nie wieder wandern?
Also, jetzt muß ich euch von unserem gestrigen Wandertag erzählen.
Karl-Heinz und ich wollten den Feiertag zu einer schönen Wandertour nutzen. Das Wetter war ja ideal. Also sind wir nur durch ein ausgiebiges Frühstück gestärkt so gegen 11 Uhr unternehmungslustig aufgebrochen. Mal wieder hoch zum Ruhestein. Und da dann mit dem Sessellift der Skistation bis auf den höchsten Punkt. Einfach phantastisch
Die Aussicht ist atemberaubend. Man sieht bis zu der Skischanze und hat das Grenzstüble im Blick. Allerdings nur wenn man zu Tal fährt. Ich sah leider nur den Rücken meines lieben Mannes
Habe mir aber die Mühe gemacht und mich total verrenkt, um wenigstens einen kleinen Eindruck einzufangen
Theoretisch könnte man auch hochlaufen.
Aber wir haben unsere Kräfte eingeteilt, um an unserem Startpunkt garantiert fit zu sein. Also, los gehts.
Die erste Ernüchterung kam gleich an der ersten Abzweigung. Der Weg, den wir nehmen mussten war nun echt nicht das wahre. Eine grobe und unebene Schotterpiste, auf der man höllisch aufpassen musste, daß man nicht ins Straucheln gerät.
Karl-Heinz sagte, daß ist nur ein kurzes Stück, wir kommen da hinten dann auf einen richtigen Wanderweg.
nach gut 3 km sah es aber noch immer so aus. Aber lang konnte es so ja wohl nicht mehr weiter gehen.
auf der Geröllhalde noch ein bisschen bergauf und bergab. Immer schön aufpassen. Wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen. Aber irgendwann hatten wir es dann geschaft und waren auf einem ordentlichen Wanderweg.
Erst haben wir mal ein kleines Päuschen eingelegt. Es war doch ziemlich warm und Karl-Heinz hat unter dem Rucksack ziemlich geschwitzt.
Bevor es weitergeht, vergewissert sich Karlheinz von oben, ob der weitere Weg auch mit der Karte übereinstimmt. OK. Alles klar.
Da gehts lang =>
wo??? hier??? sicher??? na gut !!!
oh ist das hübsch hier. Der Herbst auf fast 1000m Höhe. Hier ist alles schon mehr braun als grün. Und so marschierten wir fröhlich weiter. Es ging ja meistens bergab. Und nach und nach sahen wir wieder grünen Farn und blühende Blümchen. Alles wunderbar. Bis wir zu einer neuen Gabelung kamen.
wieder der obligate Kontrollblick in die Karte. Die Beschilderung hier war nicht nur schlecht, sondern schlichtweg nicht vorhanden. Aber man ist ja schließlich kein Greenhorn mehr und kann mit einer Karte umgehen.
Und so entschieden wir uns für den Weg, der uns so nach Hause bringen wird, daß wir von oben her direkt in die Haustür rein laufen können. Und wir marschierten und marschierten. Irgendwann kam es mir komisch vor. Ich sagte noch zu Karl-Heinz:
"wir gehen jetzt seit mindestens einer halben Stunde konstant bergab. Und ausserdem ist das Tal auf der falschen Seite. Wir müssten doch eigentlich auf der anderen Seite vom Berg laufen."
Also, wieder in die Karte geschaut. Aha, da vorne muß ein Platz kommen und da müssen wir uns dann wieder rechts den Berg rauf halten. Nur, es kam kein Platz, geschweige ein Weg nach rechts. Dafür standen wir dann vor einem Kohlenmeiler, der gar nicht in der Karte eingezeichnet war. Kurz um, wir hatten keine Ahnung mehr, wo wir überhaupt waren. Also sind wir einfach immer weiter gelaufen. Mittlerweile war es 17:30 Uhr und es wurde so langsam dämmrig im Wald. Und da sind wir dann wirklich nach Stunden wieder einem Menschen begegnet. Eine Frau auf einem Mountainbike kam uns entgegen. Wir fragten sie, wo wir eigentlich sind. Am Pudelstein, meinte sie. Wir haben uns nur angesehen. Wo bitte ist das? Gerht es auch etwas genauer? Ja, wenn ihr hier weiterlauft, dann kommt ihr zum Tonbachursprung. Sie muß unseren Gesichtern angesehen haben, daß wir ein klein wenig geschockt waren. Wo wollt ihr denn hin?
Nach Mitteltal haben wir ganz kleinlaut gesagt. Ach du Sche... sagte sie. Da müsst ihr jetzt rauf zur Satteleihütte, das sind etwa 7 km bergauf. Und von da nach Mitteltal sind es auch nochmal etwa 4 km. Das schafft ihr nicht mehr bei Tageslicht.
Man, wie konnte das passieren? Wir sind im falschen Tal gelandet. Also blieb uns nichts anderes übrig, als vollends den Weg bis nach Tonbach zu laufen. An dem Hotel Traube haben wir uns dann erst mal hingesetzt und versucht über Handy jemand zu erreichen, der uns da abholt.
abert um den Tag vollends abzurunden, egal wen wir angerufen haben, niemand zu hause. Genug Geld für ein Taxi hatten wir auch nicht dabei. Der nächste Bus fur erst in über einer Stunde. Und dann auch nur bis nach Baiersbronn. Damit wären wir auch noch lange nicht zuhause. Ich hatte Hunger, mir knurrte der Magen. Als ich aufstand blieb meine Hose sitzen. Die rutschte mir tatsächlich grade so am Hintern runter. Karl-Heinz konnte fast nicht mehr gehen. Ihm taten die Füße so weh. Aber was sollten wir machen. Ich sagte, laß uns jetzt noch das Stück bis zu Jürgen und Ilona gehen. Wenn sie bis dahin noch immer nicht zuhause sind, dann bleibt uns noch immer der Bus. Und so sind wir wieder losgezottelt. Und das Tal ist lang, kann ich euch sagen. Wir sahen schon von weitem: vorm Haus von Jürgen und Ilona steht kein Auto .
Also haben wir uns bis zur Bushaltestelle geschleppt und sind da zusammengebrochen. Plötzlich schreit Karl-Heinz: wink, wink, um himmelswillen, wink einfach.
Und siehe da, wer kam da angefahren? Unsere Rettung in der Not. Jürgen und Ilona. (sie kamen übrigens total entspannt vom laufen). Und so sind wir dann doch noch zu guter Letzt nach Hause gekommen.
Die Sache mit dem Muskelkater heute wäre dann wieder eine Storry für sich .
Fazit: wir wandern dieses Jahr nicht mehr. Das ist amtlich
Na ja, mal sehen wie sich das Wetter so entwickelt. Vielleicht eine kleinere Tour
Liebe Grüße
von Klarabella
du musst nicht alle Fehler selber machen, gib anderen auch eine Chance