Organspende! Ja oder Nein?
Wenn wir den Begriff "Moral" mit einbringen, so finde ich diese Sendung nicht gelungen, zumindest sehr bekenklich!
Aber das ist halt der Zeitgeist!
Um die Menschheit für sich aufmerksam zu machen, muss man immer mehr in Auffälligkeiten investieren, sonst hört und schaut keiner zu! Das beste Beispiel ist ja die "DSDS"-Staffel der letzten Jahren. Oder man muss viel Gewinnen können wie "Wer wird Millionär", oder man hat Millionen von Schnäppchen zu verteilen und zu verkaufen, dann hat man die Aufmerksamkeit der Menschheit.
Und so ist das auch mit der Organspende! Die Show hat das erreicht, was der Zweck war, mehr Aufmerksamkeit für die Organspende, war ja auch 1 Woche das Thema in den Medien - Ziel erreicht!?
...und das sich wirklich Schwerkranke beteiligt haben, ist eine freie Entscheidung derjenigen, die mitgemacht haben und somit haben sie die Menschen auf ihre dramatische Lage aufmerksam gemacht.
Das einzige Manko was ich sehe, dass den Zuschauern zuerst weissgemacht wurde, es gibt wirklich eine Niere zu verschenken und sie, die zuschauer dürfen per SMS abstimmen, wer die dringend benötigte Niere bekommen soll!
Ich frage mich nur, was wäre wenn, vorausgesetzt alles wäre echt, wenn die Niere tatsächlich vergeben wird, aber die Krebspatientin noch Jahre lebt aber der Patient, der die Niere braucht, nicht länger warten kann?
"
Dies ist ja mal eine Sichtweise, die logisch klingt.
Stellt sich nur die Frage, ob man auch noch so denkt, wenn man selber ein Ersatzteil braucht!
Ich würd' mal so sagen: Das mit der Fernsehshow der Niederländer paßt doch in der heutige Zeit - auch wenn das Thema ernst ist, oder ernst genommen werden sollte, wird heutzutage der Spaßfaktor nicht vergessen, bringt ja Einschaltquote, dadurch Mehreinnahmen der Werbeträger.
Das Problem der Organspende ist ein gesellschaftliches Problem! Solange nicht gewährleistet ist, dass, wenn man ein Organspendeausweis hat,keine Nachteile demjenigen entstehen, der solch einen Pass hat, dann gibt es bzw. sollte es keine Schwierigkeiten geben. Andererseits, wer traut schon den Behörden, oder wer traut dann noch den Ärzten, da man ja immer wieder davon hört, wie Geldgierig diese Spezies ist.
Solange da keine fast 100-prozentige Sicherheit vorliegt, nein Danke!
Asche auf mein Haupt, ich besitze auch keinen Organspenderausweis.
Ich möchte mal "Hallo" sagen und auch gleich mal kurz voll einsteigen. Aber ich will
gleichzeitig ausdrücklich nicht versprechen, dass dies sehr häufig passiert, denn
wenn ich das versprechen könnte, wäre ich schon viel länger hier angemeldet.
Bisher gehörte ich häufig zu den "Gästen", die hier auch völlig frei alles lesen
dürfen. Dafür möchte ich mich hier aufrichtig bedanken.
Nun zum Thema:
Ich habe schon oft - und jetzt erneut - darüber nachgedacht. Allein der Gedanke,
dass, gesetz eines solchen Falles, das sichere Weiterleben eines Organempfängers
über die bloße Möglichkeit meiner eigenen Genesung gestellt werden könnte, lässt
mich hadern.
Mir ist sehr bewusst, dass es niemandem etwas einbringt, wenn ich dereinst prall
gefüllt mit wichtigen "Ersatzteilen" in einem dunklen Erdloch verschwinde, aber
wenn es soweit ist, musste es dann wirklich schon soweit sein?
Zu der Annahme, in Westeuropa gehe alles in diesem Zusammenhang seinen
geordneten Gang, gehört sicher eine gehörige Portion Naivität, wenngleich
Gesetze, Verordnungen und der hippokratische Eid eine eindeutige Sprache
sprechen. Doch was ist mit den Schwarzen Schafen, die es ebenso sicher überall
gibt? Ist wirklich an meinen Organen kein Geld zu verdienen, und sei es nur in Form
namhafter, aber selbstverständlich anonymer "Spenden zum Wohle der
Wissenschaft"?
Ich glaube, dass ähnlich wie ich auch andere denken und genau deshalb es so
sehr an potentiellen Organspendern mangelt. Die unterschiedliche
Rechtsauffassung in den verschiedenen Ländern der EU tut ihr Übriges. In einem
Land darf man "ausgeweidet" werden, wenn man sich nicht beizeiten aktiv
dagegen ausspricht, in anderen Ländern hingegen muss man sich aktiv dafür
aussprechen. Ich bin für die Variante, sich dagegen aussprechen zu müssen,
obwohl das den Faktor "Sicherheit" nicht gerade erhöht. Was aber, wenn ich zu
denen gehöre, die gern spenden würden und dies auch dokumentiert haben, aber
das Dokument nicht greifbar ist?
Sicher kann man die gleiche Frage auch im umgekehrten Fall stellen. Deshalb muss
dies schleunigst für die EU einheitlich geregelt werden, und zwar frei von allen
etwaigen Zweifeln wie z.B. religiösen oder moralischen. Das Recht auf Leben soll
den Menschen sicher sein, aber wenn das Leben einen Menschen verlassen hat,
muss sofort ein anderes Recht ziehen, nämlich seine moralische Verpflichtung, mit
allem, was in seiner Macht steht, anderes Leben (wieder) lebenswert zu machen.
LG
Fred.F
Aber trotzdem erst einmal ein herzliches Willkommen hier in "GayMoonsWorld". Es freut einem immer wieder, wenn ein User etwas hier beitragen kann.
Nun aber zum Thema, ja, ich glaube du hast den Nerv getroffen: Obwohl wir hier in einem demokratischen Rechtsstaat leben, kann man sich nicht sicher sein, dass, wenn man sich der Organspende verschrieben hat, auch so gehandelt wird, wie man es schriftlich hinterlegt hat! Da gibt es, nicht nur in den asiatischen Staaten schwarze Schafe, die es ausnutzen wollen und es auch kriminell ausnutzen, um an dem Organhandel zu verdienen.
Daher ist es dringend erforderlich, eine wirklich entsprechende sichere Verfahrensweise gesetzlich zu verankern, damit der Spender wirklich sicher sein kann, dass alles nach Recht und Ordnung vor sich geht.
Erstmal... Danke für den lieben Gruß, Akira!
und dann... ist mir aufgefallen, dass ich doch zum eigentlichen Thema auch was
sagen wollte.
In den gar nicht so fernen Niederlanden wird vieles sehr viel freier gesehen, als bei
uns und um so manches Fettnäpfchen wird sehr gern sehr nahe herumgetanzt.
Aber die Holländer zeigen wenigstens den Mut zum Tanzen, auch wenn ein
Fehltritt unangenehm sein kann.
Ob die Interviews zu dieser Sendung representativ die Meinung einer Mehrheit
darstellen, kann ich nicht beurteilen, ich denke: Nein.
Ich bin aber sicher, dass diese Sendung mehr Menschen als nur mich zum
(erneuten) Nachdenken angehalten hat. Und wenn nur ein kleiner Teil dieser
Menschen demnächst verbriefter Organspender ist, dann hat die Sendung
erreicht, wofür sie gedacht war. Ein "Danke!" an die wirklich Kranken, die sich zu
diesem makaberen Spiel herabgelassen haben.
Wenn die Sendung so zu Ende gegangen wäre, dass der Unsinn in der Luft hängen
geblieben wäre, dann hätte ich mich jetzt gegen diese Sendung ausgesprochen.
Es ist aber klargestellt worden, dass von Anfang an kein Organ verlost werden
sollte und dass die Betroffenen als vermeintliche Kandidaten von Anfang an
gewusst haben, dass es 'nur' ein Spiel ist. Sie selbst wollten sicher mit diesem
Spiel etwas erreichen. Da niemand dabei wirklich zu Schaden gekommen ist, ein
legitimes Spiel im Gegensatz zu den Dingen, die täglich durch den Äther
schwingen, die die Welt wirklich nicht braucht.
Danke, GayMoon, für dieses Thema!
LG
Fred.F
...und noch ein kleiner Nachtrag von mir: *Auch ich bin froh, dass dieses nur ein Spiel und keine Wirklichkeit gewesen ist, auch mein Respekt an die, die mitgemacht haben, die selber ein Organ suchen um zu überleben. Und dass diese Sendung auch auf das Thema aufmerksam gemacht hat, war ja auch beabsichtigt.
Was mich aber auch gefreut hat, dass die Menschen auch in der heutigen Zeit noch nicht so abgebrüht sind und sich gegen Methoden wenden, die alles zur Show, zur Funspiele verkommen lassen. Gut, zugegeben, der Reiz war doch der, auch zuzuschauen, wer evtl. der Gewinner hätte sein können, ein Reiz, dem sich nicht jeder entziehen kann oder will, oder wollte, da der Mensch neugierig und lüsternd nach Aktionen ist, auch wenn er sich damit nicht anfreunden kann.