Jugendverbände warten aufs Geld
Jugendverbände warten aufs Geld
Dresden. Viele der kleinen Jugendverbände in Sachsen kämpfen ums Überleben. Seit Jahresbeginn warten sie auf Geld vom sächsischen Sozialministerium, das bisher nicht über die Verteilung der Haushaltsmittel auf die bestehenden Förderrichtlinien in der Jugendhilfe entschieden hat. "Unsere eigenen Mittel sind längst aufge-braucht", sagt Helga Kriegel, Jugendbildungsreferentin beim Jugendbund Deutscher Regenbogen. Wenn in den nächsten Tagen keine Entscheidung falle, müsse sie den Mietvertrag für das Büro des Landesverbands kündigen. "Zuletzt habe ich im März Abschlagszahlungen für meine Stelle erhalten", erklärt sie. Anfang Juni sei ihr mitgeteilt worden, dass der Sachkostenzuschuss für den Verein in Höhe von knapp 3000 Euro für das Jahr 2005 gestrichen werde. "Es kann nicht sein, dass wir erst Mitte des Jahres erfahren, dass kein Geld zur Verfügung steht", klagt Kriegel. So eine Vorgehensweise tue weh, besonders den Ehrenamtlichen vor Ort.
Der familienpolitische Sprecher der PDS, Falk Neubert, fordert Sozialministerin Helma Orosz (CDU) auf, endlich zu handeln. "Zunächst wurde eine Entscheidung bis zur Verabschiedung des Haushalts vertagt. Zwei Monate später ist immer noch nichts geschehen", so Neubert. Es dürfe nicht sein, dass auf Kosten der Landesjugendverbände gespart werde: "Es handelt sich hier um minimale Zuwendungen, mit denen die Existenz vieler Projekte gesichert werden kann", betont Neubert.
Der Vorsitzende des Landesjugendhilfeausschusses, Lars Rohwer (CDU), verteidigt die Verzögerung mit der Haushaltssperre: "Das Ministerium muss sechseinhalb Millionen einsparen, die Mittel reichen vorne und hinten nicht." Daher sei es besser, zweimal nachzurechnen, bevor eine falsche Entscheidung getroffen werde. "Ich bin mir aber sicher, dass die Sorgen der Träger vom Ministerium beachtet werden", so Rohwer. Ministeriums-Sprecher Ralph Schreiber versichert indes, dass intern bereits über eine Zuordnung der Hauhaltsmittel entschieden wurde und der Beschluss am Freitag vorliegen könnte.
Ellen Großhans
Quelle: www.dnn-online.de