Kaufwarnung: Mercedes V-Klasse und Vito
Zuerst die Vorteile:
Absolut geräumige Kisten
Sehr schönes Fahrverhalten
Bequem ohne Ende
Verlockend gerade als Gebrauchte für größere Familien
Sehr verlockend für Hobby tackle wie Angelzeugs und andere Hobby, die viel gerödel mit sich bringen
Sehr gutes Zugfahrzeug für Hängerbetreib
Hohe Zuladung
Nachteile gibts eigentlich nur drei:
Reparaturen
Reparaturen
Reparaturen
Folgende "serienmäßige" Reparaturen darf man schon mal beim Kauf älterer Modelle im Hinterkopf behalten, weil diese allesamt nur eine Frage der Zeit sind, bis sie eintreten:
Die Glühkerzen älterer Modelle fressen sich fest. Schraubt man sie dann raus, reißen sie ab und es wird ein neuer Zylinderkopf fällig. Um den Kopf zu wechseln muss meist der Motor raus - um den Motor auszubauen muss meist die Vorderachse raus. Kosten mag man sich selber ausmalen.
Die sogenannten Injektoren (früher Einspritzdüsen) bei Dieselfahrzeugen geben ebenfalls mit der Zeit den geist auf. kosten pro Stück rund 400 Euro, mit Lohn kommen schnell 1600 Euro (pro Stück versteht sich, meist gehen die einzeln kaputt) zusammen. Bemerkbar macht es sich durch Abgasgeruch in der Fahrgastzelle bei längeren Fahrten. Betritt man ein abgestelltes Fahrzeug riecht es ein wenig nach Zimt im Inneren, daran läßt es sich meist identifizieren. Weiterhin besteht auch hier die Option wie bei den Glühkerzen, da diese Dinger auch gerne abreißen.
Eine halbwegs harmlose reparatur wie ein Wechsel der Zylinderkopfdichtung kostet hier dank besagter "Zugänglichkeit" des Motors gleich mehrere Tausende. Ein Bekannter hatte das Benzin Modell und zahlte zusammen mit einigen kleineren Zusatzraparaturen mal eben so schlaffe 3500 Euro.
Hat man ein Fahrzeug mit Niveauregulierung, so wird man mit Sicherheit irgendwann eines ohne fahren, respektive nicht fahren, denn ohne fährt es sich wie ein Ziegenbock, der ausgerastet ist. Kaputt geht diese auf jeden Fall, da die Einheit unter dem Fahrzeug verbaut ist und sinnigerweise genau so, dass das gesamte Spritzwasser des rechten Vorderrades immer schön drauf spritzt. Kosten: rund 1200 Euro.
Klimanlage: Naja, wer braucht schon sowas? Kurz: die geht gerne mal kaputt, aber wen wundert es bei dem Wagen? Kosten: Rund 1700 Euro.
Lack? Die gute Nachricht: Er sieht zumindest aus, als wäre welcher drauf. Schlechte Nachricht: das hindert den Rost nicht, unter dem lack zu rosten. Bei einem 5 Jahre alten Fahrzeug standen umfangreiche Schweißarbeiten an, da er im Unterbereich schon aus sah wie ein Netzhemd. Was sagen die einschlägigen Boards dazu? Sozusagen Serienmäßig. Gerne rostet einem auch die untere Kante der Heckklappe weg.
Armlehnen bei der V-Klasse? Ich hoffe, die gibt es bald als Familiengroßpackung, denn einmal falsch drauf gestützt (auch Menschen mit Idealgewicht übrigens) und das Ding ist Schrott. Kosten: Rund 180 Euro pro Abstützen.
Verarbeitung? Sage ich jetzt nicht, bevor ich nicht geklärt habe, ob die Rechtsschutz die dann sicher folgenden Klage von DC übernimmt. Kurze Anmerkung: Erinnert schwer an Fiat Modelle der frühen 70-ger.
"Meine V-Klasse" schaffte glücklicherweise alle Vorgaben, will heißen, sie nahm sich nun wirklich jede Reparatur mit, die man so haben kann diesem Steckbrief nach. Auf einschlägigen Boards war die Info dahingehend, dass wirklich fast jeder, der ein solches Fahrzeug besitzt, mit dem einen oder anderen Horror konfrontiert war.
Das Gute daran:
Ich konnte ihn früh genug (?) in zahlung geben. So blieben mir der weitere leidensweg mit dem Schrotthaufen erspart. In Kürze (Anzeichen mehrten sich schon) hätte mir noch ein neuer Turbolader und ein neues Getriebe gedroht.
Eckdaten:
Gekauft mit rund 20.000 km
Abgegeben bei 100.000 km
Kosten für Reparaturen und Wartung, wobei ein Teil (ca. 40%) noch in Garantie und Kulanz fiel......
.....
Bitte erst setzen
........
13.000 Euro.
Fazit:
Fahrt lieber Taxi, das ist billiger.