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Harte Strafe gegen Inter Mailand!

Harte Strafe gegen Inter Mailand!

Sechs Spiele unter Ausschluss der
Öffentlichkeit nach Skandal-Derby

Der 13-malige italienische Meister Inter Mailand muss nach den Ausschreitungen im Champions-League-Viertelfinale gegen den Stadtrivalen AC seine kommenden sechs Europacup-Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Außerdem wurde der Club mit einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 193.000 Euro belegt. Laut UEFA-Sprecher William Gaillard ist dies die höchste Geldbuße, die die UEFA bisher ausgesprochen hat.Die beiden letzten der sechs Spiele wurden für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Sollte es in dieser Zeit zu weiteren Vorfällen kommen, finden auch diese Partien ohne Publikum statt.

Reaktionen auf das Urteil

    Das entschied die Kontroll- und Disziplinarkommission der UEFA auf ihrer Sitzung am Freitag und wertete zudem die Partie, die in der 75. Minute beim Stand von 0:1 abgebrochen wurde, mit 0:3 aus Sicht von Inter. Damit trifft der AC Mailand nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel im Halbfinale auf den PSV Eindhoven. "Das Urteil beinhaltet eine klare Warnung", schrieb die "La Gazetta dello Sport". Es sei aber "kein kein K.o.- Schlag - bei Inter hatte man Angst, ein Jahr aus den Cupwettbewerben ausgeschlossen zu werden." Gaillard meinte: "Es wird einige Leute geben, die denken, das Urteil ist nachsichtig, andere werden denken, es ist hart." Er verwies darauf, dass allein durch die vier Heimspiele vor leeren Rängen Inter rund acht Millionen Euro an Einnahmen entgingen.

Merk bricht ab

    Schiedsrichter Markus Merk hatte das Spiel zwischen den beiden Mailänder Clubs vorzeitig beendet, nachdem Inter-Randalierer zahlreiche Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen hatten. Von einem war Milan-Torwart Dida an der Schulter getroffen worden. Der Schlussmann zog sich dabei eine Verbrennung und Prellung zu. Unterdessen gingen die Ermittlungen der Mailänder Polizei weiter. Die ersten, gleich nach dem Skandal-Derby verhafteten Randalierer wurden bereits von einem Schnellgericht zu drei Jahren Stadionverbot verurteilt. Inter kündigte an, sich in den weiteren anstehenden Verfahren als Nebenkläger einzuschalten. Der AC Mailand und der durch einen Feuerwerkskörper an der Schulter verletzte Torhüter Dida verzichteten auf eine Anzeige.

Moratti bleibt

    Inter-Besitzer Massimo Moratti wies Rücktrittsgerüchte zurück. "Ich werde mein Inter und seine Fans verteidigen", sagte der 59- Jährige. "Es gibt 80 000 Gründe, jetzt nicht aufzugeben", betonte der Öl-Magnat, dass die überwaltigende Mehrheit der Inter-Fans im Derby friedlich gewesen sei und nur "rund 200 Personen das verursacht haben, was die ganze Welt gesehen hat".

"Wir müssen schauen, dass wir unsere Ligen in dieser Saison über die Bühne bringen", sagte der Präsident des italienischen Verbandes (FIGC), Franco Carraro. Auf heftige Kritik stieß auch die "Null-Toleranz"-Aktion des FIGC als Reaktion auf das Skandal-Derby. "Jeder Club hat eine Reihe von verrückten Fans, die dem Club schaden, wenn sie wissen wie", meinte Brescias Club-Präsident Gino Corrioni.

Gesetzesänderungen angekündigt

    Die Entscheidung von Carraro, alle Spiele bei Ausschreitungen vor Anpfiff vom Polizeichef abzusagen und bei Randale während der Begegnung vom Schiedsrichter sofort abzubrechen und mit 0:3 gegen den verantwortlichen Club zu werten, bezeichnete Corrioni als "Wahnsinn". Auch die Fan-Clubs kritisieren die neuen Anti-Randale-Regeln. "So kann jeder die Ergebnisse manipulieren", befürchten sie. Italiens Innenminister Giuseppe Pisano kündigte bereits Gesetzesänderungen an, um härter gegen die Gewalt in den Stadien vorzugehen.


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