Ist der Anspruch tibetischer Nationalisten auf Selbstbestimmungsrecht grundsätzlich - unabhängig von den nachgewiesenen Pressefälschungen der letzten Tage - grundsätzlich gerecht?
Diese Frage soll in diesem Thread diskutiert werden.
Eine kleine Umfrage umfasst in ihren Antworten gängige Positionen zu diesem Thema.
Ich möchte mal meinen Bedenken Ausdruck verleihen.
Grundsätzlich sich für Selbstbestimmungsrecht der Nationen aussprechen? Wer möchte das nicht?
Indessen gibt es aber auch separatistische Bewegungen sehr fragwürdigen Charakters.
Um nur einige Beispiele zu nennen:
die seltsame Separatistenbewegung in der Region Santa Cruz in Bolivien
die Lega Nord oder die Lega Lombarda (Italien) mit ihren fremdenfeindlichen Ausrichtungen
wie war das noch mit der kongolesischen Provinz Katanga, deren Separatismus imperialistischen Interessen diente?
Auch möchte ich daran erinnern, daß der Staat Kuweit aus der ehemaligen osmanischen Provinz Basra herausgebrochen wurde, um ein anachronistisches Fürstentum ("Emirat") als Marionette der Ölkonzerne zu installieren. Für das "Selbstbestimmungsrecht" dieses angloamerikanischen Protektorats wurde sogar ein imperialistischer Krieg geführt (1991).
Von daher bezweifle ich ein BEDINGUNGSLOSES Selbstbestimmungsrecht aller "Nationen".
Auch ist die Frage: wann und was ist eine "Nation"?
Ich wollte nur sagen, daß ich es gut finde, daß hier differenziert wird zwischen diesen blödsinnigen Medienfälschungen einerseits und der grundsätzlichen Frage, ob Tibet ein Selbstbestimmungsrecht haben soll oder nicht.
Offensichtlich gibt es ja auch Unterschiede zwischen dem Dalai Lama und der Organisation, die sich für die Unruhen verantwortlich erklärt hat.
Das sogenannte Selbstbestimmungsrecht der Nationen wird speziell vom US - Imperium regelmäßig mißbraucht für seine "Teile - und hersche" - Spielchen. Das darf man nicht übersehen.
Von daher kann die Unterstützung des Kampfes einer unterdrückten Nation nicht unabhängig davon betrachtet werden.
Das heißt aber nicht, daß die imperialistische Bestie etwa ihrerseits grundsätzlich für das Selbstbestimmungsrecht eintreten würden.
Den Kurden wird es beispielsweise verweigert, während die USA sich andererseits als "Schutzherren" der Kurden aufspielte, aber nur, als es noch gegen Saddam Hussein ging.
Heikel!
Wirkliches Selbstbestimmungsrecht kann es erst geben, wenn das US - Imperium Schnee von gestern ist.
Zitat: undercoverbuster
Das sogenannte Selbstbestimmungsrecht der Nationen wird speziell vom US - Imperium regelmäßig mißbraucht für seine "Teile - und hersche" - Spielchen. Das darf man nicht übersehen.
Von daher kann die Unterstützung des Kampfes einer unterdrückten Nation nicht unabhängig davon betrachtet werden.
Das heißt aber nicht, daß die imperialistische Bestie etwa ihrerseits grundsätzlich für das Selbstbestimmungsrecht eintreten würden.
Den Kurden wird es beispielsweise verweigert, während die USA sich andererseits als "Schutzherren" der Kurden aufspielte, aber nur, als es noch gegen Saddam Hussein ging.
Heikel!
Wirkliches Selbstbestimmungsrecht kann es erst geben, wenn das US - Imperium Schnee von gestern ist.Im Gegenteil!
Die redikale Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen würde die Imperien der Welt, vorneweg das US - Imperium selbst, nachhaltig zerstören.
Oder ist nicht bekannt, daß in den USA beispielsweise auch Texas um seine Unabhängigkeit kämpfte?
Wenn sich alle Staaten der USA für unabhängig erklären würden, gäbe es kein US - Imperium mehr.
Zitat:
Im Gegenteil!
Die redikale Durchsetzung des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen würde die Imperien der Welt, vorneweg das US - Imperium selbst, nachhaltig zerstören.
Oder ist nicht bekannt, daß in den USA beispielsweise auch Texas um seine Unabhängigkeit kämpfte?
Wenn sich alle Staaten der USA für unabhängig erklären würden, gäbe es kein US - Imperium mehr.Mit Verlaub, das ist ja wohl ein wenig naiv. Vielleicht eine Neuauflage des Sezessionskrieges, der "Sklavenhalterrevolte" (Engels) ?