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Rumpf bearbeiten / schleifen

Re: Rumpf bearbeiten / schleifen


Re: Rumpf bearbeiten / schleifen

Zitat: Gast
Stop!!!!!!

Glasfaser und Epoxy funktioniert nur bedingt.

Hier ein Forumseintrag:


Wieso darf man eigentlich Glasmatten nicht mit Epoxydharz benutzen?

Hallo,klar darf man, aber:

Die Glasfasern in den Glasmatten sind mit einem "Bindemittel" versehen damit sie nicht auseinanderfallen. Wenn du mit Epoxy laminierst, löst sich dieses nicht auf und die Matten bleiben ziemlich steif. Das kann Probleme bei engen Radien bringen.
Polyester löst das Bindemittel auf und die Matte wird schön geschmeidig.


Gruß, Gabor


gilt dies nur für Glasmatten oder auch für Glasgewebe?
Gruß

Gerd


Hallo,bisschen spät, aber:

Glasgewebe kann mit Epoxy oder Polyester laminiert werden. Das Gewebe hält nur durch seine Struktur zusammen.

Gabor

Yamaha Hullen (SMC= Sheet molded Compound) werden mit Polyesterharz nicht viel anfangen koennen, garantiert.
SMC ist kein echtes Glasgewebe.
Also, Polyesterharz haftet nicht dauerhaft an dem Material.  Es faellt wieder ab.


Re: Rumpf bearbeiten / schleifen

Also hier gibts ja schon so einiges an Meinungen und halbwissen, somit möchte ich auch meinen Teil dazu beisteuern

Fangen wir mal beim Fasermaterial an.....
Egal ob Glas, Kohle (gemeinhin "Carbon") oder Aramid (auch "Kevlar" genannt), alle Gewebe werden heutzutage normalerweise als sogg. "PRE-PREG's" vertrieben.
Pre-Preg bedeutet daß das Gewebe bereits mit Harz "vorimprägniert" wurde.
Dadurch nimmt es beim späteren laminieren das Harz deutlich besser auf wobei es egal ist ob es sich dabei um Polyester oder Epoxydharz handelt.
Im Flugzeugbau (Beispiel) wird das Gewebe sogar so stark vorimprägniert das keine weitere zugabe von Harz mehr nötig ist.

Glasfaser ist das "Standartmaterial" und bietet ausreichende festigkeiten in allen bereichen.

Aramidfasern bieten keine sehr große Steifigkeit, dafür können sie jedoch enorm starke schlag und biegekräft aufnehmen.

Kohlefasern bieten ENORME Steifigkeit (mehr als doppelt so hoch wie bei Glasgewebe). Allerdings sind sie sehr schlagempfindlich und brechen bei entsprechender belastung abrupt.

Optimal sind sogg. "Hybridgewebe" welche aus Kohle und Aramidfasern gewebt sind. Sie vereinen hohe Steifigkeit mit guter schwing/schlagbeständigkeit. Allerdings leider auch zu einem entsprechend höheren Materialpreis.....

Nun zum Harz.....

Epoxydharz stinkt nicht (im gegensatz zum Polyesterzeugs) und schrumpft auch nicht beim aushärten. Dafür ist es sehr giftig beim Einatmen und beim Hautkontakt und das Mischungsverhältnis von Harz zu Härter muß PEINLICHST genau eingehalten werden ansonsten Härtet das gemisch nicht aus oder es erreicht nicht die volle Festigkeit.

Polyesterharz stinkt bestialisch und schrumpft beim Aushärten um gut 3%.
Dafür ist es nicht ganz so giftig wie der Epoxykram und beim Mischen von Harz und Härter kann auch ein klein wenig geschlampt werden. Allerdings wird das Zeug nach dem aushärten BOCKHART und zwar so hart das Laminate bei starken Schwingungsbeantspruchungen gerne Risse bekommen in welche dann feuchtigkeit eindringt welche das Laminat auf dauer zerstört.
Somit würde ich Polyesterharz für unsere zwecke nicht verwenden.

Ein Gelkoat kann bzw. sollte man nicht von außen auf ein Laminat aufbringen. Dafür ist es nicht gedacht!
Das Gelkoat ist die erste Schicht bei einem Laminataufbau. Es dient unter anderem zur Bildung einen schönen blasenfreien Oberfläche und kann (!) eingefärbt werden damit die Außenseiten des Bauteils eventuell nicht mehr lackiert werden müssen.

Man kann Harze auch problemlos in verschiedenen Farben einfärben. Laminiert man mit solch eingefärbten Harzen Glas oder Aramid Matten so nimmt das fertige Laminat dauerhaft die Farbe des Harzes an. Bohrt man also ein Loch in ein solches Laminat ist es durch und durch eingefärbt.
Da Kohlegewebe schwarz ist kann sich die Farbe im entergebnis leicht verändern oder gar sehr unschön werden (z.B.: schwarzes Kohle-Gewebe mit gelbem Harz laminieren).

Ich würde empfehlen:
Kratzer mit selbstgemischter Spachtelmasse aus Epoxy und "Microballons" und/oder Baumwollflocken, "flicken" (vorher ggf. anrauhen und PEINLICHST genau entfetten) .
Große Beschädigungen entsprechend neu laminieren.
Bei Senkrechten Flächen das gemisch bzw. das Harz ggf. noch zusätzlich mit "Thixotropiermittel" eindicken damit es nicht abläuft.

Vor dem lackieren SEHR sorgfältig mit schmirgel aufrauen (Oberfläche sollte ganzflächig matt sein) dann entfetten (z.B. mit Aceton) und ggf. noch eine grundierung auftragen. Dann den Lack drauf.

Ach ja.....
Bitte NICHT so weit schleifen bis man die Fasern sieht!!!

Ich hoffe ich konnte nun noch etwas mehr verwirren

Re: Rumpf bearbeiten / schleifen

Tach nochmal

scheint mann alles ganz günstig bei

http://www.bootsservice-behnke.de/

zu bekommen.

Microfiber
Epoxi-Universalharz
....