Hochwassereinsatz
Heute habe ich meinen Assistenzeinsatz Hochwasser Juni 2013 beendet.
Ich habe 12 Tage lang - seit dem 02. Juni - im Lagezentrum des Militärkommandos NÖ als einer der drei Schichtführer Dienst versehen.
Der Hauptdienst an jedem dritten Tag hat bedeutet, das Lagezentrum über Nacht zu besetzen und für Notfälle anwesend zu sein. Ein paar Stunden Schlaf sind sich immer ausgegangen, trotzdem war dieser Dienst besonders anstrengend.
Tagsüber haben alle drei Schichten gemeinsam Dienst versehen. In der ersten Woche blieben wir alle bis 2200 Uhr im Lagezentrum, es war für jeden von uns sechs Personen des Teams viel zu tun. Nach dem Rückgang des Wasserstandes der Donau auf eine nicht mehr gefährliche Höhe haben wir die Dienstzeiten reduziert.
Was habe ich im Lagezentrum gemacht? Jeden Tag einen Befehle für die Assistenzkräfte geschrieben, Baumaschinen und Hubschrauber organisiert, den Einsatz koordiniert, Entscheidungen getroffen, Anforderungen zur Erledigung weitergeleitet.
Die Bereiche Personalstandführung und Einsatzunterstützung (= Versorgung) wurden auch von uns gesteuert und durch die entsprechenden Fachabteilungen bearbeitet.
Wir hatten öfters Besuch des Militärkommandanten. Der ARD und Servus TV haben eine Reportage gedreht (Servus TV bringt sie am kommenden Samstag). Aber die meiste Zeit konnten wir uns auf den Einsatz konzentrieren und einen guten Job machen.
Der Beginn des Assistenzeinsatzes war zäh. Das lag hauptsächlich daran, dass die Feuerwehren sich in der Lage sahen, alleine mit der Situation fertig zu werden.
Die Assistenzanforderungen durch die Bezirkshauptmannschaften erfolgten sehr spät.
Die Bundesregierung hat leider auch nicht von der Möglichkeit einer Teilmobilmachung gebrauch gemacht. Die unter Bundesminister Darabos aufgestellten Pionierkompanien Salzburg und Niederösterreich wurden nicht einberufen.
Und das Bundesheer hat gerade zum Zeitpunkt der Hochwasserkatastrophe die größte und wichtigste Übung des heurigen Jahres namens EURAD 2013 (European Advance 2013) mit 3500 Soldaten durchgeführt.
Trotzdem haben wir alle Aufträge durch die zivilen Einsatzleiter erfüllen können. Das Militärkommando NÖ hat voriges Wochenende 1700 Soldaten eingesetzt und war heute immer noch mit 500 Helfern und 56 Baumaschinen im Einsatz. 14 Baumaschinen stammen übrigens von unserem Partner Raiffeisen.
In den Bezirken Melk und Krems sind wir heute weitgehend fertig geworden. In den Bezirken Korneuburg, Klosterneuburg und Bruck an der Leitha wird der Einsatz über das kommende Wochenende andauern.