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Klasnic lässt Werder weiter träumen

inem Johan Micoud in Gala-Form und einem Doppelpack von Ivan Klasnic hat Werder Bremen die Tür zum Achtelfinale in der Champions League weit aufgestoßen.


Konfusion im Anderlechter Strafraum (dpa)


Der zuletzt hart kritisierte Franzose war beim 2:1 (1:1)-Erfolg gegen den RSC Anderlecht der überragende Akteur auf dem Platz und bereitete auch die beiden Treffer durch Charisteas-Vertreter Klasnic (36./59. Minute) großartig vor. Die Führung für den belgischen Rekordmeister hatte vor 22.187 Zuschauern in Brüssel Christian Wilhelmsson (26.) erzielt. Dank des 50. Sieges in einem Europapokalspiel rückte der deutsche Meister mit sechs Punkten aus drei Spielen hinter Inter Mailand (9), das den FC Valencia deklassierte, auf Platz zwei der Gruppe G vor.

Spielgestalter Micoud war daran maßgeblich beteiligt, rehabilitierte sich für den desolaten Auftritt in Mainz und half in der turbulenten Schlussphase, den Sieg über die Zeit zu retten. "Ich erwarte von ihm, dass er sich heute besonders reinhängt", sagte Trainer Thomas Schaaf, der seinem Mittelfeld-Strategen demonstrativ den Rücken stärkte: "Wir wollen ihn nicht verbiegen."

Nach der Hiobsbotschaft vom Ausfall des Bandscheiben geplagten Angelos Charisteas musste Schaaf auf gleich sieben Nationalspieler verzichten: Neben Tim Borowski und Frank Fahrenhorst auch auf die Langzeitverletzten Gustavo Nery, Ümit Davala, Daniel Jensen und Krisztian Lisztes. "Aber wir wollen nicht rumjammern; auch wenn uns die Alternativen fehlen", sagte Schaaf.

Dank des großartigen Micoud merkte man den Bremern nach den ersten zehn Minuten des Abtastens davon aber wenig an. Der Franzose zog die Fäden und war als Vorbereiter an allen Werder-Großchancen beteiligt. So als Miroslav Klose (13.) per Kopf und Ludovic Magnin (18.) knapp verfehlten - und auch als der für Charisteas spielende Klasnic nach einem haarsträubenden Fehler von RSC-Keeper Daniel Zitka zum Ausgleich abstaubte (36.).

Das i-Tüpfelchen blieb dem zuletzt hart kritisierten Micoud bei einem Seitfallschuss (40.) freilich versagt. Den Ausgleich erzielte ausgerechnet der bis dahin neben Verteidiger Christian Schulz schwächste Bremer. Klasnic sorgte dafür, dass Werder nach dem überflüssigen Rückstand zurück ins Spiel fand. Wilhelmsson hatte eine Abwehrschwäche des deutschen Meisters genutzt und eine Hereingabe des starken Vincent Kompany unhaltbar für den guten Andreas Reinke verwertet. Wieder hatte Werders linke Seite gepatzt.

Das wurde nach dem Wechsel zeitweise besser, zumal die Bremer nun konsequent ihre Chance suchten - und auch Klasnic aus seiner Lethargie erwachte. Micouds Kreise konnten die Belgier weiterhin nicht wirkungsvoll stören, und so war es wieder der Franzose, der den Siegtreffer durch Klasnic vorbereitete.

Hatte der Charisteas-Ersatz eine solche Vorarbeit Minuten vorher noch per Kopf vergeben, so nutzte der Kroate einen weiteren Traumpass. Dass dies zum zweiten Sieg in der Gruppe G reichte, war Keeper Reinke, aber auch der Abschlussschwäche der Anderlechter zu verdanken.

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