarben sie einen Großteil des Waldviertels. Das Kloster Tegernsee in Bayern setzte sie als Vögte über die dem Stift gehörenden Besitzungen in der Wachau ein. Asso von Kuenring erwarb das Gebiet um das heutige Dürnstein, sein Enkel Hadmar I. befestigte erstmals den über der Donau gelegenen Felsen. 1192/93 wurde der englische König Richard I. Löwenherz im Auftrag des Babenbergers Leopold V. auf der Burg der Kuenringer gefangen gehalten. Ein Anteil aus dem Lösegeld Richards, der den Kuenringern zufiel, ermöglichte im 13. und 14. Jahrhundert Ausbau und Aufschwung von Burg und Ort Dürnstein. In der 1347 erfolgten Erbteilung zwischen den kuernringischen Brüdern Leuthold III. und Johann I. wird die neue Ortsanlage erstmalig als Stadt bezeichnet. In diesem Jahre dürfte Dürnstein von Johann I. das Stadtrecht erhalten haben, die Bewohner werden als Bürger bezeichnet. Ihr Wappen erhielt die Stadt Dürnstein allerdings erst von Kaiser Friedrich III. 1476 verliehen.
Re: Dürnstein-Ruzine,Lokale
Ruine Dürnstein Seehöhe ca. 400 m (nicht kodiert)
Die Burg wurde zwischen 1140-1145 erbaut. Der Engl. König Richard Löwenherz zerriss auf der Rückreise seines Kreuzzuges die österr. Fahne und weigerte sich die Kriegsbeute mit Leopold V zu teilen. Darauf hielt Leopold V den engl. König in der erbauten Burg Hademars von Kuenring in Dürnstein (1192-1193) gefangen. Der königliche Gefangene durfte zu seiner Unterhaltung fahrende Sänger (Troubadoure) empfangen, woraus später vermutlich die Sage vom Sänger Blondel entstand. Sein getreuer Minnesänger zog von Burg zu Burg, bis er seinen König in Dürnstein, durch das Singen einer Liedstrophe, die der Gefangene ergänzte, entdeckte. Richard Löwenherz wurde nach Zahlung eines Lösegeldes von 150.000 Mark Silber wieder in Freiheit gesetz.
1645 wurde die Burg Dürnstein durch die Schweden unter General Torstenson gesprengt.
Die Ruine Dürnstein ist ganzjährig frei zugänglich. Wer erst einmal die romantische Ruine erklommen hat, der wird mit einem prachtvollen Panoramablick belohnt. Und all die stolzen Burgen und Stifte der Wachau liegen vor dem Betrachter aufgefädelt wie Edelsteine auf einem Collier. Wandern zur Ruine Dürnstein: www.cusoon.at
Re: Dürnstein-Ruzine,Lokale
Kloster und Stift Dürnstein Das Kloster Dürnstein wurde 1410 von Augustiner-Chorherren besiedelt. Die Chorherren stammten aus dem böhmischen Wittingau. Im Laufe des 15. Jahrhunderts bauten sie Dürnstein zu einer gotischen Klosteranlage aus. 300 Jahre nach der Gründung des Klosters wurde Hieronymus Übelbacher zum Probst gewählt. Das Gebäude war in schlechtem Zustand, und so beschloss er, es zu barockisieren. Er verband dies mit einem großen inhaltlichen Konzept und war Mittelpunkt und Koordinator des künstlerischen Programms. Das Stift Dürnstein ist von der Turmspitze bis in den Felsen des Fundamentes hinein theologisches Programm. Hier gilt wirklich das Wort: "Steine reden". mehr zur Geschichte des Stiftes...
Der blaueTurm: Am auffallendsten ist der blau-weiße Turm der Stiftskirche, der in seiner ursprünglichen Farbgebung wiederhergestellt wurde. Durch die markanten Farben und das edle Material, das ihn keramisch wirken lässt, steht er als Architektursignal in der Landschaft. Er ist ein Unikat, das sich in das Übrige nicht einzuordnen hat- im Gegenteil: das Übrige orientiert sich am Turm. Das theologische Programmdes Dürnsteiner Stiftsturmes lautet:
"Im Kreuz ist Heil, durch das Kreuz sind wir gerettet, alles Leid mündet in die Herrlichkeit der Auferstehung ein."
Der Turm ist mit kostbaren Reliefs des Leidens Christi überzogen. Auf der Bekrönung steht das verklärte Kreuz: in diesem Zeichen hat Christus Leid und Tod besiegt. Unter dem Kreuz stehen als dessen Interpreten die Evangelisten. Vier Obelisken am Turm tragen die Bilder der Apostel. Sie sind Zeugen Christi: Zeugen seines Lebens, Leidens und Auferstehen.
Restaurierung: Durch zwei Jahrhunderte konnten am Kloster nur die dringendsten Erhaltungsarbeiten ausgeführt werden. Seit 1985 war es durch eine gemeinsame Initiative von Stift Herzogenburg, Land NÖ, Diözese St. Pölten, Wissenschaftsministerium, Stadt Dürnstein, Medien und vieler privater Spender möglich, die Gesamtkosten von 50 Millionen Schilling aufzubringen und das Gebäude außen, sowie in bedeutenden Innenbereichen (Kreuzgang, Festsaal) einer gründlichen Restaurierung zu unterziehen. 1994 wurde mit mit den Arbeiten in der Gruftkapelle begonnen. 1998 konnte mit dem Erntedankfest auch der Abschluss der Außenrenovierung gefeiert werden. Ausständig ist noch die Renovierung des eigentlichen Stiftsgebäudes.
Als Dürnstein sein barockes Aussehen erhielt, standen Religion, Wissenschaft und Kultur in enger Wechselbeziehung. Dieser Wechselbeziehung könnte es auch in unseren Tagen wieder dienen.