Die Phileasson Saga - Spielberichte

037 - Geschichten, Totenköpfe und einsames Rudern

037 - Geschichten, Totenköpfe und einsames Rudern

Eintrag ins Reisetagebuch, Talea saba Tulachin
Ort: Inseln im Nebel, äußerer Kreis
Titel: Geschichten, Totenköpfe und einsames Rudern
Zeit:

Nach unserem heftigen, aber sinnlosem Kampf mit den Elfen schleppten wir uns zurück zu unserem Schiff, denn wir erkannten, dass wir nichts gegen diese grausame Wiederholung ausrichten konnten. Zurück auf dem Schiff jedoch bemerkte ich, wie sehr mir die Freiheit und die Weite meiner Heimat fehlen. Auf einem Schiff ist alles so begrenzt. Über den ganzen Horizont erstreckt sich nichts als Meer und Nebel und zu dem kommt noch die Sehschwäche, die alle außer Tharan ergriffen hat. Doch das schlimmste von all dem ist, dass man niemals für sich alleine sein kann. Im Moment habe ich mich ganz vorne auf den Bug gesetzt und alle die mir zu nahe kamen angepflaumt mich gefälligst in Ruhe zu lassen, damit ich wenigstens einmal meine Gedanken ordnen kann. Überhaupt ist das Verhalten an Bord sehr seltsam und scheint auch noch schlimmer zu werden.
Einigen Tagen nachdem wir die Insel verlassen hatten erhob Tharan plötzlich die Stimme und erzählte von mehreren Schiffen die wohl auf uns zuhielten. Natürlich glaubten wir ihm nicht, denn wir selbst konnten nirgends etwas erkennen. Doch als wir den Elf schon vom Mast holen wollten, weil sein Verstand sich offensichtlich verdunkelt hatte, sahen wir durch den Schleier unserer Augen viele Schiffe, die in Angriffsformation auf uns zuhielten. Im Wissen um unsere eigene Unterlegenheit gegen solch eine Übermacht waren wir auf alles gefasst und hatten schon unser letztes Stoßgebet gesprochen, als auf einmal ein einzelnes Boot ausscherte und sich uns näherte, während die anderen zurückblieben. Als sie in Rufweite waren bemerkten wir, dass es sich ausschließlich um Elfen handelte und auch, dass sie sehr angespannt waren. Sie fragten uns aus der Ferne wer wir seien und welchen Absichten wir folgen würden. Nachdem wir sie soweit von unseren friedlichen Zielen überzeugen konnten und sie Tharan bemerkt hatten wagte sich ein Elf, der offensichtlich das Kommando hatte, auf unser Schiff. Sein sehr edles Gesicht musterte uns alle durchdringend und in gewisser Weise distanziert und angespannt doch verlor er die Kontrolle über seine Gesichtszüge, als er den Zwerg erblickte. Voller erstauntem Schrecken richtete er sein Wort an Tharan und sprach mit diesem in ihrer sonderbaren Sprache. Natürlich konnten wir sie nicht verstehen, doch wurde durch ihre abwertenden Blicke deutlich worüber sie sich unterhielten.
Bald darauf begann der Elf in unserer Sprache zu sprechen. Die Elfen auf den Inseln im Nebel waren in drei Völker eingeteilt. Die Alten, die in den Städten lebten, die Wilden, die das Land bevölkerten, und das Volk des Meeres wozu unser Bekannter gehörte. Die Wilden und Alten lagen wohl im Krieg miteinander woran die Meereselfen sich nicht beteiligten. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sich ein Seefahrer von außerhalb in das Kampfgeschehen eingemischt und den Wilden beim Schiffbau geholfen. Dadurch hatte es mehrere erbitterte Kämpfe gegeben bei denen es viele Tote zu betrauern gab. Es war nicht allzu schwer sich zusammen zu reimen, dass dieser große Außenweltler wohl Beorn mit seiner Mannschaft gewesen war, was uns einen Stich versetzte, weil er uns um so weit voraus war. Nachdem die Nervosität des Elfen sich langsam legte erzählte er uns auch breitwillig von der Geschichte der Inseln im Nebeln. Zu unserem Überraschen berichtete er uns, dass es sich bei den meisten Inseln gar nicht um Inseln in unserem Sinne handeln würde, sondern dass sie nur Legenden wären, die sich materialisiert hätten. Sie bildeten sozusagen die ganze Geschichte und Tradition der Elfen. Erstaunt erkannten wir, warum sich die Schlacht auf der letzten Insel immer wiederholt hatte und warum wir machtlos gewesen waren, den Verlauf zu ändern. Die Geschichte, zu der diese Insel gehörte, war von uns unabhängig und wir konnten nur auf die Auswirkungen der Geschichte Einfluss nehmen, nicht aber das Geschehen selber verändern. Doch der Elf erzählte uns auch, dass die alten Geschichten und Traditionen der Elfen langsam in Vergessenheit gerieten und dadurch auch die Inseln immer weiter nach außen gedrückt wurden, bis sie sich schließlich auflösten. Wir sahen, dass ihn der Gedanke an diese Zerstörung quälte und so fragten wir schnell nach den größeren Inseln auf denen die Elfen wohl leben mussten. Dankbar für den Thema Wechsel erzählte er von der verlorenen Insel die von Echsen bewohnt wird und riet uns jeglichen Aufenthalt dort zu vermeiden. Nach unseren bisherigen Kontakten zu diesen widerlichen Wesen stimmten wir ihm schnell zu, da sich wohl keiner von uns nach der Anwesenheit einer zischenden Echse sehnte. Überhaupt kann ich nicht verstehen wie sie dieses Volk auch nur dulden können. Wenn ich mir einer Brutstätte der Echsen nahe meiner Heimat bewusst wäre, so würde ich zuerst dafür sorgen, dass diese geifernden Kreaturen entfernt würden. Egal ob mit oder gegen ihren Willen.
Doch ging unser Elfenfreund nicht weiter auf diesen Aspekt ein. Stattdessen nannte er uns einer der größten Inseln: Shaltyr. Sie sei wohl eine der größten Legenden der Elfen, da sie von der Zerstörung Tie’shinannas berichtet. Doch gerade weil diese Legende so lebendig war hatte sich darauf eine große Stadt im Süden der Insel gebildet, die genauso real war wie wir es gewöhnt sind.
Nach diesem wichtigen Gespräch, dass von vielen Seitenhieben über den Zwerg gespickt war, bedankten wir uns bei dem Elfen vom Volk des Meeres und waren sehr dankbar, als er uns zum Abschied noch eine Karte von den Inseln im Nebel überreichte.

Wir segelten weiter (ich ertüchtigte mich häufig beim Rudern) und kamen im Lauf des Tages noch an vielen Inseln vorbei, die aber nicht weiter auffällig schienen. Bei einigen hatten wir manchmal das Gefühl, dass ihre Konturen unscharf waren, oder dass sie auf seltsame Weise durchsichtig wirkten, doch konnten wir uns bei all dem Nebel nicht sicher sein. Am späten Nachmittag sahen wir ein weiteres Schiffe, das eine Stadt auf einer Insel angriff, doch war es eindeutig nicht von elfischer Machart. Es sah sehr viel robuster aus und konnte nur von einem Thorwaler konstruiert worden sein. Auf dem Schiff konnten wir einen Zwerg ausmachen und uns wurde schlagartig klar, dass dies eine Legende sein musste, die sich erst vor kurzer Zeit ereignet haben konnte. Beorn hatte den Elfen vom Stamm der Wilden sein Wissen über die thorwalsche Baukunst gegeben und sie hatten nicht lange gezögert um sie auch im Kampf zu erproben. Gegen unser Gewissen, das uns gebot gegen Beorn und seine Schlächter zu kämpfen entschieden wir uns diesen sinnlosen Kampf zu umgehen.
Gegen Abend suchten wir eine Insel auf, um frisches Fleisch und ein festes Nachtlager zu finden. Die wahren Männer in unsere Runde machten sich schon bald auf die Jagd und zogen ganz alleine und jeder für sich los, um Beute zu erlegen, obwohl dadurch nur das Risiko stieg, dass sie sich gegenseitig über den Haufen schießen würden.
Glücklicherweise hatten wir Tharan dabei, der sich nicht nur darauf verstand gutes Fleisch zu besorgen, sondern es auch schnell besorgen konnte. Andere hingegen verliefen sich in dem unglaublich großen Dschungel einer kleinen Insel oder beschäftigten sich die halbe Nacht damit, Fallen für ein paar Kaninchen aufzustellen.
Die Nacht über stellten wir Wachen auf, da wir jederzeit auf eine bösartige Legende gefasst sein mussten und ich war während meiner Schicht besonders aufmerksam, weil ich das unheimliche Gefühl hatte von einer Echse beobachtet zu werden. Eine Bestätigung für meine Theorie gab es nicht, doch ich bin mir sicher, dass diese verfluchten Echsen uns irgendwann einmal in die Falle locken werden, und wenn es soweit ist werden sie ihr blaues Wunder erleben denn ich werde mich nicht einfach so geschlagen geben...

Ausgeruht und voller Tatendrang wachten wir am nächsten Tag auf und stellten erfreut fest, dass wir noch lebten. Ich bin mir nicht sicher, ob es jedem in meiner Runde so ergeht, aber ich war begeistert. Freudig setzte ich mich wieder an mein Ruder um mich selber in dieser wässrigen Einöde fit zu halten. Auf unseren Wegen ließen wir viele Inseln hinter uns zurück, doch gab es eine Insel unter ihnen, die uns nicht mehr losließ. Das meine ich in der Tat wörtliche, denn diese eine spezielle Insel bewegte sich wie ein Schiff auf dem Wasser. An einem Strand dieser ungewöhnlichen Insel erblickten wir auch eine Elfe. Doch von all den Elfen die ich je gesehen habe gehörte diese wohl mit zu den beeindruckendsten. Tharan sieht ohne Zweifel unglaublich gut aus, wie so viele meiner Mitstreiter und ich sicherlich auch, doch schien diese Elfe die fleischgewordene Märchenprinzessin der Elfen zu sein (an dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass sicherlich auch der Zwerg für sein Volk sehr männlich wirkt, diese Ausstrahlung aber wahrscheinlich nur für Wesen seiner Rasse zu erkennen ist). Wir (Ich!!!) ruderten an Land und wurden dort auch von der Schönen empfangen. Ihr Name war Tibana und ich merkte bald, dass sie hatte ein sehr friedliches Wesen hatte. Voller Sehnsucht in der Stimme erzählte sie uns von ihrem Geliebten, auf den sie schon so lange Zeit warten würde. Sein Name war Brianssim und traurig erzählten wir Tibana, dass wir ihn ja schon getroffen hatten, und dass er überall nach ihr suchen würde. Doch verschwiegen wir ihr, dass er auf seiner Suche die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen hatte. Aus Mitleid boten wir Ihr an uns zu begleiten und ihn später zu suchen, doch wollte sie die Insel nicht verlassen. In der Zwischenzeit hatte der misstrauische Zwerg ein Loch in den Sand gegraben, um den Grund zu finden, warum sich die Insel bewegte. Die Elfen betrachteten das ganze Spektakel mit Unverständnis und Belustigung und auch ich hatte Mühe dem seltsamen Gedankengang des Zwerges zu folgen und musste laut lachen, als er schließlich auf Wasser stieß und triefendnass mit dem Buddeln aufhörte. Wir Erwachsenen unterhielten uns in der Zwischenzeit weiter und wir erfuhren von einer Legende, die besagt, dass man bei einem Heldentod wieder das Leben erlangen kann, wenn der einbalsamierte Körper in einen Strudel gezogen wird. Daraufhin würde das Licht, die Seele in den Körper zurückkehren. An dieser Stelle war ich schon beeindruckt, denn ich wusste nicht, dass elfische Märchen so unglaubwürdige Elemente enthielten. Als die Zeit uns drängte weiter zu fahren bot ich Tibana erneut an uns zu begleiten, denn ich konnte ihre unschuldigen Augen nicht ertragen, die so viel Einsamkeit und Leid in sich trugen. Leider nahm sie auch diesmal nicht an und so nahm ich mir im geheimen vor ihren Geliebten zu finden und die Beiden wieder zu vereinen, damit diese traurige Legende endlich zu einem schönen Märchen werden konnte.

Nachdem wir unseren Anker von der schwimmenden Insel gelöst hatten nahmen wir unseren alten Kurs wieder auf, der uns immer weiter ins Innere der Inselkette führen sollte. Wir überließen Tharan den Ausblick und wurden schon wenige Stunden später von seinem Rufen unterbrochen. Ich erhob mich schnell von meiner Ruderbank, lief zum Deck und sah, was ihn hatte rufen lassen. Vor uns lag erneut ein Schiff, doch war dieses Schiff nicht aus Holz, sondern schien aus einem einzigen Stein gehauen zu sein. Auf dem Schiff selber entdeckten wir Elfen, die ebenfalls versteinert waren und ihre Gesichter sprachen von einem unaussprechlichen Grauen. Offensichtlich war hier böse Magie am Werk gewesen und ich war erleichtert, als wir diese Todesstätte des Krieges wieder verließen.

Nach diesem Erlebnis waren wir alle sehr still und man konnte sehen, wie die Grausamkeit des Krieges die Gedanken meiner Kameraden bestimmte. Mich selber ließ der Gedanke an diese Schreckliche Tat nicht mehr los und so versuchte ich meinen Gedanken durch körperliche Ertüchtigung zu entgehen. Auf meiner langen Reise machten sich schon jetzt andere Nebenwirkungen bemerkbar. So hatte ich z.B. mein Zeitgefühl verloren. Man aß, wenn man hungrig war, schlief, wenn man müde war, und erleichterte sich, wenn es einen dünkte so zu tun. Es gab keine klaren Zeitabläufe und es schien ganz so, als ob der Nebel sich einen Weg in unser Handeln und Denken gebahnt hatte.
Gerade deshalb kann ich nicht genau sagen, wann wir uns entschlossen wieder an Land zu gehen. Ich weiß noch, dass Tharan uns von einer offensichtlich friedlichen Insel erzählte auf der ein verlassener Palast stand und dann saßen wir auch schon in einem Beiboot und waren auf dem Weg zum Ufer. Alte Schlösser hatten mich schon immer fasziniert und so begannen wir bald darauf es zu durchsuchen. Auf den ersten Blick konnten wir nichts Ungewöhnliches entdecken, und so war ich schon fast ein wenig enttäuscht, als Dirona und ich das Turmzimmer betraten. Darin war ebenfalls nichts Auffälliges... ein paar Schränke, Truhen, ein Fenster mit schönem Ausblick auf das Meer, ein Tisch mit einem Totenkopf darauf... nichts unglaublich ungewöhnliches für ein verlassenes Schloss, als plötzlich eine Stimme vom Tisch her sich erhob. Dirona blieb wie angewurzelt stehen und ich biss mir vor Aufregung in die Zunge als wir realisierten, dass der Totenschädel uns angesprochen hatte. Verwirrt und irritiert versuchten wir mit zitternden Knien und Stimmen zu erfahren, warum und wie der Totenkopf den Sprechen könne, worauf er uns sehr lebhaft an maulte, dass es ja wohl sein gutes Recht wäre lebendig zu sein... die Argumente dafür habe ich nicht ganz verstanden, aber ich begriff, dass der Schädel sehr empfindlich war, was sein Leben anging. Nach mehreren Streitereinen bat er uns schließlich ihn auf das Fenstersims zu legen und er war von der Aussicht so begeistert, dass er bereitwillig erzählte. Über das Schloss selber konnte er uns nicht viel sagen, doch sagte er, dass er in die Zukunft sehen könne und sprach plötzlich mit veränderter Stimme.

„Wer einem toten Freund helfen will,
muss sich manchmal mit einem lebenden Feind verbünden“

Wir waren alle sehr verblüfft, dass so ein nerviger, eingeschnappter Totenschädel wohl eine wichtige Station unserer Reise war, doch hatten wir auf unseren Reisen schon sehr viel abstrusere Erfahrungen gemacht, so dass wir uns nicht länger daran aufhielten. Auch dem Schädel boten wir an uns zu begleiten doch lehnte auch dieser dankend ab. Obwohl in mir der böse Gedanke aufkeimte den Schädel gegen seinen Willen wieder auf den Tisch zu legen oder einfach mitzunehmen, entschloss ich mich einen solchem Schabernack zu wiederstehen, da er nur Alfonso oder anderen seltsamen Gestalten unserer Truppe vorbehalten ist.

Zurück auf unserem Schiff beeilten wir uns wieder Fahrt aufzunehmen, doch ließen uns schon bald Kampfgeräuschen zweier Klingen von unserer Arbeit aufhorchen. Ganz in der Nähe unseres Schiffes kämpften zwei Elfinnen auf einer Sandbank mit schwingenden Schwertern. Wir landeten auf der Insel und näherten uns vorsichtig den beiden Elfinnen, wobei wir bemerkten, dass die Sandbank auf der sie kämpften von der baldigen Flut überschwemmt werden würde. Trotz ihres schweren Kampfes waren die Beiden, Gilana und Rancalena, ansprechbar. Sie erzählten uns mit kurzen und knappen Worten, dass sie wegen eines Mannes namens Sayllaiter gegeneinander angetreten seien und geschworen hatten nicht aufzugeben, bis einer von Beiden tot sei. Fassungslos über diesen ausgeglichenen doch so sinnlosen Kampf machten wir sie darauf aufmerksam, dass die Flut kam und sie bald nicht mehr kämpfen könnten, doch beachteten sie uns gar nicht mehr sondern hatten sich im Kampf vertieft. Schell brachten wir uns selber in Sicherheit und beobachteten vom Strand aus die beiden Unglückseligen, die weiter auf sich einschlugen, während das Wasser bereits ihre Füße umschloss. Mit Schrecken erkannten wir, dass keine der Beiden aufgeben würde und dass auch keiner in gewinnen konnte. Das Wasser stieg weiter und der Kampf wurde immer verzweifelter, doch im Ende teilten die Elfinnen dasselbe Schicksal und nur das Meer blieb als Sieger zurück. Erschüttert und traurig über diesen, für uns sinnlosen Tod legten wir uns schlafen, doch ließ uns diese Geschichte nicht in Ruhe. Schon in den frühen Morgenstunden wurden wir durch Klingenlärm geweckt und sahen auf der trockenen Sandbank zwei junge Elfinnen stehen, die sich einen ebenen Kampf lieferten. Da wir uns nicht erneut mit ansehen wollten wie die beiden sich den ganzen Tag über bekämpften, begannen wir unser Lager zu räumen, als ich Thoram mit seiner Armbrust auf eine der Elfinnen zielen sah. Entsetzt sprang ich auf ihn zu um ihn von dieser törichten Idee abzubringen, doch hatte sein kleiner, runzliger Finger schon abgedrückt. Entsetzt beobachteten wir, wie eine der Beiden Elfinnen getroffen zu Boden ging und die andere in ihrer Bewegung stockte. Fast schon fürsorglich half sie ihrer einstigen Rivalin auf die Beine und mit einem kurzen Nicken begannen sie auf uns zuzustürmen... Mit einem leisen „uh-oh“ erkannte auch der Zwerg, was er gerade getan hatte und begann umständlich seine Waffe zu zücken. Was danach geschah habe ich nur sehr schemenhaft in Erinnerung da alles so schnell geschah. Die Beiden Kampfelfen bewegten sich mit unglaublicher Geschwindigkeit, so wie ich es auch bei Tharan schon gesehen habe und jeder von ihnen schaffte es zwei von uns in Schach zu halten. Sie mussten viele Schläge einstecken, die sie aber auch meistens parieren konnten und lange Zeit war es ungewiss welche Seite den Kampf gewinnen würde. Doch schließlich konnten wir bei ihnen eine Lücke durchstoßen und nachdem sich auch Tharan bequemt hatte mit uns zu kämpfen gelang es dem Zwerg schließlich den letzten vernichtenden Hieb zu führen. Erschöpft und verletzt kehrten wir zum Schiff zurück, wobei keiner es sich nehmen ließ den Zwerg wegen seiner Dummheit zu beschimpfen. Seitdem wurde es wieder ein bisschen ruhiger auf dem Schiff, wofür ich sehr dankbar bin. In meinen Gedanken bin ich häufig bei meiner Heimat, die so viel Wärme und Schutz bieten doch weiß ich, dass es noch weite Reisen und große Abenteuer zu bestehen gilt, bevor es mir vergönnt ist dorthin zurückzukehren.