Das Lesen und das Schreiben - Rund ums Schreiben

Spontan Schreiber oder Planer?

Spontan Schreiber oder Planer?

Seit ihr Autoren die einfach drauflos schreiben und sich beim Schreiben immer wieder von neuen Ideen leiten lassen, vielleicht sogar der Geschichte/dem Roman eine ganz neue Wendung geben, oder seit ihr Planer, die erst die ganze Struktur der Geschichte festhalten, Charaktere entwickeln und die Handlung von Anfang bis Ende durchplanen?




Re: Spontan Schreiber oder Planer?

Ich behaupte mal das eine, mal das andere. Die Wahrheit liegt wohl dazwischen. Mir reicht für eine Geschichte selten nur eine Idee (und erst recht keine lahme). Ich liebe es Grotesk und etwas abgedreht und so bestehen Geschichten von mir meist aus mehreren Grundideen (mindestens 2, meistens 3 oder 4) aus meinem Ideenfundus (eine Datei in der ich sämtliche Ideen, und seien sie noch so abwegig, festhalte, nicht selten in seltsamen synästhetischen Formen (Farben, Gerüche etc. die in mir ein bestimmtes Gefühl hervorrufen von denen ich denke es könnte eine interessant Atmosphäre sein... schwer zu erklären. Atmosphäreideen halt )).

Diese Ideen gehen wenn ich sie lese manchmal seltsame "Verbindungen" ein (je gegensätzlicher sie eigentlich sind umso besser für die Geschichte). Um diese Ideenverbindung wird dann grob eine Rahmenhandlung gesponnen (da notiere ich nicht mehr... ist auch nicht nötig, da dabei die Geschichte vornehmlich in Bildern aber auch in allen anderen Sinnen in meinem Kopf gestalt annimmt und sich in dieser Form "einbrennt" (für immer!)... zumidestenz Eckpfeiler der Geschichte). Das ganze übersetzte ich dann nur, so gut wie ich kann, in deutsche Sprache und fertig.

War das wirr?

Re: Spontan Schreiber oder Planer?

Es kommt darauf an ...

Bei Kurzgeschichten schreibe ich meine Idee in einem Rutsch herunter - spontan. Anfang bis Ende steht schnell fest, innendrin wird während des Schreibens noch etwas geändert, je nachdem, wie es sich entwickelt.

Bei einem Roman bin ich Planerin. Das Grundgerüst der Geschichte wird genauso wie die einzelnen Figuren auf jeweils einem DIN A4-Blatt festgehalten und für jede Figur entsteht eine eigene Welt auf die ich so jederzeit zurückgreifen kann. Der Ablauf wird im Groben festgehalten und die sich entwickelnden Szenen direkt im PC festgehalten. Es kann passieren, daß im Laufe der Entwicklung neue Figuren dazukommen, die ich wieder von Beginn an einbauen muß. Ich komme mit dem System der akribischen Festhaltung sehr gut zurecht, da sich das Schreiben eines Romanes bei mir auf mehrere Jahre ausdehnt. Im Moment sind zwei Romane in Arbeit - die Fertigstellung wird noch einige Monate/Jahre in Anspruch nehmen, so daß ich immer wieder schnell auf die Charaktere zurückgreifen kann. Die Blätter sind im Schnellhefter gesammelt, der im Laufe der Zeit ganz schön anschwillt. So kann ich gleichzeitig an vielen verschiedenen Geschichten arbeiten, ohne den Faden zu verlieren. Ordnung ist bei mir das halbe Schreiben. Vielleicht liegt das an meiner früheren Tätigkeit in der Buchhaltung, wo alles ordentlich und akribisch aufbewahrt werden muß, um es schnell wieder zu finden ...

Eure Vera