Realität
Ich als Philosophin in Arbeit versuchte mich auch mal an einem philosophischen Text.
Vergleicht man die Realität mit seinen nächtlichen Träumen oder seinen alltäglichen Gedanken wird man leicht feststellen, dass es weder Unterschiede, noch einen Sinn gibt, beides von einander trennen zu wollen. Wer garantiert uns, dass wir nach jedem morgigen Erwachen in die Realität zurückkehren? In welche Realität überhaupt? Zurück in die echte Welt - könnte das nicht ebenfalls alles nur eine traumähnliche Illusion sein, mit dem Unterschied, dass dieser Traum länger anhält und die mitwirkenden Personen passend reagieren und eigene Individuen bilden? Geistesabwesende Momente kennen wir alle, starren auf einen und den selben Punkt, gedankenmäßig beschäftigt oder aber nicht. Falls doch, sind es meist Gedanken an vergangene, bessere Zeiten, Lösungen von Problemen oder aber die Vorstellung der perfekten Welt (was dicht in Beziehung zu den Lösungen der Probleme steht), sprich ein Traum. Oder eben Realität, je nach dem. Die Gedankenwelt könnte ebenso gut diese sogenannte "Realität" sein. Auch wenn sie nur ein Vorgang während des "Wachzustands" sind, der sich in unseren Köpfen abspielt.
Denkt man über das Leben so wie das Existieren an sich nach, kann man nie wissen, ob man im Endeffekt völlig alleine ist als ganzes Ich', alle anderen Erscheinungen, 80 Mio. Menschen in Deutschland, Milliarden Menschen auf der ganzen Welt. Während seiner ganz eigenen "Realität" spielt man auf unbewusste Weise im alltäglichen Film dieser mit, die in seinem eigenen eine Person darstellen und dort versuchen, einem mit den hinterhältigsten Mitteln klarzumachen, dass alles wirklich sei, sonst würde man nicht fühlen, denken, leiden etc. etc. Ich Wach-Sein während unserem Tag ist pure Einbildung; ebenso unseren in deren. Begeben wir uns in unsere "nächtliche Traumwelt", spielen wir dennoch eine Rolle in deren "Realität", schließlich wäre es naiv zu glauben, dass 1. jeder dann zu Bett geht und mit seinem "Tag" abschließt, wenn man es selber tut, und 2. zu denken, auch nur irgendein Geschehnis, irgendeins Mensch, Gegenstand, man selber sei real und wirklich "vorhanden". Wären wir das nicht, könnten wir uns keine Gedanken über solche Dinge wie diese machen, uns Gedanken derer annehmen, die uns ständig wahllose Sachen einreden, dabei aber nicht existieren; nur kann uns keiner beweisen, dass diese Gedanken wirklich existieren; wenn alles, einschließlich der Gedanken, eine furchtbare Lüge wäre, ist es nur eine Einbildung, dass wir sie besitzen.
Beängstigend, nicht?
Wenn alles nur irreal wäre, woher stammen dann diese Gedanken? Das alles, was wir uns anscheinend nur einbilden? Die bunten Farben, die Töne von Musik, die wir hören - all das muss irgendwo entstanden sein, damit wir es uns einbilden können. "Ich weiß, dass ich nichts weiß" wäre die passende Antwort nach Aristoteles. Man könnte stundenlang darüber "nachdenken" und kommt immer wieder auf's selbe hinaus, begegnet Widersprüchen ("Hallo Mr. Widerspruch"), erkennt keine Logik in allem, nicht in einer eigenen Theorie, noch in dem, was einem einzutrichtern versucht wird.
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These are the colors and shades of a heart that is broken | We'll light a flame that says we are... Yes, we will
Did you know your dreams are sold to people who dream only of gold?