grenzgängerinnen & grenzgänger - Essstörungen

Hunger nach Leben

Hunger nach Leben

Und immer, immer weiter. Eine Wendeltreppe, eine Spirale, die sich in die Tiefe hinab windet. EIn ewiger Kampf. Hätte ich nur gewusst, was ich anrichte. Lustig, dachte ich, essgestört sein. Aber nein, gar nicht lustig. Jetzt heisst es Krieg, Kampf und jeden Tag neue Verluste. Nicht einmal dünn darf ich mehr sein. Nicht einmal meine Magersucht behalten. Aber essgestört muss ich bleiben. Ich danke. Ich danke allen, die mich dazu getrieben haben, mich selbst weghungern zu wollen. Und jetzt - jetzt haben sie begriffen, was ich vorhatte und zwingen mich dazu, mich selbst zu ertragen. Jetzt muss ich auch noch dieses schreckliche Gewicht meines Fleisches tragen und wache jeden Morgen auf, um ein Monster im Spiegel zu sehen. EIn Monster, dass normal ist. NORMAL. Aber ich will nach außen hin nicht normal sein, solange ich es innen nicht bin. Solange ich in mir auf dem schmalen Gral wandere, will ich selbst so dünn sein wie diese Grenzlinie. Sie machen mich kaputt. Aber wenn ich versuche mich zu retten, dann lassen sie mich nicht.
ich hasse Essstörungen.