Ohnesinn - Sport

Doping

Doping

Hallo!
Ich habe mich ja nun lange genug gegen immer wieder laut werdende Vorwürfe des Dopings im Radsport gewehrt! Nun langsam normalisiert es sich wieder, und es werden auch in anderen Sportarten immer wieder auffällige Personen gefunden, die des Dopings überführt zu sein scheinen!
So wie ich es hier jetzt formulierte ist es im Falle Claudia Pechstein! Es gibt keinen positiven Befund, es gibt keine Kontrolle die ihr einen Dopingvergehen nachweißt und dennoch wird sie wegen unnatürlicher Blutwerte gesperrt! Früher hätte es ne Schutzsperre getan, damit sie geschützt ist und nicht im Wettkampf zusammenbricht…..

Claudia Pechstein ist durch die Sperre die Karriere versaut, diese ist nun quasi zu Ende!
Gerade in Dopingfällen muss es heißen: Im Zweifel für den Angeklagten! So wird es vermutlich in allen Ländern außer in Deutschland gehandhabt! Siehe Contador im Radsport!
Gruß
Frank


Keiner hat den Brief gelesen, den er schrieb bevor er sprang.

Re: Doping

Fuentes, die Zweite? Dopingnetz enttarnt

Die spanische Polizei hat ein Dopingnetz aufgedeckt und rund ein Dutzend Verdächtige festgenommen. Unter ihnen seien mehrere Ärzte und Apotheker, die verbotene Mittel wie EPO und Wachstumshormone an Sportler verabreicht hätten, teilten die Behörden in Madrid mit.

Gut drei Jahre nach der Aufdeckung des großen Skandals um die "Operación Puerto" hat die spanische Polizei erneut ein Dopingnetz zerschlagen. Der Kopf der jetzt aufgedeckten Organisation soll der peruanische Sportarzt Walter Viru gewesen sein, ein Ex-Kollege des Dopingarztes Eufemiano Fuentes. Beide waren einst Teamärzte in der Kelme-Mannschaft.

Die Beamten nahmen in Valencia, Barcelona, Murcia und Granada insgesamt elf Verdächtige fest, darunter auch die Ehefrau und zwei Söhne des Mediziners. Wie die Polizei mitteilte, wurden 15 Arztpraxen, Apotheken sowie Wohnungen durchsucht und dabei große Mengen an Wachstumshormonen, EPO und anderen Dopingmitteln sichergestellt.

Top-Leichtathlet betroffen?

In den Skandal soll auch einer der erfolgreichsten spanischen Leichtathleten verwickelt sein, der Geher Francisco "Paquillo" Fernández. Der 32-Jährige hatte bei den Olympischen Spielen 2004 im 20-Kilometer-Gehen die Silbermedaille gewonnen, war zweimal Europameister (2002, 2006) und dreimal Vize-Weltmeister (2003, 2005, 2007). Der Leichtathlet bestritt die Vorwürfe.

"Ich habe nie etwas mit Doping zu tun gehabt", betonte er in einer Erklärung. Er kenne Viru zwar, habe dessen Dienste aber nicht in Anspruch genommen. Fernandez wurde nicht festgenommen, denn nach spanischem Recht können wegen Dopings nur Sportärzte, Manager und Zwischenhändler verurteilt werden, nicht aber die Sportler.

"Wäre fast gestorben"

Der Peruaner Viru war schon bei der Operación Puerto ins Visier der Ermittler geraten, denn er hatte zusammen mit Fuentes die Radprofis des damaligen Rennstalls Kelme medizinisch betreut. Im entscheidenden Augenblick hatte er aber das Glück auf seiner Seite: Weil die Polizei nicht genug Beamte auf den Fall ansetzen konnte, beschränkten die Ermittler sich auf die Dopinglabors in Madrid. Der in Valencia praktizierende Viru blieb verschont.

Dies war nicht das erste Mal, dass der Peruaner sich als Glückspilz erwies. Im Jahr 2000 nahm er nach Angaben der Zeitung 'El País' bei der Portugal-Rundfahrt im Wallfahrtsort Fátima nach einer Lebensmittelvergiftung zu viele Medikamente ein und wäre beinahe daran gestorben, wenn die Ärzte eines anderen Radteams ihn nicht gerettet hätten.


Der Radprofi Jesús Manzano, der maßgeblich zur Aufdeckung von Dopingpraktiken beitrug, beschuldigte Viru 2004, ihn systematisch gedopt zu haben. Einmal habe der Arzt sogar einen für ihn bestimmten Blutbeutel mit dem eines Teamkameraden verwechselt, berichtete Manzano. "Ich wäre beinahe daran gestorben." Die Ermittlungen gegen den Peruaner wurden aber eingestellt.

Otxoa festgenommen


Nach der Auflösung von Kelme zog Viru, der als Medizinstudent nach Spanien gekommen war, sich aus dem Profi-Sport zurück und kümmerte sich um Privatpatienten und Amateursportler. Einer seiner Söhne betrieb eine Apotheke, die Dopingmittel vertrieben haben soll.

Unter den jetzt Festgenommenen waren auch der Radprofi Pedro Vera (Team Contentpolis) und der paralympische Radsportler Javier Otxoa. Beide sollen andere Sportler mit Dopingmitteln versorgt haben. Otxoa war bis zu einem Unfall 2001 ein renommierter Radprofi im Kelme-Rennstall gewesen, der bei der Tour de France eine Etappe gewann.

Bei der Operación Puerto, dem größten Dopingskandal in der Radsportgeschichte, waren 2006 über 50 Radprofis mit Doping in Verbindung gebracht worden. Es wurden aber weder Fuentes noch dessen Mitarbeiter vor Gericht gestellt, weil Spanien noch kein Dopinggesetz hatte. Heute drohen Dopingärzten bis zu zwei Jahre Haft.


Keiner hat den Brief gelesen, den er schrieb bevor er sprang.

Re: Doping

Festina meets Football

Das Erdbeben ist jetzt über elf Jahre her - aber vielleicht auch noch gar nicht vorbei. Es packt eine fast Sentimentalität, wenn man zurückdenkt. Zurück an jene Tour 1998 und ihren Skandal. Als man noch jung war, richtig jung. Voller Begeisterung, so viel unschuldiger als heute, fast noch naiv.

Milde lächelnd erinnert man sich an Sauberkeits-Schwüre, Einzelfall-Hypothesen und dergleichen mehr, die teilweise noch auf fruchtbaren Boden fielen. So viele Fahrer, die inzwischen längst ihren eigenen Skandal hatten, verloren jede Bodenhaftung, so weit lehnten sie sich seinerzeit aus dem Fenster.

Unwürdige Behandlung, skandalöse Zustände, Behandlung wie Schwerverbrecher - so die Vorwürfe damals an die Polizei. Protest, Streik, Abreise. Unverständnis über die Ermittlungen bei Fahrern und Umfeld, auch vielen Journalisten, Verunsicherung beim Fan.
Eine Frau und ein kleiner, 1,57m großer Mann sorgten in den Monaten und Jahren danach dann für Klarheit. Leider nur im Einzelfall Festina. Die Kommunistin Marie-George Buffet, die als Sportministerin die Rechtsgrundlage schuf - und der Richter Patrick Keil, der gegen viele Widerstände den Prozess in Lille durchzog und damit bisher ungeahnte Einblicke in die Abgründe des Radsports ermöglichte.

Vom Richter zum Obdachlosen

Jetzt hat sich Keil wieder zu Wort gemeldet. Hintergrund sind seine eigenen Abgründe, in die er in den Jahren nach dem brisanten Verfahren abstieg. Nicht nur im Radsport hatte er sich Feinde gemacht, auch im Behördenapparat sei die Begeisterung über seine intensiven Nachforschungen auf wenig Begeisterung gestoßen, sagte er heute.
Denn Patrick Keil hat ein Buch geschrieben und dafür in den letzten Wochen etliche Interviews in französischen Zeitungen und Magazinen gegeben. Seine Geschichte, der Weg über den Alkohol hinab bis in die Obdachlosigkeit, falsche Freunde und echte Pflichtverletzungen, Haft, Prozess und Verlust von Rang und Namen, ist ein Drama für sich.
Aber die Einblicke, die er jetzt gibt, lassen tief blicken. Selbst wenn man "einpreist", dass da ein Pleitier Werbung macht. Doch das machen schließlich umjubelte Stars für ihre Druckwerke auch, ohne das sofort jede Zeile als üble Übertreibung verhöhnt würde.

Ermittler unter Druck

Keil also spricht aus, was viele schon am Ende des Prozesses vermuteten: Dass die Tour-Bosse längst nicht so unbedarft aus allen Wolken fielen, wie sie vorgaben. "Leblanc musste einfach gewusst haben, wie es im Radsport zuging", so Keil heute. Dass weitere Teams seinerzeit systematisch dopten, wie die vernommenen Fahrer ihm gegenüber aussagten: Denn die Profis wurden bei einem Wechsel nicht plötzlich vom Doping bei Festina überrascht. Und dass aus seiner Sicht auch die Sponsoren mehr als nur eine Ahnung gehabt haben mussten.

Aber dem Ermittler wurde, neben Bedrohungen von Außen, intern nahegelegt, es nicht zu übertreiben. Das "Huhn, das goldene Eier legt" - also die Tour - dürfe als französisches Gesamtkunstwerk nicht beschädigt werden. Es habe beim Einzelfall Festina zu bleiben, den schwarzen Schafen. Die wahren Schuldigen aber, meint Keil, seien weniger die Fahrer gewesen - die Nutznießer und Strippenzieher im Umfeld, das sind die echten Verbrecher.

Die Enthüllungen der letzten Jahre geben ihm Recht - und seiner Überzeugung, es habe sich "nichts geändert". Oder zumindest zu wenig. So wie dies andere aus der Festina-Riege auch betont haben. Ob Teamchef Bruno Roussel, Trainer Antoine Vayer, Pfleger Willy Voet oder Saubermann Christophe Bassons.

Gleiche Ärzte, gleiches Programm

Die brisantesten Passagen des Buches aber betreffen aber gar nicht den Radsport. Denn an die Alliteration Festina, Ferrari, Fuentes, Freiburg reiht Keil nun passend 'Fußball'.

Endlich, möchte man fast sagen. In den Vernehmungen hätten die Radprofis ausgesagt, dass Top-Fußballer das gleiche Doping-Programm wie sie durchliefen. Die Ermittlungen der Justiz würden belegen, dass die selben Quellen neben Zweirad-Assen auch Ballkünstler mit verbotenen Mitteln versorgt hätten. Konkret sei es um Nationalspieler aus Frankreich und Italien gegangen, so Keil.

Aber zu Nachforschungen kam es nie. Die Franzosen waren noch im Rausch des WM-Titels von 1998, da wäre dies schier einem Sakrileg gleichgekommen. Das erinnert frappierend an die Fuentes-Affäre: Alle Spuren in den spanischen Fußball blieben dort unergründet. Warum? Es stehe viel zu viel auf dem Spiel, so Kronzeuge Jesus Manzano. Er habe Fußball-Stars bei Fuentes getroffen - aber Namen nennen? Es drohe ihm Lebensgefahr, so der einstige Kelme-Profi.

Arme Fußballfans

Als treuer Begleiter des Radsports durch Höhen und Tiefen blickt man ein wenig mitfühlend auf den Fußball. Die Aufgeregtheit um den Wettskandal ist groß. Mit Recht. Doch das ist nur ein Bereich der Betrugsformen im Sport. Das wird ein Großteil der Fußballfans früher oder später noch erkennen müssen. Noch rangiert das runde Leder auf der "Heile-Welt-Skala" etwa auf dem Niveau des Radsports vor der Tour 1998.

Das ist nur wahrlich kein Grund zur Freude. Aber wenigstens die große Desillusionierung hat die Radsport-Gemeinde schon hinter sich. Und das böse Erwachen ist zumindest Grundvoraussetzung dafür, in dann wachem Zustand seinen Sport in die richtige Richtung bringen zu wollen.


Keiner hat den Brief gelesen, den er schrieb bevor er sprang.

Re: Doping

Hallo!
Ich glaube Doping gehört zum Spitzensport wie die Mutter zum Kind! Ich denke dass es keine Sportart gibt in der im Spitzenbereich nicht gedopt wird! Hierbei besonders zu beobachten sind die Sportler die ihr natürliches Leistungsalter schon überschritten haben und dennoch kontinuierlich die Leistungen erbringen, die man eigentlich nur zur Zeit erbringen kann zu der man voll im Saft steht! Man baut halt auch irgendwann ab Herr Armstrong! :-))))
Gruß
Frank


Keiner hat den Brief gelesen, den er schrieb bevor er sprang.

Re: Doping

Ein interessantes Interviev zum Thema mit Hans Michael Holczer im ZDF!
Gruß
Frank

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/801856/Der-Tour-Tourist-Hans-Michael-Holczer#/beitrag/video/801856/Der-Tour-Tourist-Hans-Michael-Holczer


Keiner hat den Brief gelesen, den er schrieb bevor er sprang.