Kaum zu glauben, heute habe ich "Im Morgengrauen" begonnen. Ich möchte doch unbedingt "Der Nebel" gelesen haben, bevor der Film auf Premiere startet.
Zumal ich letztes Jahr die letzten drei Dunkler Turm Romane gelesen habe und ich anschließend zu der Überzeugung gekommen bin, dass als nächstes von King unbedingt mal wieder was in Kurzgeschichten- bis Novellenlänge her muss.
Die ersten beiden Storys sind schon mal ziemlich stark.
Re: Stephen King
habe zwar noch nicht soooo viel King-Bücher gelesen (ungefähr 20 Stück). Ich finde seine Werke auch manchmal recht "langatmig". Bin der Meinung, dass er ab und an Handlungsabläufe einbaut, die für die Geschichte einfach zu lang und auch völlig überflüssig sind. Bei dem Buch "Das Spiel" war ich z.B. froh, dass ich es endlich fertig hatte. "Das Monstrum" fand ich auch nicht so toll. Richtig genial allerdings fand ich "The Stand", "Shining", die Story "Der Nebel" und natürlich meinen absoluten Favorit "Friedhof der Kuscheltiere" (das Buch ist einfach ein Hammer!).
Re: Stephen King
Zitat: Alex die Story "Der Nebel"
welche ich vor ca. 20 Minuten ausgelesen habe und die mit zum Besten gehört, das ich jemals von King gelesen habe. Unheimlich, packend und fantasievoll! "Der Nebel" zeigt, dass King oftmals am Besten ist, wenn er ohne Punkt und Komma zur Sache kommt und einfach eine spannende und mysteriöse Geschichte in Novellenlänge packt. Wem Kings Romane oftmals zu langatmig sind und wer kritisiert, dass er zu lange braucht um zur Sache zu kommen, der ist hier bestimmt richtig. Ich freue mich jetzt auf die Verfilmung.
Großartig in "Im Morgengrauen" fand ich auch die Story "Omi". Wer kommt denn da zu Beginn bitte schön drauf, dass es sich im Grunde um eine Cthulu-Mythosstory handelt? Dazu das böse, finstere Ende und fertig ist eine erstklassige Horrorkurzgeschichte!
Re: Stephen King
Neben dem "Nebel" ist meine Lieblingsstory aus "Sceleton Crew" (Teil 2 auf Deutsch: "Der Gesang der Toten"):
Mrs. Todds Abkürzung
Einfach genial, was King da vor dem Auge des Lesers ablaufen lässt!
http://www.arthur-gordon-wolf.de
Re: Stephen King
Da stimmt "Morgengrauen" ist wirklich nicht schlecht, aber von dem Dreiergespann gefallen mir die anderen beiden Sammlungen "Der Fornit" und "Der Gesang der Toten" noch besser.
Wenn ich da z.B an "Der Überlebenstyp" und "Travel" denke
Re: Stephen King
Zitat: Astrid
Da stimmt "Morgengrauen" ist wirklich nicht schlecht, aber von dem Dreiergespann gefallen mir die anderen beiden Sammlungen "Der Fornit" und "Der Gesang der Toten" noch besser.
Wenn ich da z.B an "Der Überlebenstyp" und "Travel" denke
Das passt gut, ist doch "Der Gesang der Toten" vor 10 Minuten in meinem amazon-Warenkorb gelandet. Ich habe in Sachen King im Kurzformat noch einiges aufzuholen, scheint mir.
Re: Stephen King
Letztens hatte ich eine Diskussion mit einer alten Bekannten über Stephen King.
Sie sagte, daß Mr. King früher ein genialer Autor gewesen sei, in den letzten Jahren, nach seinem Unfall aber total nachgelassen habe und seine Bücher seit her nur noch mangelhaft seien. Er profitiere nur noch von seinem großen Namen
Ich habe ihr dazu gesagt, daß ich nicht so viel von ihm gelesen habe, aber das was ich kenne, gefällt mir gut
Etwas später kam eine andere Bekannte dazu, welche die Diskussion mit angehört hat und stellte folgende These auf.
Stephen King war noch nie ein besonders guter Autor, er habe einfach nur Glück gehabt, daß so viele seiner Werke verfilmt wurden und nur das habe ihn berühmt gemacht.
Schriftstellerisch sei er noch nie auf dem Niveau von anderer Autorengrößen aus den USA gewesen
Jetzt bin ich doch etwas durcheinander.
Was meint ihr dazu ?
Re: Stephen King
Nun, Stephen King hat seinen Kritikern jeglichen Wind aus den Segeln gelassen, als er von sich behauptete:"I am the literary equivalent of a Big Mac and Fries." Selbstverständlich dürfte King dies eher ironisch gemeint haben, obwohl er - in Teilen - natürlich auch recht hat, da er einer der ersten Autoren war, der ganz bewusst das typische everyday- life in seine Erzählungen mit eingeflochten hat (mit Nennung von Markennamen - damals ein Novum!). Wenn allerdings jemand seine literarische Qualität anzweifelt (wie u. a. auch der sehr renommierte Kritiker S. T. Joshi), so entbehrt dies fast jeglicher Grundlage. Werke wie "The SHINING", "SALEM'S LOT", "IT" (bis auf das grässliche Ende), "PET SEMATARY", "THE STAND" oder "THE DARK TOWER" sind unbezweifelbar Meilensteine der phantastischen Literatur- und dies hinsichtlich ihrer Konzeption wie auch ihrer literarischen Qualität. Natürlich zitiert King immer wieder direkt oder versteckt klassische Elemente (Szenen aus Bierce-, Machen-, Poe-, etc. - Büchern - doch welcher Autor macht dies nicht?) und kombiniert diese mit typischem amerikanischen Kleinstadt- Setting (Castle Rock), doch gerade darin besteht seine Genialität und auch sein Vorbild- Charakter. Ganze Schriftsteller- Generationen wurden und werden noch immer von ihm beeinflusst. Diesen Verdienst kann King niemand nehmen. Hinzu kommt, dass King - ebenfalls wie kein vergleichbarer Autor seines Genres- eine ebenso große und meist ähnlich anspruchsvolle Menge an Kurzprosa produziert hat. Viele seiner Short- Stories und Novellen sind moderne Klassiker des Genres. Bei einem derartigen Mammut- Werk, was King seinen Lesern präsentiert, bleibt es selbstverständlich nicht aus, dass einiges qualitativ minderwertiger ist als anderes. Und hier kommt zugleich auch der individuelle Geschmack der Leser ins Spiel. Meiner Meinung nach haben viele seiner jüngeren Werke nicht mehr die Kraft seiner "Klassiker" - zuletzt waren dies "Cell" und "Liseys Story". War früher das, was seine Gegner ihm als "Geschwafel" vorwarfen, existenzieller und wertvoller Bestandteil seiner Romane, so uferte dies in den späteren Jahren eben zu genau dem aus, nämlich langweiligem Geschwafel, das die eigentliche Storyline in keinster Weise voran brachte. "Duma Key" zeigt meiner Ansicht nach wieder erfreuliche Ansätze, die wieder hoffen lassen - vor allem auf das riesige "Under The Dome". Was würde ich persönlich noch als "weniger gelungen" von King bezeichnen? Nun, da fallen mir Bücher wie "Bag Of Bones", "Schlaflos" "Duddits" oder auch "Das Spiel" ein, während Bücher wie "Dolores", "Atlantis" (für mich eines seiner am meisten unterschätzten Bücher) oder "The Green Mile" - und natürlich auch die Bachman Werke wie "The Long Walk", "The Regulators" oder "Blaze" einfach grandios sind. So, bevor es jetzt zu einem Essay ausufert, mache ich lieber Schluss. Ich hoffe, ich konnte deine Frage teilweise beantworten. Und sorry, wenn ich permanent deutsche und englische Titel vermengt habe - vieles habe ich halt im Original gelesen. http://www.arthur-gordon-wolf.de