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Schloss Mossham

Schloss Mossham

Die drittgrößte Burg Salzburgs ist ein bedeutendes Schauobjekt mit reizvollen architektonischen, historischen, kunstgeschichtlichen und volkskundlichen Aspekten.
Name stammt vom nahegelegenen Moor
Eine geheimnisvolle Kraft zieht uns wenigstens einmal im Jahr in den Lungau. Meist suchen wir uns eine Ferienwohnung für unsere Urlaubszeit. Dieses Mal schlafen wir fast wie Dornröschen, denn unser Ferienappartement gehört zum Schloss Moosham, was auf einem felsigen Vorsprung des Mitterbergs über dem grünen Murtal liegt. Der Name leitet sich von dem Torfvorkommen im Tal, dem Moos, ab und ist der früheste überlieferte deutsche Familienname im ehemals slawischen Lungau. Der Stil ist typisch salzburgerisch: streng, schlicht und wehrhaft.

Der Wandel des Schloss Moosham
Schaut man in der Geschichte von Schloss Moosham zurück, findet sich eine erstmalige Nennung im Jahre 1191. Ungefähr 100 Jahre später, 1285, fällt Schloss Moosham an die Erzbischöfe von Salzburg und wird im 14. Jahrhundert zum Sitz der Landrichter. Im Jahr 1520 wurde das landesherrliche Pflegegericht von Burg Mauterndorf nach Moosham verlegt. Nun wurde von hier der Gau im Namen des Landesherrn regiert, wurden die höheren Regalien, die Steuereinhebung, die gesamte Polizeigewalt sowie das Blutgericht ausgeübt. Als 1790 das Pfleggericht aufgelöst wird, nimmt der Verfall des Schlosses seinen Lauf, bis 1886 der Kunstliebhaber Hans Graf von Wilczek statt wie vorgehabt ein paar Kunstgegenstände kurzerhand das gesamte Schloss kauft. Seit dem ist es in Privatbesitz und es residieren hier dank des unermüdlichen Sammeleifers des Grafens ein Museum, dank der Kochkunst eine leckere Schlossschenke und eben wir in den dazugehörigen Ferienwohnungen.
Museum mit vielen kostbaren Details
Über eine Brücke betritt man das Schloss, welches aus einem oberen und einem unterem Teil besteht. Geht man über ein Treppe in das alte Gemäuer, befindet man sich in einem riesigen Saal von 28 Meter Länge. Früher war hier die Vorratskammer, heute stehen hier historische Wagen. Die reichlich im Stil der Renaissance, des Barock und auch des Rokoko ausgestatteten Wohnräume geben einen Eindruck von den Glanzzeiten des Schlosses. Wunderschöne Wandverkleidungen, Tapeten, Möbel und Bilder laden zum Träumen von vergangenen Zeiten ein.
Hexenverbrenniung, Folterkammer und Pflegegericht
Die prächtigen Kachelöfen lassen uns vermuten, dass es zur Zeit der Erzbischöfe auch in der kalten Jahreszeit angenehm sein musste, sofern man nicht in einer der Zellen im Keller in Einzelhaft war. Mit Schaudern hören wir von den zahlreichen Hexenprozessen, die im 17. und 18. Jahrhundert auf dem Schloss stattfanden. Dieser Teil der Schlossgeschichte ist sehr, sehr düster und dunkel. Noch heute ist es unheimlich, wenn man durch den Sitzungssaal, die Gerichtsstube und die Folterkammer geht. Sie standen im Dienste der damaligen Gerichtsbarkeit, die im Namen der Gerechtigkeit sehr grausam sein konnte! Streckbank, Zangen und Nagelbrett lassen uns heute noch erschauern und erahnen, wie die Befragung durch das Gericht abgelaufen sein mag. Das bekannteste Opfer der Hexenverfolgung ist wohl die legendäre Staudinger-Hexe, die wegen ihrer Besenritte zu den Hexenversammlungen inhaftiert wurde und 1682 auf der Richtstätte am Passeggen hingerichtet wurde. Der Lungauer Kulturwanderweg führt einen genau zu dem Hexenverbrennungsplatz hin