Das Lesen und das Schreiben - Rund ums Schreiben

Das Schreiben als Therapie

Das Schreiben als Therapie

Nun heute möchte ich mal ein, in diesem Forum, vollkommen neues Thema anfangen.
Das Schreiben als Therapie
Wer mich etwas weiter kennt, weiß in welchem kritischen Bereich ich arbeite, in einer Einrichtung für Männer in sozialen Schwierigkeiten.
Was heißt das: hier wohnen Männer die aus verschiedenen Gründen abgerutscht sind. Alkohol, Drogen, Arbeitslosigkeit und verschiedene andere Gründe sind die Ursache.
Wer die WdG Ausgaben "Gequälte Seelen" und/oder "WdG 3" gelesen hat, wird über einen Namen gestolpert sein, dessen Geschichten relativ kurz sind, ganz gegen meine sonstige Einstellung zur Länge der Geschichten.
Nennen wir diese Person einfach mal "Floh".
Mir wurde seine Geschichte "This is the End" (Gequälte Seelen) in die Hände gespielt und ich fand sie sehr Ausdruckstark.
Hier etwas ganz kurzes von ihm, als Anregung zu Fragen und Diskusion.

Ein gebrochener Engel, sitzt im Staub des Lebens!
Weint Tränen des Vergessens und fragt sich,
nach dem Sinn des Lebens,
nach dem Sinn des Schmerzes!

Bernd



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Man braucht gar nicht alles zu wissen,
man muß nur wissen wo es steht.
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Re: Das Schreiben als Therapie

Ein interessantes Thema, das gerade in der Literatur eine wichtige Rolle spielt. Viele Autoren geben an, für sie sei das Schreiben eine Art Therapie. Bei mir ist das definitiv nicht der Fall: Ich schreibe um des Schreibens willen und hege keine tieferen Absichten.

Geführlich wird es aus meiner Sicht, wenn literarische Figuren mit dem Autor gleichgesetzt werden. Dies führte bei mir einmal dazu, dass ich als verkappter Nazi eingestuft wurde.



Re: Das Schreiben als Therapie

Hi Rainer,
wer kam denn auf solch einen Schwachsinn?
Aber was solls, wenn z.B. Rezensisten sonst nichts mehr einfällt kommen sie auf alle möglichen Ideen, z.B. das Phantastik zu unrealistisch ist und WdG 5 eine frauenfeindliche Ausgabe ist.

Aber noch mal etwas von "Floh":

In meinen Träumen

In meinen Träumen, sehe ich sie ganz nah ...
In meinen Träumen, sind sie immer da ...
In meinen Träumen, kann ich nicht fliehen ...
In meinen Träumen, kann ich mich ihnen nicht entziehen ...
In meinen Träumen, bitte ich stumm um Gnade ...
In meinen Träumen, ist mein Lächeln nur Fasade ...
In meinen Träumen, sieht keiner wie ich blute ...
In meinen Träumen, vergesse ich das gute ...
In meinen Träumen, betrachte ich die Klinge ...
In meinen Träumen, hört man wie ich mein Todeslied singe ...
In meinen Träumen, bin ich schon lange tot ...
In meinen Träumen, sah keiner meine Not ...
In meinen Träumen, hängt mein Hals an einem Baum ...

In meinen Träumen, frag ich mich, ist das ein Traum?

Bernd



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Re: Das Schreiben als Therapie

Zitat: Rainer

Geführlich wird es aus meiner Sicht, wenn literarische Figuren mit dem Autor gleichgesetzt werden. Dies führte bei mir einmal dazu, dass ich als verkappter Nazi eingestuft wurde.

Ginge es danach, wäre ich ein vieltausendjähriger Vampir mit einem Vampirinnen-Harem ...

Aber im Ernst: Gelegentlich kann Schreiben durchaus auch als Therapie dienen, selbst für mich. Das habe ich schon miterlebt. Allerdings nicht bei Alltagsbegebenheiten, die ich erlebe, sondern eher bei schwerwiegenden, fast schon bei traumatischen Dingen. Ich erinnere nur an das Jahr 1998, wo meinem Vater über Monate hinweg - stückchenweise, sozusagen - das Bein amputiert wurde. Damals habe ich einige Stories geschrieben ... die habe ich natürlich niemals jemandem zur Publikation angeboten, dafür waren und sind sie einfach zu persönlich.

Aber immerhin - ich hatte mir das Leid von der Seele geschrieben und habe dadurch sowohl eine Psychologencouch als auch den Beichtstuhl eingespart ...

Beste Grüße, Markus




Re: Das Schreiben als Therapie

Richtig, das Schreiben kann auf verschiedene Weise helfen.

Damit keine falschen Vermutungen aufgestellt werden, noch einmal zu "Floh" in Kurzform:
Er hat mir die Erlaubnis gegeben über ihn zu berichten und auch seinen Therapieordner zur Verfühgung gestellt, mit der Genehmigung alles was ich für richtig halte zu verwenden.
"Floh" heißt mit bürgerlichen Namen Marcus Bethe, ist Alkohol- und Drogenabhängig, zum Teil Trocken. Außerdem ist er "Borderliner".
Er hat eine schwere Jugend, Mutter verschwand eines Tages und verstarb später. Vater, Lehrer, alkoholabhängig, beging Selbstmord. Er wuchs dann bei seiner Großmutter auf, an der er sehr hing, bis ihn das Jugendamt in ein Heim schickte. Hier wurde der Hyperaktive Marcus (deshalb sein Spitzname Floh) mit Medikamenten ruhig gestellt.

Der gewünschte Tot

Hast Du nicht auch manchmal den Wunsch jemanden umzubringen?
Jemanden, der es verdienen würde ...
Dann lass ihn am Leben, zu Leben ist nämlich das größte Leid für denjenigen.
Da Du ihn dann hassen darfst und es dann auch die Person spürt.
Genieße Deine Rache auf lange, das gibt mehr als ein simpler Mord!

Bernd



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Re: Das Schreiben als Therapie

Zitat: Bernd
WdG 5 eine frauenfeindliche Ausgabe ist.
 

Eine sehr interessante Theorie, die allerdings in keinster Weise an Fakten festzumachen sein dürfte. Nun denn, es gibt Leute, die wollen überall was "Frauenfeindliches" sehen.

Re: Das Schreiben als Therapie

Zitat: Kai Grimm
  Nun denn, es gibt Leute, die wollen überall was "Frauenfeindliches" sehen.

Am Originellsten finde ich es ja, beispielsweise die Darstellung schöner weiblicher Körper als "frauenfeindlich" zu betrachten. Ich denke, solche Leute haben einfach ganz persönliche Probleme.



Re: Das Schreiben als Therapie

Zitat: Rainer

Zitat: Kai Grimm
  Nun denn, es gibt Leute, die wollen überall was "Frauenfeindliches" sehen.

Am Originellsten finde ich es ja, beispielsweise die Darstellung schöner weiblicher Körper als "frauenfeindlich" zu betrachten. Ich denke, solche Leute haben einfach ganz persönliche Probleme.

Oder es sind Kampf-Lesben, die einfach SCHEISSE aussehen und deshalb neidisch sind ...




Re: Das Schreiben als Therapie

Ha, eine neue Variante.
Denn dann muß sich die Kampf-Lespe hinter einem männl. Namen verbergen und Rezensionen schreiben.
Hat aber auch eine reaktion bei mir hervorgerufen, jetzt bitte ich die Illustratoren nicht ganz so prüde zu sein, bei den Autoren sehe ich es nicht mehr ganz so eng.

Siehe auch die Vampir-Reihe "Kein zurück" von Silke Schulz.
Bin da schon auf die reaktionen gespannt.

Bernd



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Re: Das Schreiben als Therapie

Und so entschließe ich mich die bewußten Illustrationen zu zeigen, ja, öffentlich zu machen. 5 Illus, 3 von Frauen und zwei vom männl Geschlecht:

Die Sonnentänzerin

Jenna im Bad

Kuss des Schneeelfs

Vielleicht liegt es aber auch ander Geschichte von Helmut Marischka, hier verstecken zwei Prinzessinnen ihre Lieblinge die sie kleiner gezaubert haben im Höschen.



Oder, letzte Möglichkeit, weil nur ein Bild in dieser Form vertreten war.

Baden

Nun jeder kann selber entscheiden oder muß ich therapiert werden.

Bernd




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