Wiens 2.Türkenbelagerung
Da die Lage immer kritischer wurde und das Entsatzheer noch auf sich warten ließ Graf Starhemberg stieg jeden Tag zu seiner steinernen Bank im Nordturm hinauf um zu schauen, ob sie nicht schon im Anmarsch waren. Diese Bank heißt seither Starhembergbankerl und kann von den Besuchern besichtigt werden.
Er beschloss einen Kundschafter auszuschicken um eine Nachricht an Sobieski und Karl von Lothringen zu schicken, sich ja zu beeilen. Georg Michaelowitz ein Kaufmann mit türkischen Sprachkenntnissen wurde in türkische Kleider gesteckt, die Gefangenen abgenommen wurden und schlich sich in der Nacht durch das türkische Lager und traf das Entsatzheer jenseits der Donau. Sie besprachen die Lage und gaben dem Botschafter eine Nachricht für Starhemberg mit. In der Zwischenzeit sammelte sich Karl von Lothringen mit den kaiserlichen Truppen entlang der Donau bei Nussdorf und die Polen erklommen mit Waffen und Kanonen den jetzigen Leopoldberg. Es gab keine Straßen und alles musste mit Pferden und händisch transportiert werden, eine tolle kraftraubende Leistung. Sie hielten abends eine Feldmesse und baten Gott um Beistand. Sie schossen auch eine Rakete in den Himmel als Zeichen der Rettung, was von den Wienern mit Jubel zur kenntnis genommen wurde. Im Morgengrauen stürmten sie den Hang über das heutige Grinzing nach Wien, wo in der zweiten Flanke die Kaiserlichen angriffen. Auf der anderen Seite griff das restliche Entsatzheer an, das aus Bayern,Sachsen Braunschweigern und die Mehrzahl der Reichsstände bestand. Die völlig überraschten Türken wehrten sich heftig, waren aber orientierungslos und flohen, als sie merkten, dass sie nicht gewinnen würden, indem sie alles zurückließen, sogar die Fahne Mohammeds. Der 13. September war ein Glückstag für die Wiener. und der Sieg wurde auch bei den Gewinnern der Schlacht ausgiebig gefeiert und die reiche Beute aufgeteilt.
Es fanden sich auch Säcke mit Kaffee, die sich Michaelowitz und Kolschitzky ausbaten und ein Kaffeehaus gründeten. Laut Sage das erste Kaffeehaus Wiens. Doch es gab schon früher Kaffeesieder in unserer Stadt. Auch ein beliebtes Gebäck, das Kipferl wurde dem türkischen Halbmond nachempfunden..